{"meta":{"meta-title":"Paul Ferdinand Friedrich Buchholz < Personen","meta-description":"Paul Ferdinand Friedrich Buchholz < Personen","canonical-url":"https:\/\/berlinerklassik.bbaw.de\/personen\/728","api-url":"https:\/\/berlinerklassik.bbaw.de\/api\/personen\/728","zitat":{"bereich":"Person","bearbeitet":"","titel":"Paul Ferdinand Friedrich Buchholz"},"count":{"lebensdaten":10,"namensformen":0,"genealogie":1,"biographie":1,"werke":2,"berlinaufenthalte":1,"register":1,"quellen":0},"translations":"personen","breadcrumb":[{"url":"https:\/\/berlinerklassik.bbaw.de\/personen","text":"Personen"},{"url":"https:\/\/berlinerklassik.bbaw.de\/personen\/728","text":"Paul Ferdinand Friedrich Buchholz"}]},"data":{"id":728,"zusatz_id":728,"meta":{"meta-title":"Paul Ferdinand Friedrich Buchholz < Personen","meta-description":"Paul Ferdinand Friedrich Buchholz < Personen","canonical-url":"https:\/\/berlinerklassik.bbaw.de\/personen\/728","api-url":"https:\/\/berlinerklassik.bbaw.de\/api\/personen\/728"},"title":"Paul Ferdinand Friedrich Buchholz","nachname":"Buchholz","vorname":"Paul Ferdinand Friedrich","lexikal-name":null,"titel":"","adelstitel":"","adelspraedikat":"","geburtsdatum":"05.02.1768","geburtsort":"Alt-Ruppin","geburtsland":null,"staatsangehoerigkeit":"","geschlecht":"m\u00e4nnlich","konfession":"evangelisch-lutherisch","sterbedatum":"24.02.1843","sterbeort":"Berlin","sterbeland":null,"berufe":["Publizist","Lehrer"],"vereine":[],"bekanntschaften":{"1":"Samuel Heinrich Catel (Sprachwissenschaftler, Redakteur, Prediger)<\/a>","2":"Ignaz Aurelius Fe\u00dfler (Theologe, Publizist)<\/a>","4":"Karl August Hardenberg (Minister)<\/a>","0":"Christian Massenbach (Geograph, Milit\u00e4r)<\/a>","3":"Friederike Helene Unger (Schriftstellerin, Publizistin und \u00dcbersetzerin)<\/a>"},"dynastie":null,"geburtsname":null,"gebadelspraedikat":"","gebtitel":"","geschieden":null,"verwitwet":null,"pseudonym":null,"namensvarianten":null,"namensaenderung":null,"lebenslauf":"\n 1768
\n <\/b> Friedrich Buchholz wird am 5. Februar als Sohn des Pfarrers Joachim\n Daniel Buchholz und dessen Frau Dorothea Luise in Alt-Ruppin geboren. Er\n besucht die Schulen in Perleberg, Neuruppin und Berlin, zuletzt ebendort das\n Friedrich-Werdersche Gymnasium.
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\n 1785-1787<\/b>
\n Studium der Theologie und Philologie an der Universit\u00e4t in Halle.
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\n 1787-1795<\/b>
\n Buchholz \u00fcbernimmt eine Anstellung als Lehrer an der Ritterakademie in\n Brandenburg. Er unterrichtet Literaturgeschichte am Beispiel r\u00f6mischer,\n italienischer, franz\u00f6sischer und englischer Autoren. An der Ritterakademie\n wird Buchholz zum Professor ernannt. Der Wunsch nach einem Amt im\n Staatsdienst veranlasst ihn zur Aufgabe der Lehrerstelle. Hochzeit mit Julie\n Caroline, der Tochter des Stallmeisters von Prinz Heinrich, Christian\n Bettelheuser.
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\n 1800
\n <\/b> Buchholz zieht als freier Schriftsteller nach Berlin. Die erhoffte\n Anstellung im Staatsdienst bleibt vorerst aus.
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\n 1801
\n <\/b> Mit \"Bayard\", einer Biographie \u00fcber den bekannten franz\u00f6sischen\n Heerf\u00fchrer des fr\u00fchen 16. Jahrhunderts, die er den preu\u00dfischen Offizieren\n widmet, erscheint Buchholz' erste selbst\u00e4ndige Publikation. Zuvor\n ver\u00f6ffentlicht er einige Artikel in der Zeitschrift \"Minerva\" und in den\n \"Europ\u00e4ischen Annalen\". In den Folgejahren widmet sich Buchholz vornehmlich\n historischen Studien, deren Ergebnisse er auch publiziert. U.a. stammen die\n B\u00e4nde 14-17 von \"Girtanner's historischen Nachrichten\" von ihm. Darin\n befasst er sich mit der Franz\u00f6sischen Revolution. Zudem wird er Redakteur\n der \"Vossischen Zeitung\" in Berlin.
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\n 1802
\n <\/b> Die \"Darstellungen eins neuen Gravitationsgesetzes f\u00fcr die moralische\n Welt\", eine fr\u00fche Form der \"Wissenschaft der Sozialverh\u00e4ltnisse\"\n (Buchholz 1802, S. 138),<\/i> sprich der Soziologie, erscheinen.
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\n 1804
\n <\/b> Die \"Briefe eines reisenden Spaniers\" erscheinen bei dem Verleger Unger\n in Berlin. Buchholz gibt sich als \u00dcbersetzer des Werkes aus, das er verfasst\n hat. Ein fiktiver Reisender stellt das streng katholische Spanien dem\n aufgekl\u00e4rten Preu\u00dfen gegen\u00fcber, von dem ein idealisiertes Gesellschaftsbild\n gezeichnet wird. Buchholz spricht sich in dem \"Reisebericht\" f\u00fcr die\n Monarchie aus.
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\n 1805
\n <\/b> Buchholz' wohl bekanntestes Werk, der \"Neue Leviathan\", erscheint bei\n dem Verleger Cotta in T\u00fcbingen. Darin zeichnet der Autor die Entwicklung der\n Geschichte Frankreichs w\u00e4hrend der Revolution nach. Sie l\u00e4uft auf die\n Regierung Napoleons hinaus, dessen Leistungen als Revolutionsb\u00e4ndiger und\n Vollender in den h\u00f6chsten T\u00f6ne gelobt werden. Der Inhalt des \"Leviathan\" ist\n Buchholz' Werk \"Rom und London\" von 1807 sehr \u00e4hnlich, das den bezeichnenden\n Untertitel \"\u00dcber die Beschaffenheit der n\u00e4chsten Universalmonarchie\" tr\u00e4gt.\n Bei beiden Werken handelt es sich um Pl\u00e4doyers f\u00fcr die absolutistische\n Regierungsform unter der F\u00fchrung Napoleons.
\n Der Titel \"Der Neuen Leviathan\" verweist auf Thomas Hobbes. Buchholz meint\n in der Vorrede dazu: \"Indem sich nun durch die Lekt\u00fcre des Leviathans\n eine Reihe neuer Ideen in mir entwickelte, welche ich niederzuschreiben f\u00fcr\n nicht ganz unn\u00fctz hielt, gerieht ich um so eher auf den Gedanken, meinem\n Werke den Titel des neuen Leviathan zu geben, da dieser Titel mich der\n Nothwendigkeit enthob, in demjenigen, der meinem Werke eigentlich zukam, als\n anma\u00dfend zu erscheinen. Der eigentliche Titel konnte n\u00e4mlich kein anderer\n sein, als \"Grundlinien einer sozialen Technik (oder Mechanik)\"; da aber\n diese Wissenschaft bei weitem mehr in der Praxis als in der Theorie bekannt\n ist, so war vorherzusehen, da\u00df sie, unter irgend einem speci\u00f6sen Vorwand,\n z.B. dem der Vernichtung der moralischen Freiheit, der allgemeinen\n Exkommunication nicht entrinnen w\u00fcrde\". (Buchholz 1805, S. VI).
\n <\/i> Die Umgehung der Zensur und die thematische N\u00e4he, wohl aber auch der\n publizistische Trick eines griffigen Titels veranlassen Buchholz zu dieser\n Namensgebung.
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\n 1806
\n <\/b> Niederlage Preu\u00dfens bei Jena\/ Auerstedt gegen Napoleon.
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\n 1807
\n <\/b> Die \"Untersuchung \u00fcber den Geburtsadel\" erscheint. Das revolution\u00e4re\n Frankreich, wo alle Adelsrechte aufgehoben sind, dient als\n gesellschaftliches Idealbild.
Im Verlag von Benjamin Gottlob Hoffmann in Hamburg erscheint von Buchholz \"Theorie der politischen Welt\". Die Autorschaft Buchholz' ist in der neueren Forschung allerdings umstritten, m\u00f6glicherweise handelt es sich lediglich um die \u00dcbersetzung eines franz\u00f6sischen Werks (Sch\u00e4fer, 1972, 2.Bd, S. 52).
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\n 1808
\n <\/b> Der Verleger Sander ver\u00f6ffentlicht die anonyme Schrift \"Gallerie\n preu\u00dfischer Charaktere\", deren Autor Buchholz ist. Die \"Gallerie\" enth\u00e4lt\n zw\u00f6lf biographische Skizzen \u00fcber Milit\u00e4rs, Politiker und Publizisten,\n darunter ein autobiographisches Essay. Buchholz stellt sich und den Kollegen\n Christian v. Massenbach, der 1806 am milit\u00e4rischen Debakel beteiligt ist, im\n hellsten Licht dar. Andere, darunter Prinz Louis Ferdinand, die Minister\n Stein und Hardenberg, sowie die Kabinettsr\u00e4te Beyme und Schulenburg\n attackiert und kritisiert er scharf. Der boulevardeske Angriff auf \n Preu\u00dfens F\u00fchrung ist ein kommerzieller Erfolg, erlebt zwei Auflagen und eine\n franz\u00f6sische \u00dcbersetzung. Gleichzeitig wird Buchholz stark kritisiert. Der\n politische Gegner aller Napoleonsympathisanten Friedrich Gentz schl\u00fcsselt in\n einem Brief an R\u00fchle v. Lilienstein das Verh\u00e4ltnis von Buchholz und\n Masenbach auf und kritisiert beide heftig: \"Sie schrieben mir in einem\n ihrer letzten Briefe, die \"Gallerie der preu\u00dfischen Charaktere\" sei nicht\n von Buchholz. Damals hatte ich sie noch nicht gelesen; seitdem ich sie\n gelesen, fragte ich mich oft selbst mit Erstaunen, wie Sie so etwas\n behaupten oder gar glauben k\u00f6nnten. Da\u00df Buchholz der Redakteur dieser\n Schandschrift war, ist nun wohl so gewi\u00df, als da\u00df 2mal 2=4 ist. Der\n Lieferant dieses Stoffes war freilich ein anderer; und ohne je dar\u00fcber das\n geringste positive Datum besessen, oder auch nur das leiseste Ger\u00fccht\n vernommen zu haben, \u00fcberzeugte ich mich aus innerer Anschauung auf der\n Stelle, da\u00df nur ein Mensch in der Welt zugleich unterrichtet und gottlos\n genug sein k\u00f6nnte, um Buchholz zu diesem Buche zu instruieren. Dieser Mensch\n war nat\u00fcrlich Masssenbach, dem Sie hoffentlich nach diesem letzten Exe\u00df von\n Sch\u00e4ndlichkeit auch noch den Grad von Protektion entzogen haben werden,\n welchen Sie ihm bis hierher angedeihen lie\u00dfen. (...) Massenbach und Buchholz\n umspannen den ganzen Kreis menschlicher Verruchtheit\". (Gentz 1838, S.\n 323)<\/i>
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\n Im selben Jahr erscheint die Schrift \"Gem\u00e4hlde des gesellschaftlichen\n Zustandes im K\u00f6nigreich Preussen\". Buchholz reiht sich mit dem Werk in die\n Gruppe der \"Reformpublizisten\" ein. Wie Friedrich v. C\u00f6lln, Julius Vo\u00df oder\n der Milit\u00e4r Massenbach, die aus unterschiedlichen Motiven die verheerende\n Niederlage Preu\u00dfens vom Herbst 1806 analysieren, er\u00f6rtert Buchholz die\n Schuldfrage und bespricht das F\u00fcr und Wider der Reformen. Dabei kritisiert\n er weniger Personen als Strukturen. Ein Hauptproblem sieht er in der Macht\n des preu\u00dfischen Adels auf dem Land.
\n Andrea Hofmeister-Hunger bewertet die Erscheinung dieser\n \"Reformpublizistik\": Was die Reformer in Nassau und Riga, in Tilsit,\n Memel und K\u00f6nigsaberg einstweilen noch im tiefsten Amtsgeheimnis entwarfen\n und diskutierten, wurde in Berlin als publizistische Abrechnung mit dem\n maroden System in Verwaltung, Milit\u00e4r, Wirtschafts- und\n Gesellschaftsverfassung \u00f6ffentlich zur Sprache gebracht\" .<\/i>
\n Nat\u00fcrlich macht sich Buchholz mit den pronapoleonischen Schriften in Berlin\n nicht nur Freunde. Der Erfolg der Werke verdeutlicht aber auch die\n keineswegs einheitliche politische Stimmungslage in Berlin, sowie eine neue\n Form intellektueller \u00d6ffentlichkeit, der die preu\u00dfische Regierung noch nicht\n gewachsen ist. Nach Hofmeister Hunger offenbart sich darin \"neben der\n faktischen Machtlosigkeit, etwas gegen diese franz\u00f6sischerseits tolerierte\n Publizistik zu tun, auch noch die Ratlosigkeit der Regierung gegen\u00fcber dem\n Ph\u00e4nomen einer von innen kommenden \u00f6ffentlichen Meinung\" (Hofmeister-Hunger\n 1994, S. 189 und 194).
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\n <\/i> 1809
\n <\/b> Mit der Schrift \"Idee einer arithmetischen Staatskunst\" schl\u00e4gt\n Buchholz deutlich leisere T\u00f6ne an, wenngleich er weiterhin Kritik an Preu\u00dfen\n mit Reformenvorschl\u00e4gen verbindet. Vorbild ist nach wie vor das\n napoleonische Frankreich.
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\n 1811-1814<\/b>
\n Buchholz wechselt die Seiten und stellt seine journalistischen F\u00e4higkeiten\n in den Dienst des preu\u00dfischen Staates. Seine Aufgabe besteht darin, die\n Reformen der Rheinbundstaaten mit den preu\u00dfischen zu vergleichen und den\n Kanzler Hardenberg von der Enwicklung der Reformen zu unterrichten. Buchholz\n selbst verschweigt in den autobiographischen Texten sp\u00e4terer Zeit seine\n staatliche Anstellung. Sie ist jedoch nicht au\u00dfergew\u00f6hnlich: Hardenberg wei\u00df\n um die F\u00e4higkeiten und die Professionalit\u00e4t des neuen Typs des freien\n Schriftstellers. Er spannt sie f\u00fcr die eigene Sache ein, anstatt sie m\u00fchsam\n zu bek\u00e4mpfen. Auch Friedrich von C\u00f6lln, der andere \u00f6ffentlichkeitswirksame\n Preu\u00dfenkritiker unter den \"Reformpublizisten\", steht ab 1815 im Dienst des\n Staatskanzlers.
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\n Ab 1815<\/b>
\n Die wechselvolle Karriere von Buchholz geht weiter. Nach dem Austritt aus\n dem Staatsdienst ist er wieder verst\u00e4rkt publizistisch t\u00e4tig. Allerdings\n wird aus dem frankophilen nun ein nationaler Autor. Bis 1819 gibt er\n das \"Journal von und f\u00fcr Deutschland\" heraus. Die meisten Artikel steuert er\n selbst bei, die Themen liefert die Zeitgeschichte. Methodisch orientiert er\n sich an seinen fr\u00fcheren Werken. F\u00fcr seine Abhandlungen \u00fcber\n gesellschaftliche Strukturen, Geldwirtschaft und verschiedene\n Herrschaftsmodelle ehrt ihn die heutige Forschung mit der Bezeichnung\n \"Fr\u00fchsoziologe\" (Hofmeister-Hunger).
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\n Ab 1820<\/b>
\n Buchholz nennt seine Zeitschrift in \"Neue Monatsschrift f\u00fcr Deutschland\"\n um. Bis 1835 erscheinen 40 B\u00e4nde.
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\n 1843
\n <\/b> Am 24. Februar stirbt Buchholz 75j\u00e4hrig in Berlin.
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\n Buchholz studierte in Halle Theologie und Sprachen. Er versuchte sich fr\u00fch\n als Publizist in den f\u00fchrenden politischen Zeitschriften der Epoche, wie in\n J.W. v. Archenholz' \"Minerva\" , in E. L. Posselts \"Europ\u00e4ischen Annalen\"\n oder in C. v. Massenbachs \"Lichtstrahlen\". Buchholz war lange Anh\u00e4nger der\n franz\u00f6sischen Revolution und Napoleons und definierte sich als Gegner von\n Friedrich Gentz und dessen \"Historischem Journal\", sowie der deutschen\n Aristokratie. Nach Napoleons Niederlage 1815 \u00e4nderte sich seine\n pro-franz\u00f6sische Einstellung und seine publizistische T\u00e4tigkeit richtete\n sich auf Deutschland. Buchholz vertrat in seinem 1815 gegr\u00fcndeten \"Journal\n von und f\u00fcr Deutschland\" (seit 1820 \"Neue Monatsschrift f\u00fcr Deutschland\")\n liberale und demokratische Ansichten. Er wurde von den Zeitgenossen\n verschieden beurteilt: Man warf ihm Eitelkeit und sogar Bestechlichkeit vor\n und bezeichnete sein Verhalten in den Befreiungskriegen als \"charakterlos\".\n Auf der anderen Seite wurden seine publizistischen F\u00e4higkeiten positiv\n hervorgehoben.
\n Ludger Herrmann chrakterisiert Buchholz in seiner Dissertation \u00fcber die\n preu\u00dfische Reformpublizistik wie folgt: \"In mehrfacher Hinsicht ragt\n Friedrich Buchholz aus dem Kreis der politischen Schriftsteller w\u00e4hrend der\n Reformzeit heraus. Zun\u00e4chst brachte er substantielle und selbstst\u00e4ndige\n Ideen in den sich in der \u00d6ffentlichkeit entfaltenden Reformdiskurs ein.\n Ferner machten den Alt-Ruppiner Pfarrerssohn nicht nur die Vielzahl und die\n theoretischen Fundierungen seiner Ver\u00f6ffentlichungen, sondern seine Wirkung\n auf das Denken anderer Autoren zu einem Meinungsf\u00fchrer par exellence.\n Zahlreichen Publizisten kam geradezu eine Multiplikatorfunktion f\u00fcr\n Buchholzsche Gedanken zu. Wie kaum ein anderer repr\u00e4sentierte er den Typ des\n freien Schriftstellers, der ohne staatliche Anstellung dazu beitrug, ein\n neues Berufsbild zu etablieren\". (Herrmann 1998, S. 85)<\/i>
\n
\n Verwendete Literatur:<\/b>
\n Buchholz, Friedrich: Der neue Leviathan<\/i>. T\u00fcbingen: Cotta 1805
\n
\n Buchholz, Friedrich: Darstellung eines neuen Graviazionsgesetzes f\u00fcr die\n moralische Welt.
\n Berlin: Unger 1802
\n
\n Gentz, Friedrich von: Briefe und vertraute Bl\u00e4tter<\/i>. Bd. 1. Hrsg. von\n Gustav Schlesier.
\n Mannheim 1838
\n
\n Herrmann, Lutger: Die Herausforderung Preu\u00dfens<\/i>. Reformpublizistik\n und politische
\n \u00d6ffentlichkeit in napoleonischer Zeit (1789-1815). Frankfurt a.M.,\n Berlin: Lang 1998
\n (=Europ\u00e4ische Hochschulschriften reihe 3 Band 781)
\n
\n Hofmeister-Hunger, Andrea: Pressepolitik und Staatsreform. Die\n Institutionalisierung
\n staatlicher \u00d6ffentlichkeitsarbeit bei Karl August von Hardenberg\n (1792-1822)<\/i>. G\u00f6ttingen:
\n Vandenhoeck & Ruprecht 1994
Sch\u00e4fer, R\u00fctger: Friedrich Buchholz - Ein vergessener Vorl\u00e4ufer der Soziologie<\/i>. G\u00f6ppingen: K\u00fcmmerle 1972
\n
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\n SH
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\n ","genealogie":"Vater: Joachim Daniel Buchholz (1722-1807), Pfarrer\nMutter: Dorothea Luise (1740-1799), geborene Winkler","primaer":["Gallerie Preu\u00dfischer Charaktere<\/a>"],"sekundaer":["Friedrich Buchholz<\/a>","Friedrich Buchholz, Friedrich von C\u00f6lln und Julius von Vo\u00df, drei preu\u00dfische Publizisten in der Zeit der Fremdherrschaft 1806 - 1812<\/a>","Friedrich Buchholz, ein vergessener Vorl\u00e4ufer der Soziologie<\/a>","Heinrich Ludwig von Buchholz<\/a>"],"berlinaufenthalte":[{"zeitraum":"von 1790 bis 1792","gebaeude":"Gemmelsches Haus","damals_adresse":" Unter den Linden","heute_adresse":"","kommentar":"\n"}],"fach":["P\u00e4dagogik"],"institution":[],"ort":[],"verein":[],"quellen_liste":null,"quellen_allgemein":""}}