Maria Stuart, von Schiller Das Tragische in dem Stoffe dieses Trauerspiels, das Unglück einer jungen Königin, die von einer eifersüchtigen Nebenbuhlerin gefangen gehalten und hingerichtet wird; ist allerdings geeignet durch rührende Situationen zu erschüttern, für den Augenblick zu interessiren und hinzureißen. – Aber die Form, in welcher der Stoff im Ganzen dargestellt wird, und die einzelnen, sich widerstrebenden Bestimmungen desselben, lassen keinen Total Eindruck zu, den man aus der Vorstellung nach Hause nähme. Das gygantische Schicksal, das wir so gern im Trauerspiele handeln, und die Kraft des Menschen mit ihm im Kampf sehn, weil, nach Schillers eigner Bemerkung, dieser Kampf, selbst wenn der Mensch in ihn erliegt, schon hebt; - denn nur dem Unendlichen erliegt die endliche Kraft – dies gygantische Schicksal verwandelt sich in diesem Trauerspiele in die kleinliche Leidenschaft eines elenden Weibes, dem es zwar nicht an Bosheit, wohl aber an Muth fehlt, boshaft zu scheinen, und das sich deswegen hinter Vorbehalte versteckt, die jeder durchschauen kann. Nur ein Senfkörnchen Gerechtigkeit oder Großmuth in die Seele der Elisabeth gelegt, und – die ganze Tragödie kömmt um ihre Existenz! „Aber die Thatsache ist wahr – die Geschichte sagt sie aus“ – alles richtig: nur – die Geschichte ist kein Kunstwerk. Mariens Unglück interessirt uns, wir sehen sie unschuldig leiden – unschuldig? freilich in sofern Elisabeth nicht das Recht hat, sie zu strafen, und weil man sie eines Verbrechens wegen straft, das sie nicht beging; aber wirklich unschuldig? nein! Bei der ersten Bekanntschaft, die der Zuschauer mit ihr macht, erfährt er: daß sie ihren eigenen Gemahl ermorden ließ, und dem Mörder desselben ihre Hand gab - und freuet sich, daß endlich die Gerechtigkeit diese unnatürliche Verbrecherin ereilt. Wenn mans auch gegen das Ende vergessen könnte, daß die leidende, die unglückliche Marie eine Verbrecherin wäre, die in der härtesten Strafe nur den gerechtesten Lohn ihrer Uebelthaten fände – so hat der Dichter dafür gesorgt, daß man zu rechter Zeit wieder daran erinnert wird, denn indem Marie zum Schaffot gehen will, beichtet sie laut ihre Verbrechen – und das Mitleid, daß man mit ihr empfindet, nimmt die Natur des Mitleids an, das einen ergreift, so oft man in der Ferne einen Rabenstein erblickt! – Je weniger sich nun dieser – so bestimmte – Stoff zu einem Trauerspiele schickt, je mehr ist die Kunst zu bewundern, mit welcher Schiller daraus eins seiner schönsten dramatischen Werke gebildet hat. Es giebt einzelne Scenen in demselben, die zu den schönsten gehören, die je auf einer Bühne vorgestellt sind. Dahin rechne ich die Zusammenkunft der beiden Königinnen im Garten – die Scene, wo Marie ihre Dienerschaft entläßt – die Scene, wo Leicester in der Phantasie die Hinrichtung mit ansieht, und man den ganzen Act in seinem Spiele, wie in einem Spiegel erblickt. Ergreifender würde die Scene noch seyn, hätte Schiller ein Mittel gefunden, ihn die Hinrichtung in der Ferne wirklich ansehen zu lassen. So groß der Dichter sich nun zeigt, so unbegreiflich ist es, ihn gegen das Ende wider eine Regel fehlen zu sehn, deren Richtigkeit man doch seit Aristoteles Zeiten nicht bezweifelt hat. „Jedes Drama muß ein Ende haben.“ Marie spielt noch eine gute Zeit fort, wenn das Drama schon wirklich zu Ende ist. Dies schließt mit dem fatalen Streich, der das Leben der Marie endet, und den Leicester niederstürzt – aber nun sollen die Folgen dieses Acts für Elisabeth noch sichtbar gemacht werden – und sie betritt die Bühne aufs neue. Wir sehen sie noch auf eine gleisnerische Weise ihre That bemänteln – sehen sie von ihren Freunden und Lieblingen verlassen, – und freuen uns der Vergeltung, welcher in diesen Folgen das unedelmüthige, rachsüchtige Weib trift – aber der Eindruck des Mitleids, den wir über Mariens Unglück herausnehmen würden, ist geschwächt, und andere Gefühle haben sich an die Stelle gedrängt. Diese nachtheiligen Folgen für die Elisabeth sind abermals historisch; und in einer historisch dramatischen Bearbeitung einer Geschichte der Elisabeth dürften sie nicht übergangen werden; aber als Anhang oder Nachtrag zu dem Schicksal Mariens sind sie, wie mich dünkt, am unrechten Orte; weil sie zur Unzeit das Interesse von Marien ab auf Elisabeth lenken. Ich will noch etwas über die Hauptcharaktere in diesem Trauerspiel sagen. Marie ist die Hauptperson des Dramas; für sie will der Dichter gewinnen, ihr Unglück soll uns rühren. Ihr Unglück ist ihre Gefangenschaft – ihre Hinrichtung durch Elisabeth, welche sie nicht verschuldet hat. Warum schwächt der Dichter diesen Eindruck durch die eingemischte nicht zur Handlung gehörige Erzählung älterer Thatsachen, wie die Ermordung ihres Gemahls, welche Marie sich hatte zu Schulden kommen lassen, und stellt dadurch ihren Charakter in ein so abscheuliches Licht? – Bei der Entscheidung ihres Schicsals kommen diese vergessene Handlung gar nicht in Betracht, sie dient überall zu keinem Motive, als daß sie die Theilnahme an Mariens Unglück vermindert – daß sie die Idee hervorbringt: Sie leide verschuldet was sie leidet – ihr widerfahre nichts, was sie nicht verdient habe. Warum verschwieg der Dichter jene Handlung nicht? „Sie ist historisch wahr.“ Aber braucht denn alles, was Marie Gutes oder Böses gethan hat, hier zur Sprache zu kommen: wenn es auf die bevorstehende Bestimmung ihres Schicksals keinen Einfluß mehr hat? Ein anderes wäre es, wenn man diesen Mord zu einem Anklagepunkt gemacht, und sie als Mörderin verurtheilt hätte – dann freilich wäre sie nicht unschuldig gestorben, hätte kein Mitleid verdient. – Aber fühlte der Dichter nicht, daß sich jetzt jeder Zuschauer an die Stelle des Richters setzt – daß sein sittliches Gefühl ihm zwingt Marien zu vertilgen, ohne daß er dagegen der Elisabeth günstiger wird? Denn diese erscheint immer noch als ein grausames, listiges Weib; die eine ungerechte tyrannische Handlung behegt, weil sie nach andern Beweggründen handelt, als sie sind, nach welchen der Zuschauer Marien schuldig findet. Sollte die Elisabeth selbst nicht haben edler dargestellt werden können? Wenn man sie, bei den wirklichen Angriffen auf ihr Leben, von Seiten der katholischen Parthey, überzeugt hätte: daß sie die Sicherheit ihres Lebens, ihres Reiches und der eingeführten Religion nur durch den Tod der unschuldigen Marie erkaufen könne, so wäre Marie als ein Opfer der Zeitumstände – des Schicksals – gefallen; sie verdiente um so mehr unser Mitleid, und Elisabeth nicht unsern Abscheu! Von der Geschichte würde dadurch nicht mehr abgewichen, als jetzt schon in der Zusammenkunft der beiden Königinnen und der Liebe des Leicesters zu Marien abgewichen ist – beide finden in der Geschichte nicht statt. Ueberhaupt ist der Dichter ja nicht verbunden, sich so sclavisch an der Geschichte zu halten, daß seinem Werke dadurch Mängel erwüchsen – er muß die historische Wahrheit aufopfern, sobald sie dem Gedichte schadet. Ich übergehe hier die untergeordneten Charaktere, weil weniger von ihnen abhängt. In Hinsicht der Sprache unterscheidet sich Marie sehr vortheilhaft vom Wallenstein. Man trifft weniger rhetorischen Schmuck darin an – hört weniger den Dichter in eigner Person. Daher dringt die Sprache mehr zum Herzen – ist dramatischer. Die Darstellung dieses Trauerspiels auf unsrer Bühne gewährt einen hohen Genuß. Madame Unzelmann giebt uns in der Marie eine sehr vollendete Darstellung. In der Rolle des Leicester haben wir die beiden ersten Künstler unsrer Bühne wechseln sehen – Iffland und Fleck. Letztern gehört die Rolle eigentlich, allein während einer Unpässlichkeit desselben übernahm sie Iffland selbst. Nichts wäre wünschenswerther für die Bildung des Geschmacks eines großen Theils unsers Publikums, als ein ähnlicher Wechsel in den Hauptrollen aller bessern Stücke. Man würde Vergleichungen an stellen, und gerade diese Vergleichungen der verschiedenen Darstellungen derselben Charactere und Momente sind am fähigsten, richtige Begriffe von Kunst hervorzubringen, und den Geschmack zu gründen.
Maria Stuart. Demoiselle Jagemann – die Elisabeth: so hieß es, und das Haus war frühzeitig mit Zuschauern, Bewunderern, Tadlern, Kritikern und Zionswächtern voll. Ueber das Kunstwerk selbst läßt sich im Ernste noch nichts sagen; denn die kalte Sprache der Wahrheit wird unter dem wilden Lärm des Enthusiasmus der Abgötterei nicht verstanden. Gerade so muß es auch in dem alten Rom gewesen seyn, als man noch die Medea, den Hippolyt, und die Trojaner des Seneca aufführte; denn auch in diesen Kunstwerken sind schöne Jamben, eine kunstvolle Diction, vortreffliche Sentenzen und rhetorische Fülle die Hauptsache. Maria Stuart ist eine kräftige Antithese gegen alles, was Horaz und Hirt über das Wesen der Kunst gesagt oder geträumt haben; man muß dieses Kunstwerk gelesen und einige Darstellungen desselben in Berlin gesehen haben, um so ganz zu fühlen, wie überflüßig zu einem Werke der schönen Kunst das et sibi constet des Ersteren, und wie anmaßend die Forderung der Charakteristik des Letztern ist. Hohe, unbegreifliche Ideale schwingen sich über alle Regeln einer pedantischen Kleinmeisterei empor, sie mag sich in dem alten oder dem neuen Rom gebildet haben. Man müßte allen Kunstsinn verloren haben, wenn man an der über alles sibi constet hinausgearbeiteten Elisabeth, diesem Ideal der gemeinen Erhabenheit und erhabenen Gemeinheit, nicht das höchste Wohlgefallen empfände; man müßte vergessen haben, daß nur die gemeine, alltägliche Natur lauter Individua bildet, die Kunst alles Individualisiren vermeiden müsse, wenn man bei der Maria auf den Einfall geriethe, Eigenthümlichkeiten der Leidenschaft, Gesinnung und Sprache zu wünschen; man würde die Forderung der Einheit in dem Mannigfaltigen zu weit treiben, wenn man ihr die schöne idealische Einheit im Leicester, in welcher nicht nur das Mannigfaltige, sondern auch das Widersprechendste verbunden erscheint, aufopfern wollte. Demoiselle Jagemann spielte die Elisabeth als thätige Kunstbeflissene zur allgemeinen Zufriedenheit. Sie berechtigt zu großen Erwartungen, wenn der in ihrem Geiste lebende Kunstsinn entscheidender auf ihre Declamation, Mienen, Gebehrden und Körperhaltung einfließen wird. Madame Unzelmann hat im ersten Auftritt des dritten Aufzuges weder durch ihre Declamation noch durch ihr Spiel befriediget. Allein ubi plurima nitent ist dies eine Kleinigkeit. Aber aus Freundschaft gegen den Dichter hätte sie die prächtige, so recht con amore gedichtete Stelle im fünften Akte, siebenten Auftritt: Ach, Melvil! nicht allein genug ist sich das Herz ec. Durch ihre vortreffliche Declamation nicht noch mehr heben sollen; denn die Zionswächter, die es dem Könige von Schweden erst noch in diesem Jahre übel nahmen, daß er seinen katholischen Unterthanen erlaubte, für sich und ihre Kinder einen katholischen Catechismus drucken zu lassen, dürften nun wohl auch bald in Schiller einen verkappten und um so gefährlichern Emissair des Jesuitismus finden, je größer und anziehender seine Rede- und Darstellungskunst ist. – Mortimer ist eine fatale Rolle, und die Darstellung derselben im Leben und im Sterben fordert ein ganz besonderes Kunstgenie, wenn der Zuschauer dabei ernsthaft bleiben soll. Der Hauptzug derselben, die idealistische Einheit zwischen der Großmuth, die unglückliche Maria zu retten, und der niedrig und grell geformten Begierlichkeit, sie zu besitzen, ist eine Klippe, an der wohl alle Kunst des Schauspielers scheitern dürfte. Man hat im fünften Akte, siebenten Auftritt, die Beichte und das Abendmahl gestrichen, die Absolution aber stehen gelassen; da glaubten nun einige Krittler, das wäre ungereimt. Allein sie haben unrecht; denn wer das Stück gelesen hat, der weiß es ja, daß Melvil ein Priester ist, und heimlich sieben Weihen empfangen hat. Warum soll denn auch alles gesagt werden, und dem Zuschauer nichts übrig bleiben zu denken? Hätte man doch auch das Wiederkauen der Blutschuld in diesem höchst rührenden, und zur Theilnahme auffordernden Moment weggestrichen! Denn der ganze Eindruck, welchen die Abschiedsscene auf ein fühlend Herz machen muß, verwandelt sich beiden Worten: Ach! eine frühe Blutschuld ec. In Unwillen. Graf Leicester muß dem Parterre anzeigen, daß die Königin, nun ausgekleidet, auf den Block gelegt wird ec. Welch einen Effekt würde es machen, wenn dies alles der Phantasie der Zuschauer überlassen bliebe; wenn nach dem Weggange der Maria eine allgemeine Stille entstände, und der entscheidende Schlag nur durch das plötzlich entstehende Getöse des um das Blutgerüst versammelten Volkes angedeutet würde! – Man hat in der Musik die allgemeinen Pausen mit großer Wirkung eingeführt. Könnten unsere Dichter nicht auch einen Versuch damit in den theatralischen Darstellungen machen?
Unstreitig der Triumpf der Mad. Unzelmann! Der Gang,
der Anstand, die Führung einer königlichen Frau. - Sollte es gut seyn, daß
Maria Stuart etwas größer erschiene - so giebt es doch keine Hoheit und
Bedeutung, die nicht aus diesen Augen im Reiz der ewigen Jugend spräche.
Wohin sie sich richten, senden sie Gedanken; was sie umfassen, schwebt im
erhöheten Licht. Ihr Schmerz winselt nicht, ihre Klage heult nicht, ihr Zorn
schilt nicht. Sie senkt Bangigkeit in die Brust, zürnt wie das Geschick, und
wenn eine Thräne dem klaren Blau entrinnt - wer ist, der nicht die seinigen
ihr nachsenden muß. - Anders scheidet die gute Frau, anders die Herrscherin.
Mad. Unzelmann ist die Königin von Schottland Maria Stuart, so lange man sie
sieht! und wer sie einmal gesehen hat, der sieht sie stets vor sich. Hannah
ist eine treffliche Rolle der Demois. Döbbelin. Sie rührt jeden Unbefangenen
zu herzlichen Thränen. Sie ist das Bild der Treue und Eigenheit, und mahlt
einige starke Empfindungen mit fein gewählten Accenten. Mad. Böheim leistet
die Elisabeth jedesmal verdienstlicher. Ueber den Mortimer des Herrn
Bethmann urtheilt das Journal Brennus, Febr. d. J., Seite 209
folgendermaßen: "Es ist ein angenehmes Geschäft, das Fortschreiten eines
jungen Schauspielers in seiner Kunst zu bemerken; es ist Pflicht der Kritik
und des Publikums, dieses Fortschreiten, wenn es so bedeutend wie das des
Hrn. Bethmann ist, mit dem lebhaftesten Beifall zu belohnen. Niemals habe
ich das Talent des Hrn. Bethmann für heroische Charaktere, für die höhere
Deklamation verkannt; aber ungemein überrascht hat mich die Präcision, die
Deutlichkeit, das gehaltene Feuer, die Begeisterung, womit er heute seinen
Mortimer gab; seine schwärmerische Liebe zu Marten, seine Inbrunst immer
graduirte, und dennoch auf der höchsten Stufe seiner Leidenschaft und der
schwierigen Situationen mit Marien im dritten Akt, den zarten Anstand nicht
verletzte." - Sein Spiel in der heutigen Vorstelllung war der Art, und ward
durch einige richtig empfunden und gegebene Pausen so verdienstlich, daß man
sieht, die Rolle ist nicht etwa geglückt, sondern selbst empfunden und
erworben. Deshalb ist zur fernern Ermunterung des Hrn. Bethmann obige
Beurtheilung aus dem Journal Brennus hier eingeführt. Hr. Mattausch bewies
ehedem in dieser Rolle den verdienstlichen Künstler. Allein es giebt Dinge,
welche nur der frühen Jugend wohl anstehen und es gereicht Herrn Mattausch,
der nun in die heroischen Charaktere übergegangen ist, zur Ehre, daß er
nicht alles zumahl besitzen will, sondern dem Talent neben sich Raum giebt.
Je seltener dieses zu geschehn pflegt, je mehr muß es bemerkt werden. - Von
dem Verdienst des Herrn Herdt als Schrewsburn und dem Uebigen der
Vorstellung nächstens.
Herr Herdt, als Shrewsbury, zeigt uns diesen ehrwürdigen Charakter in
stiller anspruchsloser Würde und milder Wärme. Sehr anständig giebt er der
Elisabeth, was ihr Rang von ihm fordert, und läßt manchmal auf seine Weise
seine gekränkte Seele durchblicken, ohne irgend etwas zu braviren. - Vor
einiger Zeit schien es, als wollte der Lord Burleigh sich vorwärts bringen,
er ist aber stehen geblieben, und muß die Sache nicht mit ernstem Willen
angreifen wollen. Es ist gleichgültig, wie ein pöbelhafter Mensch als Bruno
in Klara von Hoheneichen vorgestellt wird, es ist fast Gewinn, kann man über
ihn lachen. Burleigh kann aber nur Achtung oder Verachtung bewirken. Herr
Schwadke, als Leicester, that Vieles. Alles hat er nicht erfüllt; doch
leistet er eine Darstellung, welche Antheil verdient.
Elisabeth, Königin von England |
Mad. Schick |
Maria Stuart, Königin von Schottland, Gefangene in England |
Mad. Bethmann |
Robert Dudley, Graf von Leicester |
Hr. Schwadke |
Georg Talbot, Graf von Schrewsbury |
Hr. Herdt |
Wilhelm Cecil, Baron von Burleigt, Großschatzmeister |
Hr. Bessel, d. j. |
Graf von Kent |
Hr. Bessel |
Wilhelm Davison, Staatssekretär |
Hr. Labes |
Amias Paulet, Ritter und erster Hüter der Maria |
Hr. Kaselitz |
Mortimer, sein Neffe |
Hr. Bethmann |
Graf Aubespine, Französischer Gesandter |
Hr. Lemm |
Graf Bellievre, außerordentlicher Bothschafter von Frankreich |
Hr. Eunike |
Okelly, Mortimers Freund |
Hr. Lemcke |
Melvil, Haushofmeister der Maria |
Hr. Böheim |
Burgoyn, ihr Arzt |
Hr. Leidel |
Hanna Kennedy, ihre Amme |
Mad. Herdt |
Margaretha Kurl, ihre Kammerfrau |
Mll. Mebus d. 2. |
Zwey Kammerfrauen |
|
Officier der Leibwache |
Hr. Benda |
Ein Edelknabe |
Hr. Rebenstein |
Durgnon Drury, zweyter Hüter der Maria |
|
Scherif der Grafschaft |
|
Französische und Englische Herren |
|
Diener und Dienerinnen der Königin von Schottland |
|
Bewaffnete etc. |
Hoheit und Zartgefühl, weiche Weiblichkeit und Geistesgröße sind immer die Hauptzüge in der Darstellung, welche Madme. Bethmann von Maria giebt: aber der lebendige Hauch, den vorzügliche Kunststimmung bei Kunstleistungen giebt, hängt nicht von der Künstlerin ab; er ist wie der Sonnenstral der einen Regenbogen bildet, Gabe des Moments, und heute waren wir so glücklich, ihn so schön als jemals wirken zu sehen, vorzüglich in den ersten Akten und im letzten. Mdme. Schick hatte die Rolle der Elisabeth. Hier und dort war sie etwas zu weich, und der Ausdruck ihrer weichen Gefühle hatte größern Anstrich von Wahrheit, als der Monolog im vierten Akt, - der Schlüssel zu dem ganzen Charakter, zu erlauben scheint: aber dieser Monolog selbst wurde vortrefflich gesprochen und gespielt, und im Ganzen war die Ausführung so lebendig und kunstgerecht, daß sehr zu wünschen ist, Mdme. Schick möge diese Rolle behalten. – Die Hauptscene des Stückes, die Unterredung der beiden Königinnen that keine Wirkung, weil alle Sprechenden in Einem Tone sprachen, in dem, welchen Maria angab, und der ihr, aber nur ihr allein, angemessen war. – Herr Bethmann als Mortimer, zeigte in jeder Scene, in jeder Rede, neues Studium seiner Rolle, und daß es ein sehr richtiges war, bewies der Effekt: er erhielt fast in jeder Scene lauten Beifall. – Der alte Paulet wurde zu gefühlvoll gegeben, - vorzüglich da, wo er Marien die nahe Ankunft der Elisabeth ankündigt. Nicht im Ton des lange verkannten Freundes, der sich endlich Gerechtigkeit erzwingt, sondern mit Stolz mußte er fragen: "Hab ich's nun recht gemacht?"
Mlle. Beck
Mad. Bethmann
Hr. Mattausch
Hr. Herdt
Hr. Bessel S.
Hr. Bessel
Hr. Maurer
Hr. Kaselitz
Hr. Bethmann
Hr. Stich
Hr. Buggenhagen
Hr. Wauer
Hr. Labes
Hr. Leidel
Mad. Herdt
Mll. Ritzenfeldt
Mll. Leist
Hr. Benda
Mlle. Beck
Mad. Bethmann
Hr. Mattausch
Hr. Herdt
Hr. Bessel S.
Hr. Bessel
Hr. Maurer
Hr. Kaselitz
Hr. Bethmann
Hr. Gern S.
Hr. Buggenhagen
Hr. Blume
Hr. Labes
Hr. Leidel
Mad. Herdt
Mad. Esperstedt
Mll. Leist
Hr. Benda
Mlle. Beck
Mad. Bethmann
Hr. Mattausch
Hr. Herdt
Hr. Bessel S.
Hr. Bessel
Hr. Maurer
Hr. Kaselitz
Hr. Bethmann
Hr. Gern S.
Hr. Rehfeldt
Hr. Blume
Hr. Labes
Hr. Leidel
Mad. Herdt
Mll. Ritzenfeldt
Mll. Leist
Hr. Benda
Nationaltheater: Maria Stuart (bearbeitet von Klaus Gerlach), Berliner Klassik, hrsg. v. der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, 2003-2013. URL: https://berlinerklassik.bbaw.de/nationaltheater/theaterstueck/14.
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