Das Lustspiel Gegenlist ist eine heitere Sonate, die leichter Hand gespielt
seyn will. Wird der leichte gefällige Einfall schwerfällig vorgetragen, wo
wandelt das Komische sich in das Barocke, und statt daß eine Plaisanterie um
unsre Sinne tanzt, zerrt ein unvollständiger Spaß an unsern Lachnerven, die
kaum berührt werden dürfen, wenn ihre Schwingungen wohlthätig werden sollen.
Der Französische Lustspieldichter liefert die Melodie, und erwartet vom
Schauspieler die Variationen mit Annehmlichkeit und Geschmack vorgetragen.
Die ganze Vorstellung des Lustspiels war fehlerhaft mit Ausnahme des Herrn
Schwadke, der allein gefällig, leicht, rasch und graciös war. Manches
Uebrige war zu derb angegriffen, und dennoch fehlt die Bestimmtheit in den
Umrissen. Hie und da wurde unglaublich gedehnt. Unter solchen Umständen ging
das Lustspiel verloren, ohne daß man sagen könnte, es sey nachlässig
gespielt worden. Im fehlte Laune und Lebhaftigkeit im Vortrage.
Nationaltheater: Gegenlist (bearbeitet von Klaus Gerlach), Berliner Klassik, hrsg. v. der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, 2003-2013. URL: https://berlinerklassik.bbaw.de/nationaltheater/theaterstueck/254.
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