Rittmeister Florvall wohnt dem Mahler Cerberti gegen über. Er entdeckt, daß
bei diesem ein Mädchen wohne, wovon er glaubt, daß es dem Mahler als Modell
diene. Er verliebt sich in das Bild, hört dann den Gesang der genau
Bewachten, giebt sich für einen Gemähldehändler aus, wird von dem
eifersüchtigen Cerberti erkannt, erfährt von einem einfältigen angekommenen
Schwabenjungen Hans Peter, daß dieser der Vetter von Cerbertis Bediensten
sey, und erwartet werde. Er giebt sich für Cerberti aus, nimmt ihm die
Briefe ab, entfernt ihn, läßt seinen Diener als Hans Peter in das Haus sich
drängen, erscheint durch den Bedienten und dessen Strickleiter in Cerbertis
Hause, schafft einen Husaren, der für Modell dienen soll, hinaus, steht
statt dessen als Modell, wird durch den wiederkehrenden Husaren entdeckt,
wirft das Kostum des Modells ab, entdeckt dem Mahler, daß er die
Pflegebefohlne, welche Cerberti widerrechtlich inne hält, und zur Heirath
nicht zwingen dürfe, selbst heirathen wolle und bekommt ihre Hand. / Um
diesen einfachen Plan drehen sich so manche Intriguen, Theaterspiele und
orginelle Einfälle, werden von einer lieblichen, nicht überladenen
melodiereichen Musik in schönes Leben gesetzt, daß das Publikum von der sehr
lobenswürdigen Aufführung auf der Bühne und im Orchester entzückt, lange
keinen so frohen Abend im Schauspielhause zugebracht hat, als diesen. Es
scheint, als ob das Ende der Revolutionsmusiken, die so lange die Nerven
zerrissen, die schöne Harmonie vertilgt, die Singstimme zum Geheul
verwandelt haben, nun wirklich gekommen wäre. Hier sind nicht jene
unaufgelösten Sätze, nicht Mißklang, der als Erhabenheit aufgedrungen werden
soll; man flutet endlich einmal wieder auf heiterer Fläche, an Wiesen,
Thalbächen und Weinhügeln vorüber, und die Seele, die nicht immer an
Abstürzen herum gejagt wird, athmet in schöner Wallung. / Herr und Madame
Eunike sangen vortrefflich und spielten recht brav. Hr. Ambrosch spielte mit
großer und feiner Sorgfalt für die Haltung der Handlung. Hr. Gern sang sehr
schön, und spielte besonders den ersten Akt mit der feinen Unterscheidung
über die komische Rolle den Künstler Cerberti nicht zu vergessen. Im zweiten
Akt liefen beide etwas in einander. Herr Weitzmann überraschte und erfreute
Jedermann durch die Wahrheit und das Leben seiner sehr angenehmen
Darstellung. Das Publikum hat ihn freigebig und gerecht dafür belohnt.
Ausdauer und Fleiß, so wird Hr. Weitzmann an dieser Bühne zum Vergnügen des
Publikums und zu seiner Ehre einen anständigen Platz behaupten.
Cerberti, Maler |
Hr. Gern |
Armantine von Targa, seine Pflegetochter |
Mad. Eunike |
Rittmeister von Florwall |
Hr. Eunike |
Johann, dessen Bedienter |
Hr. Ambrosch |
Franz, ein alter Diener des Malers |
|
Hanns Peter Hollunder, Franzens
Neffe, aus Schwaben |
Hr. Weitzmann |
Ein Husar |
Hr. Leidel |
Cerberti, Maler |
Hr. Gern |
Armantine von Targa, seine Pflegetochter |
Mad. Eunike |
Rittmeister von Florwall |
Hr. Eunike |
Johann, dessen Bedienter |
Hr. Ambrosch |
Franz, ein alter Diener des Malers |
|
Hanns Peter Hollunder, Franzens
Neffe, aus Schwaben |
Hr. Weitzmann |
Ein Husar |
Hr. Leidel |
Hr. Gern |
Mad. Eunike |
Hr. Eunike |
Hr. Ambrosch |
Hr. Greibe |
Hr. Weitzmann |
Hr. Leidel |
Nationaltheater: Je toller je besser (bearbeitet von Klaus Gerlach), Berliner Klassik, hrsg. v. der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, 2003-2013. URL: https://berlinerklassik.bbaw.de/nationaltheater/theaterstueck/3.
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