Der Stoff ist folgender: Auf einer der Aeolischen Inseln sind Hirten und Hirtinnen gelandet, und schlummern, da der Vorhang aufgeht. Am Meer erblickt man ihre Barken. Die Morgenröthe bricht an, jene erwachen, opfern und beten zum Neptun um glückliche Fahrt. Hierauf schiffen sie sich ein. Zweiter Auftritt. Juno, eifersüchtig über die Huldigungen, die man Cytheren auf ihrer Insel bringen will, beschließt, den Haß des Aeolus zu erregen. Dritter Auftritt. Aeolus erscheint, und wird durch Juno, die von ihrem Pfauenwagen gestiegen, und von der Nymphe Doris begleitet ist, unterrichtet. Die schönste der Nymphen wird dem Gott zum Lohn geboten, und er verspricht das geforderte Ungewitter. Vierter Auftritt. Die Aquilonen (personifizierte Nordwinde) drängen sich herzu, des Meisters Willen zu hören. Dieser gebeut, die Himmelskönigin durch den Untergang des ausonischen Geschwaders zu rächen. Die Aquilonen äußern tanzend ihre Freude und zerstreuen sich. Juno kehrt zum Olymp zurück. Aeolus führt die Nymphe in seine Höhle. Fünfter Auftritt. Die entfesselten Stürme jagen finstere Wolken zusammen, der Himmel schwärzt sich zur Nacht, die Wogen verschlingen einen Theil der Fahrzeuge, der Ueberrest wird an Klippen geschleudert. Die Schäfer und Schäferinnen flehn Hülfe vom Meergott. Er verläßt zürnend seine Grotte, verjagt die Winde, entwölkt den Himmel und besänftigt den Ozean. Juno, aufs neue erbittert, macht, daß der Hirt Lycas mit Melise an ein Eiland gerathen, wo Barbaren Menschenopfer bringen. Sechster Aufritt. Die Bühne wird in das Eiland verwandelt. Die Liebenden erreichen das Ufer. Voll Schrecken sehen sie an einem Altar das Bild eines Menschenopfers. Melise sinkt ohnmächtig nieder. Siebenter Auftritt. Barbaren finden das Paar. Lykas soll bluten. Melise, die zu sich selbst kam, eilt zu seiner Hülfe. Doch ist der Widerstand vergebens. Achter Auftritt. Die Göttin der Liebe sendet Amorn, von Nymphen begleitet, dem Unglücklichen zu. Die Schönen besiegen durch ihren Reiz jene Wilden. Letzter Auftritt. Insel Cythere. Die Göttin auf einem Blumenthron. Hymen, Amor, Nymphen u.s.w. Lykas und Melise danken, werden auf immer verbunden. Festlicher Tanz, Triumph der Liebe, u.s.w. – Von diesem durch schöne Erfindung, äußerst brave charaktervolle Musik, und liebliche Ausführung sich empfehlenden Ballet, wegen Beschränkung des Raumes, künftig das Vollständigere. – p –
Nationaltheater: Einschiffung nach Cythere, Die (bearbeitet von Klaus Gerlach), Berliner Klassik, hrsg. v. der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, 2003-2013. URL: https://berlinerklassik.bbaw.de/nationaltheater/theaterstueck/337.
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