Der Gutherzige, welcher neulich gegeben worden ist, dankt seine Entstehung
einem gesellschaftlichen Scherz. Florian hat mehrere Stücke für den Arlequin
geschrieben. Seine Freunde stellten den Entwurf auf: - " es wäre doch
durchaus unmöglich, daß Arlequin auf der Bühne irgend einen Ton der
Empfindung angeben könnte." Florian behauptete die Möglichkeit und so ist
das kleine Nachspiel: Arlequin bon père, entstanden, welches auf dem
Deutschen Theater unter dem Namen der Gutherzige gegeben wird. Arlequin ist
hier der Herr von Bergheim. Da er nicht Arlequin sein darf, hätte er auch
nicht her von Bergheim seyn sollen. Da ein Deutsches Parterre nicht in die
schnellen Uebergänge schnell eindringt, wie ein Französisches, so hätte man
das ganze Stück vielleicht von der Deutschen Bühne weglassen sollen. Indeß
hat man bei Ifflands vortrefflicher Darstellung des Bergheim oft gelacht und
geweint, und ist mit einer angenehmen Empfindung nach Hause gekommen. Das
scheint immer etwas für Florian zu sprechen.
Nationaltheater: Gutherzige, Der (bearbeitet von Klaus Gerlach), Berliner Klassik, hrsg. v. der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, 2003-2013. URL: https://berlinerklassik.bbaw.de/nationaltheater/theaterstueck/56.
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