Am 24ten April wurden Tobern und die Unglücklichen gegeben.
Der Inhalt des Singspiels Tobern ist: der junge Schiffer
Tobern liebt die Gunhilde, Tochter des Berghauptmanns Loffield, und wird von ihr
wieder geliebt. Aber der Graf Christiern buhlt gleichfalls um ihre Gunst, und
beschließt, da er nicht erhört wird, die Entführung der Tochter, und den Mord
des Vaters. Der Vater entgeht den Räubern, und Gunhilde wird durch die Klugheit
des Tobern gerettet, dafür stecken die Entführer das Haus des Vaters in Brand,
kommen aber zum Theil selbst im Feuer um, da sie von den hinzugekommenen
Bergleuten überwältigt werden. Inzwischen hat Tobern seine Gunhilde zu seiner
Mutter in Sicherheit gebracht. Aber auch dahin eilt ihm Christiern mit seinen
übrigen Räubern nach, findet die Gunhilde, und will sie entführen. Gunhilde
springt aus Verzweiflung in den Strom; Tobern, der gerade im Begriff ist,
Fische zu einem Mahl zu fangen, errettet sie auch diesmal aus den Wellen. Andre
Fischer und Bergleute eilen zur Hülfe herbei, und nehmen den Christiern
gefangen, und so von dem Störer ihrer Ruhe befreit, werden die beiden Liebenden
ein Paar.
Die Musik dieses Stücks ist von Bruni, und erhielt, so wie
das Stück selbst, getheilten Beifall. Madame Müller als Gunhilde sang und
spielte so gut, daß sie noch mehr Beifall, als sie wirklich erhielt, verdiente.
Nationaltheater: Tobern (bearbeitet von Klaus Gerlach), Berliner Klassik, hrsg. v. der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, 2003-2013. URL: https://berlinerklassik.bbaw.de/nationaltheater/theaterstueck/862.
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