Bernhard Heinrich Romberg

Lebensdaten

Nachname:
Romberg
Vorname:
Bernhard Heinrich
Geburtsdatum:
12.11.1767
Geburtsort:
Dinklage
Geschlecht:
männlich
Todesdatum:
13.08.1841
Sterbeort:
Hamburg
Beruf(e):
  • Kapellmeister

Biographie

Lebenslauf:

1767
Geburt am 12. November in Dinklage. Ersten Unterricht im Violoncellospiel erhält er bei seinem Vater, bei J. C. Schlick in Münster sowie in Bonn Unterweisungen im Tonsatz bei Christian Gottlob Neefe, der in als Lehrer Beethovens bekannt ist.

1774
Erster Auftritt gemeinsam mit seinem nahezu gleichaltrigen Vetter Andreas Romberg, dem späteren Violinvirtuosen und Komponisten. Die beiden Vettern gelten als Wunderkinder.

1775
Bernhard und Andreas Romberg treten in Amsterdam auf.

1782
Beide Rombergs werden Mitglied in der fürstbischöflichen Hofkapelle zu Münster.

1784/85
Bernhard und Andreas Romberg ernten Lob für ihr Mitwirken bei den Concerts spirituels in Paris.

1790
Die Vettern Romberg treten in die kurfürstliche Hofkapelle in Bonn ein.

1793
Die Bonner Hofkapelle wird aufgelöst und Bernhard und Andreas fliehen vor dem napoleonischen Militär nach Hamburg.

1795
Sie bereisen daraufhin Italien und Österreich, um dort zu konzertieren. Bernhard lernt dabei Joseph Haydn und Ludwig van Beethoven kennen. Haydn widmet er seine Quartette op. 1. Darüber hinaus führt Beethoven Cellosonaten op. 5 gemeinsam mit dem Komponistenkollegen auf.

1798
Bernhard Romberg konzertiert in England, Portugal und Spanien.

1799
Romberg heiratet Anna Catharina Ramcke, eine Hamburgerin aus einem gehobenen bürgerlichen Haus.

1801
Bernhard Romberg reist mit seinem Vetter nach Paris, um dort zu konzertieren. Er erhält in Paris die Möglichkeit, am Konservatorium zu unterrichten, so dass er – im Gegensatz zu seinem Vetter Andreas – die folgenden Jahre in Paris bleibt.

1805
Romberg wechselt nach Berlin und findet eine Anstellung an der königlichen Kapelle. Sein Einstiegsgehalt beträgt 800 Taler, ab 1806 wird es auf 1000 Taler angehoben. Es liegt damit deutlich unter der Besoldung seines virtuosen Cellistenkollegen Jean-Louis Duport, die zu diesem Zeitpunkt 1600 Taler beträgt. Dennoch ragt Romberg auch hinsichtlich seiner Gehaltseinstufung unter den übrigen Violoncellisten hervor.

1809-1812
Eine Konzertreise nach Russland veranlasst ihn dazu, die kommenden Jahre dort zu verbringen.

1814
Romberg nimmt seinen Dienst in der Berliner königlichen Kapelle wieder auf. Später wirkt an der königlichen Hofoper.

1831
Übersiedlung nach Hamburg, wo er zuvor eine eigene Klavierbauerfirma gegründet hatte.

1839/40
Sein Lehrwerk zum Erlernen des Violoncellospiels erscheint. Es fixiert zwar die von Romberg praktizierte Technik, gibt aber zu diesem Zeitpunkt nicht mehr den neusten Entwicklungsstand wieder, da Duport bereits Jahre zuvor Innovationen der Spieltechnik angestoßen und ebenfalls in einem Lehrwerk verbreitet hatte.

1841
Romberg stirbt in Hamburg am 13. August.



WERKE:
- Neben Vokalmusik und einigen Bühnenwerken komponierte Romberg in erster Linie Instrumentalwerke. Die weitaus meisten Kompositionen hiervon sind entweder in Form von Konzerten ganz direkt auf sein Instrument, das Violoncello, zugeschnitten oder beziehen es in kammermusikalischen Stücken mit ein. Für ein ausführliches, aktuelles Werkverzeichnis und weiterführende Hinweise vgl. MGG2P (s. Lit.).

- Lehrwerk: Violoncell Schule von Bernhard Romberg in zwei Abtheilungen, Berlin (um1840). Frz. Ausgabe um 1839 veröffentlicht.

Eduard Mutschelknauss

 
LITERATUR:
- H. Schäfer, Bernhard Romberg: Sein Leben und Wirken. Ein Beitrag zur Geschichte des Violoncells, Münster 1931.

- J. Eckhardt, Die Violoncellschulen von J. F. Dotzauer, F. A. Kummer und B. Romberg, Regensburg 1968.

- R. Fritz/B. Rosenberger, „Eine liebenswürdige Künstlerfamilie“. Die Familie Romberg zwischen Münsterscher Hofkapelle und internationaler Virtuosenkarriere, München 2003.

- W. Grimmer/D. Sackmann, Warum hat uns Beethoven  kein Cellokonzert hinterlassen? Zum Verhältnis zwischen Bernhard Romberg und Ludwig van Beethoven, in: Dissonanz 81, 2003, S. 33–35.

- B. Rosenberger, Zwischen Kunst und Kommerz: Die Vettern Romberg und ihre Musikverleger, in: Forum Musikbibliothek 24, 2003, S. 277–281.

- Art. Romberg, Familie, in: Die Musik in Geschichte und Gegenwart, Personenteil, Bd. 14, Kassel und Stuttgart 2005, Sp. 331–338, spez. 335–338.

 

 

 

 

 





Register

Fachregister:
  • Musik

Person: Bernhard Heinrich Romberg, Berliner Klassik, hrsg. v. der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, 2003-2013. URL: https://berlinerklassik.bbaw.de/personen/4671.

Link zu den API-Daten: https://berlinerklassik.bbaw.de/api/personen/4671