1767
Geburt am 12. November in Dinklage. Ersten Unterricht im
Violoncellospiel erhält er bei seinem Vater, bei J. C. Schlick in Münster sowie
in Bonn Unterweisungen im Tonsatz bei Christian Gottlob Neefe, der in als Lehrer Beethovens bekannt ist.
1774
Erster Auftritt gemeinsam mit seinem nahezu gleichaltrigen
Vetter Andreas Romberg, dem späteren Violinvirtuosen und Komponisten. Die beiden
Vettern gelten als Wunderkinder.
1775
Bernhard und Andreas Romberg treten in Amsterdam auf.
1782
Beide Rombergs werden Mitglied in der fürstbischöflichen
Hofkapelle zu Münster.
1784/85
Bernhard und Andreas Romberg ernten Lob für ihr Mitwirken bei
den Concerts spirituels in Paris.
1790
Die Vettern Romberg treten in die kurfürstliche Hofkapelle
in Bonn ein.
1793
Die Bonner Hofkapelle wird aufgelöst und Bernhard und
Andreas fliehen vor dem napoleonischen Militär nach Hamburg.
1795
Sie bereisen daraufhin Italien und Österreich, um dort zu
konzertieren. Bernhard lernt dabei Joseph Haydn und Ludwig van Beethoven kennen.
Haydn widmet er seine Quartette op. 1. Darüber hinaus führt Beethoven
Cellosonaten op. 5 gemeinsam mit dem Komponistenkollegen auf.
1798
Bernhard Romberg konzertiert in England, Portugal und
Spanien.
1799
Romberg heiratet Anna Catharina Ramcke, eine Hamburgerin aus
einem gehobenen bürgerlichen Haus.
1801
Bernhard Romberg reist mit seinem Vetter nach Paris, um dort zu
konzertieren. Er erhält in Paris die Möglichkeit, am Konservatorium zu
unterrichten, so dass er – im Gegensatz zu seinem Vetter Andreas – die
folgenden Jahre in Paris bleibt.
1805
Romberg wechselt nach Berlin und findet eine Anstellung an
der königlichen Kapelle. Sein Einstiegsgehalt beträgt 800 Taler, ab 1806 wird es auf 1000 Taler angehoben. Es liegt damit deutlich unter der Besoldung
seines virtuosen Cellistenkollegen Jean-Louis Duport, die zu diesem Zeitpunkt
1600 Taler beträgt. Dennoch ragt Romberg auch hinsichtlich seiner
Gehaltseinstufung unter den übrigen Violoncellisten hervor.
1809-1812
Eine Konzertreise nach Russland veranlasst ihn dazu, die kommenden Jahre dort zu verbringen.
1814
Romberg nimmt seinen Dienst in der Berliner königlichen
Kapelle wieder auf. Später wirkt an der königlichen Hofoper.
1831
Übersiedlung nach Hamburg, wo er zuvor eine eigene
Klavierbauerfirma gegründet hatte.
1839/40
Sein Lehrwerk zum Erlernen des Violoncellospiels erscheint.
Es fixiert zwar die von Romberg praktizierte Technik, gibt aber zu diesem Zeitpunkt
nicht mehr den neusten Entwicklungsstand wieder, da Duport bereits Jahre zuvor
Innovationen der Spieltechnik angestoßen und ebenfalls in einem Lehrwerk
verbreitet hatte.
1841
Romberg stirbt in Hamburg am 13. August.
WERKE:
- Neben Vokalmusik und einigen Bühnenwerken komponierte
Romberg in erster Linie Instrumentalwerke. Die weitaus meisten Kompositionen
hiervon sind entweder in Form von Konzerten ganz direkt auf sein Instrument,
das Violoncello, zugeschnitten oder beziehen es in kammermusikalischen Stücken
mit ein. Für ein ausführliches, aktuelles Werkverzeichnis und weiterführende
Hinweise vgl. MGG2P (s. Lit.).
- Lehrwerk: Violoncell
Schule von Bernhard Romberg in zwei Abtheilungen, Berlin (um1840). Frz.
Ausgabe um 1839 veröffentlicht.
Eduard Mutschelknauss
LITERATUR:
- H. Schäfer, Bernhard
Romberg: Sein Leben und Wirken. Ein Beitrag zur Geschichte des Violoncells,
Münster 1931.
- J. Eckhardt, Die
Violoncellschulen von J. F. Dotzauer, F. A. Kummer und B. Romberg,
Regensburg 1968.
- R. Fritz/B. Rosenberger, „Eine liebenswürdige Künstlerfamilie“. Die Familie Romberg zwischen
Münsterscher Hofkapelle und internationaler Virtuosenkarriere, München
2003.
- W. Grimmer/D. Sackmann, Warum hat uns Beethoven kein
Cellokonzert hinterlassen? Zum Verhältnis zwischen Bernhard Romberg und Ludwig
van Beethoven, in: Dissonanz 81,
2003, S. 33–35.
- B. Rosenberger, Zwischen
Kunst und Kommerz: Die Vettern Romberg und ihre Musikverleger, in: Forum Musikbibliothek 24, 2003, S.
277–281.
- Art. Romberg, Familie,
in: Die Musik in Geschichte und Gegenwart,
Personenteil, Bd. 14, Kassel und Stuttgart 2005, Sp. 331–338, spez. 335–338.