Christian Ludwig Roloff

Lebensdaten

Nachname:
Roloff
Vorname:
Christian Ludwig
Geburtsdatum:
06.06.1726
Geburtsort:
Berlin
Geschlecht:
männlich
Todesdatum:
26.12.1800
Sterbeort:
Berlin
Beruf(e):
  • Mediziner
Verknüpft mit folgenden Vereinen:

Biographie

Lebenslauf:
Kurzbiographie lt. Mitgliederliste der Akademie der Wissenschaften:
1750
Dr. med. in Frankfurt a. O.. Anschließend prakt. Arzt und Dozent in Berlin.

1764
Rat im Oberkollegium medicum.

1784
Dekan.

1778
Leibarzt der preuß. Königin. Zugleich Arzt am Friedrichsspital und am Irrenhaus in Berlin.

1786
Geh. Rat.

1800
Haude- und Spenersche Zeitung, Nr. 98, Sonnabend, den 16. August 1800.
"Gestern am 15ten August erlebte hieselbst einer der würdigsten Aerzte Berlins, der königliche Geheimerath und Leibarzt, auch Dekan des Ober-Collegii medici, Herr Doktor Christian Ludwig Roloff, das funfzigjährige Jubileum seiner am 15ten August 1750 zu Frankfurt an der Oder geschehenen Promotion. Ohngeachtet dieser Tag, dem Wunsche des Herrn Geheimenraths gemäß, durch keine rauschende Feierlichkeiten begangen ward, so läßt sich doch bei der allgemeinen Liebe und Hochachtung, welche sich der würdige Jubelgreis während dieses Zeitraums durch seine vortreflichen Eigenschaften erwarb, nicht zweifeln, daß sehr Viele herzlichen Antheil an diesem seinen Freunden so feierlichen Tage genommen haben. Um indessen dem Andenken desselben auf eine würdige Art zu erhalten, ließ sein Neven, der Herr Inspektor Augustin, und seine beiden Nicen, die Frau Hofpredigerin Konrad und die Frau Inspektorin Mylius, eine Medaille prägen, welche auf der Vorderseite das sehr gut getroffene Brustbild des Jubelgreises mit der Umschrift: Christ. Ludov. Roloff Arch. Reg. D. Med. renunt. d. XV. Aug. MDCCL., und auf der Rückseite einen durch den Storch erkennbaren Altar der Dankbarkeit mit den Symbolen der Verdienste des Herrn Geheimenraths als Arzt und Mensch, einen mit Lorbeer gekränzten Aeskulopstab und einem Füllhorne und die Umschrift Beneficiorum memor pietas darstellt, und überreichten sie dem Jubelgreise, nebst mehrern Glückwünschungsgedichten am Morgen desselben Tages mit einer vom Herrn Inspektor Augustin gehaltenen rührenden Anrede. Auch theilte der Herr Dokt. Med. Augustin eine gedruckte Biographie des Jubengreises seinen Verwandten und Freunden mit. Lange noch möge der Herr Geheimenrath sich der Rückerinnerung erfreuen, welche Ihm so viele edle Handlungen als Arzt und Menschenfreund gewähren; und das Bewußtsein derselben jede Beschwerde des Alters erleichtern."

Haude- und Spenersche Zeitung, Nr. 155, Sonnabend, den 27. Dezember 1800

"Am 26. d. M. starb hieselbst an Entkräftung im 75sten Lebensjahr, Herr Christian Ludwig Roloff, Königl. Geheimerath und Leibarzt, des Obercollegii Medici Dekan, der Königl. Akademie der Wissenschaften Mitglied u. s. w. Die gründlichen und ausgebreiteten Einsichten und Erfahrungen, die er als praktischer Arzt seit einem halben Jahrhundert zum Besten der leidenden Menschheit mit großer Treue nützte, vereinigt mit den edelsten Gesinnungen des Herzens, wodurch er sich das gnädigste Vertrauen der hochsel. verwittweten Königin Maj., so wie allgemeine Achtung und Liebe erwarb; seine innige Theilnahme an den Leiden dererjenigen, denen er Rath und Helfer war, und die milde, nach seinem Hinscheiden noch fortdauernde Güte gegen Arme und Bedrängte, sind das bleibende Denkmal des Verdienstes und der Ehre, welches er sich selbst gestiftet hat, und seinen Verehrern und Freunden stets heilig sein wird."


Haude- und Spenersche Zeitung vom Nr. 2, Sonnabend, den 3. Januar 1801

Auf den Tod des Königl. Leibarztes und Geheimen Rathes Herrn D. Roloff.

Du Edler! Trost und Schutz und Retter vieler Kranken!
Vereint in Dir war stets der Arzt und Menschenfreund.
In Thränen stehn betrübt Gerettete, und danken
An Deinem Grabe Dir, daß Leben sie vereint.

Die Hütte und der Thron war stets in gleicher Waage
In Deinem Herzen, wann Dich Sterbensnoth aufrief: –
Zur Rettung schnell bereit, zur Nachtzeit wie bei Tage
Empfandst Du selbst der Leidenden Empfindung tief.

Der Arme ging von Dir, erfreut in seine Hütte,
Und dankte Gott für Dich und Deinen Trost und Rath.
Ach, Du verstandst so ganz des scheuen Armen Bitte,
Und halfst so gern ihm bald mit Rath und mit der That.

Ein halbes Seculum warst Du in unsern Mauern
Ein holder Schutzgeist. Dich verehrte ganz Berlin. –
Noch lange wird’s um dich, nach Dir sich sehnend, trauern
Wie einst es trauerte um seinen Lieberkühn.



Werke/Literatur

Register

Fachregister:
  • Medizin
Institutionsregister:
  • Akademie der Wissenschaften

Person: Christian Ludwig Roloff, Berliner Klassik, hrsg. v. der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, 2003-2013. URL: https://berlinerklassik.bbaw.de/personen/5685.

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