Ich lernte Jean Paul schon bei seiner ersten kürzeren Anwesenheit in Berlin im Frühjahr 1800 kennen. Er wohnte damals in einem ziemlich obskuren Wirts- oder eigentlich Kaffeehause, ja das vulgäre Wort „Kneipe“ möchte für dasselbe das bezeichnendste Wort gewesen sein. Mit ihm, dem überaus Unbefangenen, wohnte dort […] Sophie Bernard, geborene Gad, welche später Domeier, den Leibarzt des Herzogs von Sussex, heiratete […]. Sophie Bernard war eine geistreiche und sehr gutmütige Frau, nichts weniger als schön, aber sehr empfänglichen Herzens, und vorzugsweise richtete sich ihr Gefühl auf Literaten. Da sie mit einer großen Fülle des Busens gesegnet war, so wurde in Berlin scherzweise von ihr gesagt: sie lege die Gelehrten an ihre Brüste.
Q.: Henriette Herz: Erinnerungen, S. 97f.
publizierte u. a. im "Berlinischen Archiv der Zeit und ihres Geschmacks"
Q.: Jacob Toury: Der Eintritt der Juden ins deutsche Bürgertum; in: Das Judentum in der deutschen Umwelt 1800-1850 (= Schriftenreihe LBI, Bd. 35), S. 139-242, hier S. 188f.
mehrere Publikationen u. d. Namen Esther Lucie Domeier
Lit.:
Barbara Hahn: Geliebtester Schriftsteller. Esther Gads Briefwechsel mit Jean Paul; in: Jb. d. Jean-Paul-Gesellschaft 25 (1990), S. 7-42.
Person: Esther-Sophie Bernhard, Berliner Klassik, hrsg. v. der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, 2003-2013. URL: https://berlinerklassik.bbaw.de/personen/5699.
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