Lebenslauf:
Im "Specialrapport" der Landschaftsklasse der Akademie für da Sommersemester 1790 ist zu Schlesinger eingetragen, er sei 22 Jahre alt und in Königsberg in Westpreußen geboren (GStA PK, I. HA Rep. 76 alt III Nr. 79, f. 140).
Ein Schreiben an den Kurator Heinitz, in dem er um Aufnahme in die Landschaftsklasse bittet, ist gezeichnet mit S. A. Schlesinger (GStA PK, I. HA Rep. 76 alt III Nr. 79, f. 140).
1790
Nimmt am Unterricht im Gipszeichnen bei Asmus Jakob Carstens teil. (GStA PK, I. HA Rep. 76 alt III Nr. 79, f. 32).
Erhält zusammen mit anderen Studenten der Akademie einen Aufmunterungspreis, vgl. Haude-Spenersche Zeitung, Nr. 116, Dienstag, 28. September 1790.
1791
Seit 1. 7. 1791 in der Landschaftsklasse bei Peter Ludwig Lütke. Bemerkung Lütkes: "Fleißig, aber kein Talent". Liefert als Probestück "einen Eichbaum".
In den folgenden Jahren werden Schlesinger von Lütke regelmässig Zeugnisse ausgestellt. Anfangs wohlwollend, wird später von Lütke mehrfach eingetragen, dass Schlesinger langsam sei und kein Talent habe (GStA PK, I. HA Rep. 76 alt III Nr. 77, f. 88).
Stellt auf der Akademieausstellung eine "Getuschte Landschaft, nach G. Poussin" aus (Börsch-Supan 1970, Bd.1, 1791:113).
Wird laut Protokoll der Senatssitzung vom 5. Nov. 1791 zum Aktzeichnen zugelassen (GStA PK, I. HA Rep. 76 alt Nr. 41, S. 211).
1793
Beteilgt sich an der Akademieausstellung mit drei Zeichnungen: Grabmal der Cecilia Metella, Tempel der Vesta (beides Kopien nach Lütke) und einer Kopie nach einer Zeichnung von Friedrich Rehberg: "Venus in Lebensgröße" (Börsch-Supan 1970, Bd.1, 1793:183-185).
1794
Drei Zeichnungen auf der Akademieausstellung: Prospekt von Rom, nach
Lütke; Ruinen des Herkulestempels nach einer Radierung von Hackert,
eine Landschaft nach einer Radierung von du Jardin (Börsch-Supan 1970, Bd.1, 1794:334-336).
1795
Eintrag Lütkes vom 21. März 1795: "da dieser
Schlesinger seit 4 Jahren fast jar [!] keine Fortschritte gemacht, u. nicht das
Geringste Genie zur Kunst zeigt, seine Aufführung hingegen so beschaffen ist,
daß er seiner Ränke und Trugs wegen öffentlich bekandt gemacht zu werden
verdient, so habe ich ihm förmlich vor 3 Wochen dimittirt" (GStA PK, I. HA Rep. 76 alt III Nr. 79, f. 140)
EIne getuschte Landschaftszeichnung auf der Akademieausstellung (Börsch-Supan 1970, Bd.1, 1795:255)
1798
Schlesinger beginnt einheimische Landschaften zu zeichnen.
Zeichnung auf der Akademieausstellung: "Eine Aussicht nach den Überbleibseln der Burg Heinrich Zipps in Kleinbeuten bei Potsdam" (Börsch-Supan 1970, Bd.1, 1798:61).
1802
Drei Landschaften in Aquarell-Farben auf der Akademieausstellung: "Der schwarze Teich mit der letzten Felsenwand auf dem Riesengebirge unweit der Schneekuppe nach der Natur", "Die englische Gerberei bei Potsdam", "Eine Landschaft von eigener Composition" (Börsch-Supan 1970, Bd.1, 1802:464-466).
1804
Auf der Akademieausstellung zeigt Schlesinger "Die Ruine von Kleinhaus in Schlesien, nach der Natur, in Aquarell Farben verfertiget" (Börsch-Supan 1970, Bd.1, 1804:573).
Claudia Sedlarz (Stand April 2011)