Lebenslauf:
1772
Den Kirchenbüchern des evangelischen Pfarrarchivs in Remagen ist das Geburtsdatum Friedrich Jügels zu entnehmen, denn dort, in Remagen erblichte der Kupferstecher als Sohn desEhepaars Johann Friedrich Jügel und Anna Wilhelmine geb. Kirberger das Licht der Welt. Seine Familie siedelte jedoch, wie Heinrich Appel aufzeigt, bald über Düren nach Berlin um.
1787
Am 1. Februar 1787, im Alter von vierzehn Jahren, wird Friedrich Jügel in die Berliner Akademie aufgenommen. Chodowiecki verkehrte in seinem Elternhaus.
1788
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung: "Erato nach Angel[ika] Kaufmann in punkt. Manier gestochen" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1788:326).
1793
In diesem Jahr entsteht ein großes graphisches Blatt, das den Tod Wolfes darstellt. Der siegreiche Truppenführer James Wolfe war 1759 bei der Eroberung der von den Franzosen besetzten Festung Quebec in Kanada gefallen und Benjamin West (1738-1820) hatte die Sterbeszene 1770 in einem großen Gemälde festgehalten. Für die Verbreitung dieses Historienbildes hatte der englische Graphiker William Woollett (1735—1785) gesorgt, dessen Arbeit Jügel als Unterlage für seine eigene Reproduktion benutzte (vgl. Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1793:194). Jügels jüngerer Bruder Karl berichtet in seinen 1856 im Druck erschienenen und 1921 neuaufgelegten Lebenserinnerungen, wie eines Tages der Kronprinz von Preußen, bei der akademischen Preisverteilung Jügels Bruder Friedrich in einem zierlichen Körbchen eine silberne Medaille als Auszeichnung überreicht habe. Es ist denkbar, daß diese Anerkennung den oben erwähnten Stich vom Heldentod des englischen Generals betraf.
1794
Aus diesem Jahr ist ein kleinformatiges Profilbildnis Jügels in Punktiermanier, das H. W. Singer in seinem Handbuch für Kupferstichsammler (3. Aufl. Leipzig 1923) abbildet, entstanden. Es stellt die durch ihre Cagliostro-Erinnerungen bekannt gewordene baltische Dichterin Elisa von der Recke (1756—1833) dar und ist anscheinend von Jügel unmittelbar nach dem Leben geschaffen worden.
1812
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung: "Bildniß Sr. Majestät des Kaisers und Königs zu Pferde, in Aquatinta-Manier", "Verklärung Ihrer Majestät der Königin Luise von Preussen, in punktirter Manier", "Ansicht der ehemaligen Hamburgischen Domkirche, in Aquatinta" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1812:170-172).
1813
Jügel beginnt mit der Publikation der "Abbildung der neuen Königl. Preuß. Armee-Uniformen". Die Serie besteht aus insgesamt 60 Tafeln, die von Ludwig Wolf (nach der Natur) gezeichnet und von Friedrich Jügel gestochen wurden. Diese Tafelserie stellt eine außergewöhnliche Quelle dar, da sie in detaillierter Form die Neuuniformierung der preußischen Armee nach der Niederlage von 1806 zeigt - und zwar für jede Einheit mit der Darstellung mehrerer Chargen. In der Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt haben sich 10 Hefte zu jeweils 6 Tafeln erhalten
1820
In diesem Jahr entsteht eine große Radierung, die das Schinkelsche Schauspielhaus zeigt (vgl. Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1820:191).
1833
Jügel stirbt in Berlin.
Quellen:
Die Biographischen Angaben sind unteranderem folgender Website entnommen:
http://www.kreis.aw-online.de/kvar/VT/hjb1972/hjb1972.37.htm. Zugriff am 18.12.2008
Die Angaben zum Stichwerk der Armeeuniformen stammen von folgender Website:
http://www.napoleon-online.de/html/preussen_juegelwolf1810.html. Zugriff am 18.12.2008 Dort auch weiterführende Literatur
SIHO