Lebenslauf:
Prinzessin Luise heiratete am 17. März 1796 in Berlin den standesmäßig nicht ebenbürtigen katholischen Fürsten Anton Radziwill. Gemeinsam mit ihrem Mann, einem begabten Komponisten, versammelt sie im Palais Radziwill in der Wilhelmstraße 77 zumeist im Winter Künstler und Gelehrte um sich. Wie König Friedrich Wilhelm III. und seine Gattin Luise legten auch die Radziwills Wert auf ein "bürgerliches" Familienleben und den Abbau der Etikette. Luise Fürstin Radziwill war eng mit der Herzogin Dorothea von Kurland befreundet und verkehrte in deren Salon, auch Luise Gräfin von Voß, Marie von Clausewitz und der Staegmannschen Familie stand sie nahe. Nach 1806 teilten die Radziwills zunächst das Königsberger "Exil" der Königsfamilie. Etwas später kehrte Luise Radziwills jedoch nach Berlin zurück und unterstützte die patriotische, antifranzösische Partei. Auch nachdem Fürst Radziwill zum Statthalter von Posen ernannt wurde, hielten sich die Radziwills häufig für längere Zeit in Berlin auf. 1816 fand im Palais in der Wilhelmstraße die Uraufführung der von Fürst Radziwill selbst komponierten Faustmusik statt. (P. Wilhelmy, Der Berliner Salon)