Lebenslauf:
Nachruf in der Haude- und Spenerschen Zeitung, Nr. 102, Sonnabend, den 26. August 1797:
"Am 23sten dieses Monats, starb allhier, im 68sten Jahre seines ruhmvollen Lebens, Herr Thomas Philipp Freiherr von der Hagen, Königl. Präsident des Oberkonsistorii, des Amts-Kirchen-Revenuen und des Armen-Direktorii, Chef des Ober-Kollegii-Medici, des Kollegii-Medico-Chirurgici, und sämmtlicher Medicinal-Angelegenheiten in den Königl. Preuß. Staaten, Direktor und erster Verordneter der Kurmärkischen Landschaft- und Städte-Kassen, Ober-Curator der Königl. Real-Schule zu Berlin, Domherr der hohen Stifts-Kirche zu Brandenburg, Ritter des St. Johanniter-Maltheser-Ordens, und Erbherr auf Hohennauen, Rhinow, Wassersuppe, Witzke und Semlin. Er hat dem Staate 30 Jahre lang mit unverbrüchlicher Treue und mit unermüdetem Eifer gedient, bis er im Monat Februar dieses Jahres durch anhaltende Kränklichkeit genöthigt wurde, seine Aemter, bis auf die bei der Landschaft, niederzulegen. Er war treu und unverdrossen in seinem Beruf, und verdient auch als Gelehrter und Schriftsteller eine gleiche Achtung, als er sich in den ihm anvertrauten Kollegiis überall erwarb und erhielt. Seinem Scharfsinn und seiner rastlosen Thätigkeit verdanken besonders die Armen- und Verpflegungsanstalten in Berlin ihre verbesserten Einrichtungen. Beharrlichkeit bei dem einmal erkannten Guten war der Hauptzug seines öffentlichen Karakters, und Biedersinn leuchtete aus jeder Handlung seines Privatlebens hervor. Er war ganz Freund seiner Freunde, und in seinen Dienstgeschäften galt vor ihm kein Ansehen der Person: denn er kannte nur einen Weg zum Ziel, den geraden."