Lebenslauf:
1740er/50er
Hans Dietrich v. Werder verbringt seine Kindheit und frühe Jugend in
Genthin, wo er unter der Vormundschaft des Hauptmanns Albrecht Ludwig von
Britzke von seiner Mutter erzogen wird.
1754
Besuch der Ritterakademie in Brandenburg.
1763.,
Eintritt in das Leib-Karabinier-Regiment in Rathenow und Teilnahme am
Siebenjährigen Krieg bis zum Frieden von Hubertusburg.
1764
V. Werder nimmt seinen Abschied von der Armee und widmet sich der
Bewirtschaftung seines Gutes Rogäsen. Er wird zum Landrat des Kreises Ziesar
gewählt.
1774
Ernennung zum Domherrn des Stiftes zu Brandenburg. In den folgenden
Jahren erweitert v. Werder seinen Landbesitz durch den Erwerb angrenzender
Liegenschaften.
1777
Die Magdeburger Provinzialverwaltung überträgt ihm die Aufsicht der
Urbarmachung des Finower Bruchs. Das Vorhaben entsprangt der Überlegung
Friedrichs II., die von Magdeburg über Rogäsen und Ziesar nach Berlin
führende Heerstraße zu befestigen.
1781
September: Ernennung zum Geheimen Finanzrat im Generaldirektorium und
Berufung nach Berlin .
Dezember: Ernennung zum Staats-, Kriegs- und dirigierenden Minister im
Generaldirektorium. Dem Minister sind zunächst die Kurmark, später
Magedeburg, Halberstadt und die Altmark unterstellt.
1783
Dritte Ehe mit der Witwe des Grafen v. Wartensleben.
1786
Oktober: Erhebung in den Freiherrenstand durch Friedrich Wilhelm II.
(2. Oktober, nach Wolfgang u. Albert v. Werder hingegen ist der bei Klaproth
zu findende Hinweis auf die Standeserhöhung ein Irrtum), Ernennung zum Chef
des General-Accise- und Zolldepartements. Nach dem Regierungswechsel ist v.
Werder mit der Überprüfung der Steuergeschäfte und der Abschaffung der
französischen Akzise-Verwaltung betraut.
1789
Notiz in der Haude- und Spenerschen Zeitung vom 26. September 1789:
Ferner haben Allerhöchstdieselben [Se. Königl. Majestät] des wirklichen Geh. Etats- Krieges und dirigirenden Minister, Herrn v. Werder Excellenz, um über Deren bisherigen zur völligsten Zufriedenheit geleisteten Geschäftsverwaltung einen thätigen Beweis zu geben, die durch den Tod des wirkl. Etatsministers v. Gaudi Excellenz vakant gewordene Amtshauptmannschaft von Fischhausen in Ostpreußen allegnädigt zu konferiren geruhet.
1790/91
Vorsitz der Immediatkommission zur Untersuchung des Fabrikenwesens.
Ende 1791
Unfreiwilliger Wechsel vom Finanz-Ressort zum Provinzial-Departement. Die
Leitung der Akzise übernimmt Struensee. V. Werder übernimmt die Verwaltung
der Kurmark sowie die Zuständigkeit für die Kassen-Sachen. Das
Salzdepartement hat er zuvor an Heinitz abgegeben. Werder war Ritter des
Roten Adlerordens und Amtshauptmann zu Fischhausen.