Johann Heinrich Casimir Carmer

Lebensdaten

Nachname:
Carmer
Vorname:
Johann Heinrich Casimir
Titel:
Großkanzler
Adelstitel:
Graf
Adelsprädikat:
von
Geburtsdatum:
29.12.1720
Geburtsort:
Kreuznach
Geschlecht:
männlich
Konfession:
evangelisch
Todesdatum:
23.05.1801
Sterbeort:
Rützen
Sterbeland:
Schlesien
Beruf(e):
  • Minister

Genealogie

Genealogie:
Vater: Johann Wilhelm de Carmer, kurpfälzischer Obereinnehmer und Kammerrat, zuletzt preuß. Hofrat, niederländ. Glaubensflüchtling. Mutter: Ida Maria, geb. Rademacher (Düsseldorf). Ehefrau: Wilhelmine Friedrike (1773-1778), geb. von Roth und Rützen. Kinder: 2 Söhne, u. a. Friedrich (1765-1809), preuß. Geh. Kriegs- und Reg.-Rat. 1788 erblicher Adel,1791 erblicher Freiherr, 1798 erblicher Graf

Biographie

Lebenslauf:
1751
Anstellung als Direktor bei der Oberamtsregierung in Breslau. -

1763
Ernennung zum Präsidenten der Oberamtsregierung in Breslau. -

1768
Ernennung zum Chefpräsidenten sämtlicher Regierungen in Schlesien mit dem Titel eines Justizministers. -

1788
Erhalt des Schwarzen Adlerordens. -

1779-1795
Ernennung zum Großkanzler und Chef de justice. Friedrich II. betraut ihn mit der Durchführung der Justizreform, die unter Carmers Vorgängern Ph. J. v. Jahriges und Karl Freiherr von Fürst keine sonderlichen Fortschritte gemacht hatte. Zur Erneuerung des Ziviliprozeßrechts und des materiellen Rechts konnte Carmer auf die um 1750 entstandenen Vorarbeiten Coccejis zurückgreifen. Ergebnis der Prozeßreform ist das Corpus juris Fridericianum (erstes Buch Berlin 1781), das die Grundlage der preußischen Allgemeinen Gerichtsordung wird. Das materielle Recht wird im Allgemeinen Landrecht 1796 neu geregelt. Damit ist die Justizreform abgeschlossen, das preußische Rechtswesen erhält die Form, die es, abgesehen von einigen Teilreformen, bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts behalten soll. Carmers Anteil an dieser Reform besteht in der Klärung der Prinzipienfragen und der Durchsetzung gegen die Widerstände von Landesherren, der Juristenschaft und der sich entwickelnden Öffentlichkeit. Spezialfragen delegiert er an seine Mitarbeiter, u. a. Svarez und Klein. -

Nach 1795

Carmer bleibt Präsident der Gesetzeskommission.

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Holzschnitt von F. L. Unzelmann-C. Rauch. Kupferstich von D. Berger-Rosenberg. Büste von Ch. D. Rauch, 1816.

Werke/Literatur

Auswahlbibliographie Sekundärliteratur:

Berlinaufenthalte

  • 1786-1793 du Trosselsches Haus vor dem Königstor Adreßkalender
  • 1794-1798 Haus des Seidenfabrikanten Mertzig vor dem Königstor Adreßkalender

Register

Fachregister:
  • Rechtswissenschaften
  • Politik

Person: Johann Heinrich Casimir Carmer, Berliner Klassik, hrsg. v. der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, 2003-2013. URL: https://berlinerklassik.bbaw.de/personen/684.

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