Carl George Heinrich Hoym

Lebensdaten

Nachname:
Hoym
Vorname:
Carl George Heinrich
Adelsprädikat:
von
Geburtsdatum:
20.08.1739
Geburtsort:
Poblotz (bei Stolp)
Geburtsland:
Hinterpommern
Geschlecht:
männlich
Todesdatum:
26.10.1807
Sterbeort:
Dyhrenfurth
Sterbeland:
Schlesien
Beruf(e):
  • Minister
Verknüpft mit folgenden Vereinen:

Genealogie

Genealogie:
Vater: Hans Bogislaw von Hoym (?-1741), damals kgl. preuß. Leutnant. Mutter: Auguste Henriette, geb. v. Wobeser. (1716-1742) Geschwister: Esther Wilhelmine (?-1769), Frau eines Landrats v. Massow. Ehefrau: Antonie Luise Freiin von Dyhrn und Schönau. Kinder: Antoinette Wilhelmine Caroline, heiratet in den 80er Jahren den Grafen Casimir Alexander von Maltzahn. Friderike Sophie Amalie, heiratet in den 80er Jahren Hans Gottlieb Baron v. Stosch.

Biographie

Lebenslauf:
1740er/50er
Nach dem Tod der Eltern Erziehung durch den Grafen Podewils zu Krangen, Unterricht durch den Pastor Pauli., Besuch des Königsberger Collegium Fridericianum.

1758
Besuch der Viadrina, der Universität in Frankfurt/Oder. v. Hoym beginnt das Studium der Rechtswissenschaften, verliert jedoch das Interesse und wendet sich den Fremdsprachen zu. In diesem Bereich erhält er Privatunterricht.

1761
Eintritt als Fahnenjunker in das Kürassierregiment von Schlabrendorf in Breslau. Von Schlabrendorf rät v. Hoym ("wegen seines schwächlichen Aussehens", ADB) zum Abschied und empfiehlt ihn seinem Bruder, dem dirigierenden Minister v. Schlabrendorf. Der stellt v. Hoym am 8. August des Jahres als Auskultator an der Breslauer Kriegs- und Domänenkammer an.

1762
Ernennung zum Kriegs- und Domänenrat (29. April).

1767
Ernennung zum Geheimen Rat und zum zweiten Kammerdirektor, kurz darauf zum Direktor der Breslauer Kriegs- und Domänenkammer (März). Heirat mit Antonie Louise Freiin v. Dyhrn und Schönau, Tochter des Freiherrn Anton Ulrich v. Dyhrn, des Hofmarschalls und Kammerdirektors in Oels. Die Heirat mit der Tochter eines wohlhabenden Grundbesitzers und der Tod des Vaters im darauffolgenden Jahr bringt v. Hoym in den Besitz der Herrschaft Dyhernfurth nebst Eichholz, Logau und Haugsdorf und ermöglicht es ihm, in Breslau "Hof zu halten".

1768
Berufung nach Berlin, Auftrag, gemeinsam mit dem Geheimen Finanzrat Flesch und den Kriegsräten Böhse und Bartsch eine Revision der vom Oberpräsidenten v. Domhardt angefertigten Domänenanschläge durchzuführen (27. Juni).

1769
Ernennung zum Präsidenten der cleveschen Kammer (11. Februar).

1770
Ernennung zum dirigierenden Minister von Schlesien (19. Januar) als Nachfolger v. Schlabrendorfs. Über die Tätigkeit v. Hoyms als Provinzminister berichtet Fechner (in ADB), daß die Politik des Ministers sich stets an den Anforderungen des jeweiligen Monarchen orientiert habe und sie daher uneinheitlich gewesen sei. (Fechner führt einzelne Maßnahmen unter der Regierung v. Hoyms in den Bereichen Landwirtschaft, Wirtschaftsförderung, Verkehrspolitik, Fürsorgewesen, Schulwesen und Lehrerausbildung, Gesundheitspflege und Wissenschaft an.) Victor Loewe (in DBA) urteilt über Hoym, daß die "Schmiegsamkeit seines Wesens (...) vielleicht das bezeichnendste Merkmal seiner mehr als dreißigjährigen Amtsführung" sei. Durch seine Tätigkeit als Provinzminister erwirbt Hoym sich das besondere Vertrauen Friedrichs II.

1771
Gründung der "Ökonomisch-patriotischen Gesellschaft", gemeinsam mit Carmer.

1786
Erhebung in den Grafenstand durch Friedrich Wilhelm II., Ernennung zum Domprobst von Cammin und Erhalt des Schwarzen Adlerordens.

1793
Hoym erhält unter der Oberleitung des Ministers Otto Carl v. Voß die Verwaltung der Kammern von Posen und Petrikau, nach der dritten polnischen Teilung erhält er schließlich die Verwaltung Südpreußens, unabhängig von der Berliner Zentralbehörde. An der Regierung Hoyms, die sich nicht an den strengen Grundsätzen der preußischen Verwaltungstradition orientiert, wird Kritik geäußert, die jedoch nie dazu führt, daß Friedrich Wilhelm II. - dem Hoym sehr nahe gestanden haben soll - oder Friedrich Wilhelm III. ihm das Vertrauen entziehen. (Zur Kritik an Hoym siehe C. Gründhagen.).

1795
Hoym streckt dem König die finanziellen Mittel für die Huldigung in Warschau vor. Daß Hoym dem Monarchen mit Geldern der schlesischen Provinz aushilft, ist kein Einzelfall.

1798
Hoym gibt die Verwaltung Südpreußens ab.

1806
Hoym versagt dem Grafen Pückler und den Brüdern Freiherren v. Lüttwitz die Unterstützung bei ihrem Plan, zur Abwehr der Napoleonischen Truppen die Landesbewaffnung durchzuführen. Hoym setzt sich mit dem größten Teil der Landeskasse nach Liegnitz ab und übersendet Friedrich Wilhelm III. das Geld, der wiederum sehr ungehalten darüber ist, daß die Mittel nicht zur Landesverteidigung verwendet wurden. Hoym bittet um Befreiung von seinen Aufgaben, was ihm am 22. Dezember des Jahres gewährt wird. Hoym begibt sich daraufhin nach Dessau.

1807
Die Hoffnung, in Friedenszeiten wieder Anstellung im Staatsdienst zu finden, wird enttäuscht: V. Hoym erhält am 30. August seine endgültige Entlassung.


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gemaltes Porträt in: Schlesische Lebensbilder, Bd. 2, 1926, S. 471.

Werke/Literatur

Register

Fachregister:
  • Politik

Person: Carl George Heinrich Hoym, Berliner Klassik, hrsg. v. der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, 2003-2013. URL: https://berlinerklassik.bbaw.de/personen/695.

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