Christian Friedrich Heinrich Sigismund Bettkober

Lebensdaten

Nachname:
Bettkober
Vorname:
Christian Friedrich Heinrich Sigismund
Geburtsdatum:
11.05.1746
Geburtsort:
Berlin
Geschlecht:
männlich
Todesdatum:
19.09.1809
Sterbeort:
Berlin
Beruf(e):
  • Bildhauer
Verknüpft mit folgenden Vereinen:

Genealogie

Genealogie:
Bruder: Johann Carl Ludwig Bettkober, Bildhauer. Sohn: Name unbekannt. (c.f. GStA PK I. HA Rep 76alt III, Nr. 41, Fol. 273) hat eine Tochter, die mit einem Herrn Stier, Geheimer Sekretair und Kalkulator seit dem 3. Januar 1802 verlobt ist

Biographie

Lebenslauf:
1746
Christian Friedrich Heinrich Sigismund Bettkober wird am 11. Mai in Berlin geboren. (ADB)

1765
Ausbildung bei Sigisbert Michel. (ADB) Die Ausbildung angeblich durch den König finanziert. (TB) nicolai

1770-73
Nach Michels Abreise aus Berlin, Ausbildung bei dem Kupferstecher G. F. Schmidt. Dort Vervollkommnung im Zeichnen und Bossieren. (ADB)

1744
Grabmal Schütze in der Nicolaikirche. (ADB)

1785
Büste von Friedrich Anton von Heinitz. (s.u. unter Abb.verweis)

1786
Lehrer an der AdK, beteiligt an der Einrichtung eines Aktsaals.

Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Büste Sr. Maj. des Königs, Lebensgröße in Gips", "Zwey andere Büsten von Ungenannten, dito [in Gips]", "Büste des Predigers Herrn Zöllners", "[Büste] der Königl. Sängers Herrn Coucialini" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1786:227-231). (Eine weitere Büste von Zöllner fertigt Bettkober 1805 an, c.f. Haude und Spenersche Zeitung, Nr. 83, 11.06.1805) Auf die Büste des Königs wird Bettkober ein Privilegium erteilt. (GStA PK I. HA Rep 76alt III, Nr. 9 Fol. 1v; 2r; 3v; 4v)

1787
Bettkober wird zum ordentlichen Mitglied der Berliner Akademie der Künste ernannt. (I. HA Rep 76alt III, Nr. 9 Fol. 38v; Haude und Spenersche Zeitung, Nr. 59, 17.05.1787)

(E&P 1791) Mitglied der Akademie der Künste in Berlin (, dort Professor und Leiter der Klasse für Modellieren in Wachs und Ton. I. HA Rep. 76 alt III Nr. 129. Acta betr. den dem Professor Bettkober übertragenen Unterricht im Bossiren bei der freie[n] Kunstschule von 1790-1805

Im Juli Reise nach Hundisburg und Magdeburg, um im Auftrag der Berliner Akademie die Gipssachen aus dem Nachlaß von Alvensleben zu begutachten. (GStAPK, I. HA Rep. 76 alt  III Nr. 234 Fol. 51ff.; I. HA Rep 76alt III, Nr. 9 Fol. 39r)

Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung: "Das Brustbild, Sr. Königl. Majestät des Königs, in Gibs in natürlicher Größe", "Das Brustbild des verstorbenen General-Chirurgus Boitus, in Gibs halb natürliche Größe" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1787:366.367; cf. zu den beiden Büsten auch Haude und Spenersche Zeitung, Nr. 25, 27.02.1787; Nr. 66, 02.07.1787; die Büste von Boitus befand sich im Besitz der Akademie, bis sie 1800 versteigert wurde, GStA PK I. HA Rep. 7 alt Abt. III Nr. 249 Fol. 26)
Vermutlich ist es die Büste des Königs, die man 1789 erwägt für einen Eisenguß, den Graf von Einsiedeln für die Akademie als Geschenk anfertigen möchte, zur Vorlage zu nehmen, nach dem Urteil des Senats jedoch ablehnt: "weil die zu wenig Gleichheit mit den Originalien hätten und stimmte dahin, daß es am Besten seyn würde, den Herrn Rector Schadow zu comittiren beyde aufs Neue zu verfertigen". (I. HA Rep 76alt III, Nr. 10 Fol. 11)

1788
Börsch-Supan verweist auf die Einleitung - warum? Verfasserschaft?

Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Vier Cariatiden von Gips in Colossalischer Größe mit einem Theil ihres Postaments (stehen im runden Saal am Eingang)", "Die Büste Sr. Ex. des geh. Staats-Ministers Freyherrn von Gaudi in Lebensgröße boßiert und in Gips abgegossen", "Zwey Modelle zu 8 füßigen Statuen auf das von Bonnische Haus" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1788:354-356; zu den Karyatiden vgl.: Bettkober versucht zunächst die Karyatiden an die Akademie zu verkaufen, was diese ablehnt, ihm die Aufbewahrung derselben anbietet, I. HA Rep 76alt III, Nr. 9 Fol. 8; in GStAPK, I. HA Rep. 76 alt  III Nr. 234 Fol. 90 heißt es jedoch, daß Bettkobers Wunsch, dass die Karyatiden für die Akademie ebendort verbleiben mögen, wird abgelehnt, "da sich aber diese Stücke nicht füglich für die academischen Säle schicken.")

Unterrichtsangelegenheiten (GStA I. HA Rep. 76 alt III Nr. 210. Acta betr. die ad instantiam des Bildhauers und akademischen Künstlers Bettkober nachgesuchte Verabschiedung des bei der Bildhauerarbeit sehr brauchbaren Artillerie Unteroffizires Hellmuth von 1788)
Bettkober bittet aus gesundheitlichen Gründen die Stelle und das Gehalt Tassaerts übernehmen zu dürfen. Er erhält ein jährliches Gehalt von 100 Taler unter der Erwartung des Königs, die Akademieausstellung mit mindestens einem Stück zu beschicken (I. HA Rep. 76  III, Nr. 69 Fol. 31; 58; 66)


1789
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
Zwei Modelle zu Statuen auf der Mohrenstraßenbrücke:
"Der Rhein", "Der Nil" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1789:228.229).

1789-94
Friedrich Tieck wird der Schüler von Bettkober. (ADB)

1790
Bettkober erteilt Unterricht im Bossiren und erhält neben seiner Pension zusätzliche 120 rthlr. (I. HA Rep 76alt III, Nr. 10 Fol. 27; 37f.; 60)
"H[err] Bettkober erinnerte Sr. Hochfreiherrl[iche] Exzellenz daß derselbe zum Unterricht vorzüglich einfache und nicht zu überladene Zierrathen wählen möge, damit der Geschmack der jungen Leute von dem Uebertriebenen abgezogen werde. Auch sollte sich H[err] Bettkober erkundigen, nach was für Modellen oder Kupferstichen die Konditor gewöhnlich ihre Figuren verfertigen, um ihnen etwa Anleitung geben zu können, da überdem einige Konditor den Unterricht bey H[errn] Bettkober genießen. (GStA PKI. HA Rep 76alt III, Nr. 41, Fol. 69f.)

Im März Ernneung zum akademischen Künstler zusammen mit anderen Künstlern, die "sich bey dem letztern Bau des Königl[ichen] Schloßes als geschickte Künstler in ihren Fächern ausgezeichnet, die Herrn Bartels, Kamble und Bettkober wegen ihrer Geschicklichkeit in Bildhauerzierathen". (GStA PK I. HA Rep 76alt III, Nr. 41, Fol. 42)

Bettkober verfaßt einen Aufsatz "über die Arbeiten der Konditor". (GStA PK I. HA Rep 76alt III, Nr. 41, Fol. 76)

1791
Bettkober wird Professor an der Berliner Akademie der Künste. (Haude und Spenersche Zeitung, Nr. 60, 19.05.1791) Bettkober erteilt Unterricht im Bossiren (GStA PK I. HA Rep 76alt III, Nr. 41, Fol. 168) Der Unterricht findet anhand von Kupferstichen statt. (

Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"a.) Ein Modell zu einer Statue des Königs Friedrich des Zweiten zu Pferde, in römischer Kleidung; b.) Ein einzelner Kopf, in Lebensgröße, zu ebengedachtem Stücke, des Portraits wegen"; "Eine Büste, in Lebensgröße des Hochseeligen Prinzen Heinrichs, Königl. Hoh., Sohn des Prinzen Ferdinand, Königl. Hoh., in moderner Kleidung. Nach der auf dem Körper geformten Maske gearbeitet" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1791:9.19; vgl. dazu Kat. Prinz Heinrich).
Bildhauerarbeiten für die Fassade des Palais vom Monbijou:
"Dido mit dem Plane von Carthago in der Hand", "Aeneas gewafnet" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1791:Anhang S. 15) Die Skizzen zu diesen Arbeiten durch den Senat der Akademie beurteilt: "In Ansehung der Skizzen zu den Statüen Aenneas und Dido, welche Herr Bettkober der Akademie zur Prüfung und Beurtheilung vorgelegt, wurde bemerkt, daß bey der Figur des Aenneas, die Beine viel zu kurz gemacht sind, weil es Regel ist, daß sie gerade die Hälfte der Länge eines wohlgebauten Mannes haben müssen; ferner, daß beim Aenneas die Schuld[?] wegbleiben, und in beyden Figuren, die Kopfstellungen nach dem kleinen Modelle von Herrn Schado[w], gemacht worden, daß Aenneas gehend und nicht stehend dargestellt worden; und Herr Bettkober überhaupt bey beiden Figuren, seinem Modell genauer hätte folgen müßen. Bey dem Modell selber wurde bemerkt, daß der Arm des Aenneas etwas tiefer gesenkt werden müße, damit das Ekigte des Ellbogens keinen wiedrigen Effekt mache." (I. HA Rep 76alt III, Nr. 41 Fol. 30)

1792
Bettkober entleiht zu Unterrichtszwecken Gipsmodelle und Kupferstiche von der Akademie. (GStA PK I. HA Rep 76alt III, Nr. 41, Fol. 280)
"d[em] H[errn] Professor Bettkober soll von Seiten des Curatorii über den guten Fortgang seines Unterrichts und über die Fortschritte seiner Schule, Zufriedenheit bezeigt, dabey ihm jedoch zu seiner Direction gesagt werden, daß er nach dem gegründeten Sentiment der Direction, seine Schüler nicht so viel nach den Schlüterschen Masquen, sondern nach schönen jugendlichen richtigen Köpfen arbeiten lassen möge". (GStA PK I. HA Rep 76alt III, Nr. 41, Fol. 331)

1793
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Ein Modell in Gips von einem Monument, welches die Frau von Ramin, gebohrne Gräfin von Haack auf ihres verstorbenen Ehegemahls Grab, zu Stolzenberg in Pommern, 18 fuß hoch in Stein gearbeitet, setzen lassen", "Ein Modell von einer Gruppe, die Vereinigung der Spree mit der Oder vorstellend, welches von Stein gearbeitet auf der Mohrenstraßen-Brücke auf einem Fronton liegt", "Eine Büste in Lebensgröße des letztverstorbenen Herrn Grafen von Haack, wo nach einem kleinen Pastellgemählde die Ähnlichkeit genommen ist". (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1793:290-292) Das Gipsmodell des Grabmals wurde bei der Ausstellung offensichtlich zusammen mit einigen anderen Kunstwerken mutwillig beschädigt. (Haude und Spenersche Zeitung, Nr. 93, 03.08.1793)

1794
Professur, beteiligt sich an der Konkurrenz zum Friedrich II. Denkmal

schuf Bildnisse der kgl. Familie
arbeiten am Berliner Schloß, Brandenburger Tor

Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Apollo und Coronis, ein Modell. Durch einen weißen Raben hatte Apoll die Untreue seiner Geliebten Coronis erfahren. Er sucht sie, von Eifersucht getrieben, auf, und tödtet sie mit einem Pfeile. Kaum hatte der tödtende Pfeil ihr Herz durchbohrt, so tritt die Reue an die Stelle der Rachsucht. Er eilt auf sie zu, zieht den Pfeil aus ihrer Brust, bemüht sich die Sinkende aufzurichten, und das Blut, welches aus ihrer Wunde stürzt, zu stillen. Die Sterbende ringt vergebens gegen den Tod. Mit einem Blicke voll Reue und Zärtlichkeit sinkt sie ihm zu Füßen. Apollo blickt starr auf den Boden. Auf einem nahen Baumast erwartet der verrätherische Rabe sein Schicksal." (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1794:230)



1795
Ab Mai gibt Bettkober Unterricht im Bossiren. (Haude und Spenersche Zeitung, Nr. 54, 05.05.1795)

Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Friedrich Wilhelm II. ein Kabinettstück, in seiner gewöhnlichen Uniform als eine Gruppe vorgestellt. Der König neben einem mit einer Decke behangenen Tische, auf welchem der Hut liegt, stehend, sich mit der rechten Hand leicht aufstemmend, und die linke in der Seite stützend, hat zu seinen Füßen seinen Lieblingshund Thetis", "Die Hoffnung ernährt die Liebe, als ein mit einem antiken Gewande bekleidetes junges Frauenzimmer mit einem Kinde, welches sie an ihre Brust hält. [sic!] vorstellt", "Der Rahmen und das Portrait der Prinzessin Louise und Frederike, K. H.", "Der Rahmen und das Portrait S. E. des Ministers von Heinitz". (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1795:175.176.270.271; zur Statuette von Friedrich Wilhelm II. cf. auch Haude und Spenersche Zeitung, Nr. 64, 28.05.1795; die Statuette Friedrich Wilhelms II. befand sich im Besitz der Akademie bis sie 1800 versteigert wurde, GStA PK I. HA Rep. 7 alt Abt. III Nr. 249 Fol. 27)

1796
Ab Mai gibt Bettkober Unterricht im Bossiren. (Haude und Spenersche Zeitung, Nr. 52, 30.04.1796)

1797
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Friedrich Wilhelm I, in seiner damals gewöhnlichen Kleidung vorgestellt, ein Modell, welches auf Verlangen der Höchstseligen verwitweten Königin angefertigt ist, um in Marmor ausgeführt zu werden", "Ein Modell zu einer kleinen Büste, das Portrait der Höchstseligen Königin vorstellend", "Die Büste des Generals Grafen v. Lottum. Lebensgröße", "Die Büste der Frau Geheimen Finanz-Räthin Vogel. Lebensgröße". (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1797:208-211; c.f. zur Büste von Lottum auch Haude und Spenersche Zeitung, Nr. 44, 13.04.1797)
Die Skulptur "Friedrich Wilhelm I [...]" zusammen Skulpturen des Kurfürsten Albrecht Achilles und Thassilo, Graf von Hohenzollern als Dekoration für ein Eckkabinett in der alten Gemäldegalerie des königlichen Schlosses in Berlin. (TB)

Vertretung Puhlmanns im Unterricht. (GStA PK I. HA Rep. 76 alt III Nr. 78, Acta betreffend die Einrichtung wegen der Zeichnung nach dem Leben, nicht foliert)


1798
Im Januar fertigt Bettkober ein "Bildniß des Königs in halberhobener Arbeit von Gyps" an. (Haude und Spenersche Zeitung, Nr. 13, 30.01.1798)
Im Mai Ankündigung einer Medaille mit dem Bildnis der Königin (Haude und Spenersche Zeitung, Nr. 55, 08.05.1798)
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Eine große weiße alabasterne Vase mit des Königs und der Königin Bildniß en medaillon", "Eine lebensgroße Büste der verstorbenen Frau Assistenz-Räthin Lettow", "Das Portrait der Königin en medaillon. Nach der Natur". (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1798:214-216; zu dem Medaillon mit der Darstellung des Königs c.f. Haude und Spenersche Zeitung, Nr. 18, 10.02.1798; dieses Medaillon wurde illegal kopiert und durch Simon Schropp in der Königsstraße verkauft, Haude und Spenersche Zeitung, Nr. 21, 17.02.1798; zu dem Medaillon der Königin c.f. Haude und Spenersche Zeitung, Nr. 50, 26.04.1798)

November, Schreiben an die Akademie: Geldmangel trotz Anstrengung und Fleiss, bittet um Unterstützung, woraufhin er 50 Taler "zur Gratifikations-Bewilligung aus dem Ausstellungs-Fonds" erhält. (GStA PK I. HA Rep. 76 alt III, Nr. 224 Fol. 39; 55; 57v)

Bericht Bettkobers über seinen Unterricht, aus dem hervorgeht, daß er Bildhauer, Maler, Graveure, Medallieure, Steinschneider, Stuckatore, Fabrikanten, Konditoren, Geldgiesser, Kupferschmiede, Gürtler, Töpfer und Tischler unterrichtet, in der Regel sind es 5 bis 20 Schüler. Der Unterricht findet zu festen Zeiten in den privaten Räumlichkeiten Bettkobers statt, ausdrücklich weist er jedoch darauf hin, daß "Bildhauer Scholaren aber [...] zu allen Zeiten kommen und zwahr alle Tage daß Jahr hindurch". Der Unterricht findet anhand eigener Modelle ("von Antiquen Natur, und Moderne Schöne Stücke") und Kupferstichen statt. Wobei Bettkober ausdrücklich darauf hinweist, daß ihm Modelle von "Arabesque[n] und Ornamente[n]" fehlen und diese durch die Akademie zu besorgen seien. (GStAPK, I. HA Rep. 76 alt III, Nr. 40 Fol. 62ff.)

1800
Ankündigung verschiedener Gartenskulpturen in unterschiedlicher materieller Ausführung. (Haude und Spenersche Zeitung, Nr. 43, 08.04.1800)

Im Noivember erneute Klagen über finanzielle Nöte. (GStA PK I. HA Rep. 76 alt III, Nr. 224 Fol. 160)

1801
Im Mai versucht Bettkober als Direktor oder zumindest als "Mitglied cum voto et Sessione" im Senat der Berliner Akademie der Künste aufgenommen zu werden, was jedoch einstimmig abgelehnt wird: "Erstens, weil er bisher in seinen Arbeiten nackender Körper des Menschen, dem ersten Studio eines akademischen Künstlers! zu wenig Einsicht gezeigt habe, und zweytens, daß er vom theoretischen der Kunst keinen Begrif hätte, da doch diese Wissenschaft bey Beurtheilung über Kunstwerke, wenn solche der Academie zur Prüfung ihres Kunstwerthes vorgelegt werden, vorzüglich erforderlich wären, wenn anders eine Stimme im Senat Nutzen haben soll." (GStA PK I. HA Rep. 76 alt III Nr. 92 Fol. 20)


1802
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Friedrich II nach kriegerischen Anstrengungen in einem Lehnstuhl ruhend. Seine Rechte hält die Flöte, die Freundin seiner Muße. Um ihn spielt sein Lieblingshund. Mit der Plinte 2 Fuß 8 Zoll hoch", "Ein Modell in Gips. Ganymedes. Eine stehende jugendliche Figur, in antiken Costüm gearbeitet", "Ein Modell in Gips zu einer Figur in Lebensgröße von Sandstein, den ehemaligen Commandeur vom Zietheuschen Husaren-Regiment, Herrn Oberst Grafen von Krockow, in der alten Armee-Uniform vorstellend, zu welchem dessen Sohn, Herr Graf W. J. R. von Krockow in Prest bei Schlarve [?] in Hinterpommern, einen massivem Tempel erbauet hat, worin diese Statüe aufgestellet worden ist, welchen Tempel der Mahler Herr Niedlich der jüngere ganz in antiken Geschmack dekoriret hat", "Von cararischen Marmor. Zwei kleine Vasen mit Arabesquen-Verzierungen". (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1802:20.261-263; cf. GStA PK I. HA Rep. 76 alt III, Nr. 225 Fol. 13f. u. 74; c.f. Zeitung für die elegante Welt, Nr. 6, 13.01.1803: 44)

1803
Von Mai bis September gibt Bettkober Unterricht im "im Modelliren bey der Kunst und Gewerckschule". (GStA PK I. HA Rep. 76 alt III Nr. 43 Fol. 26r; 27r)


1804
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Der Kurfürst Albert Achilles von Brandenburg in völliger Rüstung seines Zeitalters. Als Zeichen seiner bekannten Tapferkeit und seiner erfochtenen Siege ist die Sturmhaube mit einem Lorbeerkranze umwunden. In der linken Hand hält er die bei Nürnberg eigenhändig eroberte Standarte; mit der rechten stützt er sich auf das gezogene Schwert. An dem abgekürzten Eichenstamme, woran sich die Figur lehnt, ist als Symbol der weisheitsvoll geführten Regierung ein Eichenkranz angebracht. Die ganze Figur hat über 5 Fuß Höhe", "Eine lebensgroße Büste des verstorbenen Kammergerichtsraths Schweder", "Eine eben so große [Büste] des verstorbenen Justizraths Köhler". (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1804:236-238)

1806
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Alexander der Erste, Kaiser aller Reussen, wie er den 25sten Oktober 1805 bei seiner Ankunft in Berlin mit der rechten Hand das Publikum begrüßt. Modell in Lebensgröße. Der Monarch steht, in der Garde-Uniform gekleidet, an das Oblongum gelehnt, worin folgende Inschrift eingegraben ist: 'Kaiser Peter der Erste stiftete den 23sten November 1716 und Alexander der Erste erneuerte den 25sten Oktober 1805 den Freundschaftsbund in Berlin.' (Anmerkung des Herrn Verfertigers: 'Ungeachtet Peter der Erste den 19ten September 1717 erst in Berlin empfangen ward, so war doch schon der erste persönliche Freundschaftsbund zu Havelberg den 23sten Nov. 1716 gestiftet worden.')", "Ein kleiner Kinderkopf nach der Natur". (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1806:235.236)

1808
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Friedrich II. sitzend, ein Modell in halber Lebensgröße", "Alexander I. Kaiser von Rußland. Modell in Gips, Lebensgröße", "Büste eines alten Mannes", "Verschiedene Büsten nach der Natur".  (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1808:186-189; zu den Büsten c.f. Zeitung für die elegante Welt, Nr. 114, 15.07.1808: 907)

1809
Bettkober stirbt in Berlin (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1818:V; TB). Contra: Nagler u. ADB datieren den Tod auf um 1822, vgl. Schadow, Kunstwerke...


Schüler
Friedrich Tieck (Haude und Spenersche Zeitung, Nr. 134, 08.11.1800)
Carl Friedrich Stolle (GStA PK I. HA Rep. 76 alt III Nr. 151)
Weitere Schüler aufgelistet in GStA PK I. HA Rep. 76 alt III, Nr. 224 Fol. 70; GStA PK I. HA Rep 76alt III, Nr. 41, Fol. 221.

Claudia Sedlarz, Christopher Drum, 2011.

Literatur
  • ADB: Allgemeine Deutsche Biographie: 2. Bd., S. 582f.
  • Friedrich Wilhelm II. und die Künste. Preußens Weg zum Klassizismus, Berlin: SPSG, 1997.
  • Nagler, Georg Kaspar: Neues allgemeines Künstler-Lexikon oder Nachrichten von dem Leben und den Werken der Maler, Bildhauer, Baumeister, Kupferstecher, Lithographen, Formschneider, Zeichner, Medailleure, Elfenbeinarbeiten etc., 22. Bde., Leipzig: Schwarzenberg & Schumann, 1835-52: Bd. 1, S. 479
  • TB: Thieme/Becker: 3. Bd., S. 545f.


Abbildungsverweise
  • Portraitbüste Anton von Heinitz, 1785, Gips, Höhe: 63 cm, Berlin, Akademie der Künste, Stiftung Archiv, Inv.-Nr. 84/56/228. (Kat. 1997, Friedrich Wilhelm II., S. 78, Abb. I.68)
  • Portraitbüste Friedrich II., 1792, Marmor, Höhe: 78 cm, Dauerleihgabe aus Privatbesitz bei SPSG Schloß Charlottenburg. (Kat. 1997, Friedrich Wilhelm II., S.148f., Abb. II.41)
  • Selbstporträt Büste, 1807, Gips, Höhe: 47 cm, Berlin, Stiftung Stadtmuseum  [VII 59/183 Y] (Kat. "Die Kunst hat nie ein Mensch allein besessen", 300 Jahre Akademie der Künste, Berlin 1996, S. 193, Nr. II.2/157).
Noch zu sichtende Literatur
  • Nicolai: Beschreibung von Berlin und Potsdam.
  • Rumpf: Berlin und Potsdam, 4. Aufl., 1823: I 345,400f.
  • Schadow: Kunstwerke und Kunstansichten.

Register

Fachregister:
  • Bildende Kunst
Institutionsregister:
  • Akademie der Künste

Person: Christian Friedrich Heinrich Sigismund Bettkober, Berliner Klassik, hrsg. v. der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, 2003-2013. URL: https://berlinerklassik.bbaw.de/personen/840.

Link zu den API-Daten: https://berlinerklassik.bbaw.de/api/personen/840