Charles Townley

Lebensdaten

Nachname:
Townley
Vorname:
Charles
Geburtsdatum:
1746
Geburtsort:
London
Geburtsland:
England
Geschlecht:
männlich
Todesdatum:
um 1800
Sterbeort:
London
Sterbeland:
England
Beruf(e):
  • Kupferstecher
  • Miniaturmaler
  • Zeichner
Verknüpft mit folgenden Vereinen:

Genealogie

Genealogie:
Vater: James Townley (1714-1778), Kaufmann u. Schriftsteller. Mutter: Jane Townley geb. Bonnin, Miterbin von Peter Bonniro. Bruder: James Townley, Jurist. Bruder: G. S. Townley, Reverend. Ein weiterer Bruder und sieben Töchter sind namentlich nicht bekannt. (A History of the College of Arms, [...], London: 1804: 414; The Gentleman's Magazine, Bd. 82, 1812: 147)

Biographie

Lebenslauf:
1746
Charles Townley wird in London als Sohn von James und Jane Townley geboren. (Füssli: II,1927; ThB: 33,329) Der Vater, ein Kaufmann und Schriftsteller ist befreundet mit dem Maler Wiliam Hogarth. (c.f. den von James Townley am 19. November 1764 verfassten Nachruf "To the memory of Wiliam Hogarth", Nichols: 3,XXXII)

Studium in Rom und Florenz. (Füssli: 2,1928; ThB: 33,329; laut Nagler: 19,38 o. Quellenangabe bereits erste Studien in London) Townley fertigt u.a. in den Uffizien zahlreiche druckgraphische Reproduktionen an, von denen einige später auch ausgestellt werden, c.f. Townleys Ausstellungsbeteiligungen 1778 u. 1782.

1777-1788
Rückkehr nach London, genauer Zeitpunkt jedoch unbekannt.
Michael Huber und C. G. Martini listen für den Zeitraum von 1777 bis 1788 insgesamt 25 Werke auf, aus denen hervorgeht, dass sich Townley zunehmend nicht nur als Reproduktionsstecher betätigt, sondern mit Beginn der 1780er Jahre auch nach eigenen Entwürfen v.a. auf dem Gebiet des Portraits arbeitet:
"Le Comte Alexis d'Orloff Tschsmensky, Général en chef etc. C. Townley fec. 1783. in-fol."; "Leonardo da Vinci, peint par lui même; d'après l'original de la collection de Médicis à Flornce. gr. in-fol."; "Annibal Carracci, peint par lui même; d'après la même collection. gr. in-fol. 1777"; "Dominichino, peint par lui méme. Ibid. C. Townley del. et sc. 1778. gr. in-fol."; "Rubens, peint par lui même. Ibid. Id. del. et sc. 1778. gr. in-fol."; "Rembrandt, peint par lui même. Ibid. Id. del. et sc. 1777. gr. in-fol."; "Rembrandt, peint par lui même, autrement traité; d'apes l'original de la collection du Marquis de Gerini à Florence. Id. del. et sc. 1778. gr. in-fol."; "Sir Joshua Reynolds, à mi-corps, peint par lui même. C. Townley frc. gr. in-fol. 1777"; "Mater Lock. J. Hoppiner pinx. gr. in-fol. 1784"; "Percival Patt. J. Reynolds pinx. gr. in-fol. 1784"; "Joseph Allen. M. D. G. Romney pinx. in-fol. 1784"; "Sir Hyde Parker, Vice-Admiral. Id. pinx. gr. in-fol. 1785"; "Mistriss Jenny Deering, resposant dans un Jardin. P. Lely pinx. in-fol. 1787"; "Agrippine, pleurant sur le tombeau de Germanicus. R. Cosway pinx. Pièce imprimée en brun. Ovale, in-4. 1782"; "Deux Taureaux au prises dans un beau paysage. G. Stubbs pinx. gr. in-fol. en t. 1788". (Huber/Martini: IX,352f.)

1778
Beteiligung an der Ausstellung der der Royal Society of Art:
"238.) Portait of Rubens", "239.) Ditto of Rembrandt; mezzotintos from the original pictures in the Medici collection at Florence". (Graves: 260; c.f. Huber/Martini: IX,352)

1779-1795
Regelmäßig Beteiligung an den Ausstellungen der Royal Academie in London. (ThB: 33,329)

1782
Beteiligung an der Ausstellung der Free Society of Artists:
"69.) Portrait of the late Lord Littleton; mezzotinto (After R. Cosway, R. A.)", "126.) Portait of Domenichino, from the Florentine Gallery; mezzotinto" (c.f. Huber/Martini: IX,352), "127.) do. of Chevalier Mengs, the painter; drawing in chalk", "128.) do. of Rubens; mezzotinto" (c.f. Huber/Martini: IX,352), "196.) Head of Hogarth; a mezzotinto" (c.f. mit Beschreibung u. Maßangaben Nichols: 3,253), "206.) Portait of a lady; in chalk", "207.) Ditto", "208.) Ditto", "209.) Ditto of a gentleman", "210.) A miniature of a lady", "211.) Ditto of a gentleman", "212.) Ditto of a young nobleman", "213.) Agrippa, from Mr. Cosway" (c.f. Huber/Martini: IX,353). (Graves: 260)

1783
Beteiligung an der Ausstellung der Free Society of Artists:
"28.) Drawing in black lead of a young lady", "76.) Portrait of a young Head; in miniature", "137.) Drawing in chalks, from a Picture of Guido", "216.) Sybil's head, from Guercino; in black chalk", "219.) Drawing from a picture of Guercino, of Bathshebe", "220.) Ditto of Ariadne's Head", "225.) Sybil's Head, from Guercino; in Red chalk", "226.) An engraving of Colonel Tarlton". (Graves: 260)

1786

Aufenthalt in Berlin. Townley bezieht seinen Wohnsitz im Wittenschen Hause in der Spandauer Straße. (Nicolai: III,52; Füssli: 2,1928 und Nagler: 19,38 geben irrtümlich das Jahr 1789 bzw. 1776 an; ThB: 33,329) Nagler schreibt in diesem Zusammenhang, dass Townley "auf Anregung Pascals" nach Berlin gekommen sei (Nagler: 19,38, o. Quellenangabe), über eine Kontakt vor 1786 gibt es jedoch keine Belege.
Mitarbeit zusammen mit Cunego, Haas u.a. bei der Hofkupferstichofficin von Pascal. (Meusel: 44; OtE: 56,536; Füssli: 2,1034)

Ernennung zum Hofkupferstecher des Prinzen von Preußen. (ThB: 33,329)

Am 3. November wird Townley zusammen mit François Anne David, Christian Gottfried Schultze und Dominico Cunego zum Ehrenmitglied der Berliner Akademie aufgenommen. (GStA PK, I. HA Rep. 76 alt III. Nr. 9, fol. 24r.; HSZ, Nr. 23, 22.02.1787, hier als "Kupferstecher Sr. Königl. Majestät und Miniatur Mahler" bezeichnet)
Das Rezeptionsstück, ein Portrait von Mengs, überreicht er der Akademie erst nachträglich am 20. Juni 1788. (GStA PK, I. HA Rep. 76 alt III. Nr. 169, fol. 94; PrAdK I/372; Parthey: II,653; c.f. Ausstellungsbeteiligung von 1782)

Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Rembrands Bildniß, nach Rembrand", Rubens Bildniß, nach Rubens", "Potts Esq Bildniß, nach Reinolds", "Hyde Parckers Bildniß, nach Romnei" und "L'amour & l'amitié in punktirter Manier, nach R. Cosway". "Des Herrn Genrals und Gouverneurs von Möllendorff Bildniß", "Des Herrn Generals von Ziethen Bildniß". (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1786:321-327, die beide nach einer Vorlage von Edward Francis Cunningham entstanden Druckgraphiken konnten durch die Hängung der Bilder im gleichen Zimmer mit den Originalen unmittelbar verglichen werden; c.f. HSZ, Nr. 70, 13.06.1786).

1787
Im Auftrag von Pascal kopiert Townley, das von Friedrich Bock bei der Berliner Akademieausstellung gezeigte Bild "Des Hochseel. Königs Majestät am Sarge in Potsdam nach der Natur gemahlt": "Die Breite wird 25 Zoll, die Höhe 21 Zoll betragen, und ich denke, solches den Pränumeranten für 6 Thaler zu liefern. [...] Das Originalgemählde ist bey mir zu sehen". (Börsch-Supan, Kataloge, 1787:144; GStA PK I. HA Rep 76 alt III Nr. 327, fol. 2f.; nur auf dieses Bild bezogen: Journal des Luxus und der Moden, Jahrgang 2, 1787: S. XI) Pascal kündigt zudem noch einen weiteren Stich an, ebenfalls nach einer Vorlage von Bock: "welches die Scene in Sanssouci abbildet, wie Seine jetzt regierende Majestät der König, den eben verschiednenen Hochs. Könige Sich nähern. Zugleich sind auch auf diesem Blatt, ebenfalls nach der Natur, wie alles übrige gemahlt, Seine Excellenz der Herr Graf von Herzberg, Seine Excellenz der Herr General Graf von Görz und der Herr Professor Selle. In einiger Entfernung, erblickt man die Königl  Cammerhusare, die Herren Schönig und Neumann, nebst anderen Hofbedienten". Das Bild war zum Zeitpunkt der Ankündigung noch nicht fertig. (Der Text ebenfalls wiedergegeben in: Meusel, Johann Georg: Museum für Künstler und für Kunstliebhaber oder Fortsetzung der Miscellaneen artistischen Inhalts, 1. Stück, Mannheim: C. F. Schwan und G. C. Götz, 1787: S. 43ff.) Zudem angekündigt: "Eben derselbe wird auch eine pitoreske Beschreibung des Fürstenthums Bayreuth mit vielen schönen Kupferstichen in Folio, Heftweise verlegen, welche der königl. preußische Resident im fränkischen Kreise, Herr Kriegsrath Baumgärtner verfertiget, von dem, als einem markgräfischen Diener, der das Land genau kennt, sich viel schönes hoffen läßt. Er wird zweyerley Ausgaben veranstalten, eine deutsche und eine französische, damit die Sprachliebhaber wählen können. Diese Beschreibung beschäftigt sich nicht allein mit [45] dem mahlerischen, das will sagen, mit der schönen, großen und wilden Natur des Fürstenthums, sondern sie wird auch ihr Augenmerk auf  Geographie, Kultur und Producte, Industrie, politisch Verfaßung, und auf alles Interessante des Landes, richten." (Titel kann nicht nachgewiesen werden)
Katalog von Pascal listet folgende Werke von Townly auf:
"75. Fridr. Wilh. der Zweyte König v. Pr." nach Cunningham, 3 Thlr.; "76. Wichard [sic!] Joach. Heinr. v. Möllendorf" nach Cunningham, 3 Thlr.; "Seine Kön. Hoh. der Bischof von Osnabr." nach Cunningham, 3 Thlr.; "Frederic August Duc de Bronswic" nach Cunningham, 2 Thlr.; "Catharina II. Imperatrice de Russie" nach Cunningham, 3 Thlr.; "Hans Joachim von Ziethen" nach Cunningham, 1 Thlr. 16 gr.; "Percivall Port Esq." nach Reynolds, 3 Thlr.; "Sir Josua Reynolds" nach Reynolds, 2 Thlr.; "Rubens" nach Rubens, 2 Thlr.; "Rembrandt, im Alter" nach Rembrandt, 2 Thlr.; "Rembrandt. in jüngeren Jahren" nach Rembrandt, 2 Thlr.; "Leonrado da Vinci" nach da Vinci, 2 Thlr.; "Domenichino" nach Domenichino, 2 Thlr.; "Countess Baudissin" nach Cunningham, 2 Thlr.; "Mrs. Montagu" nach Reynolds, 1 Thlr. 8 gr.; "Lieut. Colonel Tarleron" nach Cosway, 16 gr.; "Gen. de Paoli" nach Cosway, 1 Thlr.; "L’amour" nach Cosway, 1 Thlr.; "Agrippina" nach Cosway, 12 gr.; "Epicrus" o. Angabe zur Vorlage, 8 gr.; "D. Jonston" nach Opie, 2 Thlr. (es handelt sich hierbei vermutlich um einen Druckfehler, gemeint ist Samuel Johnson (cf. mit weiteren Informationen zur Druckplatte Boswell, James: The Life of Samuel Johnson, LL. D. [...], 3 Bde., Boston: 1807: 3,493); "Ferdinand, Prinz von Preussen, als Herrenmeister, im Ordenshabit" nach Cunningham, 6 Thlr. (Handlungs Anzeigen, 27.-52. Stück, 1787: S. 556f., 575)

Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"König Friedrich Wilhelm der Zweyte", "Sr. Königl. Hoheit Prinz Heinrich und Hauptmann von Tauenzien", "Sr. Königl. Hoheit Prinz Ferdinand, im Ordenskleide", "General-Lieutenant von Möllendorf", "Herzog Friedrich von Braunschweig", "Die Kayserinn von Rußland", "Doctor Johnston", Rembrand im Alter", "Hanibal Carracci", "Ludowico Carracci", Leonardo Davinci", "Domenichino", "Josua Reinolds", "Ein alter Kopf, nach Dance" und "Amor, nach [Richard] Cosway", alle als Kupferstich ausgeführt, die letzten drei in Punktmanier. Weiterhin nennt der Katalog fünf Miniaturgemälde: "Prinzessin Frederike Königl. Hoheit", Prinzessin Ferdinand Königl. Hoheit", "Prinzessin Louise Königl. Hoheit", "Prinz Heinrich Königl. Hoheit" und "Ein Kind". Außerdem werden die beiden Zeichnungen "Die verstorbene Kufrüstin von Sachsen, nach ihrem von ihr gemahlten Bilde in der Florent. Gallerie" und "Der Ritter Mengs, nach seinem von ihm gemahlten Bilde in der Florent. Gallerie" genannt (Börsch-Supan, Kataloge 1. Bd. 1787:95-118; die Portaits der Gebrüder Carracci und Da Vincis entstanden bereits vor 1777 während Townleys Florenzaufenthalt, c.f. Füssli: II,1928)

1788
Townley verlässt Ende November oder Anfang Dezember überstürzt Berlin, in Meusels Museum heißt es: "Karl Townley aus London [...] ist mit Zurücklassung einiger nahmhaften Schulden, davon gelaufen, und hat seine hübsche Frau, die im Umgange der schakespearschen Ophelia im Hamlet zu vergleichen war, nach kommen lassen. Wo die Reise hingegangen sey, weiß ich nicht. Als Künstler bedeutet er nicht viel; er konnte nicht zeichnen: und doch ...". (Vermischte Nachrichten: 481; in einer Rezension der Akademieausstellung von 1788 heißt es: "Von H. Hofkupferstecher Townley, der jetzt Berlin verlassen hat [...]", II. Schreiben: 316) Heinitz hatte Townley zuvor noch eine finanzielle Unterstützung in Höhe von 2 Thlr. aus der Akademiekasse zukommen lassen. (Senatssitzung vom 02.11, GStA PK, I. HA Rep. 76 alt III, Nr. 10, fol. 4) Ob die zurückgelassene Ehefrau Townleys tatsächlich weiterhin, wie in der Senatssitzung vom 20.12 vorgeschlagen , dessen Gehalt erhielt, ist unklar. (GStA PK, I. HA Rep. 76 alt III, Nr. 10, fol. 8)

Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Bildniß des Herrn Doct. Selle nach ihm selbst", ein Portrait "der Herzoginn von Curland, nach Cunningham, "des Herrns Genral von Möllendorf", "der Demois. Baumann in Dresden nach Graf, "des Schauspielers Klingmann in Hamburg von Gröger", "der Gräfinn Baudissin nach Cunningham", mit Ausnahme der beiden ersten Arbeiten wurden alle in Punktmanier ausgeführt. Weiterhin nennt der Katalog "Eine Antique, Basrelief nach einem Sardonix" das "Bildniß eines Engl. Cavaliers in Miniatur nach der Natur gemahlt" sowie "sechs nach der Natur gezeichnete Bildnisse". Der Kupferstich "Das Familienstück" nach Anton Graff bot wiederum die dirkete Gegenüberstellung mit dem Original (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1788:92-101).

1789
Aufenthalt in Hamburg, dort vor allem Portraitarbeiten u.a. Bildnis des Senators Lütkens nach Schade. (Füssli: 2,1928; ThB: 33,329)

Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Immanuel Kant, in punktirter Manier, kolorirt gedruckt" vertreten (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1789:43). [nach einer Vorlage von Johann Michael Sieg. Lowe. Der Kupferstich befindet sich heute im Kupferstichkabinett der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (Inv.-Nr. Leblanc 15) (dig. Abb. im Bildindex FotoMarburg)]

1800
Den größten Überblick über das Werk von Townley bietet der 1800 durch die Akademie der Künste zusammengestellte Katalog zur "Auction der entbehrlichen Kupferstiche, Gipse, Modelle, Instrumente".

Bei der Versteigerung der Berliner Akademie werden folgende Kupferstiche Townleys verkauft: "Der General Paoli, in Medaillon, nach R. Cosway, punktirt, braun" für 5 gr. (6 gr.), "Der Oberste Tarleton, dito" für 5 gr. (6 gr.), "L'amour, klein Oval, nach Coswey punktirt, roth" für 4 gr. (2 gr.), "Prinz Ferdinand im Ordensmantel, ganze Figur in schwarzer Kunst, nach Cuningham" (1 Thlr.), "Prinz Friedrich Herzog von Braunschweig, Brustbild in schwarzer Kunst. dito", 8 gr. (12 gr.), "Rembrands Brustbild in schw. Kunst, nach Rembrand", 1 Thlr. 2 gr. (12gr.) [sic!], "Rubens Brustbild. dito" für 12 gr. verkauft an Geheimrat Moelter, "General Ziethen dito nach Cuningham" für 13 gr. (12 gr.) verkauft an Johann Samuel Ringk, "Friedrich Wilhelm II König von Pr. Kniestück in schwarzer Kunst nach Cuningham" für 14 gr. (16 gr.) verkauft an den Geheimen Rat [?] Lesser, "Eine unbekannte Geschichte, in schw. Kunst nach Le Duc, Probedruck" verkauft für 1 Thlr. 5 gr. (1 Thlr.) an Fischer, "General Holtzendorff, Brustbild in schwarzer Kunst, nach Cunigham" 9 gr. (8 gr.), "Der Bildhauer Tassaert dito nach Mlle Tassaert" für 7 gr. (8 gr.) an G.[?] Fischer, "Genral Möllendorff, Kniestück in schwarzer Kunst" für 14 gr. (16 gr.) an Grimmer, "Katharina II Kaiserin von Rußland, Brustbild nach Cuningham" für 12 gr. (8 gr.) verkauft an Johann Samuel Ringk, "Der Prinz Ferdinand im Ordensmantel, ganze Figur, in schwarzer Kunst, nach Cuningham" 16 gr. (1 Thlr.), "Friedrich II im Sarge, schw. Kunst, nach Bock" für 16 gr. (16 gr.) verkauft an den Geheimen Rat [?] Lesser, "Eine unbekannte Geschichte, in schw. Kunst, nach Le Duc" für 1 Thlr. (1Thlr. 12 gr.) an Moelter, "Friedrich Wilhelm II König von Pr., Kniestück, in schwarzer Kunst, nach Cunigham" für 9 gr. (16 gr.) an Lesser, "Der General Ziethen, Brustbild in schwarzer Kunst nach Cuningham" für 10 gr. (12 gr.), "Leonhard da Vinci, Brustbild in schwarzer Kunst" für 9 gr. (8 gr.) an Direktor Schade, "Annibal Carracci dito" für 1 Thlr. (1 Thlr. bis 938) an Schade, "Ludwig Carracci dito" o. Preisangabe, "Domenichino dito" o. Preisangabe, "Perceval Pott, Esq. Kniestück dito nach Reynolds" für 5 gr. (16 gr.) an Eckert, "D. Samuel Johnsohn, Brustbild dito nach Opie" für 6 gr. (12 gr.) an Lesser, "Josua Reynolds, dito dito, nach  Reynolds" für 16 (1)* an Eckert, "Rembrand dito dito nach Rembrand" für 16 (1)* an Eckert, "C. G. Selle, Dokt.Med. Brustbild in schwarzer Kunst" für 8 (12)* an Pascal, "P.P. Rubens, Brustbild in schwarzer Kunst" für 22 [sic!] (1)* an Schadow, "Rembrand dito dito" für 22 [sic!] (1)* an Schadow, "Der Herzog Friedrich von Braunschweig, Brustbild in schwarzer Kunst. nach Cuningham" für 6 (12)* an Lesser, "Der General Feldmarschall von Möllendorff, Kniestück dito dito" für 6 (4)* an Lesser, "Katharina II Kaiserin von Rußland, Brustbild in schwarzer Kunst nach Cuningham" für 6 (8)* an Moelter, "Madame Montagu, in Medaillon, punktirt nach Reynolds" für 2 (2)*, "Dasselbe Blatt braun" für 2 (2)* an Eckert, "La Comtesse de Baudissin, en nond. punktirt nach Cuningham, in Couleur" für 4 (8)* an Moelter, "Le colonel Tarleton, klein Medaillon, punktirt nach Cosway, braun" für 2 (2)*, "Prinzessin Friederike, nach Cuningham, klein Medaillon, punktirt, braun" für 5 (6) an Lesser, "Des Mahler Graff Familie, nach A. Graff, in schwarzer Kunst" für 23 [sic!] (1)* an Eckert, "Die Agrippina, nach R.Cosway, klein Oval, braun" für 2 (2)* an Eckert, "Der General Paoli dito dito punktirt" für 4 (4) an Eckert, "L'amour, nach R. Cosway, kl.Oval, punktirt, braun" für 4 (3)*, "Dasslebe Blatt in Couleur" für 4 (3), "Immanuel Kant, nach Lowe, in Medaillon, punktirt" für 4 (1)*. (GStA PK I. HA Rep. 7 alt Abt. III Nr. 249,
Anmerkung: der in Klammern gesetzte Preis entspricht dem Startgebot der Akademie, der nicht in Klammern gesetzte Preis dem tatsächlichen Verkaufspreis, die mit einem * markierten Preise sind ohne Wertangabe.

Nach 1800
Charles Townley stirbt in London. (das genaue Todesdatum nach Füssli: 2,1928 u. ThB unbekannt; das HdbHofStaat: 396 erwähnt Townley jedoch noch 1804 unter den Ehrenmitgliedern der Akademie der Künste; ebenso wird er noch 1809 erwähnt, c.f.: Hassel, G.: Staats- und Address-Handbuch für das Jahr 1809 [...], Weimar: Verlag des Landes-Industrie-Comptoirs, 1809: I,540)

In verschiedenen Quellen wird erwähnt, dass Townley in London eine umfangreiche Antikensammlung besessen haben soll, die das britische Parlament für das British Museum erworben haben soll. (Hamburgisches Künstlerlexikon: 1,269) Hierbei handelt es sich jedoch um Charles Townley (1737-1805). Beschreibung seiner Sammlung (Archäologische Beschreibung vieler Stücke aus der Townleyischen Sammlung in London.
In: Museum für Künstler und Kunstliebhaber. 1787-1792. 1789 , 2.Bd.,8.St. , S. 106 - 121)
Townley hat bei seiner Rückkehr nach London offenbar auch Antiken aus dem Besitz der Berliner Akademie entwendet, ein zwischen 1790 und 1794 erstelltes Inventar, erwähnt "zwey klene antike, die nunmehr bey Mr. Townley in England sind". (GStAPK, I. HA Rep. 76 alt III, Nr. 235)

Townley besaß in London offenbar eine größere Sammlung von Antiken: eine Schwefelpaste "die Göttin [= Minerva] [betrachtet] mit forschendem Blick die eben erfundenen Flöten, die sie in den Händen hält" (Attische Mythen und Sprichwörter. Erster Abschnitt. Pallas Musica und Apollo der Marsyastödter; in: Wieland, C. M. (Hrsg.): Das Attische Museum, Bd. 1: 321); "ein Ringlein von gleicher antiker Glaspaste, mit der Figur eines Vogels, von einer solcher Feinheit der Zeichnung, dass solche nur vermittelst eines Vergrösserungsglases deutlich zu sehen ist". (Klaproth: Ueber antike Glaspasten; in: Sammlung der deutschen Abhandlungen, welche in der Königlichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin vorgelesen worden in den Jahren 1792-1797, Berlin: Decker, 1799: 39)
Weiter Antiken genannt in:
Encyclopédie Méthodique. Antiquites, Mythologie, Diplomatique des Chartres et Chronologie, Paris: Panckoucke u.a., 1786: 1,718.
Remarkable Egyptian Gems, from Mr. Townley's Collection; in: The Gentlements Magazine. And Historical Chronicle for the year 1786, Bd. 60: 2,1133f.

cf. http://archive.org/stream/illustrationsofl03nichuoft#page/n1/mode/2up

Der Irrtum kam vermutlich zustande, weil James Dallaway schreibt: "Il a fait graver, seulement pour ses amis, plusieurs pièces de son cabinet [...]". (Dallaway: II,36 Anmerk. 1)
Füssli: II,1928 stellt noch in Frage, ob es sich hier tatsächlich um den gleichen Townley handelt, schreibt Nagler: "Wenn nun, wie wir in Meusel's Museum lesen, der leichtfertige, als Künstler unbedeutende Townley Schulden halber Berlin heimlich verlassen hat, so stimmt diese Antiken-Sammlung sonderbar zusammen. [...] Es gibt indessen auch einen John Townley, der eine Kunstsammlung besass, und als Kenner berümt war".


In der Zeitschrift "Museum für Künstler und Kunstliebhaber" erscheint ein Artikel mit einer umfangreichen Beschreibung der Sammlung Townleys in London.
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Eine Auflistung mit weiteren Werken in Nagler: 19,38f.

Quellen
  • Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz
GStA PK, I. HA Rep. 76 alt III. Nr. 9.
GStA PK, I. HA Rep. 76 alt III, Nr. 10.
GStA PK, I. HA Rep. 76 alt III. Nr. 169.
GStA PK, I. HA Rep. 76 alt III. Nr. 249.
  • Archiv der Akademie der Künste
PrAdK I/372.

  • Börsch-Supan: Die Kataloge der Berliner Akademieausstellungen: 1786-1850. Reprint hg. v. Helmut Börsch-Supan, Berlin 1971.
  • Dallaway, James: Les beaux arts en Angleterre : ouvrage dans lequel on trouve des notices raisonnes des principaux monumens ... qui sont dans les collections publiques et particulieres de Londres, d'Oxford, et dans les maisons de campagne [...], 2 Bde., Paris: 1807.
  • Füssli, Johann Rudolf: Allgemeines Künstlerlexikon. Oder Kurze Nachricht von dem Leben und den Werken der Mahler, Bildhauer, Baumeister, Kupferstecher, Kunstgiesser, Stahlschneider etc. etc. Nebst angehängten Verzeichnissen der Lehrmeister und Schüler; auch der Bildnisse, der in diesem Lexicon enthaltenen Künstler, Zürich: Orell, 1779-1824: 2,1927f.
  • HdbHofStaat: Handbuch über den Königlich Preußischen Hof und Staat, Berlin: Decker, 1804.
  • HSZ: Berlinische Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen, Berlin: Haude & Spener, 1740-1872.
  • Huber, Michael / Martini, C. G.: Manuel Des Curieux Et Des Amateurs De L'Art : contenant une notice abrégée des principaux Graveurs, et une Catalogue raisonné de leurs meilleurs ouvrages; depuis le commencement de la Gravure jusques à nos jours ; Les Artistes rangés par ordre chronologique, et divisés par ecole, 9 Bde., Zürich: 1797-1808.
  • Meusel, Johann Georg: Museum für Künstler und für Kunstliebhaber oder Fortsetzung der Miscellaneen artistischen Inhalts, 1. Stück, Mannheim: C. F. Schwan und G. C. Götz, 1787.
  • Nichols, John: The Genuine Works of William Hogarth with Biographical Anecdotes, 3 Bände, London: 1817.
  • Nicolai, Friedrich: Beschreibung der Königlichen Residenzstädte Berlin und Potsdam, aller daselbst befindlicher Merkwürdigkeiten, und der umliegenden Gegend, 3 Bde., 3. völlig umgearbeitete Auflage, Berlin: Friedrich Nicolai, 1786.
  • OtE: Oekonomisch-technologische Encyklopädie oder allgemeines System der Staats-Stadt-Haus- und Land-Wirthschaft, und der Kunst-Geschichte, in alphabetischer Ordnung, Berlin: Pauli, 1792
  • Vermischte Nachrichten; in: Museum für Künstler und Kunstliebhaber, 2. Bd., 10.-12. St., 1790: 481.
  • II. Schreiben, die Ausstellung der Kunstwerke, auf der Akademie der bildenden Künste zu Berlin den 25sten September und folgende Tage, 1788 betreffend; in: Journal von und für Deutschland, 6. Jhrg., 4. Stück, 1789: 316

Sekundärliteratur
  • Graves, Algernon: The Society of Artists of Great Britain. 1760-1791. The Free Society of Artists. 1761-1783. A complete dictionary of contributors and their work from the foundation of the societies to 1791, London: G. Bell & sons u.a., 1907. 354 S.
  • Nagler
  • Parthey, G.: Deutscher Bildersaal. Verzeichniss der in Deutschland vorhandenen Oelbolder verstorbener Maler aller Schulen, 2 Bde., Berlin: Nicolaische Verlagsbuchhandlung, 1864
  • ThB: Thieme-Becker, Allgemeines Lexikon der Bildenden Künste von der Antike bis zur Gegenwart, Leipzig 1907-1947: 33,329.

Person: Charles Townley, Berliner Klassik, hrsg. v. der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, 2003-2013. URL: https://berlinerklassik.bbaw.de/personen/891.

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