Adolph und Klara

Klara ist ein liebenswürdiges verwöhntes Kind; Adolph ein junger Etourdi fröhlichen Sinnes und bereit zu Scherz und Erst. Beide folgen ihrer Reizbarkeit, ihren Launen und Empfindlichkeiten, ohne bis zur starken Empfindung zu  gelangen. Neckerei, liebenswürdiger Muthwille, Interesse, ein wenig Schadenfreude, viel Gutmüthigkeit - dieses Gemisch im Reiz der Formen, womit die vornehme große Welt solche verkleidet, verbirgt, und alle Härten rundet, sollen Adolph und Klara im Besitz von Schalkheit und Grazie uns angenehm machen. / Daher darf es nie unter ihnen zum eigentlichen Zank kommen. Sie tändeln selbst mit ihren Aufwallungen; dieses Spiel bringt sie in Lebhaftigkeit, doch nie zur Bitterkeit. Herr Beschort und Mad. Eunike erfreuen durch die angenehme Leichtigkeit ihrer Darstellungen und leisten alles durch die Fülle und Lieblichkeit ihres Gesanges. Doch schien es, als ob sie einige leichte Empfindlichkeiten zu festen Tones gesprochen, und als ob etlichemal ihr Benehmen nicht Rundung und Milde genug gehabt hätten. / Herr Franz spielte anständig und richtig, aber kalt. Die Laune des alten Burgherrn, das Dienstansehen, was er hervorrufen muß, sollen das Leben und die Mannigfaltigkeit des Gemäldes erhöhen. Dies erfüllte Herr Unzelmann, der mit Laune und Bestimmtheit seinen Charakter ergriffen und hindurch geführt hat.