Claudine

Sparte/Genre:
Lustspiel
Personen:
Autor:
Charles Antoine Guillaume Pigault-Lebrun

Liste der Aufführungen

Aufführungsdatum: 03.03.1806
Rezensionen
Ort der Aufführung::
NT S1
Nationaltheater von A-Z:
Claudine, Lustsp. in 1 Akt, nach dem Franz. des Pigault Lebrun
Quelle:
HSZ 1806, Nr. 26
weitere Informationen:
zum Benefiz für Madame Schick zum erstenmale
[danach: Richard Löwenherz]
Rezension:
Zeitung:
Haude- und Spenersche Zeitung
Aufführungsdatum:
1806-03-06
Nummer:
28
Autor:
gez.: - p -

Den 3ten März zum Benefiz der Madame Schick zum erstenmal: Claudine, Lustspiel in drei Akten, nach dem Französischen des Pigault Lebrun. / Der Stoff ist aus einer Novelle von Florian genommen. / Ambros, ein Invalide, Savoyarde, nährt sich in Turin als Decrotteur. Ein junger Savoyarde, sein Landsmann, bringt ihm ein Schreiben von seiner Pathe Claudine, die ihm klagt: sie sei durch einen Reisenden, den sie liebte, verführt und Mutter geworden; von ihrem Vater verstoßen, habe sie keine Zuflucht, als das Mitleid des wackern Invaliden. Ambros wird gerührt, und der junge Savoyard sinkt ihm endlich, als der gutmüthige Alte den Fehltritt verzeihlich findet, weinend an die Brust. Es ist Claudine selbst. Gastfreundlich nimmt sie jener auf, und sendet sie von der Straße nach seiner Wohnung. Belton, einer der Herren, denen Ambros aufwartet, findet diesen nachdenkend, frägt nach der Ursache und erfährt: daß so eben seine achtzehnjährige Pathe mit seinem jüngsten Bruder bei ihm angelangt sei, und die Zukunft dieser Menschen ihn beunruhige. Belton, der einen Jokei sucht, erklärt sich bereit, den Jüngling in seinen Dienst zu nehmen. Nach manchen Widerreden des Alten, deren Grund sich erräth, geht er, den jungen Menschen herbeizurufen Claudine, der verstellte Savoyard, erscheint, und  - erkennt in Belton ihren immer noch innig geliebten Verführer. Sie nimmt den Vorschlag an, und antwortet auf die Warnung des Alten: daß sie in diesem Zufall gerade des Schicksals Gunst ahne, die sie zu des Geliebten Nähe führt, um ihr Glück herzustellen. Sie tritt das neue Amt an; aber Belton ist so eben in Begriff, sich mit einer schönen geistreichen Frau zu verbinden. Verzweifelnd wirft Claudine sich der Dame zu Füßen, und entdeckt alles. Mdme. Dernetti entsagt nach einigem Kampf den Besitz Beltons, führte ihm selbst Claudine zu, und der nur leichtsinnige junge Mann, eilt mit dem Vorsatz, das Geschehene gut zu machen, als Bräutigam in die Arme des frohen Mädchens. - Die Bearbeitung kann, bis auf den hin und wieder nicht ganz fließenden Dialog, gelungen genannt werden. Zwar ist im ersten Akt einige Leere, doch im zweiten wächst das Interesse, und der dritte befriedigt in einem hohen Maaße. Nur erfüllt das Ganze mehr die Bedingungen eines Schauspiels, als Lustspiels. - Die Darstellung entsprach den Talenten der Handelnden. Das Spiel der Mad. Fleck als Claudine war rührend schön. - Ueberaus rühmlich stand Mdme. Bethmann (Witwe Dernetti) da. - Hr. Beschort (Belton) zeichnete seinen Charakter mit lebendiger Wahrheit. - Auch Mlle. Willich (das Kammermädchen) und Hr. Unzelmann (der Invalide) verdienten Lob. So mußte das Stück gefallen.

Aufführungsdatum: 04.03.1806
Ort der Aufführung::
NT S1
Nationaltheater von A-Z:
Claudine
Quelle:
HSZ 1806, Nr. 27
weitere Informationen:
[danach: Der Dorfbarbier]

Nationaltheater: Claudine (bearbeitet von Klaus Gerlach), Berliner Klassik, hrsg. v. der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, 2003-2013. URL: https://berlinerklassik.bbaw.de/nationaltheater/theaterstueck/360.

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