Macbeth

Sparte/Genre:
Tragödie
Personen:
Autor:
William Shakespeare
Komponist:
Johann Friedrich Reichardt
Bearbeiter:
Gottfried August Bürger

Liste der Aufführungen

Aufführungsdatum: 14.12.1796
Ort der Aufführung::
NT
Nationaltheater von A-Z:
Macbeth
Quelle:
JTK 1797, 2/II, S. 152
Aufführungsdatum: 14.02.1804
Zettel
Uhrzeit:
17:30
Ort der Aufführung::
NT S1
Nationaltheater von A-Z:
Macbeth. Ein Trauerspiel in Fünf Akten nach Shakespear von G. A. Bürger. Die Musik zu den Hexen-Scenen ist vom Herrn Kapellmeister Reichardt
Quelle:
ThZ THW
weitere Informationen:
Mit Sr. Majestät des Königs allergnädigster Bewilligung zum Benefiz für Madame Fleck
Heute gilt kein Abonnement
Billets auf ganze Logen und gesperrte Sitze sind bey Madame Fleck, wohnhaft in der Französischen Straße, No. 23 zwey Treppen hoch, zu haben
Rollenfeld:
Hr. Mattausch
Hr. Herdt
Mad. Fleck
Hr. Lemm
Hr. Schwadke
Hr. Reinwald
Mll. Mebus
Mons. Rüthling
Hr. Greibe
Hr. Leidel
Mll. Weber
Hr. Bessel
Hr. Bessel d. jüng.
Hr. Kaselitz
Hr. Benda
Hr. Rüthling
Hr. Lemcke
Hr. Lattig
Hr. Berger
Mad. Schick
Mad. Eunike
Mad. Lanz
Mad. Müller
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Dateiname: ThHStAW_A_10419_A_18040214_346.jpg
Aufführungsdatum: 22.02.1804
Rezensionen
Zettel
Uhrzeit:
17:30
Ort der Aufführung::
NT S1
Nationaltheater von A-Z:
Macbeth. Ein Trauerspiel in Fünf Akten nach Shakespear von G. A. Bürger. Die Musik zu den Hexen-Scenen ist vom Herrn Kapellmeister Reichardt
Quelle:
ThZ THW
Rollenfeld:
Hr. Mattausch
Hr. Herdt
Mad. Meyer
Hr. Lemm
Hr. Schwadke
Hr. Reinwald
Mll. Mebus
Mons. Rüthling
Hr. Greibe
Hr. Leidel
Mll. Weber
Hr. Bessel
Hr. Bessel d. jüng.
Hr. Kaselitz
Hr. Benda
Hr. Rüthling
Hr. Lemcke
Hr. Lattig
Hr. Berger
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Dateiname: ThHStAW_A_10419_A_18040222_355.jpg
Rezension:
Zeitung:
Der Freimüthige
Aufführungsdatum:
1804-02-28
Nummer:
42
Seite:
167f.
Autor:
gezeichnet: – R – [Garlieb Merkel]

Am 22sten Februar gab man hier Makbeth, nach Bürgers Bearbeitung und mit der Reichardtschen Composition der Hexenscenen. Dies schauderhaftwahre Schreckbild des Lasters und seiner Folgen, hatte seit einigen Jahren geruht: gleichwohl wandelte es jetzt über die Bühne ohne große Wirkung zu thun. Zum Theil liegt das wohl darin, daß der Geschmack des Publikums eine bestimmtere Richtung erhalten hat, an regelmäßigere Handlung, leider aber auch an rhetorische Tiraden gewöhnt ist, und daher weniger Empfänglichkeit für die Schönheiten dieser unregelmäßigen Mosaik von Edelsteinen, diesem Gewebe von Charakterzügen und Ausbrüchen der Leidenschaften hat, als ehemals. Der größte Theil der Schuld kommt indeß auf Rechnung der Ausführung, denn auch die Schauspieler sind dieser Art von Stücken, in welchen jede Scene, fast jede einzelne Rede tiefes Studium erfordert, entwöhnt. Der größte Misgriff bei der Darstellung war, daß die Rollen der Hexen komisch genommen wurden. Ihre Larven waren lächerlich-bizarr; sie hüpften herum wie Frösche und alle ihre Bewegungen waren auf eine gemeine Weise lebhaft. Das konnte nicht, wie es soll, Schrecken einflößen, sondern wirkte mehr Lachen und Widerwillen. Diese Parodie des antiken Schicksals muß durchaus ernst gehalten werden. Abentheuerlich und wunderbar müssen diese übermenschlichen Wesen in Aufzug und Benehmen seyn, aber auch nicht in Einem Zuge lächerlich. – Auf einem viel unbedeutenderm Theater als das hiesige ist, sah ich sie einst schön ausführen. Sie erschienen in langen, faltigen, schwarzen Gewändern, mit feuerfarbenem Gürtel. Leicht wehende aber vielfache Schleier flogen um ihre höchst ausdrucksvollen Gesichter; ihr Kinn war mit einem grauen Barte versehen. Ihre Haltung hatte etwas Hohes, Trotziges; ihr Gang, ihr Tanz, alle ihre Bewegungen waren springend, eckigt, wild, aber sie geschahen in einem gewissen Rhythmus. Auch die bizarresten Dinge, welche die Hexen vorzubringen haben, sagten sie mit einem menschenfeindlichen Ernst, der grade durch seinen Contrast mit dem Inhalt der Reden, mit Grauen gemischtes Erstaunen einflößte. Am besten bezeichnet ihr ganzes Wesen der Ausdruck: jauchzende Verruchtheit. Man fürchtete die räthselhaften Wesen, die, vom – Schweine-Würgen zurückgekehrt, frevelndes Spiel mit einem Helden, einem ganzen Reiche trieben.* – Hier wurden die Scenen durch Gemeinheit und komischen Anstrich eine widerliche Posse. – Madame Meyer machte Lady Makbeth. In den Scenen vor und während des Mordes war sie unübertrefflich, ja, sie legte manche meisterhafte Züge hinein, die nicht in der Rolle stehn; zum Beispiel als sie, da Makbeth nach der That zurückkehrte, ihn fragte: »Sprachst du nicht?« fuhr sie vorher erschrocken zusammen, und schmiegte sich an ihn, als hörte sie Geister flüstern. Auch das war vortrefflich daß sie, so bald die That geschehen war, schon durch einzelne Züge verrieth, ihr Muth sey erschöpft; daß sie in den folgenden Scenen von Zeit zu Zeit in Grübeln verloren, gleichsam zusammen sank, wodurch ihr Erliegen unter ihren Gewissensbissen gut vorbereitet wurde. In der Tafelscene erschien sie dagegen nichts weniger, als im Aufzuge und mit dem Benehmen einer stolzen Königin. Sie schien nur eine etwas zu häusliche Wirthin, die es mit ihren Gästen und – sich selbst nicht sehr genau nimt. Die Scene des Nachtwandelns mislang ihr, nach meinem Gefühl wenigstens. Lady Makbeth erschien in einem sehr regelmäßigen Nachtgewande, mit blassem, aber durchaus unzerrüttetem Gesicht, mit starren aber nichts weniger als schreckenden Augen, ging vor, setzte ihr Licht nieder, sprach mit leiser aber gesunder Stimme, – nahm ihr Licht wieder und ging mit Festigkeit ab. Wahrheit und Gedanke war in allem dem, aber auf der Bühne muß der Wahrheit, so weit es geschehen kann, ohne sie zu verfälschen, nachgeholfen werden, damit sie Wirkung thue. Auf der erwähnten Bühne erschien die Lady in einem verschobenen, zerrütteten Gewande, mit Augen die so stark und scharf nach oben starrten, daß man den Stern kaum sah; mit steif ausgestreckten halberhobenen Armen, schritt sie langsam vor, stand, schritt wieder vor, ließ in dem sie die Pantomime des Waschens machen wollte, die (leicht erlöschende) Kerze ohne Leuchter, fallen, sprach mit hohler, heiserer gepreßter Stimme leise und langsam, und schlich dann wankend wieder fort.** Es war eine geisterhafte Erscheinung, vielleicht in manchem einzelnen Zuge etwas zu grell, aber im Ganzen äußerst ergreifend. – Auch die Staats-Kleidung in der wir hier die Lady sahen, war nicht entsprechend: sie schien nicht einmal neu und sauber. Makbeth selbst wurde von Herrn Mattausch kräftig und nicht ohne Verdienst ausgeführt; er vergriff keinen Zug, aber er gab auch fast keinem einzigen ganz den Gehalt, den er haben muß: sein Spiel hatte nicht genug tiefe Bedeutung. So ging z. B. die Rede: Gebähre mir keine Tochter u.s.w. fast verloren, weil Makbeth, eh’ er sie sprach, nicht mit einer Art von Entsetzen zurückwich, sondern sich im Gegentheil seiner Gemahlin näherte und ihr eine Art von Compliment zu sagen schien. Eben das Lob und eben den Tadel verdiente Herr Schwadke als Macduff. Er spielte mit Anstrengung und durchdachtem Fleiß, aber sogar in dem Moment, wo er den Tod seiner Kinder erfährt, nicht mit jenem stummen Pathos, der in einer einzigen langsamen oder raschen Geste, den ganzen Inhalt einer Schillerschen Tirade aussprechen kann. Selbst jener erschütternde Ausbruch der Rachgier, die keine Sättigung hoffen darf, der Ausruf: »Er hat ja keine Kinder!« – wurd’ er überhaupt gesagt, so muß es durchaus ohne Gehalt geschehen seyn, denn ich erinnere mich gar nicht, ihn gehört zu haben. Herr Herdt spielte den Banko sinnvoll, doch nicht mit der würdevollen Kraft, die diese Rolle fordert. – Auffallend war es, daß er sich, im zweiten Akt, mit einem Paar entsetzlich großen Sporen – zu Bette legte. – R –
* Anm. Die Griechen ließen selbst die Furien auf ihren Bühnen wohlgestaltet erscheinen. ** Zusatz. Aus einer einsichtsvollen Beurtheilung in einer Zeitung erseh’ ich, nachdem das Vorstehende schon abgesetzt ist, daß eine andre hiesige Schauspielerin diese Scene ungefähr eben so gespielt habe. Aber es wird auch darin gesagt, daß sie bei der Erwähnung der Blutflecken den Blick auf ihre Hände gesenkt habe. Das war ein Fehler, denn der Zustand der Seelenzerrüttung wird grade am kräftigsten durch den Widerspruch zwischen Blicken und Gesten ausgedrückt.

Aufführungsdatum: 26.02.1804
Zettel
Uhrzeit:
17:30
Ort der Aufführung::
NT S1
Nationaltheater von A-Z:
Macbeth. Ein Trauerspiel in Fünf Akten nach Shakespear von G. A. Bürger. Die Musik zu den Hexen-Scenen ist vom Herrn Kapellmeister Reichardt
Quelle:
ThZ THW
Rollenfeld:
Hr. Mattausch
Hr. Herdt
Mad. Meyer
Hr. Lemm
Hr. Schwadke
Hr. Reinwald
Mll. Mebus
Mons. Rüthling
Hr. Greibe
Hr. Leidel
Mll. Weber
Hr. Bessel
Hr. Bessel d. jüng.
Hr. Kaselitz
Hr. Benda
Hr. Rüthling
Hr. Lemcke
Hr. Lattig
Hr. Berger
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Dateiname: ThHStAW_A_10419_A_18040226_361.jpg
Aufführungsdatum: 20.06.1804
Ort der Aufführung::
NT S1
Nationaltheater von A-Z:
Macbeth, übersetzt von Bürger
Quelle:
HSZ 1804, Nr. 73
Aufführungsdatum: 05.09.1806
Ort der Aufführung::
NT S1
Nationaltheater von A-Z:
Macbeth
Quelle:
HSZ 1806, Nr. 106
Aufführungsdatum: 17.09.1806
Ort der Aufführung::
NT S1
Nationaltheater von A-Z:
Macbeth
Quelle:
HSZ 1806, Nr. 111

Nationaltheater: Macbeth (bearbeitet von Klaus Gerlach), Berliner Klassik, hrsg. v. der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, 2003-2013. URL: https://berlinerklassik.bbaw.de/nationaltheater/theaterstueck/393.

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