Schluß des alten
Schauspielhauses in Berlin.
Berlin, 31. Dezember 1801.
Diesen Abend ist unser
altes, abgelebtes Schauspielhaus geschlossen worden. Es ward Schillers »Jungfrau
von Orleans« gegeben und das Haus war sehr voll. Die Ausführung gelang wie
immer und Mad. Meyer, die die Johanna spielt, ward, nach ihrem Tode, wie schon
so oft, auch heute wieder herausgerufen.
Dieses Herausrufen oder
poltern, wie mans nennen will, nimmt seit einiger Zeit so überhand, daß es vielleicht
endlich einmal eine höhere Verfügung nach sich zieht, wodurch sich dieses
Publikum denn herabgesetzt hält. Wenn dieses Herausrufen eine Ehre seyn soll,
die der Bemühung der Künstler von eminenten Verdiensten zugedacht wird, so
solle man denken: ein Publikum, das solche Ehren ertheilen kann, werde sich
auch so zu stellen wissen, wie überhaupt ein Verdienst gegen das andere steht,
und einer würdigen Frau, wie Madame Meyer, die dieses Stück mit der höchsten
Agitazion schließt, wenn auch nicht deshalb, doch ihres Geschlechts wegen mit
der gehörigen Delikatesse entgegen kommen. Wenn man aber dann wieder zu
bedenken hat, daß die nehmlichen Leute in diesem Stücke, bald über kämpfende
und fliehende Soldaten, bald über das Brennen eines Feldlagers, das Niederstoßen
eines flüchtigen Engländers oder wohl gar über eine mißlungene Tirade eines
Schauspielers ihren Antheil durch lautes Lachen offenbaren; so sinkt aller
Glauben an den Fortschritt des guten Geschmacks, und das willkührliche
Herausrufen, mit der polternden gebieterischen Art wie es geschieht, kömmt
nicht viel besser heraus, als wenn eine Herrschaft ihr Gesinde ruft. Der Lauf
der Zeit hat schon so Manches herbeigeführt und es könnte kommen, daß einmal
irgend ein rechtliches Subjekt dieser edeln Kunst, sich nach der gehörigen
Vorstellung seiner Rolle, zu nichts weiter verbunden hielte. – Dies wolle man
bedenken*.
Zu dem Monologe, womit der
vierte Akt anhebt, ist eine reizende und rührende Musik von Blasinstrumenten
hinter der Szene, von der Komposizion des Hrn. Kapellmeister Weber, und wird
von Leuten aus dem Orchester vortreflich geblasen. Wenn diese Musik einen
Fehler hat, so ist es der: daß sie zu gut ist. Man weiß nicht, ob man auf die
Musik, oder auf die Worte hören soll. Zwar müßte sich beides hier, wie im
Gesange selbst vereinigt genießen lassen; allein diese Musik hat zugleich
etwas, das der Situazion hier entgegen ist. Hier ist die Rede zwar von einem
ruhigen Zustande, der aber nicht gegenwärtig ist, sondern erst gesucht und
nicht gefunden wird. Das frohlockende allgemeine Getümmel der Stadt Reims, das
in frohen Gesängen und Tänzen besteht, ist es, woraus sich Johanna in die
Einsamkeit zurück zieht und das dennoch aus der Ferne bis in ihr Zimmer dringt.
Die Töne der Freude sind es, woran sie keinen Antheil nehmen kann und denen sie
endlich ihr: Wehe! Wehe! ruft. Diese Musik müßte also, besonders anfänglich, fröhlich
und munter, von mehrern Seiten der Szene hertönen; auch müßte die Musik nicht
ununterbrochen fortgehn, sondern sich nur von Zeit zu Zeit zwischen den Stanzen
hören lassen – Doch was ist darüber viel zu reden; der Dichter lebt ja, und er
wird am besten wissen, was er gemeint hat.
Nach dem Schauspiel also
ward, wie schon bemerkt, Madame Meyer herausgerufen, die auch erschien und sich
gegen das nachsichtsvolle Publikum, wie sie es nannte, innigst bedankte.
Endlich hielt Hr. Direktor
Iffland eine Schlußrede, von der ich nichts weiter zu sagen brauche, da sie
gedruckt ist, und damit war das alte Jahr und die alte Kunst seinen Vorgängern
beigesetzt. Morgen also geht ein neues Leben und eine neue Sonne auf, der ich
mit froher Erwartung entgegen sehe; denn wie ekelhaft und beleidigend mir
zuletzt das alte Haus mit seiner empörenden und dürftigen Mangelhaftigkeit
geworden ist, kann ich nicht mit Worten sagen. Und somit für heute gute Nacht!
* Ueberhaupt hat ein Publikum kein Recht an den Schauspieler,
als Person, sondern nur als Maske. Sobald der Vorhang gefallen ist, hören alle
Ansprüche an denselben auf. Messieurs, sagte
letzthin ein Pariser Dichter, den man eben ungestüm nach seinem Stücke auf die
Bühne forderte – je ne sais de quel droit Vous me faites l’honneur de
m’appeler; mais je sais bien, que je Vous ai donné ma piece, et non ma
personne.
In der Darstellung der ersten Akte war eine große Unvernehmlichkeit. Je mehr
von der heutigen Vorstellung der Johanna Gutes zu sagen ist, je
schmerzlicher war es, daß in den ersten Akten so wenig verstanden werden
konnte, und daß einem Theile der Vorstellung das Poetische nicht nur ganz
abgieng, sondern daß auch die Sorgfalt vermißt ward, den Fehler zu
verkleiden, dem man unterliegt. Mad. Meier als Johanna verdient und erhält
die Bewunderung, welche ihr großes Talent erwirbt; die ganze Rolle der
Johanna lößt sich auf in dem Monologe des vierten Akts, wie ihn Schiller und
Weber geschaffen haben. Mad. Meier sagt nicht diesen Monolog; sie ist die
Dichtung selbst; sie zündet in jeder Brust, was vorhanden ist, den Funken
oder die Flamme, man vergißt Schiller, Weber und die Künstlerin. Man schwebt
in hohen Regionen, athmet in süßer Beklemmung, und erst, wenn Agnes
hereintritt, wird man an eine fortschreitende Handlung auf Erden gemahnt.
Das innige Gefühl entladet sich in milden Thränen glücklicher Kindlichkeit -
bis der prachtvolle Marsche eintritt, ergreift, und auf andre Höhen uns
fortstürmt, wo Edelsinn, Erweckung alter Vorzeit, Erinnerung an unsere
Erfahrungen, Glaube, Erdenpracht und die Verlöschung und Ermattung alles
Goldes und Glanzes in der Gewitternacht - uns auf und nieder woget. Mit
schmelzender Wehmuth scheidet die Künstlerin von ihren Triften; dem Dichter
gleich ist ihr Verdienst, da sie vor dem Dohme ihre Verwandten findet, mit
ihnen zurück will - und eben so - als sie die Ketten mit allmacht zerreißt.
(Die Fortsetzung folgt.)
Die Augenblicke, wo Johanna
als Seherin erscheint, dürften kräftiger gemahlt seyn. Es ist nicht
wahrscheinlich, daß die fremde Gewalt in ihr Sprache und Bewegung so ruhig
stets lasse. Der Traum würde sich stärker bezeichnen, das Gesicht um so
mehr. Außer daß Herr Beschort den König mit Würde und in einem edlen Sinne
leistet, giebt er einige Stellen des ersten Aktes so herzlich, daß man
geneigt wird, für die Schwächen dieses Charakters Nachsicht zu haben. Herr
Schwadke hat die Rolle des Herrn Mattausch, wie schon vormals, mit gutem
Erfolg geleistet. Die Stelle, wo er von des Königs Unschlüssigkeit
aufgebracht, indem er scheidet, sagt, daß er kämpfen und unter den Trümmern
erliegen wolle, ward von seinem Vorgänger zu wüthend gesagt, und dieser
bezeichnete nie die hohe Flamme des Heldenzorns; allein Hr. Schwadke
verfiel in einen Fehler anderer Art, da er in diesem stürmischen
Augenblicke fast des Thränentons sich bediente. Lionel ward mit Energie und
feiner Accentuation sehr verdienstlich von Hrn. Bethmann gegeben. Den
Chatillon hat Hr. Iffland in Unpäßlichkeit eines Schauspielers übernommen.
Der Raimond ist eine gute Rolle von Hrn. Lemke, und Hr. Bessel der jüngere
zeichnete sich sehr zu seinem Vortheil aus. / Herr Verona hat zu dieser
Vorstellung eine Kirche nebst dem Eingange gemahlt, welche treffliche
Wirkung that; bei ihrer Erscheinung bezeugt das Publikum durch lauten
Beifall das Vergnügen an diesem schönen Kunstwerke und seine Achtung für
den Künstler. Der Krönungszug ist mit Geschmack und Reichthum angeordnet.
Außer der Krönung Heinrichs des Achten wie sie Garrik in London geben ließ,
dürfte wohl keine Bühne etwas diesem Aehnliches geleistet haben. Man muß
mit Bereitwilligkeit anerkennen, daß die hiesige Direktion ohne alle
Rücksicht, welche sonst hin und wieder dergleichen Aufwand verhindert, die
Einnahmen, welche das Publikum liefert, reichlich für dessen Vergnügen
verwendet. Dieses ward auf feine Weise am Abend dieser Vorstellung
vollstimmig anerkannt.
Ueber den Werth des Schillerschen Meisterwerkes kein Wort. Mann und Roß hat
in Deutschland darüber judiciret: man wird dessen also wohl satt haben, und
was sich noch darüber sagen ließe, kann hier, in einer Chronik des Theaters,
nicht ausführlich genug mitgetheilt werden. Jeder Zuschauer übrigens wird
sich wohl selbst bei einigem Nachdenken gestehen, daß das Stück imponirt,
die Phantasie aufregt, Bewunderung einflößt und - das Herz kalt läßt. Hier
wird es fast um den vierten Theil verkürzt gegeben. Die Scenen der
Englischen Heerführer mit der Königin Isabeau und dem Herzoge von Burgund,
die zwischen Johanna und Montgommery, so wie der schwarze Ritter, bleiben
weg. Der Verfasser selbst hat sie gestrichen. / Wir hatten den ganzen Winter
hindurch des Genusses entbehren müssen, die Jungfrau ihre Heldenbahn gehen
zu sehen: dafür umgab sie heute neue, ungewohnte Pracht. Vorzüglich prunkend
und einsichtsvoll war der Krönungszug angeordnet. Durch eine kluge Benutzung
des Raumes, und dadurch , daß im Hintergrund zwei Erhöhungen angebracht
waren, sah man den ganzen Zug zugleich, und jede einzelne Person dreimal.
[...]
[Es folgt die Beurteilung der Leistung der Schauspieler, vor allem Lob
für Madame Meyer, die die Jeanne D'Arc gab.]
Am Ende des Stückes rief man Mdme. Meyer heraus, ohne Rücksicht darauf,
daß Johanna gestorben war. Weil es auch dem seichtesten Kopfe so leicht
ist,
über ein solches Verfahren ein Bonmot zu machen, gilt es gemeinhin für
tadelhaft: aber es wäre tadelhafte Pedanterei,
sich von diesem leeren Vorurtheil etwas verbieten zu lassen. Sobald der
Vorhang
sinkt, ist die Heldin nicht mehr: warum soll man der Künstlerin nicht
danken?
Warum die Illusion heucheln, beide seinen zugleich gestorben? Man wird
zuweilen
bloß dadurch lächerlich, daß man sich fürchtet, es zu werden.
Unter allen Schauspielerinnen
der hiesigen Bühne, besitzt Madame Unzelmann vielleicht das glücklichste, an
Genie gränzende, weit umfassendste Talent für ihre Kunst, aber die größte Künstlerin
im Tragischen, ist ohne Widerrede Madame Meyer. Kleine, leichte Rollen vernachläßigt
sie zuweilen; aber wichtige, schwere, die Anstrengung erfordern, erwecken ihre
Kraft. Sie erhebt sich zu ihrer Ausführung und steht dann wirklich groß da,
durch hellen Ueberblick des Charakters, durch tiefes Studium desselben, durch
kräftige Ausführung. Es ist also sehr glücklich für dieses Blatt, daß die
Jungfrau in diesen Tagen zweimal gegeben wurde, und man den Theater-Artikel
damit anfangen kann, etwas über die Art zu sagen, wie sie den romantischesten
Charakter, den die deutsche Bühne hat, darzustellen pflegt.
Madame Meyer hat sich Johanna
als ein ganz einfaches, anspruchloses, nur, wenn sie in ihrer natürlichen
Stimmung ist, schwermüthiges Mädchen gedacht. So erscheint sie im Anfange des
Prologs; so überall, wo sie noch nicht in die Handlung, die um sie her vorgeht,
hineingerissen, durch sie exaltirt wird. Ihre kriegerische Kleidung in dem Stücke
selbst, abgerechnet, verschmäht sie alles, was sonst in ihrem Gesichte oder in
ihrem Benehmen, die Schwärmerin ankündigen könnte, – bis sie sprechen, bis sie
handeln muß. Dann werden ihre Blicke lebhafter, ihre Bewegungen kühn, bis zur
Erhabenheit ausdrucksvoll: ihr ganzes Mienenspiel steigt, stufenweise bis zum höchsten
Ausdruck der Begeisterung, und hat sie ihre Rede geendigt, spricht oft noch
ihre Stellung, ihre Gebährde fort, und sinkt nur allmälig zur ruhigen Natürlichkeit
zurück. Von einem schönen Auge, einem reizenden Gesichte, einem kräftigen
obgleich nicht männlichen Körperbau dabei unterstützt, entzückt sie fast in
jeder Scene. Jeder Wechsel ihrer Stimme, jeder Blick, jede Bewegung ist überlegt,
mit künstlerischer Einsicht gewählt: und wenn man von der Theilnahme, dem
Erstaunen zurückkommt, zu dem die Jungfrau hinriß: ist es unmöglich, nicht der
Künstlerin mit dem wärmsten Enthusiasmus zu huldigen. Je mehr sie aber dieses
wahrhaft verdient, desto zuversichtlicher kann man hoffen, daß sie einige
kleine kritische Zweifel, nicht als ein beleidigendes Meistern, sondern als
Gegenstände der Prüfung aufnehmen wird.
Ist es wohl ganz richtig, daß
Johanna im Anfange des Prologs in ruhiges Nachsinnen verloren dasteht? Ist es
richtig, daß sie in ihrem Aeußern, wie gesagt, nichts, gar nichts zeigt, das
die Schwärmerin verkündigt? Sie hat drei Nächte nacheinander himmlische
Erscheinungen gehabt; sie hat um ein Zeichen vom Himmel gefleht: sie steht
offenbar nur deshalb vor dem Muttergottesbilde, um dieses Zeichen zu erlauschen:
und sie sollte gar nicht in ihrem Blick, in ihren Bewegungen, die Erhitzung
ihrer Phantasie, den Sturm in ihrem Innern verrathen? An den Familiengeschäften,
die eben abgemacht werden, darf sie keinen Theil nehmen: aber nicht weil sie in
todte Melancholie versunken ist; nein, weil ihre Seele von einem andern
Gegenstande zu heftig bewegt wird. –
Ist es richtig, daß Johanna
im Prolog bei den Worten:
»In frechem Muthe haben sie
geschworen,
der Schmach zu weihen alle
Jungfraun!«
den Helm auf den Kopf drückt? Das giebt den Sinn: auch sie fühle
sich bedroht, aber sie werde die Schmach abzuwehren wissen. Kann die Schwärmerin,
deren Geist darüber brütet, das Schicksal ihres Vaterlandes zu wenden, sich
wohl noch erinnern, ob sie Weib oder Mann ist, ob ihrer Unschuld Gefahren
drohn? Die große Künstlerin wird sich leicht überzeugen, daß es wenigstens sehr
viel erhabner wäre, Johanna jene ausdrucksvolle Gebärde erst da machen zu
lassen, wo sie erfährt, daß Orleans jede Stunde gewärtig ist, von dem
unterirdischen Höllenreiche verschlungen zu werden. So hat auch Schiller es
gefordert.
Endlich: ist es richtig, daß
Johanna im vierten Akt, nach der gefühlvollen Scene mit ihren Schwestern, gefaßt
und ruhig dasteht, und dem rückkehrenden Krönungszuge zusieht? Müßte sie sich
nicht vielmehr auf ihre Schwester lehnen, ihr Gesicht an den Busen derselben
verbergen, wenigstens durch ihr Mienenspiel die innere Unruhe verrathen, die
sie erfüllt? – Dann wäre die vorhergehende Scene fortgesetzt, und die folgende
eingeleitet. Jetzt entsteht eine Lücke; Johanna’s Spiel macht einen Sprung.
Das sind alle wichtige Erinnerungen, die sich einem
sehr aufmerksamen Zuschauer aufdrangen. Wollte er dagegen alles, wodurch die
große Künstlerin ihm warme Bewunderung einflößte, auch nur anführen: – wann würde
er endigen!
Die häufige Wiederholung dieses Prunkstückes hatte die gewöhnliche Wirkung gehabt, es so alltäglich werden zu lassen, als ein Werk von seinem hohen Werthe werden kann. Es schien mit sichtbarerer Erschlaffung gegeben zu werden, und in viele Scenen schlichen sich Vernachlässigungen ein, die ihnen den größten Theil ihrer Wirkung entzogen. Natürlich sank auch die Theilnahme des Publikums. Sinnreich erfand die Direktion zwar von Zeit zu Zeit neue Erhöhungen der Pracht: aber sie konnten nur vorübergehend wirken: heute trat ein Umstand ein, der den Künstlern selbst höhere Spannung gab, und die Empfänglichkeit des Publikums war wieder in ihrer vollen Stärke erregt. Iffland selbst machte den König, und jeder der Mitspielenden bot seine ganze Kraft auf, nicht zu sehr neben ihm im Schatten zu stehen: dadurch wurde denn die heutige Vorstellung sehr vorzüglich. Selbst in der Anordnung einzelner Gruppen zeigte sich mehr Sorgfalt und Ueberlegung. In der Scene zum Beispiel, wo Johanna den Herzog von Burgund und Dünois vom Kampfe zurückhält, schien es sonst dem Gerathewohl überlassen zu bleiben, wo sich die beiden Kampflustigen gerade hinstellten, und so war es oft unbegreiflich, wie Johanna sie trennen könne: sie trafen zuweilen selbst hinter ihrem Rücken zusammen, indeß sie nur zum Publikum zu sprechen schien. Heute waren die Stellungen geordnet und machten ein Tableau. Wie Hr. Iffland den König gab? So, daß man sich nicht des Wunsches erwehren konnte, der große Künstler möchte zu seinen Verdiensten um unsre Bühne auch noch dieses fügen, jede sehr bedeutende Rolle, die sich nur einigermaaßen für ihn eignet, wenigstens einmal selbst zu machen, ehe er sie andern überläßt, damit diesen und dem Publikum ein großes Muster vorschwebe. Durch sein Spiel und seine Accentuation wurden eine Menge von Momenten in der Rolle bezeichnet, eine Menge Nüancen in sie gebracht, deren Daseyn und Möglichkeit sonst wohl wenige geahnt haben mochten. Es ist sehr Schade, daß Hr. Beschort, der den König sonst macht, abwesend ist: er hätte gewiß diese Gelegenheit sorgfältig benutzt, noch tiefer in den Sinn der Rolle zu dringen, als er schon gethan hat. Man ist ihm übrigens auch bei dieser Gelegenheit das gerechte Zeugniß schuldig, daß er sie vorzüglich spielt; und seine Gestalt und Stimme entsprechen dem Charakter mehr, als die des Meisters, der heute seine Stelle vertrat. – Ueber die übrigen Rollen ist außer der zu Anfange gemachten Bemerkung, wenig zu sagen. Herr Franz spielte den Lahire, und zwar würdevoller und kräftiger als sein Vorgänger: aber er schien die Worte seiner Reden nicht inne zu haben, und das wodurch er sie ersetzte, hätte zuweilen beinahe lautes Lachen erregt.
Lange war die Erwartung rege gewesen, wie Mdme. Fleck hier die Lücke ergänzen würde, die durch den Abgang ihrer berühmten Vorgängerin entstand. Man durfte viel hoffen, und sie erwarb auch großen lauten Beifall. Das Spiel als Johanna d’Arc sei jedoch etwas näher beleuchtet. Jene Vorgängerin hatte zu dieser Rolle offenbar mehr Personalität. Die Gestalt war kräftiger und entsprach dem Bilde näher was man sich von einer Heroine zu entwerfen gewohnt ist. Eben das galt von ihrer Stimme. Daher mögte ihr alles was kriegerische Begeisterung ausspricht, stattlicher gelungen seyn. Ohne Ausnahme aber ging ihr Mdme Fleck im Ausdruck von bescheidnem Edelmuth, geschwisterlicher Zärtlichkeit, und vor allen Dingen, von Liebe voran. Bei dem allen gab Mdme. Fleck heute die Jungfrau noch nicht in der Vollendung, in der wir sie sicher künftig sehn. Es bemerkte sich deutlich der Vorsatz, diesmal ein eigentliches Kunstwerk von Darstellung zu liefern. Da sie nun bisher mehr gewohnt war, sich von ihrem Gefühl, ihrer Genialität leiten zu lassen; so erschien die Kunst noch etwas kalt und fremd, ja der Anfang des ersten Monologs war mehr Scansion als poetische Theatersprache. Sobald aber der Strom ihrer richtigen Empfindungen sie fortriß, und dadurch ihrer artistischen Natur einen (vielleicht unwillkührlichen) Rang über das durchdachte Studium gab, leistete sie auch das Vortreffliche in einem Grade, wie es fast noch nie an ihr bewundert ward. Vorzüglich riß sie hin in den Stanzen: Doch mich, die all dies Herrliche vollendet, Mich rührt es nicht, das allgemeine Glück etc. und: Wer? Ich? Ich eines Mannes Bild In meinem reinen Busen tragen? etc. Hier tönte die Sprache der Liebe in ihrem zartesten Reitz. Doch mit hohem und richtigem Feuer sagte sie auch die Worte: Daß der Sturm der Schlacht mich faßte, Speere sausend mich umtönten etc. Irre ich nicht, so hab ich indessen bei diesem Selbstgespräch einen Fehler bemerkt, der in einer falschen Abschrift der Rolle seinen Grund haben kann. Madam Fleck sagte: Kümmert mich das Loos der Schlachten, Mich der Zwist der Könige? Schuldlos trieb ich meine Lämmer Auf des steilen Berges Höh etc. Es heißt aber auf des stillen Berges Höh. In der Stimmung einer [...]yllarischen Sehnsucht nach den heimischen Fluren ists auch weit natürlicher, daß die Hirtin dem Berge das Beiwort still als steil zulegt. Die Sache ist für den Moment nicht so unbedeutend als es wohl scheint, denn Mdme. Fleck ward dabei verführt, die Zeile: auf des steilen Berges Höh ziemlich stark zu betonen, wodurch einige Härte entstand, die die übrige sanfte Haltung verletzte. – Die Drapperien der Johanna d’Arc, waren voll Geschmack und Glanz. Die ganze Vorstellung ging ziemlich gut, und das Publikum rief zuletzt Mdme. Fleck mit lautem Jubel heraus. – Die Pracht des Krönungsaufzuges ist noch beträchtlich vermehrt worden, und thut große Wirkung. Schiller soll bei seiner Anwesenheit von dieser Pracht gesagt haben: sie sei auserlesen, doch schade sie dem Uebrigen. Das ist nicht unwahr, denn das Interesse ist für das Ende des Stücks ziemlich heruntergespannt. Das liegt aber auch gar sehr am Dichter, der der armen Jungfrau durch Compromiß so übel mitspielt. Der Geist des funfzehnten Jahrhunderts entschuldigt nicht alles. Doch der große Mann sagt irgendwo: Was du thust das sei recht, doch dabei laß es bewenden; Freund, und hüte dich ja, alles was recht ist zu thun. Das läßt sich auch auf die Wahrheit anwenden. Man muß nicht alles Wahre sagen. – Der Auftritt mit dem schwarzen Ritter, der ästhetische coup à la Schicaneder kam heute auch mit vor. – Bei der nächsten Vorstellung mehr. – n –
Madame Fleck giebt ihre Johanna mit jeder Darstellung vollkommener. Der Charakter bekommt das Heroische bestimmter, und das bringt einen sehr anziehenden Contrast mit dem rührenden Wehklang ihrer Stimme bei weicheren Gefühlen hervor. Die schöne Idealität ist nicht genug zu preisen. Dennoch wird sie nicht alle Schwierigkeiten lösen können, denn bei dieser Rolle kann die Wahrscheinlichkeit nur in dem Maaß steigen, als die Gestalt der Schauspielerinn männlicher ist. Das Gefühl bedingt das beim Handhaben des Schwerds, dessen Unnatur in Mädchens Hand auch vom Dichter überaus schwer zu motiviren war, und wenn es Schillern bis auf einen gewissen Grand gelang, nur laut für die Zauber seiner Diktion spricht. Also eine weibliche Rolle mit Unweiblichkeit fordert das Gefühl; oder der Verstand muß es erst durch die Ueberredung zum Schweigen bringen: daß hier ja eine Inspirirte vor uns, daß das höhere Wesen, weil es doch einmal die Ordnung der Dinge überschritten, auch leicht eine feine zarte Organisation habe begeistern können, daß man deren, obschon aus physischen Gründen selten, doch wohl unter dem rauhen Landvolke träfe u. s. w. Weil das aber mühsam ist, und doch immer nicht alles thut, so bleibt man beim Gefühl stehn. Dies macht die Johanna im allgemeinen so schwer, und beweist die hohe Kunst der Madame Fleck, wenn sie bei entgegenstrebender Form doch so viel leistet. – Sie ward nach der Vorstellung mit lautem Jubel herausgerufen. – Die Direktion hat wirklich ausserordentlich viel für das Stück gethan, was das äußere betrifft. Alle Musik ist auch höchst passend gewählt, und die Composition zum Monolog der Johanna gehört zu dem Schönsten und Ergreifendsten, und drückt die ganze romantische Haltung des Moments ungemein wahr aus. – An der großen Decoration vor der Cathedrale ist etwas vergessen worden, nemlich Zuschauer in den Fenstern der Häuser, auf den Dächern, auf Gerüsten u. s. w. – n –
Als am Schluß dieses in
seiner ganzen Pracht, Schönheit und Begeisterung gegebenen Stücks, Johanna
niedersank, die letzten Worte sprach:
»Kurz ist das Leid und ewig ist die Freude!« als sich
die Fahnen über sie hinabsenkten, eine lange feierliche Stille Bühne und Haus
erfüllte; – da war wohl nur im ganzen Hause ein Gedanke: an Dich Unsterblichen
und Unvergeßlichen! Und als nun der Vorhang langsam herunterrollte, um die
Trauerscene in seine Nacht zu verhüllen, da riß – ein seltener und bei diesem
Anlaß sehr bedeutungsvoller, ahndungsschwanger Zufall! – eines der Seile; der
Vorhang blieb schräg hängen; die Gruppe unter Johanna’s Leiche stand
unbeweglich da, als wäre es eine Gruppe um Schillers Aschenkrug gewesen: der
Vorhang theilte das Theater diagonalisch in zwei Hälften, und ach! die darauf
befindlichen Musen, diese schwesterlichen Drei, sie wallten nicht, wie sonst,
in schöner Harmonie, in gleicher Engelsbewegung hinunter; sie waren in ihrem
Fluge gehemmt, sie hatten sich halb, – ganz versteckt, bis ein gewaltsamer Stoß
das Gleichgewicht wieder herstellte. Ach dieser zufälligen Allegorie bedurfte
es nicht, um zu fühlen, um zu klagen, daß Thalia und Polyhymnia ihre Schwester
– vielleicht auf lange Zeit, vielleicht auf immer verloren. Wie unschätzbar
werden uns Schiller’s Meisterstücke nicht werden, itzt, da der einzige, mit dem
man sie vergleichen konnte, wenn er uns mit neuem beschenkte, – nicht mehr ist!
Carl der Siebente, König von Frankreich |
Hr. Beschort |
Königin Isabeau, seine Mutter |
Mad. Böheim |
Agnes Sorel, seine Geliebte |
Mad. Müller |
Philip der Gute, Herzog von Burgund |
Hr. Schwadtke |
Graf Dunais, Bastard von Orleans |
Hr. Mattausch |
La Hire |
Hr. Franz |
Du Chatel, Königliche Officiere |
Hr. Gern |
Chatillon, ein Burgundischer Ritter |
Hr. Kaselitz |
Raoul, ein Lothringischer Ritter |
Hr. Lemm |
Talbot, Feldherr der Engländer |
Hr. Lemcke |
Lionel |
Hr. Bethmann |
Falstaff, Englische Anführer |
Hr. Holzbecher |
Ein Ratsherr von Orleans |
Hr. Greibe |
Ein Englischer Herold |
|
Ein Englischer Hauptmann |
Hr. Bessel |
Ein Soldat |
Hr. Benda |
Thibaut von Arc, ein reicher Landmann |
Hr. Herdt |
Margot |
Mad. Lanz |
Louison |
Mll. Mebus d. 2. |
Johanna, seine Töchter |
Mad. Meyer |
Etieane ------------ |
|
Claude Marie ------ |
|
Raimond, ihre Freyer |
Hr. Rebenstein |
Bertrand, ein anderer Landmann |
Hr. Berger |
Ein Ritter |
Hr. Lattig |
Ein Edelknecht |
Hr. Deny |
Ein Köhler |
Hr. Reinwald |
Köhlerweib |
Mad. Beschort |
Anet, ihr Sohn |
Mons. Rüthling |
Ein Erzbischof. Bischöfe und mehrere Geistliche. Ritter.
Magistratspersonen. Hofleute. Herolde. Marschälle. Englische und
Französische Soldaten, Kinder. Volk. |
Je nachdem der Gang der Begebenheiten ein anderes Licht auf die Werke des Genies wirft, wechselt auch die Natur das Interesse, das sie einflößen. Nicht mehr der dichterische Werth dieses Trauerspiels, nicht mehr die Vorzüge der Darstellung, noch der Pomp des Krönungszuges scheint es zu seyn, was ein Gedränge vor die Bühne ruft, wenn dies Stück gegeben wird. Die öffentliche Stimmung leiht ihm eine ernstere, edlere Wichtigkeit. Seine Fabel ist eine große Weltbegebenheit; seine Handlung ist das Fortschreiten des wieder erwachenden Nationalgeistes in einem Staat, der in der höchsten Gefahr des Unterganges schwebte: die großen Gesinnungen, die hier geäußert werden, das Auflodern des wieder entflammten Muthes, die patriotische Ansicht, durch welche die Sache des Ganzen zur höchsten Angelegenheit des Einzelnen gemacht wird: das sind die Reize, welche die Jungfrau jetzt für das Publikum hat. Zu dieser Stimmung können wir uns mit Selbstgefühl Glück wünschen.
Ein interessanteres Schauspiel, als das alte, das auf der Bühne dargestellt wurde, bot das Publikum dar. Wichtige Nachrichten waren von unsern Brüdern im Felde, angekommen. Jeder hatte dem Nachbar Neuigkeiten, Besorgnisse, Trostgründe, Hoffnungen, frohe Aussichten mitzutheilen, oder die von ihm erhaltenen zu besprechen. Die Aufmerksamkeit für die Bühne zeigte sich nur dadurch, daß man jedem Vers, der einer patriotischen Deutung fähig war, applaudirte, und nicht selten bei Namen und Verse, die eine feindliche Idee vor die Seele riefen, pochte. – Einen oft gehörten Wunsch kann der Verfasser dieser Nachricht nicht unterlassen, hier auch zu sagen. Möchte man, bei der patriotischen Stimmung der Residenz, es doch zur bleibenden Sitte machen, daß jede bedeutende sichere Nachricht von der Armee gleich nach ihrer Ankunft der Versammlung im Schauspielhause mitgetheilt wird. Die enthusiastische Stimmung des Publikums verdient diese Aufmerksamkeit, und durch dies Verfahren könnte den tausendfachen, oft absichtlich verbreiteten Unwahrheiten, der Umlauf abgeschnitten werden.
Hr. Beschort
Mad. Böheim
Mad. Friedel
Hr. Lemm
Hr. Mattausch
Hr. Blume
Hr. Gern S.
Hr. Kaselitz
Hr. Maurer
Hr. Bessel S.
Hr. Rebenstein
Hr. Holzbecher
Hr. Bessel
Hr. Wauer
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Mll. Leist
Mll. Gern
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Hr. Rehfeldt
Hr. Rüthling S.
Hr. Buggenhagen
Hr. Berger
Hr. Reinwald
Mad. Beschort
Eduard Leidel
Hr. Beschort
Mad. Böheim
Mad. Düring
Hr. Lemm
Hr. Mattausch
Hr. Blume
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Hr. Kaselitz
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Hr. Rebenstein
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Hr. Bessel
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Mlle. Gern
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Hr. Rehfeldt
Hr. Rüthling S.
Hr. Buggenhagen
Hr. Berger
Hr. Reinwald
Mad. Beschort
Eduard Leidel
Hr. Beschort
Mad. Böheim
Mad. Düring
Hr. Lemm
Hr. Mattausch
Hr. Blume
Hr. Gern S.
Hr. Kaselitz
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Hr. Rebenstein
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Hr. Benda
Hr. Labes
Mlle. Leist
Mlle. Gern
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Hr. Rehfeldt
Hr. Tangermann
Hr. Buggenhagen
Hr. Berger
Hr. Reinwald
Mad. Beschort
Eduard Leidel
Hr.
Beschort
Mad. Böheim
Mad. Friedel
Hr. Lemm
Hr. Mattausch
Hr. Stich
Hr. Gern S.
Hr. Kaselitz
Hr. Maurer
Hr. Bessel S.
Hr. Rebenstein
Hr. Holzbecher
Hr. Bessel
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Mlle. Leist
Mlle. Gern
Mlle. Beck
Hr. Rehfeldt
Hr. Rüthling S.
Hr. Berger
Hr. Reinwald
Mad. Sebastiani
Eduard Leidel
Hr.
Beschort
Mad. Böheim
Mad. Friedel
Hr. Lemm
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Hr. Maurer
Hr. Gern S.
Hr. Kaselitz
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Hr. Bessel S.
Hr. Rebenstein
Hr. Holzbecher
Hr. Bessel
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Hr. Labes
Mlle. Leist
Mlle. Gern
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Hr. Rüthling S.
Hr. Berger
Hr. Reinwald
Mad. Sebastiani
Eduard Leidel
Hr.
Beschort
Mad. Böheim
Mad. Friedel
Hr. Lemm
Hr. Mattausch
Hr. Maurer
Hr. Gern S.
Hr. Kaselitz
Hr. Stich
Hr. Bessel S.
Hr. Rebenstein
Hr. Holzbecher
Hr. Bessel
Hr. Wauer
Hr. Benda
Hr. Herdt
Mlle. Leist
Mlle. Gern
Mlle. Beck
Hr. Rehfeldt
Hr. Rüthling S.
Hr. Tangermann
Hr. Buggenhagen
Hr. Berger
Hr. Reinwald
Mad. Sebastiani
Eduard Leidel
Hr.
Beschort
Mad. Böheim
Mlle. Düring
Hr. Maurer
Hr. Mattausch
Hr. Blume
Hr. Gern S.
Hr. Kaselitz
Hr. Stich
Hr. Bessel S.
Hr. Rebenstein
Hr. Rüthling
Hr. Bessel
Hr. Wauer
Hr. Benda
Hr. Labes
Mlle. Leist
Mlle. Gern
Mlle. Beck
Hr. Rehfeldt
Hr. Tangermann
Hr. Buggenhagen
Hr. Berger
Hr. Reinwald
Mad. Sebastiani
Eduard Leidel
Hr. Rebenstein
Mad. Böheim
Mlle. Düring
Hr. Lemm
Hr. Mattausch
Hr. Blume
Hr. Gern S.
Hr. Kaselitz
Hr. Maurer
Hr. Bessel S.
Hr. Stich
Hr. Holzbecher
Hr. Benda
Hr. Labes
Mlle. Leist
Mlle. Gern
Mlle. Beck
Hr. Rehfeldt
Hr. Rüthling
Hr. Buggenhagen
Hr. Berger
Hr. Leidel
Mad. Beschort
Eduard Leidel
Nationaltheater: Jungfrau von Orleans, Die (bearbeitet von Klaus Gerlach), Berliner Klassik, hrsg. v. der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, 2003-2013. URL: https://berlinerklassik.bbaw.de/nationaltheater/theaterstueck/4.
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