Ritter Roland, Der

Sparte/Genre:
heroisch-komisches Singspiel
Personen:
Komponist:
Joseph Haydn

Liste der Aufführungen

Aufführungsdatum: 18.04.1798
Ort der Aufführung::
NT
Nationaltheater von A-Z:
Ritter Roland, O. in 3 A., M. von Haydn
Quelle:
BAZ 1798, 5
weitere Informationen:
Zum Benefiz für Herrn Ambrosch
Aufführungsdatum: 19.04.1798
Ort der Aufführung::
NT
Nationaltheater von A-Z:
Ritter Roland, O. in 3 A., M. von Haydn
Quelle:
BAZ 1798, 5
Aufführungsdatum: 22.04.1798
Ort der Aufführung::
NT
Nationaltheater von A-Z:
Ritter Roland
Quelle:
BAZ 1798, 5
Aufführungsdatum: 04.05.1798
Ort der Aufführung::
NT
Nationaltheater von A-Z:
Ritter Roland, O. in 3 A. von Haydn
Quelle:
BAZ 1798, 6
Aufführungsdatum: 13.06.1798
Rezensionen
Ort der Aufführung::
NT
Nationaltheater von A-Z:
Ritter Roland, O. in 3 A., M. von Haydn
Quelle:
BAZ 1798, 7
Rezension:
Zeitung:
Neue Berlinische Dramaturgie
Aufführungsdatum:
1798-01-01
Nummer:
16
Seite:
263-268
Autor:

Den 13. Junius. Ritter Roland, ein Singspiel, Musik von Haydn. Diese Oper ist zwar nicht eine Nachahmung der Zauberflöte, wie der gelehrte Kunstrichter im Archiv der Zeit scharfsinnig entdeckt hat; denn sie ist 20 Jahr früher geschrieben, und eine Jugendarbeit Haydns. Aber sie verdient allenfalls diesem Meisterstücke menschlichen Aberwitzes an die Seite gesetzt zu werden. Herrn Unzelmann habe ich als Pasqual bedauert. Es ist wirklich betrübt zu sehn, wenn ein Schauspieler von Talenten sich quälen muß, aus einer läppischen, nüchternen, trocknen Rolle einen komischen Charakter darzustellen. Am mehrsten habe ich ihn bedauert in der Scene, wo er auf einem lahmen Philistergaule, zum lärmenden Freudejubel der Gallerie, und zum Gelächter des Parterre über das Theater reiten muß. Will man denn nicht endlich einsehn, daß noch einige vernünftige Männer, nicht bloß Kinder und Pöbel im Schauspielhause sind, auf welche erstere billig auch Rücksicht genommen werden sollte, daß die oft affigirte Würde der Schauspielkunst nicht damit bestehen kann, wenn man den Künstler nöthigt, einen Hanswurst zu machen. Ich habe nichts gegen die Burleske und den Harlekin; aber ein Nationaltheater und eine Marionettenbude gehören nicht zusammen. Unser kleines Haus faßt Oper, Operette, Schauspiel, Farce, Ballet, Intermezzo, — kurz alles in sich. Es ist nicht möglich, daß ein fester, solider Geschmack im Publikum, und eine gewiße Vollkommenheit im Ensemble einer Gattung der Darstellung gebildet werde, wenn nicht diese ganz verschiedne Künste getrennt werden. Es wäre daher zu wünschen, die Regierung erlaubte oder veranlaßte, daß etwa das jetzige kleine Haus zu Ambigus, Balletten, Operetten bliebe, wozu es eigentlich die gehörige Größe hat, und für das deutsche Schauspiel ein größeres und bequemes Haus eingerichtet würde. Ein ordentliches Kasperl Theater in der Vorstadt, welches unter der Direktion eines Sittlichkeit liebenden Unternehmers stände, wäre gleichfalls in Berlin sehr nützlich. Es würde die Gallerie und mitunter das Parterre des Nationaltheaters von einer Klasse Zuschauer reinigen, zu ungebildet, zu stumpf, zu roh, um das feinere Vergnügen an einem Ifflandschen Dialog, einem Beaumarchaisschen Einfall, einem Lessingschen Charakter, zu theilen; die daher durch Lärm, Gelächter und lautes Sprechen die aufmerksamen und eigentlich genießenden Zuschauer stören, andre Inconvenienzen nicht zu rechnen, die das Zusammenseyn des gemeinen Mannes mit den gebildetern Ständen in einem engen Raume für beyde Theile hervorbringen muß. Das Schauspiel soll allerdings zu den öffentlichen Vergnügungen des Volks gehören; da indeß der Begriff des Volks bey uns sehr mannigfaltigen Gattungen desselben zugehört, da diese verschiedne Gattungen in ihrer innern Kultur, Denkungsart und ihrem Geschmacke so sehr bey uns abweichen, so muß es zweckwidrig seyn, den Staatsminister und den Nagelschmidtgesellen durch dasselbe Mittel unterhalten, erwecken und rühren zu wollen. Der zahlreichen und respektablen Klasse des Volks, an mechanische und einförmige Beschäftigung gewöhnt, die den gerechtesten Anspruch auf Erholung nach saurer Arbeit und auf Ergötzung der Phantasie hat, zu ungebildet für das höhere Schauspiel, und zu gut für die Gaukelbude des Marktschreyers, würde auf einer zweckmäßig eingerichteten Volksbühne, unter Scherz und Lachen, heilsame Wahrheit und gesunde Moral leichter und eindringender an das Herz gelegt werden können, als von dem schwarzen Manne, in dem gothischen dunklen Gebäude, in einer monotonen oder singenden Stimme mit geist- und herzloser Lippe geklönt wird. Viele zum Theil sehr unbesuchte Kirchen könnte man mit wenigen Unkosten zu Volksbühnen einrichten; das Vergnügen und die geistige Ausbildung des Volks, Zwecke einer menschenfreundlichen Regierung, würden ungemein dabey gewinnen, die Moralität, denke ich, nicht dadurch verliehren. Die vielen Schlupfwinkel der Debauche in Berlin, die liederlichen Häuser, die unzähligen Brantweinsbuden, die Tanzböden und sogenannte Säle, wo unter dem Vorwande zweyer edlen Ergötzlichkeiten, Musik und Tanz, allen möglichen Ausschweifungen öffentlich die Hand gebothen wird, würden weniger besucht, und ein großer Theil des Kerns der Nation durch Kenntniß einer bessern Unterhaltung von der groben Liederlichkeit im Trunk etc. abgewöhnt werden. Die Oesterreicher, ein genußliebendes Volk, haben in diesem Stücke einen Vorzug vor den Brandenburgern, deren Hauptgenuß unter den niedrigen Ständen im Brantewein zu bestehen scheint. Nur wünschte ich, daß wir auch eine National-Burleske auf unsern Bühnen erhielten; nicht die abgeborgten Bayerischen und Oesterreichischen lustigen Personen, die sich zu unsern Sitten nicht ganz passen. Der Wienerische Hausmeister, z. B. den wir hier gar nicht kennen, würde leicht durch einen wohlbeleibten, trinklustigen und aufschneidenden Feldwebel ersetzt, der Hr. von Heinzenfeldt durch einen Privatsekretair u.s.w.

Aufführungsdatum: 18.06.1798
Ort der Aufführung::
NT
Nationaltheater von A-Z:
Ritter Roland, O. in 3 A., M. von Haydn
Quelle:
BAZ 1798, 7
Aufführungsdatum: 12.07.1798
Ort der Aufführung::
NT
Nationaltheater von A-Z:
Ritter Roland, O. in 3 A., M. von Haydn
Quelle:
BAZ 1798, 8
Aufführungsdatum: 19.08.1798
Ort der Aufführung::
NT
Nationaltheater von A-Z:
Ritter Roland, O. in 3 A., M. von Haydn
Quelle:
BAZ 1798, 9
Aufführungsdatum: 20.11.1798
Ort der Aufführung::
NT
Nationaltheater von A-Z:
Ritter Roland, O. in 3 A. M. von Haydn
Quelle:
BAZ 1798, 12
Aufführungsdatum: 31.03.1799
Ort der Aufführung::
NT
Nationaltheater von A-Z:
Ritter Roland, Sg. in 3. A. Mus. v. Haydn
Quelle:
SBBPK Ms. boruss., Quart 180
Aufführungsdatum: 02.06.1799
Ort der Aufführung::
NT
Nationaltheater von A-Z:
Ritter Roland, Sg. in 3. A. Mus. v. Haydn
Quelle:
SBBPK Ms. boruss., Quart 180

Nationaltheater: Ritter Roland, Der (bearbeitet von Klaus Gerlach), Berliner Klassik, hrsg. v. der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, 2003-2013. URL: https://berlinerklassik.bbaw.de/nationaltheater/theaterstueck/739.

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