Erduin Julius Koch

Lebensdaten

Nachname:
Koch
Vorname:
Erduin Julius
Geburtsdatum:
13.06.1764
Geburtsort:
Loburg bei Magdeburg
Geschlecht:
männlich
Konfession:
evangelisch
Todesdatum:
21.12.1834
Sterbeort:
Kreuzburg/Oberschlesien
Beruf(e):
  • Theologe
  • Literaturhistoriker

Namensformen

Namensvarianten:
Erdwin

Genealogie

Genealogie:
Vater: Johann Christian Koch, Prediger Mutter: [Vornamen nicht ermittelt], geb. Randel, Eheschließung 1795

Biographie

Lebenslauf:
1764
Erduin Julius Koch wird am 13. Juni in Loburg bei Magdeburg als Sohn eines Predigers geboren.

Kindheit in Berlin; Besuch des Joachimsthalschen Gymnasiums, u.a. bei Christoph Heinrich Müller.

bis 1786
Studium der Theologie und klass. Philologie bei F. A. Wolf in Halle.

1786-93
Lehrer für Griechische und Lateinische Sprache am Pädagogium der Königl. Realschule in Berlin.

1788-1794
Mitbegründer und Mitglied der Gesellschaft Deutscher Sprach- und Literatur-Forscher zu Berlin.

1789-93
Koch hält literaturgeschichtliche Vorlesungen und Kollegien am Pädagogium der Königl. Realschule in Berlin.

seit 1790-93
Er ist zugleich Prediger in Stralau.

1791/92
Gründer und Leiter der Gesellschaft zur Cultur des vaterländischen Styles Berlin.

1793
adjungierter Prediger, 1798 dritter Prediger, 1804 Diaconus und 1807 erster Prediger an der Marienkirche.

1794
Promotion in Wittenberg zum Dr. phil. und Magister der freien Künste.

1795
heiratet am 16. Juli eine Tochter des Kriegs- und Domänenrats Randel.

1798-1810
Prediger im Heiliggeisthospital in Berlin.

1810
Versetzung in den Ruhestand; Entfernung aus dem kirchlichen Dienst aufgrund seines zunehmenden Alkoholismus.

1815
vergeblicher Versuch, ihn als Diätisten in der Bibliothek in Breslau einzusetzen.
Aufnahme in das Landesarmenhaus in Kreuzburg in Oberschlesien.

1819-1821
Korrektionshaus zu Schweidnitz.

1821-1834
wieder in Kreuzburg.

1834
Koch stirbt am 21.12. in Kreuzburg.

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Nach seinem Studium der Theologie und klass. Philologie in Halle war Joseph Erdiun Koch in Berlin als Prediger und Literaturhistoriker tätig. Er verfaßte ein "Compendium der Deutschen Literaturgeschichte von den älteren Zeiten bis auf Lessings Tod" (Teil 1: 1790; Teil 2: 1798). Das biographisch-bibliographische Handbuch galt als Standardwerk zur deutschen Literatur und war ein Vorläufer von Goedekes Grundriß zur Geschichte der deutschen Dichtung aus den Quellen.
In den Jahren 1788-89 war er der Herausgeber der "Berlinischen Jahrbücher" sowie 1792/1793 des "Literarischen Magazins für Buchhändler und Schriftsteller".
Koch war 1788 Mitbegründer und bis 1794 Mitglied der Gesellschaft Deutscher Sprach- und Literatur-Forscher zu Berlin. Außerdem war er der Gründer und Leiter der Gesellschaft zur Cultur des vaterländischen Styles in Berlin. In dieser Zeit galt er als führender Kopf in der Geschichte der deutschen Literaturwissenschaft und als Wegbereiter der germanistischen Forschung.

Primärliteratur:

Compendium der Deutschen Literatur-Geschichte von den ältesten Zeiten bis auf das Jahr 1781. Bd. 1. Berlin 1790

Hodegetik für das Universitäts-Studium in allen Facultäten. Berlin 1792

Compendium der Deutschen Literatur-Geschichte von den ältesten Zeiten bis auf das Jahr 1781. Bd. 1. 2., umgearb. und sehr verm. Ausg., Berlin 1795

Compendium der Deutschen Literatur-Geschichte von den ältesten Zeiten bis auf Lessings Tod. Bd. 2: Nebst neuen Zusätzen zu dem ersten Bande. Berlin 1798

Literarisches Magazin für Buchhändler und Schriftsteller. Berlin 1792-93, Semestre 1.2

System der lyrischen Dichtkunst in Beispielen. Berlin 1792

Ueber deutsche Sprache und Literatur. Ein Aufruf an sein Vaterland. Nebst einer ausführlichern Nachricht von dem öffentlichen Auftritte der Gesellschaft deutscher Sprach- und Literatur-Forscher zu Berlin. Berlin 1793

Johann Georg Sulzers kurzer Inbegriff aller Wissenschaften. Völlig umgearbeitet von Erduin Julius Koch. Berlin 1793

Erduin Julius Koch's Predigers bey der Marien-Kirche zu Berlin Encyklopädie aller philologischen Wissenschaften. Für Schulen und Selbst-Unterricht. Berlin 1793 (Johann Georg Sulzers kurzer Inbegrif aller Wissenschaften. Völlig umgearbeitet von Erduin Julius Koch. Erste Abtheilung. Welche die Alterthumswissenschaften enthält)

Johann Georg Sulzers kurzer Inbegriff aller Wissenschaften. Völlig umgearbeitet von Erduin Julius Koch. Berlin 1793, 1. Abth.

Odeum Friedrichs des Grossen. Hg. von Erduin Julius Koch. Berlin 1793

Für Deutsche Sprache Litteratur und Cultur-Geschichte. Eine Schrift der deutschen Gesellschaft zu Berlin. Hg. von M. Joh. Fr. Aug. Kinderling, Johann Peter Willenbücher, M. Erduin Julius Koch. Berlin 1794


Sekundärliteratur:

Koch, Erduin Julius. In: Internationales Germanistenlexikon 1800–1950. Hg. und eingel. von Christoph König. Berlin und New York 2003, 964–966.

Werke/Literatur

Auswahlbibliographie Sekundärliteratur:

Register

Fachregister:
  • Theologie
  • Deutsche Sprache und Literatur
Ortsregister:
  • Marienkirche
Gruppen/Vereinigungen-Register:
  • Humanitätsgesellschaft

Person: Erduin Julius Koch, Berliner Klassik, hrsg. v. der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, 2003-2013. URL: https://berlinerklassik.bbaw.de/personen/3876.

Link zu den API-Daten: https://berlinerklassik.bbaw.de/api/personen/3876