1764Erduin Julius Koch wird am 13. Juni in Loburg bei Magdeburg als Sohn eines Predigers geboren.
Kindheit in Berlin; Besuch des Joachimsthalschen Gymnasiums, u.a. bei Christoph Heinrich
Müller.
bis 1786
Studium der Theologie und klass. Philologie bei F. A.
Wolf in Halle.
1786-93
Lehrer für Griechische und Lateinische Sprache am Pädagogium der Königl.
Realschule in Berlin.
1788-1794
Mitbegründer und Mitglied der Gesellschaft Deutscher
Sprach- und Literatur-Forscher zu Berlin.
1789-93Koch hält literaturgeschichtliche Vorlesungen und Kollegien am Pädagogium der Königl.
Realschule in Berlin.
seit 1790-93Er ist zugleich Prediger in Stralau.
1791/92
Gründer und Leiter der Gesellschaft zur Cultur des vaterländischen
Styles Berlin.
1793
adjungierter Prediger, 1798 dritter Prediger, 1804 Diaconus und 1807 erster
Prediger an der Marienkirche.
1794
Promotion in Wittenberg zum Dr. phil. und Magister der freien Künste.
1795
heiratet am 16. Juli eine Tochter des Kriegs- und Domänenrats Randel.
1798-1810
Prediger im Heiliggeisthospital in Berlin.
1810
Versetzung in den Ruhestand; Entfernung aus dem kirchlichen Dienst aufgrund
seines zunehmenden Alkoholismus.
1815
vergeblicher Versuch, ihn als Diätisten in der Bibliothek in Breslau
einzusetzen.
Aufnahme in das Landesarmenhaus in Kreuzburg in Oberschlesien.
1819-1821
Korrektionshaus zu Schweidnitz.
1821-1834
wieder in Kreuzburg.
1834
Koch stirbt am 21.12. in Kreuzburg.
--------------------------------------------
Nach seinem
Studium der Theologie und klass. Philologie in Halle war Joseph Erdiun
Koch in Berlin als Prediger und Literaturhistoriker tätig. Er verfaßte
ein "Compendium der Deutschen Literaturgeschichte von den älteren
Zeiten bis auf Lessings Tod" (Teil 1: 1790; Teil 2: 1798). Das
biographisch-bibliographische Handbuch galt als Standardwerk zur
deutschen Literatur und war ein Vorläufer von Goedekes Grundriß zur
Geschichte der deutschen Dichtung aus den Quellen.
In
den Jahren 1788-89 war er der Herausgeber der "Berlinischen Jahrbücher"
sowie 1792/1793 des "Literarischen Magazins für Buchhändler und
Schriftsteller".
Koch war 1788 Mitbegründer und bis 1794 Mitglied der Gesellschaft Deutscher
Sprach- und Literatur-Forscher zu Berlin.
Außerdem war er der Gründer und Leiter der Gesellschaft zur Cultur des vaterländischen
Styles in Berlin. In dieser Zeit galt er als führender Kopf in der Geschichte der deutschen
Literaturwissenschaft und als Wegbereiter der germanistischen Forschung.
Primärliteratur:
Compendium der Deutschen Literatur-Geschichte von den
ältesten Zeiten bis auf das Jahr 1781. Bd. 1. Berlin 1790
Hodegetik für das Universitäts-Studium in allen Facultäten. Berlin 1792
Compendium der Deutschen Literatur-Geschichte von den ältesten Zeiten bis auf
das Jahr 1781. Bd. 1. 2., umgearb. und sehr verm. Ausg., Berlin 1795
Compendium der Deutschen Literatur-Geschichte von den ältesten Zeiten bis auf
Lessings Tod. Bd. 2: Nebst neuen Zusätzen zu dem ersten Bande. Berlin 1798
Literarisches
Magazin
für
Buchhändler
und
Schriftsteller.
Berlin 1792-93, Semestre 1.2
System
der
lyrischen
Dichtkunst
in
Beispielen.
Berlin
1792
Ueber
deutsche
Sprache
und
Literatur.
Ein Aufruf an sein Vaterland. Nebst einer ausführlichern Nachricht von dem
öffentlichen Auftritte der Gesellschaft deutscher Sprach- und
Literatur-Forscher zu Berlin. Berlin 1793
Johann
Georg
Sulzers
kurzer
Inbegriff
aller
Wissenschaften.
Völlig umgearbeitet von Erduin Julius Koch. Berlin 1793
Erduin Julius Koch's
Predigers
bey
der
Marien-Kirche
zu
Berlin
Encyklopädie
aller
philologischen
Wissenschaften.
Für Schulen und Selbst-Unterricht. Berlin 1793 (Johann Georg Sulzers kurzer
Inbegrif aller Wissenschaften. Völlig umgearbeitet von Erduin Julius Koch.
Erste Abtheilung. Welche die Alterthumswissenschaften enthält)
Johann
Georg
Sulzers
kurzer
Inbegriff
aller
Wissenschaften.
Völlig umgearbeitet von Erduin Julius Koch. Berlin 1793, 1. Abth.
Odeum
Friedrichs
des
Grossen.
Hg. von Erduin Julius Koch. Berlin 1793
Für
Deutsche
Sprache
Litteratur
und
Cultur-Geschichte.
Eine Schrift der deutschen Gesellschaft zu Berlin. Hg. von M. Joh. Fr. Aug.
Kinderling, Johann Peter Willenbücher, M. Erduin Julius Koch. Berlin 1794
Sekundärliteratur:
Koch, Erduin Julius. In: Internationales Germanistenlexikon 1800–1950. Hg. und
eingel. von Christoph König. Berlin und New York 2003, 964–966.