Kaspar Friedrich Schuckmann

Lebensdaten

Nachname:
Schuckmann
Vorname:
Kaspar Friedrich
Adelsprädikat:
von
Geburtsdatum:
25.12.1755
Geburtsort:
Mölln/Lauenburg
Geschlecht:
männlich
Todesdatum:
17.09.1834
Sterbeort:
Berlin
Beruf(e):
  • Staatsminister

Genealogie

Genealogie:
Vater: Kaspar Nikolaus von Schuckmann Mutter: Friederike Agnese Maria von Schuckmann Geschwister: Henriette von Schuckmann (1752-1824); Sophie von Schuckmann (1749-1819) sowie sechs weitere Ehe: 1. Leopoldine Margarethe von Röder (); 2. Henriette Freiin von Lüttwitz (18. Februar 1752 - 31. Juli 1824); 3. Schwester der vorigen, Eleonore Freiin von Lüttwitz

Biographie

Lebenslauf:
1755
Kaspar Friedrich von Schuckmann wird am 25. Dezember als Sohn des ehemaligen dänischen Offiziers Kaspar Nikolaus von Schuckmann und dessen Kusine Friederike Agnese Maria von Schuckmann aus Bützow (Mecklenburg-Schwerin) auf dem Lehngut der Familie, Mölln, bei Neubrandenburg in Mecklenburg-Schwerin geboren.
Besuch der Ritterakademie in Brandenburg.

1775
Schuckmann beginnt ein Jura- und Kameralistikstudium an der Universität Halle.

1779
Eintritt in den preußischen Staatsdienst: am 11. Januar wird Schuckmann Referendar beim Kammergericht Berlin.

1783
am Oberregierungsgericht.

1786
Schuckmann wird als Oberamtsregierungsrat nach Breslau (Niederschlesien) versetzt.

1790
Oberbergrichter beim Oberbergamt Schlesien.

1791
Übernimmt er die Verwaltung der Fürstentümer Bayreuth und Ansbach und wurde zugleich Chefpräsident der beiden Kriegs- und Domänenkammern. In diesem Amt bis zum Jahr 1807 erwarb er sich große Anerkennung.

1807
Als die Fürstentümer Ansbach-Bayreuth 1807 von Preußen abgetrennt und Bayern angeschlossen wurde, führten die Franzosen den dortigen höchsten preußischen Beamten Schuckmann in Gefangenschaft auf die Festung Mainz ab.

1810
Im Februar erscheint in der Berlinischen Monatsschrift sein Beitrag Bemerkungen über des Herrn von Raumers Schrift: "Das Britische Besteuerungssystem"

Schuckmann übernimmt Ende des Jahres als Geheimer Staatsrat im preußischen Innenministerium in Berlin die Leitung der Abteilungen für Handel und Gewerbe; ebenso unterstehen ihm das angegliederte Berg-, Hütten-, Salinen- und Medizinwesen. Als Nachfolger Wilhelm von Humboldts (1767-1835) erhält Schuckmann darüber hinaus das Ressort Kultus und öffentlichen Unterricht.

1814
Als Nachfolger Karl August von Hardenbergs wird Schuckmann bis 1819 preußischer Staatsminister des Innern.

1819
Schuckmann übernimmt erneut das Amt des Innenministers, dem von 1819 bis 1830 auch das Polizeiministerium zugehörte.

1830
Ab 1830 beschränkte sich Schuckmann aufgrund seines hohen Alters auf die Aufgaben des Handels und Gewerbes, während Gustav von Brenn sich der Polizeiangelegenheiten annahm (Quelle: Acta Borussia, Die Protokolle des Preußischen Staatsministeriums, Olms-Weidmann 2004, Band 2: 1817-1934/38).

1834
79-jährig scheidet Schuckmann aus dem Staatsdienst aus. Er stirbt am 17. September.

Als Innenminister zeichnete er am 31. Oktober 1816 gemeinsam mit Staatskanzler Fürst von Hardenberg die Urkunde mit den Statuten der Universität Berlin gegen, die zuvor der preußische König Friedrich Wilhelm III. unterzeichnet hatte. Damit wurde der Berliner Universität ihre offizielle Verfassung gegeben, in der die Ziele der Universität, ihre Struktur und Hierarchie, die interne Gerichtsbarkeit, der Vorlesungsbetrieb, die Studienbedingungen und anderes genau festgelegt wurden.

Als Innenminister war Schuckmann auch Leiter des Ministerialausschusses gegen demagogische Umtriebe, der „Königlichen Immediat-Untersuchungskommission zur Ermittlung hochverräterischer Verbindungen und staatsgefährlicher Umtriebe“). Seine Geisteshaltung zeigt sich in seiner Attacke gegen den Dichter E. T. A. Hoffmann: Hoffmann war ebenfalls in dieser Kommission tätig und scheute sich nicht, mit seinem „Meister Floh“ eine Satire gegen die Demagogenschnüffelei zu schreiben. Dafür beschimpfte Schuckmann ihn noch 1828, also Jahre nach Hoffmanns Tod, als böser Geist der Kommission und als Wüstling.

Zu Schuckmanns 50jährigem Dienstjubiläum erhielt er als sechste Persönlichkeit die Ehrenbürgerwürde von Berlin, die seit 1808 verliehen wurde.
Erst kurz vor seinem Tod 1834 schied Schuckmann mit 88 Jahren aus Altersgründen aus dem Staatsdienst aus.

- Preußischer Minister des Innern, für Handel und Gewerbe-Angelegenheiten
- bekannt mit Jean Paul
- verkehrt in den Salons von Henriette von Crayen und Elisabeth von Staegemanns.

AH

Literatur

Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band XIII, Band 128 der Gesamtreihe, bearb.: Walter v. Hueck, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 2002

$Biographie des königlich preußischen Staatsministers Freiherrn von Schuckmann vom Freiherrn von Lüttwitz, Leipzig: Brockhaus 1835$

Julius von Schuckmann, Nachrichten über die Familie von Schuckmann, Berlin 1888

Erich Lübcke, Das Ehepaar Franz Wolff (1644-1710) und Anna Schuckmann (1635-1716), seine Ahnen und Kinder, in: Zeitschrift der Zentralstelle für Niedersächsische Familiengeschichte 10, 1928, S. 151-156 und 223-225

Hans-Hugo von Schuckmann, Das Geschlecht der Herren und Freiherren von Schuckmann und seine Vorfahren, Berlin 1932

Hans-Hugo von Schuckmann, Stammtafel des Geschlechts von Schuckmann, Görlitz 1937

Register

Fachregister:
  • Politik
Gruppen/Vereinigungen-Register:
  • Montagsclub
  • Preuß. Hauptbibelgesellschaft

Person: Kaspar Friedrich Schuckmann, Berliner Klassik, hrsg. v. der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, 2003-2013. URL: https://berlinerklassik.bbaw.de/personen/4372.

Link zu den API-Daten: https://berlinerklassik.bbaw.de/api/personen/4372