Johann Carl Friedrich Rellstab

Lebensdaten

Nachname:
Rellstab
Vorname:
Johann Carl Friedrich
Geburtsdatum:
27.02.1759
Geburtsort:
Berlin
Geschlecht:
männlich
Todesdatum:
19.08.1813
Sterbeort:
Berlin
Beruf(e):
  • Musikverleger
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Biographie

Lebenslauf:
1759
Geburt am 27. Februar in Berlin. Rellstab erhält in seiner Jugendzeit für ein Jahr Unterricht im Klavierspiel, Generalbass und in Gesang bei Johann Friedrich Agricola. Der Vater Carl Friedrich (1728-1788) hat ihn als Nachfolger für seine Buchdruckerei und nicht für den Musikerberuf vorgesehen.

1775
Carl Friedrich Christian Fasch wird Rellstabs Lehrer und unterrichtet ihn für die kommenden drei Jahre in Komposition.

1779
Der Schlaganfall des Vaters zwingt Rellstab dazu, seine Pläne zu ändern. Er gibt das angestrebte Ziel, Musiker zu werden, auf und arbeitet sich in die geschäftlichen Belange des Buchdruckerwesens und Vertriebs ein.

1783
Er etabliert eine Leihbibliothek für Musikalien und erweitert damit den Geschäftsbereich.

1785
Rellstab gibt seinen ersten Notendruck heraus. Hierin und im Handel mit den Musikalien sieht er eine Möglichkeit, seine vormals erworbenen musikalischen Kenntnisse in das Geschäft des Buchdrucks mit einbringen zu können.

1787
Er erwirbt die Musikalienrestbestände Georg Ludwig Winters. Ab April beginnt er mit den 'Konzerten für Kenner und Liebhaber,' die er für ein knappes Jahr veranstalten wird.

1790-1791
Er legt ein Instrumentlager an. 1791 entwickelt er dann ein Leihinstitut für Instrumente und schließt dem noch eine Reparaturwerkstatt an.

1800
Rellstab erweitert seine Leihbibliothek auf die zusätzliche Ausgabe von Literatur.

1806
Die politischen Turbulenzen des Jahres wirken gravierend auf die Geschäftssituation aus. Rellstab sieht sich gezwungen, sein Geschäft auf den Instrumenten- und Musikalienhandel zu reduzieren. Zudem erteilt er selbst jetzt Unterricht und Vorlesungen über Musik.

1808

Er beginnt mit einer bis zu seinem Tod währenden Rezensententätigkeit für die Vossische Zeitung.

1813
Rellstab stirbt am 19. August in Berlin.

Eduard Mutschelknauss


WERKE:

- Zu Rellstabs Vokalmusik zählen u.a. einige Kantaten, aber in der Hauptsache Lieder. Für die Bühne komponierte er ferner ein Singspiel ('Die Apotheke'), außerdem hinterließ er einige Werke für Tasteninstrumente sowie eine Symphonie. Neben den erwähnten Kritiken und Artikeln verfasste Rellstab selbständige musikalische Schriften, die inhaltlich etwa die Deklamation, den Klavierfingersatz zum Bachspiel und den Blick eines Zeitgenossen auf die gegenwärtige Musikpraxis abdecken. Zu einer genaueren Werkliste und weiteren Hinweisen vgl. MGG2P (s. Lit.).



LITERATUR:

- E. L. Gerber, Neues historisch-biographisches Lexikon der Tonkünstler, Leipzig 1812-1814.
- C. von Ledebur, Tonkünstler-Lexicon Berlin’s, Berlin 1861.
- L. Rellstab, Aus meinem Leben, Berlin 1861.
- O. Guttmann, Johann Karl Friedrich Rellstab. Ein Beitrag zur Musikgeschichte Berlins, Berlin 1910.
- R. Elvers, Die bei J. K. F. Rellstab in Berlin bis 1800 erschienenen Mozart-Drucke, in: Mozart-Jahrbuch 1957, S. 152–167.
- H. J. Serwer, C. P. E. Bach, J. C. F. Rellstab, and the Sonatas with Varied Reprises, in: C. P. E. Bach Studies, hg. von S. L. Clark, Oxford 1988, S. 233–244.
- Art. Rellstab, Familie, in: Die Musik in Geschichte und Gegenwart, Personenteil, Bd. 13, Kassel und Stuttgart 2005, Sp. 1546–1549, spez. 1546f.









Register

Fachregister:
  • Verleger
  • Musik
Gruppen/Vereinigungen-Register:
  • Sing-Academie

Person: Johann Carl Friedrich Rellstab, Berliner Klassik, hrsg. v. der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, 2003-2013. URL: https://berlinerklassik.bbaw.de/personen/4875.

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