Gottfried Mieth

Lebensdaten

Nachname:
Mieth
Vorname:
Gottfried
Geburtsdatum:
ca. 1765
Geschlecht:
männlich
Todesdatum:
ca. 1834
Beruf(e):
  • Bronzefabrikant

Biographie

Lebenslauf:
Lebenslauf:
Vgl. auch den Eintrag zu Christian Gottlieb Werner, dort ein detailliertes Verzeichnis der Beteiligungen an den Akademieausstellungen.


Gottfried Mieth wird ca. 1765 in Berlin geboren (errechnet anhand der Angabe zum Beginn seiner Lehre bei der KPM-Königlichen Porzellanmanufaktur 1777; das übliche Alter beim Antritt einer Lehre waren 12 Jahre).

1777-1792
Lehre und Anstellung bei der KPM als Zeichner und Modellierer (Hahn 2009, S. 98).

1789
Im September besucht Mieth mit dem Modelleur Schwarzkopf, den Malern Forst und Johann Ernest Clauce Potsdam, wo sie unter Führung von Karl Philipp Moritz die in den Schlössern aufgestellten antiken Kunstgegenstände besichtigen. (Siebeneicker 2002, S. 244)

Im Winter 1789/90 unterrichtet Johann Gottfried Schadow Mieth und Carl Heinrich Schwarzkopf in seinem Atelier. Er beschafft ihnen zwei Gliederpuppen, Gewänder und einige 'Gipssachen' und berieth sie bei der Ausstattung ihrer Modellierstube in der KPM, damit sie dort "ungehindert und nach Art der Künstler arbeiten" könnten. (Siebeneicker 2002, S. 244)

1790
Mieth gründet zusammen mit seinem Kollegen Christian Gottlieb Werner von der KPM die Bronzewarenfabrik Werner & Mieth. Die Herstellung findet bis 1801 in der Leipziger Straße 112 statt, wo sich auch Mieths Wohnhaus befand. In einer Akte mit einer Tabellarischen Nachweisung von den Manufakturen in Berlin wird angegeben, in der Bronzefabrik seien 35 Arbeiter angestellt und es würde ein Jahresumsatz von 19325 Talern erzielt (GStA PK = Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, II. Kurmark, Tit. 265, Nr. 29: Acta betr. die eingerichteten Alphabetischen Tabellen von allen Künstlern, Handwerkern und anderen Personen in den Churfürstlichen Städten, zitiert nach Hahn 2009, S. 99).
Lebenslauf:
Vgl. auch den Eintrag zu Christian Gottlieb Werner, dort ein detailliertes Verzeichnis der Beteiligungen an den Akademieausstellungen.

Gottfried Mieth wird ca. 1765 in Berlin geboren (errechnet anhand der Angabe zum Beginn seiner Lehre bei der KPM-Königlichen Porzellanmanufaktur 1777; das übliche Alter beim Antritt einer Lehre waren 12 Jahre).

1777-1792

Lehre und Anstellung bei der KPM als Zeichner und Modellierer (Hahn 2009, S. 98).

1789
Im September besucht Mieth mit dem Modelleur Schwarzkopf, den Malern Forst und Johann Ernest Clauce Potsdam, wo sie unter Führung von Karl Philipp Moritz die in den Schlössern aufgestellten antiken Kunstgegenstände besichtigen. (Siebeneicker 2002, S. 244)

Im Winter 1789/90 unterrichtet Johann Gottfried Schadow Mieth und Carl Heinrich Schwarzkopf in seinem Atelier. Er beschafft ihnen zwei Gliederpuppen, Gewänder und einige 'Gipssachen' und berieth sie bei der Ausstattung ihrer Modellierstube in der KPM, damit sie dort "ungehindert und nach Art der Künstler arbeiten" könnten. (Siebeneicker 2002, S. 244)

1790
Mieth gründet zusammen mit seinem Kollegen Christian Gottlieb Werner von der KPM die Bronzewarenfabrik Werner & Mieth. Die Herstellung findet bis 1801 in der Leipziger Straße 112 statt, wo sich auch Mieths Wohnhaus befand. In einer Akte mit einer Tabellarischen Nachweisung von den Manufakturen in Berlin wird angegeben, in der Bronzefabrik seien 35 Arbeiter angestellt und es würde ein Jahresumsatz von 19325 Talern erzielt (GStA PK = Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, II. Kurmark, Tit. 265, Nr. 29: Acta betr. die eingerichteten Alphabetischen Tabellen von allen Künstlern, Handwerkern und anderen Personen in den Churfürstlichen Städten, zitiert nach Hahn 2009, S. 99).

1791
In einem Bericht, den die Direktoren der KPM Johann Georg Grieninger und Carl Jakob Cristoph Klipfel für Heinitz verfassten, wird Mieth unter den "vorzüglich geschickten" Arbeitern der KPM gemeinsam mit Forst, Dittmar, Schwarzkopf, Werner, Luckstiel und Vogel genannt. (Siebeneicker 2002, S. 259)

1792
Am 1. April wird ein Societäts-Contract zwischen Christian Gottlieb Werner, Gottfried Mieth und - aus Gründen des Zunftrechts . dem gelernten Gelbgießer (Bronze-Gießer) Friedrich Luckau (Lukow) jun. geschlossen (Hahn 2009, S. 99)

1794
Friedrich Luckau scheidet aus.
Erste Beteiligung von Werner Mieth an der Akademieausstellung mit Bronzewaren.
Mieth erhalt gleichzeitig mit Werner das Patent als "Academischer Künstler", damit waren bestimmte Privilegien, vor allem Freiheit gegen den Einspruch von Zünften und Gilden, u.a. ein Copyright-Schutz verbunden (GStA PK II. HA, Abt. 25,
General-Directorium, Fabriken-Departement. Tit. CDXVIII Nr, 145 Die
Bronze-Fabrique von Werner, Miethe und Luckow allhier etabliert und deren
Beschwerden über die Gelbgießer betreff
. 1794-1820, zitiert nach Hahn 2009, S. 100).

1801
Werner und Mieth erwerben das Grundstück Jägerstraße 64 und verlagern ihre Produktion nach dort.

1803

In der Bronzewarenfabrik sind 75 Personen angestellt.

1819

Gottfried Mieth scheidet aus der Firma aus.

1836
Im Akademiekatalog 1836 wird erwähnt, daß Mieth verstorben sei. Möglicherweise hängt der Umzug der Fabrik 1834 von der Jäger- in die Kochstraße mit seinem Tod zusammen.

Birgit Kropmanns/Claudia Sedlarz, Stand Mai 2011



Quellen:


GStA PK (Geheimes Staatsarchiv, Berlin-Dahlem) II. HA, Abt. 25, General-Directorium, Fabriken-Departement. Tit. CDXVIII Nr, 145 Die Broze-Fabrique von Werner, Miethe und Luckow allhier etabliert und deren Beschwerden über die Gelbgießer betreff. 1794-1820.

Weitere Quellen bei Hahn 2009.


Sekundärliteratur:

Hahn 2009 = Matthias Hahn: Schauplatz der Moderne. Berlin um 1800 - ein topographischer Wegweiser, Hannover 2009 (Berliner Klassik. Eine Großstadtkultur um 1800; 16), S.96-106.

Matthias Hahn: Eintrag zu Werner & Mieth in der Datenbank "Virtuelles Berlin um 1800", auf der Webseite: http://www.berliner-klassik.de/bk_stadtplan/gui/index.html

Siebeneicker 2002 = Arnulf Siebeneicker: Offizianten und Ouvriers.
Sozialgeschichte der Königlichen Porzellan-Manufaktur und der Königlichen Gesundheitsgeschirr-Manufaktur in Berlin 1763-1880, Berlin, New York:
de Gruyter
2001
(Veröffentlichungen der Hist. Kommission zu Berlin, 100)


Register

Fachregister:
  • Wirtschaft
Institutionsregister:
  • Porzellanmanufaktur

Person: Gottfried Mieth, Berliner Klassik, hrsg. v. der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, 2003-2013. URL: https://berlinerklassik.bbaw.de/personen/4887.

Link zu den API-Daten: https://berlinerklassik.bbaw.de/api/personen/4887