Johann Christian Brandes

Lebensdaten

Nachname:
Brandes
Vorname:
Johann Christian
Geburtsdatum:
15.11.1735
Geburtsort:
Stettin
Geschlecht:
männlich
Todesdatum:
10.11.1799
Sterbeort:
Berlin
Beruf(e):
  • Schauspieler
  • Theaterdirektor
  • Theaterdichter

Genealogie

Genealogie:
Ehefrau: Esther Charlotte Brandes (* 1746 zu Groß-Rosinsko in Preußisch-Litauen; †13. Mai 1786 in Hamburg), geborene Koch

Biographie

Lebenslauf:
Schauspieler am Berliner Nationaltheater. Zur Besetzung vgl. Datenbank zum Nationaltheater: "spezielle Suche" -> "nach Schauspielern"

1735
15. November: Johann Christian Brandes wird in Stettin geboren.
Brandes beginnt ein Studium, das er zugunsten einer Kaufmannslehre abbricht. Doch auch diese Ausbildung scheitert, als eine Veruntreuung bekannt wird.

1751
Er flieht nach Polen, wo er sich mit Gelegenheitsarbeiten über Wasser hält.

1753
Rückkehr nach Deutschland, zunächst lebt er in Stettin, anschließend kommt er nach Berlin.

1756
Brandes schließt sich der Schönemannschen Schauspieltruppe an und hat seinen ersten Auftritt in Hamburg. Doch schon ein Jahr später löst sich die Gruppe auf.

1759
Bei der Schauspieltruppe von Josephi in Kiel findet Brandes erneut Anstellung als Schauspieler.

1760
Brandes wird bei der Theatergruppe Franz Schuchs angestellt. Mit der Truppe reist er nach Berlin, wo er sich als Schriftsteller betätigt. Dabei entstehen »Die Entführung« und »Die geprüfte Treue«, die beide ein 1761 uraufgeführt werden.

Während eines Gastspiels in Breslau schließt Brandes Freundschaft mit Lessing, der ihn fortan fördert. Lessing wird auch Patenonkel von Brandes Tochter Wilhelmine »Minna« Brandes, die aus der Ehe mit der Schauspielerin Esther Charlotte Koch hervorgeht.

1768–69
Die Kommödien »Der Graf von Olsbach« und »Der geadelte Kaufmann« werden große Erfolge und machen Brandes bekannt.

1769
Brandes schließt sich der Seylerschen Theatertruppe an, für die er die nächsten zehn Jahre tätig ist.

1775
»Ariadne auf Naxos« wird in Gotha aufgeführt. Es gilt als das erste deutschsprachige Meldodram.

1785
Nach einer Tätigkeit als Direktor des Dresdener Hoftheaters und einem Aufenthalt in Mannheim wird Brandes Theaterdirektor in Hamburg.

1788

16. Juni: Brandes Tochter Minna stirbt. Daraufhin zieht er sich von der Bühne zurück und widmet sich in Stettin ganz dem Schreiben.

1799
10. November: Brandes stirbt in Berlin.

Private Anzeige in der Haude- und Spenerschen Zeitung, Nr. 137, Donnerstag, den 14. November 1799:
"Den 10ten d. M. starb in einem Alter von 64 Jahren an einer Entkräftung der gewesene Schauspieldirektor und als Theaterdichter so bekannte und geschätzte Johann Christian Brandes. Diesen Todesfall melden allen seinen Verwandten und Freunden hierdurch, einige hiesige Verwandten des Verstorbenen. Berlin, den 12. Nov. 1799."
Redaktioneller Beitrag in der Haude- und Spenerschen Zeitung, Nr. 143, Donnerstag, den 28. November 1799:
"(*) Am 10. dieses Monats, gegen Mittag, verstarb allhier an den Folgen eines Schlagflusses im 64sten Jahres seines Alters, Herr Johann Christian Brandes, vormaliger Schauspieldirektor und Schauspieldichter. Durch mehrere seiner Schauspiele, z. B. Ariadne auf Naxos, der geadelte Kaufmann, der Schein betrügt, Graf Olsbach etc. erwarb er sich als Schriftsteller die allgemeine Achtung des Publikums; aber durch seine von ihm selbst aufgesetzte und herausgegebene höchstmerkwürdige Lebensgeschichte, von welcher zu Ostern d. J. bei Friedr. Maurer allhier der erste Theil unter seinen Augen im Druck erschien, ist er der  Welt als ein zweiter Lazarillo von Tormes und zugleich als ein Mann von einem vortrefflichen Charakter und von einer seltenen Offenherzigkeit bekannt geworden. die Deutschen haben noch keine so werkwürdige Lebensgeschichte als die seinige aufzuweisen; sie kann mit Recht dem Gil Blas von Santillana des le Sage an die Seite gesetzt werden, und hat noch den Vorzug einer wahren Geschichte vor jenem Romane voraus; sie ist nicht nur ebenso unterhaltend, sondern auch für die Jugend, eine sehr lehrreiche Lektüre. Der zweite Theil derselben ist im Druck meist vollendet, und wird in Kurzem die Presse verlassen."


1799/1800
Brandes Autobiographie »Meine Lebensgeschichte« wird veröffentlicht.



SiHo


Werke/Literatur

Auswahlbibliographie Sekundärliteratur:

Register

Fachregister:
  • Theater

Quellen

Allgemeine Quellen:
Deutsches Biographisches Archiv (DBA) Fundstelle: I 134,247-450;135,24;1426,27-30;II 165,433-453;III 107,33-37

Person: Johann Christian Brandes, Berliner Klassik, hrsg. v. der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, 2003-2013. URL: https://berlinerklassik.bbaw.de/personen/5090.

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