Lebenslauf:
1759
Friedrich Wilhelm Bock wurde 1759 in Potsdam geboren, das genaue Geburtsdatum ist unbekannt.
Er war zunächst Schüler und Mitarbeiter des Potsdamer Malers Karl Christian Wilhelm Baron (1737- um 1775), dem er bei seinen Arbeiten für den preußischen Hof half, sowie Schüler des Hofmalers Johann Christoph Frisch.
Später setzte Bock sein Studium an der Dresdener Kunstakademie als Schüler des Malers und Akademielehrers Giovanni Battista Casanova (1730-1795) fort. Dort kopierte er im Auftrag des Prinzen Heinrich Gemälde von Pompeo Girolamo Batoni (1708-1787). (Thieme/Becker, Band 12, S. 42).
1772
Bock führt in der "Blumenkammer" von Schloß Sanssouci "erhabene Blumen, Früchte und Vögel, nach der Natur ... auf gelben Grunde gemalt" aus. (Horvath 1798, S. 154) Zusammen mit Baron malt er die Supraporten in den Gästezimmern der Neuen Kammern. (Thieme/Becker, Bd. 12, S. 42)
1786
Teilnahme an der am 20. Mai eröffneten 1. Berliner Akademie-Ausstellung. Bock stellt dort die Arbeiten "Eine Landschaft in Wasserfarbe", "Eine Magdalena nach Correggio" und "Erigona in Pastell, halbe Figur" aus. (Börsch-Supan 1971, 1786:256.257 ) Bis 1789 ist er kontinuierlich auf den jährlichen Berliner Akademieausstellungen vertreten. Über die Qualität seiner Arbeiten urteilt Daniel Chodowiecki um die Jahreswende 1786/1787 Anton Graff gegenüber: daß Bock "schlechte Copien nach guten Originalen und sehr elende originale" mache. Er sei nun, so Chodowiecki weiter, für die von dem Hutfabrikanten Jean Marc Pascal betriebene "Königl. Preuß. Kupferstich Offizin" tätig. (Briefe, 1921, S. 48)
1787
Bock wird am 12. Januar 1787 zum Hofmaler ernannt. Bei der am 21. Mai eröffneten Akademie-Ausstellung zeigt Bock die Porträts von Friedrich Wilhelm II. und von Luise von Hessen-Darmstadt, die Doppelporträts der Prinzessinnen Wilhelmine und Augustine sowie der Prinzen Heinrich und Wilhelm, das Bildnis König Friedrich II in "natürlicher Größe", die Darstellung Friedrichs II "im Sarge in Potsdam nach der Natur gemalt", das "Porträt des Herrn Banquier Rose", "Drey spielende Kinder" und eine "Kopie, nach van Dyck". (Börsch-Supan 1971, 1787:139-147 ) Zu diesen Arbeiten schreibt Chodowiecki am 29. Mai an Graff: "Sie werden sich wundern, daß der Herr Hofmaler Bock so viel zur Königl. Familie gehörige Bilder ausgestellt hat, aber noch [mehr] würde es Ihnen wundern, wenn sie seine ausgestellten Arbeiten sehen solten es ist weder Zeichnung noch Kolorit noch Licht und Schatten noch Aehnlichkeit darin. Er ist zugleich Königl. HoffMahler und Mahler des Herrn Tassaert." (Briefe 1921, S. 51)
Mit dem Gemälde "Aufbahrung Friedrichs des Großen" sowie dem Bildnis Friedrichs II. wird Bock bekannt. (Wirth (1990) S. 46) Seine Zeichnung "Der Tod Friedrichs II. am 17. August 1786" nutzte der Stecher Friedrich Berger später als Vorlage für seinen gleichnamigen Kupferstich. (Friedrich Wilhelm II. und die Künste (1997), Nr. I. 72, S.79-80 )
Am 7.12. 1787 berichtet Daniel Chodowiecki als Sekretär der Berliner Kunstakademie in der Senatssitzung über die Begutachtung der Portraits von Friedrich II. und Frieidrich Wilhelm II. durch ihn, Johann Christoph Frisch und Johann Wilhelm Meil (1733-1805), die Bock für den "General von Béville zu Franckfort an der Oder" gemalt hatte. (GStAPK, I. HA Rep 76alt III, Nr. 9 Akademische Conferenzprotokolle 1786-1788, f. 47)
1788
Bock beteiligt sich an der Berliner Akademie-Ausstellung mit den Arbeiten "Tamerlan und Bajazet, eine Kopie nach dem Ritter Celesti" und dem Porträt des Kronprinzen sowie mit den Stichen der Bildnisse "des Königs, nach Darbes", Friedrich II., der Königin und "einer Dame nach der Mad. Therbusch" (Börsch-Supan 1971, 1788:150-155)
1789
Chodowiecki teilt Graff am 6. Juli knapp mit, daß sich "Herr Bock Hofmahler verheyrathet." habe. (Briefe, 1921, S. 58)
Bei der am 25. September eröffneten Berliner Akademie-Ausstellung ist Bock letztmalig vertreten. Er zeigt dort die Porträts des "Major von Massow, ein Kniestück", des "hochseeligen Königs als Kind von drey Jahren, nach Pesne", das "Porträt einer Dame", "Zwei Porträts in Pastell" sowie die kolorierten Kupferstichen des Porträts der Königinwitwe und der nach Bernhardt Rode kopierten Szene "Leopold von Braunschweig, wie er durch die Schiffer aus dem Wasser gezogen wird". (Börsch-Supan 1971, 1789:73-77 )
1790
Bei der Konferenz der Berliner Kunstakademie am 30.1. wird das von Bock gemalte und gestochene Porträt Prinzessin Wilhelmine als „ähnlich“ bewertet. (Lacher, 2004, S. 27) Am 1. Mai legt Heinitz bei der Senatssitzung der Berliner Kunstakademie ein Kreideporträt des Kronprinzen von Bock vor, das getadelt wird. Bock wird nahe gelegt, künftig „vorher die Akademie zu rathe zu ziehen“ (Lacher 2004, S. 29)
1829
Am 16.4. stirbt Bock in Berlin. (Thieme/Becker, Bd. 12, S. 42)
Beate Schroedter, 2009
Akten:
GStAPK, I. HA, Rep 76alt III, Nr. 9 Akademische Conferenzprotokolle 1786-1788
Literatur:
Briefe Daniel Chodoweickis an Anton Graff, hrsg. v. Charlotte Steinbrucker, Berlin 1921.
Friedrich Wilhelm II. und die Künste. Preußens Weg zum Klassizismus, Ausst.-Kat. Potsdam 1997
Die Kataloge der Berliner Akademie-Ausstellung 1786-1850, bearb. von Helmut Börsch-Supan, 2 Bände und Registerband, Berlin 1971
Reimar F. Lacher: Die Konferenzen der Berliner Kunstakademie, 1786-1815. Annalen des Berliner Kunstalltags, In:"Berliner Klassik. Eine Großstadtkultur um 1800", Dokumente, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, 2004
Irmgard Wirth: Berliner Malerei im 19. Jahrhundert. Von der Zeit Friedrichs des Großen bis zum Ersten Weltkrieg, Berlin 1990