Lebenslauf:
Geburtsdatum und -ort , sowie weitere Lebensdaten Ludewigs konnten bislang nicht ermittelt werden.
1802
Ludewig stellt als Schüler der Akademie auf der Ausstellung drei Werke aus, zwei Zeichungen nach Vorlagen und ein Porträt in Öl (Börsch-Supan 1971, 1802:363-365).
1804
Ludewig stellt in der Abteilung der Studentenarbeiten auf der Akademieausstellung ein Ölgemälde, ein Porträt in Kreide und fünf Köpfe nach Raffael aus (Börsch-Supan 1971, 1804:357-359).
Das Gemälde bechreibt Karl Friedrich Zelter in einem Brief an Goethe vom 7. Okt. 1804 ausführlich :
Unter den historischen Gemälden befand sich eines von einem jungen Maler, Namens Carl Ludwig: die Höllenfahrt des Judas Ischarioth vorstellend. Daß sich in unsern Zeiten ein junger Künstler an einen solchen Gegenstand gewagt hat, war mir schon auffallend. Das Gemälde ist 7 Fuß hoch und gegen 5 Fuß breit und hat drei Punkte, welche von der rechten Seite nach der Linken diagonal über das Bild, die Direktion einer Parabel offenbaren. In dem mittelsten Punkt dieser Parabel steht die Hauptfigur des Judas: ein Lebensgroßer brav gezeichnet und gemalter Akt, im Begriff den Strick oben zu befestigen. In dieser Handlung wird er durch den Anblick eines leuchtenden Kreuzes das von zwei Engeln, im ersten Punkte der Parabel, oben rechter Hand, ihm vorgehalten wird, auf das Lebhafteste erschreckt. Die Angst einer unwiederbringlichen Reue malt sich auf seinem Gesichte und so stürzt er, mit einem Fuße auf einem Felsenstück stehend, mit dem andern frei schwebend, den Strick noch unbefestigt, mit der rechten Hand darnach greifend, als wenn er sich dadurch oben zu erhalten suche, dem dritten Punkte der Parabel, unten linker Hand, zu, wo zwei Flammenhände, mit Krallen versehen und in Flammen gehüllt, bereit sind den Sünder aufzunehmen, und die krumme Linie in infinitum fortzusetzen. Die Intention des jungen Künstlers mag gewesen sein welche sie wolle, so ist die brave Arbeit an diesem Bilde, verbunden mit der Idee des Unendlichen; mit dem ungeheuren Verbrechen und seinen ewigen Folgen, für meine Einsicht so ganz und klar darinne, daß ich mir nicht enthalten kann, das Bild zu bewundern, welches hier von Kennern, wenigstens nicht laut ist bemerkt worden; vielmehr hat man nur Einzelheiten daran getadelt, welche immer tadelhaft sein mögen; wie denn die Engel nicht sonderlich gemalt zu sein scheinen und etwas höher im Bilde stehen sollten, auch das Proscenium der Hölle etwas tiefer herunter sich befinden sollte." (Briefwechsel Goethe/Zelter 1991, Bd. 1, S. 89)
1806
Ludewig wird auf der Akademieausstellung nunmehr als "einheimischer Künstler" geführt. Er zeigt eine Kopie der Hl. Cecilia von Raffael in Originalgröße (Börsch-Supan 1971, 1806:108). Das Bild wurde vom König für 4 Friedrichs d'or angekauft (GStA PK,
I. HA Rep. 36, Nr. 2728).
1807
Im August bewirbt sich Ludewig für die Nachfolge von Franz Ludwig Catel als Perspektivlehrer an der Akademie. Sein Gesuch wird abgewiesen. Die Stelle sollte Louis, der Bruder Catels, erhalten, der sie aber ablehnte. Karl Friedrich Schinkel , der als "vorzüglichster Mitbewerber" bezeichnet wurde, lehnte dann ebenfalls ab. Schließlich wurde Martin Friedrich Rabe berufen. (GStA PK I. HA Rep. 76 alt III Nr. 46, 1.8.1807; Siebel 2004, S. 108-110).
1810
Von Ludewig werden auf der Akademieausstellung mehrere Werke gezeigt: ein "Familienstück bestehend aus zwei Porträts mit einigen allegorischen Figuren, dem Genius der ehelichen Liebe, der Eintracht und Religion in Verbindung gesetzt", getuschte Zeichnungen und Skizzen nach eigener Erfindung im Kontur gezeichnet; Die heilige Cecila, Skizze in Öl (vermutlich die bereits 1806 ausgestellte Raffaelkopie) und ein männliches Porträt in Öl. (Börsch-Supan 1971, 1810:202-204.386)
In den Berliner Abendblättern vom 10. Oktober 1810 beschreibt Georg Philipp Ludolph Beckedorff ein "Doppelporträt, von dem, leider! zu früh verstorbenen jungen Künstler, Herrn Johann Carl Andreas Ludewig. Dasselbe stellt die Köpfe seiner Eltern vor, und ist mit solcher Treue, Wahrheit und Ausführlichkeit gemahlt, so sinnig, einfach und natürlich entworfen und so geistreich und fleißig ausgeführt, daß nicht genug zu seinem Lobe gesagt werden kann. Nur äußerst wenig fehlt diesem Bilde, nur ein geringer Zusatz von Leben, wir möchten sagen, nur der äußere Schein und Glanz des Lebens, um den bessern Bildern Deutscher Meister an die Seite gesetzt zu werden." (Abendblätter Reprint 1980, S. 35f.) In der nächsten Nummer der Abendblätter veröffentlicht Achim v. Arnim ein "Räthsel auf ein Bild der Ausstellung dieses Jahres", das sich auf Ludewigs Porträt bezieht (ebd., S 42, vgl. auch Steig 1901, S. 260-262).
1820
Der Berlinische Künstlerverein und die Akademie der Künste feiern am 18. April den 300. Geburtstag Raffaels. In einem Saal (der Akademie?) waren Kopien nach Raffael von Friedrich Bury, Karl v. Steuben und Ludewigs Kopie der Hl. Cecilia aufgestellt, darunter ein Katafalk mit allegorischen Figuren. Ein Chor von hundert Mitgliedern der Singakademie sang ein Requiem und weitere Stücke, Vorträge wurden verlesen (Briefwechsel Goethe/Zelter 1991, Bd. 1, S. 597f.).
CS