Carl Wilhelm Cosmar

Lebensdaten

Nachname:
Cosmar
Vorname:
Carl Wilhelm
Geburtsdatum:
26.03.1763
Geburtsort:
Neuruppin
Geschlecht:
männlich
Todesdatum:
07.10.1844
Sterbeort:
Berlin
Beruf(e):
  • Prediger
  • Archivar

Namensformen

Namensvarianten:
Emanuel Carl Wilhelm (Neuer Nekrolog der Deutschen) Immanuel Wilhelm Carl (Evangelisches Pfarrbuch, Gelehrtes Berlin (1825))

Genealogie

Genealogie:
V.: David Erasmus Cosmar, Forstsekretär. Geschw.: sechs ältere Geschwister.

Biographie

Lebenslauf:
1763
Am 26. März Geburt in Neuruppin. - Nach dem Tod des Vaters wird Cosmar von seiner Mutter im Schindlerschen Waisenhaus (Berlin) untergebracht. Mit Unterstützung des Waisenhauses besucht er von 1780 bis 1782 das Cöllnische Gymanysium.

1782
C. beginnt ein Studium der Theologie an der Universität Halle.

1786
C. erhält eine Anstellung als 2. Prediger an der Hausvogteikirche in Berlin. Aufgrund eines Gehörleidens, das die Predigertätigkeit erschwert, bewirbt sich Cosmar um eine Anstellung im Geheimen Archiv. Mit der Begründung, daß keine Stelle frei sei, wird der Antrag abgelehnt. Der im Oktober des Jahres gestellte Antrag um die Benutzung des Archivs wird ebenfalls abschlägig beschieden.

1795
Im Dezember bewirbt sich Cosmar erneut erfolglos um das Amt des Sekretärs und Registrators beim Oberkonsistorium in Berlin.

1804
Die neuerliche Bewerbung beim Geheimen Staatsarchiv führt zu einer Anstellung Cosmars als Geheimer Archivassistent. In den folgenden Jahren ist Cosmar weniger Archivbeamter als Nutzer des Archivs, das ihm als Grundlage für seine historischen Arbeiten dient. Die publizistische Tätigkeit Cosmars wird von seinen Vorgesetzten mit Argwohn betrachtet bzw. abgelehnt. Diese verlangen für den Archivdienst "mechanisch arbeitsame Männer" (K. G. v. Raumer in einem Promemoria an den Staatskanzler Hardenberg vom 28. Juni 1812), während sich Cosmar offenbar mehr als Historiker versteht. Cosmars Kommunikation mit den Kollegen ist zudem durch seine erhebliche Schwerhörigkeit erschwert. Neben seiner Tätigkeit als Archivassistent redigiert Cosmar die "Vossische" (von 1804 bis 1808), von 1808 bis 1823 "Spenersche Zeitung".

1810
Cosmar ersucht um eine Beförderung zum Archivar und bittet um die Erlaubnis zur Veröffentlichung mehrerer historischer Arbeiten. Hardenberg, als Staatskanzler zuständig für diese Entscheidungen, bittet Cosmars Vorgesetzten, den Geh. Staats- und Kabinettsarchivar Ch. Aug. Ludw. Klaproth, Stellung zu nehmen. Klaproth äußert sich sehr kritisch zu Cosmars archivarischer wie publizistischer Tätigkeit und empfiehlt die Versetzung an die Kgl. Bibliothek. Es dauert bis zum 13. Mai 1812, bis Hardenberg an den Chef der Sektion für Kultus und öffentlichen Unterricht von Schuckmann eine Anfrage richtet, ob man Cosmar nicht in der Bibliothek beschäftigen könne. Schuckmann jedoch bezweifelt Cosmars Eignung für den Bibliotheksdienst aufgrund der Schwerhörigkeit. Cosmar bleibt damit zunächst beim Archiv.

1812
Nach dem Tod Klaproths am 31. Mai bittet Cosmar erneut um Beförderung. Karl Georg von Raumer, nach Klaproths Ableben ranghöchster Archivar, versucht mit Blick auf Cosmars publizistische Unternehmungen ihn aus dem Archivdienst zu entfernen. Die Entlassung erfolgt am 2. Juli, zugleich wird Cosmar allerdings der Titel des Konsistorialrats verliehen. Er muß sich verpflichten, jede seiner zur Veröffentlichung vorgesehene Schrift zuvor dem Staatskanzler vorzulegen, zudem müssen seine Abschriften und Exzerpte von Akten dem Archiv übergeben werden.

1814
Am 24. August sendet Cosmar Hardenberg seine Geschichte des Geheimen Staats- und Kabinettsarchivs und bittet zugleich um die neuerliche Anstellung im Archiv. Doch Cosmar erhält weder eine Stelle im Archiv, noch bestätigt man ihm den Eingang der Archivgeschichte. In den folgenden Jahren betätigt sich Cosmar weiter publizistisch.

1823
Aus gesundheitlichen Gründen beendet er seine redaktionelle Tätigkeit für die "Spenersche Zeitung". Er widmet sich nun dem Studium der Literatur.

1824
C. wird 1. Prediger an der Hausvogteikirche.

1833
erfolgt die Emeritierung aus dem Predigerdienst. In den letzten Lebensjahren ist Cosmar krank, seit den 20er Jahren hat er kaum noch gesellschaftlichen Umgang.

Werke/Literatur

Register

Institutionsregister:
  • Cöllnisches Gymnasium

Quellen

Allgemeine Quellen:
Kohnke, Meta: Biographie Carl Wilhelm Cosmars, in: Cosmar, C. W.: Geschichte des Kg.-Preuss. Geh. Staats- und Kabinettsarchivs bis 1806, hrsg. v. Kohnke, Köln u. a. 1993, S. 7-13.

Person: Carl Wilhelm Cosmar, Berliner Klassik, hrsg. v. der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, 2003-2013. URL: https://berlinerklassik.bbaw.de/personen/649.

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