Lebenslauf:
1763
Am 26. März Geburt in Neuruppin. - Nach dem Tod des Vaters wird Cosmar
von seiner Mutter im Schindlerschen Waisenhaus (Berlin) untergebracht. Mit
Unterstützung des Waisenhauses besucht er von 1780 bis 1782 das
Cöllnische Gymanysium.
1782
C. beginnt ein Studium der Theologie an der Universität Halle.
1786
C. erhält eine Anstellung als 2. Prediger an der Hausvogteikirche in
Berlin. Aufgrund eines Gehörleidens, das die Predigertätigkeit erschwert,
bewirbt sich Cosmar um eine Anstellung im Geheimen Archiv. Mit der
Begründung, daß keine Stelle frei sei, wird der Antrag abgelehnt. Der im
Oktober des Jahres gestellte Antrag um die Benutzung des Archivs wird
ebenfalls abschlägig beschieden.
1795
Im Dezember bewirbt sich Cosmar erneut erfolglos um das Amt des
Sekretärs und Registrators beim Oberkonsistorium in Berlin.
1804
Die neuerliche Bewerbung beim Geheimen Staatsarchiv führt zu einer
Anstellung Cosmars als Geheimer Archivassistent. In den folgenden Jahren ist
Cosmar weniger Archivbeamter als Nutzer des Archivs, das ihm als Grundlage
für seine historischen Arbeiten dient. Die publizistische Tätigkeit Cosmars
wird von seinen Vorgesetzten mit Argwohn betrachtet bzw. abgelehnt. Diese
verlangen für den Archivdienst "mechanisch arbeitsame Männer" (K. G. v.
Raumer in einem Promemoria an den Staatskanzler Hardenberg vom 28. Juni
1812), während sich Cosmar offenbar mehr als Historiker versteht. Cosmars
Kommunikation mit den Kollegen ist zudem durch seine erhebliche
Schwerhörigkeit erschwert. Neben seiner Tätigkeit als Archivassistent
redigiert Cosmar die "Vossische" (von 1804 bis 1808), von 1808 bis 1823
"Spenersche Zeitung".
1810
Cosmar ersucht um eine Beförderung zum Archivar und bittet um die
Erlaubnis zur Veröffentlichung mehrerer historischer Arbeiten. Hardenberg,
als Staatskanzler zuständig für diese Entscheidungen, bittet Cosmars
Vorgesetzten, den Geh. Staats- und Kabinettsarchivar Ch. Aug. Ludw.
Klaproth, Stellung zu nehmen. Klaproth äußert sich sehr kritisch zu Cosmars
archivarischer wie publizistischer Tätigkeit und empfiehlt die Versetzung an
die Kgl. Bibliothek. Es dauert bis zum 13. Mai 1812, bis Hardenberg an den
Chef der Sektion für Kultus und öffentlichen Unterricht von Schuckmann eine
Anfrage richtet, ob man Cosmar nicht in der Bibliothek beschäftigen könne.
Schuckmann jedoch bezweifelt Cosmars Eignung für den Bibliotheksdienst
aufgrund der Schwerhörigkeit. Cosmar bleibt damit zunächst beim Archiv.
1812
Nach dem Tod Klaproths am 31. Mai bittet Cosmar erneut um Beförderung.
Karl Georg von Raumer, nach Klaproths Ableben ranghöchster Archivar,
versucht mit Blick auf Cosmars publizistische Unternehmungen ihn aus dem
Archivdienst zu entfernen. Die Entlassung erfolgt am 2. Juli, zugleich wird
Cosmar allerdings der Titel des Konsistorialrats verliehen. Er muß sich
verpflichten, jede seiner zur Veröffentlichung vorgesehene Schrift zuvor dem
Staatskanzler vorzulegen, zudem müssen seine Abschriften und Exzerpte von
Akten dem Archiv übergeben werden.
1814
Am 24. August sendet Cosmar Hardenberg seine Geschichte des Geheimen
Staats- und Kabinettsarchivs und bittet zugleich um die neuerliche
Anstellung im Archiv. Doch Cosmar erhält weder eine Stelle im Archiv, noch
bestätigt man ihm den Eingang der Archivgeschichte. In den folgenden Jahren
betätigt sich Cosmar weiter publizistisch.
1823
Aus gesundheitlichen Gründen beendet er seine redaktionelle Tätigkeit
für die "Spenersche Zeitung". Er widmet sich nun dem Studium der Literatur.
1824
C. wird 1. Prediger an der Hausvogteikirche.
1833
erfolgt die Emeritierung aus dem Predigerdienst. In den letzten
Lebensjahren ist Cosmar krank, seit den 20er Jahren hat er kaum noch
gesellschaftlichen Umgang.