Lebenslauf:
1786
Am 1. November Ernennung zum Chef des Feldjägerkorps.
1787
Ernennung zum Generaladjutanten der Infanterie (24. Juni).
1789
Infolge einer Auseinandersetzung mit dem Flügeladjutanten Major von
Lindenau, die in diesem Jahr zu einer Duellforderung führte, scheidet Geusau
kurzfristig aus dem Dienst.
Notiz in der Haude- und Spenerschen Zeitung, Nr. 36, Dienstag, den 24. März 1789:
Die Königl. Akademie der bildenden Künste und mechanischen Wissenschaften,
hat den Herrn Obristen und General-Adjutanten der Infanterie, Hrn. v. Geusau,
als einen geschmackvollen und thätigen Liebhaber der schönen Künste, zum Beweis
ihrer Achtung zu Ihrem Ehrenmitgliede aufgenommen, und ihm das Patent darüber
ausfertigen lassen.
1790
Demission aus dem Militärdienst als Generalmajor am 26. September.
Ernennung zum Direktor des ersten Departements des Ober-Kriegskollegiums.
Als solcher ist Geusau mit den Angelegenheiten der gesamten Infanterie
betraut. Die Vorbereitung für den Feldzug gegen Frankreich im Jahre 1792
liegen weitgehend in seiner Hand.
1793
Interimistischer Direktor beim 4. Departement des Ober-Kriegskollegiums
(Corps de Genie, Mineurcorps). Am 10. Januar weist Friedrich Wilhelm II.
Geusau an, die Berliner Polizei vor einer befürchteten französischen
Unterwanderung zu sichern. Mit einem Schreiben vom 9. Februar beauftragt der
König Geusau, den Minister von Hertzberg vor weiteren Einmischungen in die
Staatsgeschäfte zu warnen. Am 4. Mai wird Geusau nach Danzig geschickt, um
die Besetzung der Stadt vorzubereiten. In dieser Sache erhält er am 31. Juli
den Auftrag, zu General Möllendorff zu reisen. Am 31. August verleiht
Friedrich Wilhelm II. Geusau den Roten Adlerorden. Im Herbst reist Geusau
nach Frankfurt/Oder, er ist zuständig für die Planung des Polenfeldzuges.
1794
Nach dem Tod des Generallieutnants von der Gröben wird Geusau auch
interimistisch die Zuständigkeit für das 5. und 8. Departement beim
Ober-Kriegskollegium übertragen (16. Juli). Geusau wird Chef des
Militärdepartements beim Generaldirektorium und zudem zuständig für die
Versorgungsgeschäfte der Armee. Zwar ist er nicht als Wirklicher Minister im
Staatsrat eingeführt, doch in seiner Eigenschaft als Kriegsminister ist er
bei den Sitzungen des Staatsrats zugegen. Am 12. Dezember wird er von der
Zuständigkeit für das 1. Departement beim Oberkriegskollegium entbunden.
1796
Beförderung zum Generallieutnant. Am 28. Januar gibt Geusau das
Militärdepartement an Kannewurff ab. Er erhält das Amt des
Generalquartiermeisters der Armee (Chef des Generalstabs) und
Generalinspekteurs aller königlichen Festungen. Sein 4. Departement wird mit
der Kabinettsorder vom 4. November vom Ober-Kriegskollegium getrennt und ist
nun selbständig mit dem Unterhalt der Festungen betraut. Am 31. Dezember
wird er Chef des neuen "Ingenieurdepartements". Unter Geusaus Aufsicht
beginnt der Ingenieurmajor Müller, preußischen Offizieren seine Vorträge zu
halten, später wird sich daraus die "Militärische Gesellschaft" bilden.
1797
Geusau begibt sich auf eine Inspektionsreise in den Osten. Mitte des
Jahres wird er mit der Organisation der neu zu gründenden Pépinière in
Berlin betraut und zum Kurator für diese Einrichtung ernannt.
1803
Angesichts der angespannten politischen Lage gibt Friedrich Wilhelm
III. die Anweisung, daß Geusau die Mobilmachung vorbereiten solle.
1804
Am 3. Juli legt Geusau den von dem inzwischen zum
Generalquartiersmeisterlieutnant avancierten Scharnhorst erarbeiteten Plan
zur Errichtung und zum Ausbau der Militärakademie für Offiziere vor.
Scharnhorst entwickelt sich in diesen Jahren zu einem der wichtigsten
Untergebenen Geusaus.
1806
Geusau lehnt den von Scharnhorst im Frühjahr unterbreiteten Vorschlag
zur genauen Erkundung in Thüringen, Westfalen und in den Tälern der Werra
und Fulda durch die Generalstabsoffiziere ab. Nach der Niederlage gegen
Napoleon wird G. am 19. Dezember auf eigenen Wunsch hin von seinen Ämtern
entbunden, er will als Privatmann nach Königsberg gehen.
1808
Am 27. Dezember stirbt Geusau 74 jährig in Berlin.