Carl Levin Geusau

Lebensdaten

Nachname:
Geusau
Vorname:
Carl Levin
Adelsprädikat:
von
Geburtsdatum:
25.10.1734
Geburtsort:
Creutzburg (bei Eisenach)
Geschlecht:
männlich
Todesdatum:
27.12.1808
Sterbeort:
Berlin
Beruf(e):
  • Militär

Genealogie

Genealogie:
Vater: Levin (1691-1776), markgr. baden. Landvogt. Mutter: Magdalene Dorothea, geb. v. Heeringen. Ehefrau: 1788: Marie Karoline (1754-1829), geb. Crepler. Kinder: Rudolf (geb. 1771). Karoline Christiane Amalie (geb. 1780), verh. mit General Gustav von Rauch. Henriette Charlotte (geb. 1787).

Biographie

Lebenslauf:
1786
Am 1. November Ernennung zum Chef des Feldjägerkorps.

1787
Ernennung zum Generaladjutanten der Infanterie (24. Juni).

1789
Infolge einer Auseinandersetzung mit dem Flügeladjutanten Major von Lindenau, die in diesem Jahr zu einer Duellforderung führte, scheidet Geusau kurzfristig aus dem Dienst.

Notiz in der Haude- und Spenerschen Zeitung, Nr. 36, Dienstag, den 24. März 1789:
Die Königl. Akademie der bildenden Künste und mechanischen Wissenschaften, hat den Herrn Obristen und General-Adjutanten der Infanterie, Hrn. v. Geusau, als einen geschmackvollen und thätigen Liebhaber der schönen Künste, zum Beweis ihrer Achtung zu Ihrem Ehrenmitgliede aufgenommen, und ihm das Patent darüber ausfertigen lassen.

1790
Demission aus dem Militärdienst als Generalmajor am 26. September. Ernennung zum Direktor des ersten Departements des Ober-Kriegskollegiums. Als solcher ist Geusau mit den Angelegenheiten der gesamten Infanterie betraut. Die Vorbereitung für den Feldzug gegen Frankreich im Jahre 1792 liegen weitgehend in seiner Hand.

1793
Interimistischer Direktor beim 4. Departement des Ober-Kriegskollegiums (Corps de Genie, Mineurcorps). Am 10. Januar weist Friedrich Wilhelm II. Geusau an, die Berliner Polizei vor einer befürchteten französischen Unterwanderung zu sichern. Mit einem Schreiben vom 9. Februar beauftragt der König Geusau, den Minister von Hertzberg vor weiteren Einmischungen in die Staatsgeschäfte zu warnen. Am 4. Mai wird Geusau nach Danzig geschickt, um die Besetzung der Stadt vorzubereiten. In dieser Sache erhält er am 31. Juli den Auftrag, zu General Möllendorff zu reisen. Am 31. August verleiht Friedrich Wilhelm II. Geusau den Roten Adlerorden. Im Herbst reist Geusau nach Frankfurt/Oder, er ist zuständig für die Planung des Polenfeldzuges.

1794
Nach dem Tod des Generallieutnants von der Gröben wird Geusau auch interimistisch die Zuständigkeit für das 5. und 8. Departement beim Ober-Kriegskollegium übertragen (16. Juli). Geusau wird Chef des Militärdepartements beim Generaldirektorium und zudem zuständig für die Versorgungsgeschäfte der Armee. Zwar ist er nicht als Wirklicher Minister im Staatsrat eingeführt, doch in seiner Eigenschaft als Kriegsminister ist er bei den Sitzungen des Staatsrats zugegen. Am 12. Dezember wird er von der Zuständigkeit für das 1. Departement beim Oberkriegskollegium entbunden.

1796
Beförderung zum Generallieutnant. Am 28. Januar gibt Geusau das Militärdepartement an Kannewurff ab. Er erhält das Amt des Generalquartiermeisters der Armee (Chef des Generalstabs) und Generalinspekteurs aller königlichen Festungen. Sein 4. Departement wird mit der Kabinettsorder vom 4. November vom Ober-Kriegskollegium getrennt und ist nun selbständig mit dem Unterhalt der Festungen betraut. Am 31. Dezember wird er Chef des neuen "Ingenieurdepartements". Unter Geusaus Aufsicht beginnt der Ingenieurmajor Müller, preußischen Offizieren seine Vorträge zu halten, später wird sich daraus die "Militärische Gesellschaft" bilden.

1797
Geusau begibt sich auf eine Inspektionsreise in den Osten. Mitte des Jahres wird er mit der Organisation der neu zu gründenden Pépinière in Berlin betraut und zum Kurator für diese Einrichtung ernannt.

1803
Angesichts der angespannten politischen Lage gibt Friedrich Wilhelm III. die Anweisung, daß Geusau die Mobilmachung vorbereiten solle.

1804
Am 3. Juli legt Geusau den von dem inzwischen zum Generalquartiersmeisterlieutnant avancierten Scharnhorst erarbeiteten Plan zur Errichtung und zum Ausbau der Militärakademie für Offiziere vor. Scharnhorst entwickelt sich in diesen Jahren zu einem der wichtigsten Untergebenen Geusaus.

1806
Geusau lehnt den von Scharnhorst im Frühjahr unterbreiteten Vorschlag zur genauen Erkundung in Thüringen, Westfalen und in den Tälern der Werra und Fulda durch die Generalstabsoffiziere ab. Nach der Niederlage gegen Napoleon wird G. am 19. Dezember auf eigenen Wunsch hin von seinen Ämtern entbunden, er will als Privatmann nach Königsberg gehen.  

1808
Am 27. Dezember stirbt Geusau 74 jährig in Berlin.

Berlinaufenthalte

  • 1791-1795 Haus des Kaufmanns Weinholt Gertraudenstraße Adreßkalender
  • 1796-1799 Haus der Witwe Salomon heilige Geiststraße Adreßkalender
  • ab 1800 Kronenstraße 28 Adreßkalender

Register

Fachregister:
  • Militär

Person: Carl Levin Geusau, Berliner Klassik, hrsg. v. der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, 2003-2013. URL: https://berlinerklassik.bbaw.de/personen/671.

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