Johann Gottlieb Puhlmann

Lebensdaten

Nachname:
Puhlmann
Vorname:
Johann Gottlieb
Geburtsdatum:
10.07.1751
Geburtsort:
Potsdam
Geschlecht:
männlich
Todesdatum:
08.06.1826
Sterbeort:
Potsdam
Beruf(e):
  • Maler
Verknüpft mit folgenden Vereinen:

Genealogie

Genealogie:
Ehefrau: Sophia Salzmann, jüngsteTochter des Kgl. Hofgärtners Salzmann Sohn: Wilhelm, Militärarzt, 1834 Mitbegründer des Potsdamer Kunstvereins.

Biographie

Lebenslauf:
1751
Am 10. Juli  in Potsdam als drittes Kind des aus Fredersdorf bei Belzig nach Potsdam eingewanderten George Puhlmann, der seit der Mitte des 18. Jh. das alte Gasthaus „Weißes Roß“ vor den Toren der Stadt am Brandenburger Platz führt, geboren. Da seine Eltern mit dem aus Dresden stammenden zur Einrichtung der Bildergalerie in Sanssouci nach Potsdam berufenen Galerieinspektors Matthias Oesterreich bekannt sind, bekommt er vermutlich schon als Kind Zugang zu dieser Kunstsammlung. Über den Beginn seiner künstlerischen Ausbildung und seine ersten Arbeiten ist nichts bekannt.

1774-1787
Aufenthalt in Rom. Am 12. 7. 1774 Abreise aus Potsdam. Zusammen mit Franz Hillner reist er über Dresden, Wien, Venedig und Florenz nach Rom, wo er am 6. Oktober eintrifft. Am 2. November werden Puhlmann und Hiller im Atelier von Pompeo Girolamo Batoni, dessen Gemälde Friedrich II. sehr schätzt, aufgenommen. Seinen Unterhalt bestreitet Puhlmann mit Hilfe einer Unterstützung, die er von einem wohlhabenden Onkel erhält. In den ersten zweieinhalb Jahren zeichnet er in der Akademie auf dem Kapitol und in der Französischen Akademie nach lebendem Modell und nach Antiken. Er kopiert die Werke älterer Meister, zeichnet die Carracci-Fresken im Palazzo Farnese, die Raffael-Fresken in den Stanzen des Vatikan und fertigt Architektur- und Landschaftsstudien an.

1777
Ab Frühjahr 1777 malt Puhlmann nach eigenen Entwürfen. Neben Pompeo Girolamo Batoni ist es der Hofrat Johann Friedrich Reifenstein, dem er seine Arbeiten zur Begutachtung vorlegt. Nach dem Tod des Onkels ist Puhlmann zunächst mittellos.

1782
Macht er sich  von Batoni unabhängig und arbeitet im Auftrag des russischen Großfürsten Paul und seiner Gemahlin an einer Reihe von Kopien, die ihm in den kommenden Jahren ein bescheidenes Auskommen und eine Reise nach Neapel ermöglichen.

1785
Puhlmann malt für den preußischen Thronfolger Friedrich Wilhelm II. das Bild „Leda und der Schwan“, das wegen seiner neuen klassizistischen Formsprache am preußischen Hof auf große Resonanz stößt.

1787
Auf die Frage nach dem Preis dieses Gemäldes antwortet Puhlmann Anfang März mit einem Gesuch um eine mit einer Pension versehenen Beschäftigung im Dienste des Preußischen Königs. Der König beauftragt daraufhin den Staatsminister Friedrich Anton Freiherr von Heinitz, Puhlmannseiner Hoffnung wegen, neher zu vernehmen“ und die entsprechenden Vorschläge zu unterbreiten. Er erfährt zunächst von dem Puhlmanns Vater, daß sein Sohn weder verheiratet ist, noch von seinem Vater eine Unterstützung erwartet, sondern „aus Vaterlandsliebe … zurückkehren will“ und „eine seinen Verdiensten angemeßene Unterstützung erwarte“.

Am 2. April erörtert Friedrich Anton Freiherr von Heinitz zusammen mit einigen Kunstexperten bei der Betrachtung des eingesandten Bildes Puhlmanns Gesuch, wobei sich Friedrich Wilhelm Freiherr von Erdmannsdorf trotz seiner positiven Beurteilung des Gemäldes für eine „mit einer mäßigen Unterstützung“ versehene Verlängerung seines Romaufenthaltes ausspricht. Daraufhin stellt Friedrich Anton Freiherr von Heinitz Puhlmann vor die Wahl, seinen Aufenthalt in Rom mit einem Stipendium zu verlängern, um künftig als „einer der vorzüglichsten Mahler … seinen Lehrer Battoni übertreffen“ zu können oder seinem Wunsch gemäß nach Potsdam zurückzukehren.

Ende April 1787 schreibt Puhlmann aus Rom, daß er das eingesandte Gemälde schon im Jahr 1784 beendet und in der Zwischenzeit das Studium der „Antiquen und Meister Werke Roms“ eifrig fortgeführt habe. Er erklärt, daß er„bey längerem Ausbleiben aus dem Vaterlande nur abgehalten werden dürfte, das in 13 Jahren hier erlernte, mehr durch Ausführung practischer Arbeiten, als hier durch Samlung mehrerer Studien, in meiner Kunst, fernere Progresse zu machen“ und beantragt für seine Beschäftigung am Preußischen Hof ein jährliches Gehalt von 600 Talern. Am 14. Mai wendet sich Puhlmanns Vater mit der Bitte an den König, seinem Sohn „das schon seit dem Todt des Oestreich vacante Inspectorat über die BilderGallerie bey Sanssouci, so wie es der Verstorbene genoßen, zu conferiren.“ Am folgenden Tag, dem 15. Mai, erteilt Friedrich Wilhelm II die Kabinettsorder zur Berufung Puhlmann zum Inspektor der Bildergalerie in Potsdam. Wiederum einen Tag später überreicht der Staatsminister Friedrich Anton Freiherr von Heinitz dem König die „Bestallung für den Galerie-Inspector Johann Gottlieb Puhlmann“, die mit eim jährlichen Gehalt von 700 Rthlr. verbunden ist. Darin wird festgelegt, daß Puhlmann nach der Übernahme der Bildergalerie in Sanssouci ein komplettes Gemäldeverzeichnis erstellt, die Gemäldesammlung im Berliner Schloß übernimmt und von dieser Zeit an für die Erhaltung der Kunstwerke verantwortlich ist, die Studenten der Akademie der Künste, der beide Kunstsammlungen jetzt unterstellt sind, beim Studien und Kopieren von Werken in den Galerien unterstützt, Pläne zur Umwandlung der Gemäldepräsentation in eine Vorbildsammlung zum Kunststudium erarbeitet und die Königliche Sammlung jährlich mit einem eigenen Gemälde bereichert. (GStA PK I. HA Rep 76 alt III, Nr. 219, fol. 1-15)

Im Herbst trifft Puhlmann wieder in Potsdam ein. Er legt in seinem neuen Amt als Königlicher Gallerieinspektor am 2. November vor der „academischen Versammlung“ unter Vorsitz des Kurators der Kunstakademie Friedrich Anton Freiherr von Heinitz, seinen Eid ab und wird Mitglied der Akademie. (GStA PK I. HA Rep 76 alt III, Nr. 219, fol. 20) Über seine Position schreibt Johann Gottfried Schadow später: „ Als Inspektor der Bildergalerie von Sanssouci war er in der Nähe von Friedrich Wilhelm II., und als Eleve des berühmten Batoni wurde sein Urteil und Gutachten in Kunstgegenständen beachtet“. (Schadow, Kunstwerke und Kunstansichten, Berlin 1987, Bd. 1, S. 159) Mit dem Gemälde „Leda“ ist Puhlmann in diesem Jahr erstmals auf der Berliner Akademie-Ausstellung vertreten. (Börsch-Supan, Kataloge, 1787: 226)

1788
Puhlmann erstellt das Verzeichnis der Gemäldesammlung in der Bildergalerie von Sanssouci, das er am 5. Juni der „academischen Commission“ überreicht. Er wird nun unter den Mitgliedern des akademischen Senats als Lehrer der „praktischen Malerei“ geführt.

Noch im selben Jahr zum Rektor der Akademie berufen, veröffentlicht er in der „Monats-Schrift der Akademie der Künste“ im Oktober einen Aufsatz „Ueber den Nutzen, den die bildenden Künste der Gesellschaft leisten“, in dem er seine merkantilistischen Überlegungen zur Förderung der Kunst vorstellt. (Monats-Schrift der Akademie der Künste und mechanischen Wissenschaften zu Berlin, Viertes Stück, Oktober 1788, S. 169-183)

Zu Puhlmanns Ernennung schreibt Schadow: „er wurde zum Rektor ernannt, und seine in Rom gezeichneten Akte dienten der ersten Klasse der freien Handzeichnung als Vorbilder. Diejenigen Eleven, welche anfingen im Kolorit sich zu üben, mußten nach Sanssouci, wo sie unter seiner Leitung standen.“ (Schadow, Kunstwerke und Kunstansichten, Berlin 1987, Bd. 1, S. 159)

Im selben Jahr ist er auf der Akademie-Ausstellung mit 10 Gemälden und 18 Zeichnungen, fast ausschließlich mit Sujets aus der antiken Mythologie, vertreten. (Börsch-Supan, Kataloge, 1788: 39-66) Seine Arbeiten stoßen in der Öffentlichkeit jedoch auf herbe Kritik. Daniel Chodowiecki berichtet u. a. von zwei Kinderbildnissen, die „ganz unter der Kritik gemahlt“ seien. (Briefe Daniel Chodowieckis an Anton Graff. Hrsg. von Charlotte Steinbrucker, Berlin und Leipzig, 1921, S. 66, Zit. nach Götz Eckardt. Ein Potsdamer Maler in Rom, 1979, S.20)

1789
Puhlmann wird beauftragt, die Darstellungsidee für das Grabmal des Prinzen von der Mark als Vorgabe für Johann Gottfried Schadows Entwurf zu entwickeln. Schadow erinnert sich später: „Bei dem Denkmal des Grafen von der Mark war ich genötigt, in vielen Dingen mich seiner Meinung zu unterwerfen.“ (Schadow, Kunstwerke und Kunstansichten, Berlin 1987, Bd. 1, S. 159).

In diesem Jahr zeigt Puhlmann nur eine Arbeit auf der Berliner Kunstausstellung. Es ist das Porträt „Der Sohn des Hrn. Geheimen Kämmerier Riez, in der Kleidung Hamlets in einer Gegend in Charlottenburg.“ (Börsch-Supan, Kataloge, 1789: 23) Am 20. November legt Puhlmann in der Akademie der Künste seinen „Plan zu einem Zeichenbuche“ vor, das zum Nutzen der Akademie über den Buchhandel verkauft werden soll. (GStA PK I. HA. Rep. 76 alt III, Nr. 124)

1790
Das Verzeichnis und eine Beschreibung der Gemälde der königlichen Bildergalerie erscheint. Nach einem Auszug aus dem Reglement der Akademie der Bildenden Künste vom 26. Januar soll Puhlmann, "in den Sommer-Monathen beim Copiren nach Gemählden auf Unserer Bilder Gallerie bey Sanssouci die Aufsicht führen, von den Fortschritten der jungen Künstler dem academischen Senat monathlich schriftlich Bericht abstatten in den Winter-Monathen aber im Lebendzeichnen unterrichten und so oft ihn die Reihe trifft, auf der Academie den Act stellen.“ (GStA PK I. HA Rep 76 alt III, Nr. 219, fol. 33)

1791
Am 26. April wird Puhlmann auf Antrag des Kuratoriums der Akademie der Künste von Friedrich Wilhelm II. „in Rücksicht seiner Uns, und insonderheit der gedachten Academie bisher geleisteten treuen und nützlichen Dienste, und wegen seiner manigfalltigen practischen KunstKentniße, womit er der Academie und Unserer Gallerie noch ferner nützlich zu seyn angelobet hat.“ zum Hofrat ernannt. (GStA PK I. HA Rep 76 alt III, Nr. 219, fol. 38, 39).

Auf der Berliner Akademie-Ausstellung ist Puhlmann mit folgenden Arbeiten vertreten: „Figur des Königs zu Pferde, einmal mit Piedestall und einmal ohne Piedestall“, „Eine sitzende Venus, die sich zum Baden entkleidet“ , und der Skizze „Die bußfertige Magdalena“. (Börsch-Supan, Kataloge,1791: 6, 31) Auf Vermittlung von Heinitz wird die Venus durch den Hof für 400 Taler angekauft. (GStA PK I. HA Rep 76 alt III, Nr. 19, fol. 141)

Am 11. Dezember bewilligt ihm der König eine jährliche Gehaltserhöhung von 100 Taler. Mit dieser Bewilligung verknüpft der Kurator der Kunstakademie Friedrich Anton Freiherr von Heinitz jedoch die Erwartung, daß Puhlmann mit seinen „practischen Kenntnißen“ die Vorlesungen zur Ornamentik von Hofrath Karl Philipp Moritz unterstützt „und besonders als Rector, sich eine eigenthümliche Beschäftigung mit dieser wichtigen partie nehmen wollten“. (GStA PK I. HA Rep 76 alt III, Nr. 219, fol. 40)

1793
Das einzige Bild, das Puhlmann auf der Berliner Akademie-Ausstellung zeigt ist das Gemälde „Der Tod der Sappho, wie sie, an der Gegenliebe des Phaon verzweifelnd, sich von einen Felsen ins Meer stürzt.“ (Börsch-Supan, Kataloge, 1793: 34)

1794
Nach dem Tod des Hofmalers Schulze erhält Puhlmann die von ihm beantragte Gehaltszulage von 100 Talern für die Arbeiten „bei Reparirung der Gemählde“, die er für Schulz ausgeführt hatte. (GStA PK I. HA Rep 76 alt III, Nr. 219, fol. 42, 43)

In diesem Jahr zeigt Puhlmann auf der Berliner Akademie-Ausstellung das Gemälde „Eine betende Magdalena in einer Felsenhöhle“, die Skizze „Helena rettet sich in der Nacht der Einnahme von Troja in den Tempel der Vesta, wo sie Äneas entdeckt, und erstechen will.“ und eine Kopie des Gemäldes „Galathea wird von einen Dephin auf der ruhigen See getragen“ von Guido Reni. (Börsch-Supan, Kataloge, 1794: 26-28)

1795
Puhlman ist auf der Berliner Akademie-Ausstellung mit einer „Venus“ , einem „weibliche(n) Porträt“ sowie „Zwei akademisch gezeichneten Gruppen nach der Natur“ und „Zwei dergleichen einzelne Figuren“ verteten. (Börsch-Supan, Kataloge, 1795: 21-26)

1797
Als einzige Arbeit zeigt Puhlman auf der Berliner Akademie-Ausstellung das Bild „Jupiter, dem jede Verwandlung zu Gebothe steht, will unter der Gestalt eines Schwans die Venus, so wie ehedem die Leda im Bade berücken.“ (Börsch-Supan, Kataloge, 1797: 18)
Im kommenden Jahr werden die beiden Schloßgalerien wieder dem Hofmarschallamt unterstellt. Puhlmanns Aufgabe beschränkt sich im Wesentlichen darauf den Besuchern der Galerie die Werke zu erläutern.

1800
Puhlmann stellt gemäß der Forderung des Königs nach patriotischen Sujets das Gemälde „Friedrich II. am Sarg des Großen Kurfürsten im Berliner Dom“ in der Akademie-Ausstellung aus. (Börsch-Supan, Kataloge, 1800: 7) Aufgrund seiner offenkundigen, malerischen Schwächen erfährt es eine vernichtende Kritik. So heißt es „Das einzige Verdienst dieses Bildes ist die Wahl des schönen malerischen Gegenstandes, der aber unter den Händen des Künstlers alles Schöne verloren hat.“ (H. H. Füßli, Allgemeines Künstlerlexikon, Zürich 1810, S. 1181, Zit. nach Götz Eckardt. Ein Potsdamer Maler in Rom, 1979, S.20)

1801
Am 14. November teilt der Sekretär der Akademie der Künste, Johann Gottfried Mölter, Puhlmann mit, daß König Friedrich Wilhelm III. beabsichtigt, seine beiden Gemäldegalerien nach dem Vorbild der Porzellanmanufaktur für einen Eintritt von 4 Groschen öffentlich zugänglich zu machen. Puhlmann soll erklären, an welchen Tagen diese Öffnung möglich ist, wie hoch seine bisherigen „Douceur-Gelder“, die er von Besuchern der Galerie erhielt, waren und wieviel er davon dem Galeriewärter gegeben hat. Puhlmann bezweifelt in seinem drei Tage später datierten Anwortschreiben, daß eine allgemeine Öffnung der Galerien „in Königl. Gebäuden schicklich“ sei und empört sich darüber, daß man ihm durch diese Neuerung seine Einkünfte nehmen wollte: „denn wenn Sr. Hochfreyherrl. Excellenz mir das Publicum der Hauptstadt nehmen wollen, worunter Herrschaften, bemittelte Leute und auch Fremde gehören, was bleibe mir den übrig.“ Er hoffe, daß dieser Vorschlag zurückgenommen werde, da er „hierüber mit Leuten gesprochen die es gewiß wissen können, das Sr. Majestät der König, einen solchen Vorschlag nie billigen werden, und das dieselben viel zu gnädig sind, als das sie jemanden seine Emolumente nehmen solten.“ Die Fragen zu den Öffnungszeiten und seinen „Douceur-Geldern“ werde er beantworten, wenn „Seine Hochfreyherrl. Excellenz ausdrücklich von mir einen solchen Bericht begehren.“ (GStA PK I. HA Rep 76 alt III, Nr. 219, fol. 56, 57)

1802
Puhlmann stellt in der Akademie-Ausstellung die Bilder „Pyramus und Thisbe. Eine Composition von 12 Figuren eigene Erfindung“ und „Bathseba im Bade. Eine Nachahmung eines Gemäldes von G. Flint in der Bildergallerie zu Sanssouci“ aus. (Börsch-Supan, Kataloge, 1802: 33,34)

1804
Auf der Berliner Akademie-Ausstellung zeigt Puhlmann „Ein Porträt, ganze Figur, im kleinen, auf Holz gemalt“, „Ein Amor, ganze Figur, auf Papier im kleinen gemalt“ und „Der Prinz Adolf von Geldern seinem Vater drohend, eine Kopie nach Rembrandt, aus der Bildergalerie von Sanssouci“. (Börsch-Supan, Kataloge, 1804: 10-12)

1806
Das einzige Werk, das Puhlmann in der Akademie-Ausstellung zeigt, ist das Gemälde „Leander“ (Börsch-Supan, Kataloge, 1806: 172). Während der französischen Besetzung gelingt es ihm, einige Werke vor dem Abtransport nach Paris zu bewahren. In die späteren Museumsplanungen wird er aber nicht mehr einbezogen.

1808
Puhlmann ist auf der Akademie-Ausstellung mit folgenden neun Arbeiten vertreten: „31. Die Melancholie. 32. Leander entkleidet sich um zu Hero zu schwimmen. 33. Bildniß des Malers, ganze Figur. 34. Bildniß der verstorbenen Frau Kriegsräthin Niethe. Bruststück. 35. Friedrich II. im Dom zu Berlin an dem geöffenten Sarge des großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm. … 36. Phyrrus, Achills Sohn, ermordet den König Priamus von Troja. 37. Diana ladet den vom Kriege ausruhenden Mars zur Jagd ein … 38. Asterie wird vom Jupiter als Adler im Schlaf überfallen. 39 Jupiter und Ganymedes. Skizze in Wasserfarben“. (Börsch-Supan, Kataloge, 1808: 31-39)

1810
Puhlmann zeigt auf der Berliner Akademie-Ausstellung drei Arbeiten mit religiösem Sujet: „21. Ein Christus. 22. Die Andacht. 23. Die heil. Veronika mit dem Schweißtuche Christi“ und das Bild „24. Sokrates im Gefängnisse“ (Börsch-Supan, Kataloge, 1810: 21-24)

1812
Puhlmann stellt auf der Akademie-Ausstellung wieder neun Arbeiten aus: „19. Venus übergiebt Amorn Pfeile und Bogen. 20 Narcissus wird sein Bild im Wasser gewahr. 21. Hagar mit ihrem Sohn Ismael in der Wüste. 22. Laokoon mit seinen Söhnen wird von Schlangen getödtet. 23. Die Tochter des Pharao findet das Kind Moses, nach einer Idee des Pompeo Battoni ausgeführt. 24. Ein Porträt, im Charakter der Kleopatra, wie sie die Perle in Essig auflöst. 25. Ein Porträt, im Charakter der heil. Cäcilie. 26. Ein Christuskopf, nach Raphael. 27. Eine Gruppe Soldaten, aus dem Gemälde des Attila, nach Raphael“ (Börsch-Supan, Kataloge, 1812: 19-27)

1814
In diesem Jahr stellt Puhlmann auf der Berliner Akademie-Ausstellung die drei Arbeiten „11. Eine Mutter mit ihrem Sohne, halbe Figuren. … 12. Eine Mutter mit ihrer Tochter bei einem Gewitter auf der See, in Gefahr unterzugehen. … 13. Amor vincit omnia (Die Liebe überwindet Alles) …“ aus. (Börsch-Supan, Kataloge, 1814: 11-13)

1816
Mit folgenden sechs Arbeiten ist Puhlmann auf der Akademie-Ausstellung vertreten: „11. Ein Engel kündigt Adam und Eva den Tod an. 12. Die Zeit entdeckt die Wahrheit. 13. Apollo als Hirt, in seiner Verbannung aus dem Olymp beim König Admet in Thessalien. 14. Ein Begräbnisplatz. In der Mitte desselben ist ein Ehrendenkmal errichtet für die in den Jahren 1813, 14 und 15 gefallenen Krieger …. 15. Diogenes sucht bei Tage Menschen mit der Laterne. Halbe Figuren, mehrentheils Bildnisse. 16. Die Malerei, halbe Figur“. (Börsch-Supan, Kataloge, 1816: 11-16)

1818
Puhlman zeigt auf der Akademie-Ausstellung die sechs Arbeiten: „9. Christus sitzend in Wolken; mit der rechten Hand ertheilt er den Segen, in der linken hält er die Weltkugel. … 10. Eine Mutter, die ihrem Kinde die Brust giebt. 11. Ein Ecce Homo, nach Raphael, aus der Bildergallerie zu Sanssouci. 12. Die Anbetung der Hirten. 13. Christus. 14. Johannes der Täufer. Beides ganze Figuren.“ (Börsch-Supan, Kataloge, 1818: 9-14)

1820
Puhlmann stellt in der Berliner Akademie die beiden Arbeiten „4. Johannes der Täufer, ganze Figur, Lebensgröße“ und „5. Besuch des Sokrates bei Theodota“ aus. (Börsch-Supan, Kataloge, 1820: 4,5)

1822
Puhlmann zeigt auf der Berliner Akademie-Ausstellung nur das Bild „Eine Mutter mit ihrem Kinde; nach einer Idee von R. Mengs, aber nach der Natur gemalt.“ (Börsch-Supan, Kataloge, 1822: 4)

1824
Puhlmann zum letzten Mal auf der Berliner Akademie-Ausstellung vertreten. Seine ausgestellten Bilder sind: „4. Die Göttin Hertha, welche nach der gewöhnlichen Sage, von den alten Deutschen auf der Insel Rügen verehrt sein soll; nach Tacitus von Deutschlands Lage, Sitten und Völkern, Kap. 40. 5. Artemisia, Königin von Karien, den Tod ihres Gemahls Mausolus betrauernd. 6. Eine Gitarren=Spielerin in einer Landschaft, ganze Figur“. (Börsch-Supan, Kataloge, 1824: 4-6)

Über die Qualität von Puhlmanns Malerei urteilte Johann Gottfried Schadow später, daß wenn Puhlmann „statt nach Italien zu gehen, sich bei einem holländischen Meister in die Lehre begeben hätte, ein tüchtiger Künstler aus ihm geworden wäre“. (Schadow, Kunstwerke und Kunstansichten, Berlin 1987, Bd. 1, S. 159)
Mit seinen Porträts, die zum Teil noch dem barocken Repräsentationsbildnis verpflichtet sind, fand Puhlmann neben den hervorragenden Berliner Porträtisten dieser Jahre wenig Anklang.

1826
Am 8. Juni 1826 starb Puhlmann kurz vor Vollendung seines 75. Lebensjahr in seinem neben dem elterlichen Gasthof errichteten Haus am Brandenburger Thor in Potsdam.

Beate Schroedter

 
Literatur:

- Johann Gottfried Schadow, Kunstwerke und Kunstansichten. Ein Quellenwerk zur Berliner Kunst- und Kulturgeschichte zwischen 1780 und 1845, Hrsg. Götz Eckardt, Bd. 1-3, Berlin 1987

- Briefe Daniel Chodowieckis an Anton Graff. Hrsg. von Charlotte Steinbrucker, Berlin und Leipzig, 1921I

- Ein Potsdamer Maler in Rom. Briefe des Batoni-Schülers Johann Gottlieb Puhlmann aus den Jahren 1774 bis 1787, Hrsg. Götz Eckardt, Berlin 1979

- H. H. Füßli, Allgemeines Künstlerlexikon, Zürich 1810

- Die Kataloge der Berliner Akademie-Ausstellungen 1786-1850, bearb. Von Helmut Börsch-Supan, 2 Bd., Berlin 1971, Bd. 1

 
 
Quellen:

- Monats-Schrift der Akademie der Künste und mechanischen Wissenschaften zu Berlin, Viertes Stück, Verlag der Königl. Preuss. Akademischen Kunst- und Buchhandlung, Berlin, 1799

- Acta betreffend die Anstellung des Johann Gottlieb Puhlmann als Inspector der königl. Bilder=Gallerie, desgl. des Gallerie Wärters Wöppel 1787-1802, GStAPK, I. HA Rep 76 alt III, Nr. 219

- Acta betreffend den Vorschlag des Gallerie Inspectoris Puhlmann, zu Anfertigung eines Academischen Zeichenbuches v. 1789-1793, GStAPK, I. HA. Rep. 76 alt III, Nr. 124

 

Register

Fachregister:
  • Deutsche Sprache und Literatur
  • Bildende Kunst
Institutionsregister:
  • Akademie der Künste

Person: Johann Gottlieb Puhlmann, Berliner Klassik, hrsg. v. der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, 2003-2013. URL: https://berlinerklassik.bbaw.de/personen/718.

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