1774-1787
Aufenthalt in Rom. Am 12. 7. 1774
Abreise aus Potsdam. Zusammen mit Franz Hillner reist er über Dresden, Wien,
Venedig und Florenz nach Rom, wo er am 6. Oktober eintrifft. Am 2. November
werden Puhlmann und Hiller im Atelier von Pompeo Girolamo Batoni, dessen
Gemälde Friedrich II. sehr schätzt, aufgenommen. Seinen Unterhalt bestreitet
Puhlmann mit Hilfe einer Unterstützung, die er von einem wohlhabenden Onkel
erhält. In den ersten zweieinhalb Jahren zeichnet er in der Akademie auf dem
Kapitol und in der Französischen Akademie nach lebendem Modell und nach
Antiken. Er kopiert die Werke älterer Meister, zeichnet die Carracci-Fresken
im Palazzo Farnese, die Raffael-Fresken in den Stanzen des Vatikan und
fertigt Architektur- und Landschaftsstudien an.
1777
Ab Frühjahr 1777 malt Puhlmann nach eigenen
Entwürfen. Neben Pompeo Girolamo Batoni ist es der Hofrat Johann Friedrich
Reifenstein, dem er seine Arbeiten zur Begutachtung vorlegt. Nach dem Tod
des Onkels ist Puhlmann zunächst mittellos.
1782
Macht er sich von
Batoni unabhängig und arbeitet im Auftrag des russischen Großfürsten Paul und seiner
Gemahlin an einer Reihe von Kopien, die ihm in den kommenden Jahren ein
bescheidenes Auskommen und eine Reise nach Neapel ermöglichen.
1785
Puhlmann malt für den preußischen Thronfolger Friedrich Wilhelm II. das Bild „Leda und
der Schwan“, das wegen seiner neuen klassizistischen Formsprache am
preußischen Hof auf große Resonanz stößt.
1787
Auf die Frage nach dem
Preis dieses Gemäldes antwortet Puhlmann Anfang März mit einem Gesuch um
eine mit einer Pension versehenen Beschäftigung im Dienste des Preußischen
Königs. Der König beauftragt daraufhin den Staatsminister Friedrich Anton
Freiherr von Heinitz, Puhlmann „seiner Hoffnung wegen, neher zu vernehmen“
und die entsprechenden Vorschläge zu unterbreiten. Er erfährt zunächst von
dem Puhlmanns Vater, daß sein Sohn weder verheiratet ist, noch von seinem
Vater eine Unterstützung erwartet, sondern „aus Vaterlandsliebe …
zurückkehren will“ und „eine seinen Verdiensten angemeßene Unterstützung
erwarte“.
Am 2. April erörtert Friedrich Anton Freiherr von Heinitz zusammen
mit einigen Kunstexperten bei der Betrachtung des eingesandten Bildes
Puhlmanns Gesuch, wobei sich Friedrich Wilhelm Freiherr von Erdmannsdorf
trotz seiner positiven Beurteilung des Gemäldes für eine „mit einer mäßigen
Unterstützung“ versehene Verlängerung seines Romaufenthaltes ausspricht.
Daraufhin stellt Friedrich Anton Freiherr von Heinitz Puhlmann vor die Wahl,
seinen Aufenthalt in Rom mit einem Stipendium zu verlängern, um künftig als
„einer der vorzüglichsten Mahler … seinen Lehrer Battoni übertreffen“ zu
können oder seinem Wunsch gemäß nach Potsdam zurückzukehren.
Ende April
1787 schreibt Puhlmann aus Rom, daß er das eingesandte Gemälde schon im Jahr 1784
beendet und in der Zwischenzeit das Studium der „Antiquen und Meister Werke
Roms“ eifrig fortgeführt habe. Er erklärt, daß er„bey längerem Ausbleiben
aus dem Vaterlande nur abgehalten werden dürfte, das in 13 Jahren hier
erlernte, mehr durch Ausführung practischer Arbeiten, als hier durch Samlung
mehrerer Studien, in meiner Kunst, fernere Progresse zu machen“ und
beantragt für seine Beschäftigung am Preußischen Hof ein jährliches Gehalt
von 600 Talern. Am 14. Mai wendet sich Puhlmanns Vater mit der Bitte an den
König, seinem Sohn „das schon seit dem Todt des Oestreich vacante
Inspectorat über die BilderGallerie bey Sanssouci, so wie es der Verstorbene
genoßen, zu conferiren.“ Am folgenden Tag, dem 15. Mai, erteilt Friedrich
Wilhelm II die Kabinettsorder zur Berufung Puhlmann zum Inspektor der
Bildergalerie in Potsdam. Wiederum einen Tag später überreicht der
Staatsminister Friedrich Anton Freiherr von Heinitz dem König die
„Bestallung für den Galerie-Inspector Johann Gottlieb Puhlmann“, die mit eim
jährlichen Gehalt von 700 Rthlr. verbunden ist. Darin wird festgelegt, daß
Puhlmann nach der Übernahme der Bildergalerie in Sanssouci ein komplettes
Gemäldeverzeichnis erstellt, die Gemäldesammlung im Berliner Schloß
übernimmt und von dieser Zeit an für die Erhaltung der Kunstwerke verantwortlich ist,
die Studenten der Akademie der Künste, der beide Kunstsammlungen jetzt
unterstellt sind, beim Studien und Kopieren von Werken in den Galerien
unterstützt, Pläne zur Umwandlung der Gemäldepräsentation in eine
Vorbildsammlung zum Kunststudium erarbeitet und die Königliche Sammlung
jährlich mit einem eigenen Gemälde bereichert. (GStA PK I. HA Rep 76 alt III, Nr.
219, fol. 1-15)
Im Herbst trifft Puhlmann wieder in Potsdam ein. Er legt in seinem neuen Amt als Königlicher Gallerieinspektor am 2. November vor der „academischen Versammlung“ unter Vorsitz des Kurators der Kunstakademie Friedrich Anton Freiherr von Heinitz, seinen Eid ab und wird Mitglied der Akademie. (GStA PK I. HA Rep 76 alt III, Nr. 219, fol. 20) Über seine Position schreibt Johann Gottfried Schadow später: „ Als Inspektor der Bildergalerie von Sanssouci war er in der Nähe von Friedrich Wilhelm II., und als Eleve des berühmten Batoni wurde sein Urteil und Gutachten in Kunstgegenständen beachtet“. (Schadow, Kunstwerke und Kunstansichten, Berlin 1987, Bd. 1, S. 159) Mit dem Gemälde „Leda“ ist Puhlmann in diesem Jahr erstmals auf der Berliner Akademie-Ausstellung vertreten. (Börsch-Supan, Kataloge, 1787: 226)
1788
Puhlmann erstellt das Verzeichnis der Gemäldesammlung in der
Bildergalerie von Sanssouci, das er am 5. Juni der „academischen Commission“
überreicht. Er wird nun unter den Mitgliedern des akademischen Senats als
Lehrer der „praktischen Malerei“ geführt.
Noch im selben Jahr zum Rektor
der Akademie berufen, veröffentlicht er in der „Monats-Schrift der Akademie
der Künste“ im Oktober einen Aufsatz „Ueber den Nutzen, den die bildenden
Künste der Gesellschaft leisten“, in dem er seine merkantilistischen
Überlegungen zur Förderung der Kunst vorstellt. (Monats-Schrift der Akademie
der Künste und mechanischen Wissenschaften zu Berlin, Viertes Stück, Oktober
1788, S. 169-183)
Zu Puhlmanns Ernennung schreibt Schadow: „er wurde zum
Rektor ernannt, und seine in Rom gezeichneten Akte dienten der ersten Klasse
der freien Handzeichnung als Vorbilder. Diejenigen Eleven, welche anfingen
im Kolorit sich zu üben, mußten nach Sanssouci, wo sie unter seiner Leitung
standen.“ (Schadow, Kunstwerke und Kunstansichten, Berlin 1987, Bd. 1,
S. 159)
Im selben Jahr ist er auf der Akademie-Ausstellung mit 10 Gemälden und 18 Zeichnungen, fast ausschließlich mit Sujets aus der antiken Mythologie, vertreten. (Börsch-Supan, Kataloge, 1788: 39-66) Seine Arbeiten stoßen in der Öffentlichkeit jedoch auf herbe Kritik. Daniel Chodowiecki berichtet u. a. von zwei Kinderbildnissen, die „ganz unter der Kritik gemahlt“ seien. (Briefe Daniel Chodowieckis an Anton Graff. Hrsg. von Charlotte Steinbrucker, Berlin und Leipzig, 1921, S. 66, Zit. nach Götz Eckardt. Ein Potsdamer Maler in Rom, 1979, S.20)
1789
Puhlmann wird beauftragt, die
Darstellungsidee für das Grabmal des Prinzen von der Mark als Vorgabe für
Johann Gottfried Schadows Entwurf zu entwickeln. Schadow erinnert sich
später: „Bei dem Denkmal des Grafen von der Mark war ich genötigt, in vielen
Dingen mich seiner Meinung zu unterwerfen.“ (Schadow, Kunstwerke und
Kunstansichten, Berlin 1987, Bd. 1, S. 159).
In diesem Jahr zeigt Puhlmann nur eine Arbeit auf der Berliner Kunstausstellung. Es ist das Porträt „Der Sohn des Hrn. Geheimen Kämmerier Riez, in der Kleidung Hamlets in einer Gegend in Charlottenburg.“ (Börsch-Supan, Kataloge, 1789: 23) Am 20. November legt Puhlmann in der Akademie der Künste seinen „Plan zu einem Zeichenbuche“ vor, das zum Nutzen der Akademie über den Buchhandel verkauft werden soll. (GStA PK I. HA. Rep. 76 alt III, Nr. 124)
1790
Das Verzeichnis und eine Beschreibung
der Gemälde der königlichen Bildergalerie erscheint. Nach einem Auszug aus
dem Reglement der Akademie der Bildenden Künste vom 26. Januar soll
Puhlmann, "in den Sommer-Monathen beim Copiren nach Gemählden auf Unserer
Bilder Gallerie bey Sanssouci die Aufsicht führen, von den Fortschritten der
jungen Künstler dem academischen Senat monathlich schriftlich Bericht
abstatten in den Winter-Monathen aber im Lebendzeichnen unterrichten und so
oft ihn die Reihe trifft, auf der Academie den Act stellen.“ (GStA PK I. HA Rep 76
alt III, Nr. 219, fol. 33)
1791
Am 26. April wird Puhlmann auf Antrag
des Kuratoriums der Akademie der Künste von Friedrich Wilhelm II. „in
Rücksicht seiner Uns, und insonderheit der gedachten Academie bisher
geleisteten treuen und nützlichen Dienste, und wegen seiner manigfalltigen
practischen KunstKentniße, womit er der Academie und Unserer Gallerie noch
ferner nützlich zu seyn angelobet hat.“ zum Hofrat ernannt. (GStA PK I. HA Rep 76
alt III, Nr. 219, fol. 38, 39).
Auf der Berliner Akademie-Ausstellung ist
Puhlmann mit folgenden Arbeiten vertreten: „Figur des Königs zu Pferde,
einmal mit Piedestall und einmal ohne Piedestall“, „Eine sitzende Venus, die
sich zum Baden entkleidet“ , und der Skizze „Die bußfertige Magdalena“.
(Börsch-Supan, Kataloge,1791: 6, 31) Auf Vermittlung von Heinitz wird die Venus durch den Hof für 400 Taler angekauft. (GStA PK I. HA Rep 76 alt III, Nr. 19, fol. 141)
Am 11. Dezember bewilligt ihm der König eine jährliche Gehaltserhöhung von 100 Taler. Mit dieser Bewilligung verknüpft der Kurator der Kunstakademie Friedrich Anton Freiherr von Heinitz jedoch die Erwartung, daß Puhlmann mit seinen „practischen Kenntnißen“ die Vorlesungen zur Ornamentik von Hofrath Karl Philipp Moritz unterstützt „und besonders als Rector, sich eine eigenthümliche Beschäftigung mit dieser wichtigen partie nehmen wollten“. (GStA PK I. HA Rep 76 alt III, Nr. 219, fol. 40)
1793
Das einzige Bild, das Puhlmann auf der
Berliner Akademie-Ausstellung zeigt ist das Gemälde „Der Tod der Sappho, wie
sie, an der Gegenliebe des Phaon verzweifelnd, sich von einen Felsen ins
Meer stürzt.“ (Börsch-Supan, Kataloge, 1793: 34)
1794
Nach dem Tod des Hofmalers Schulze
erhält Puhlmann die von ihm beantragte Gehaltszulage von 100 Talern für die
Arbeiten „bei Reparirung der Gemählde“, die er für Schulz ausgeführt hatte.
(GStA PK I. HA Rep 76 alt III, Nr. 219, fol. 42, 43)
In diesem Jahr zeigt Puhlmann auf der Berliner Akademie-Ausstellung das Gemälde „Eine betende Magdalena in einer Felsenhöhle“, die Skizze „Helena rettet sich in der Nacht der Einnahme von Troja in den Tempel der Vesta, wo sie Äneas entdeckt, und erstechen will.“ und eine Kopie des Gemäldes „Galathea wird von einen Dephin auf der ruhigen See getragen“ von Guido Reni. (Börsch-Supan, Kataloge, 1794: 26-28)
1795
Puhlman ist auf der Berliner
Akademie-Ausstellung mit einer „Venus“ , einem „weibliche(n) Porträt“ sowie
„Zwei akademisch gezeichneten Gruppen nach der Natur“ und „Zwei dergleichen
einzelne Figuren“ verteten. (Börsch-Supan, Kataloge, 1795: 21-26)
1797
Als einzige Arbeit zeigt Puhlman auf
der Berliner Akademie-Ausstellung das Bild „Jupiter, dem jede Verwandlung zu
Gebothe steht, will unter der Gestalt eines Schwans die Venus, so wie ehedem
die Leda im Bade berücken.“ (Börsch-Supan, Kataloge, 1797: 18)
Im kommenden Jahr werden die beiden
Schloßgalerien wieder dem Hofmarschallamt unterstellt. Puhlmanns Aufgabe
beschränkt sich im Wesentlichen darauf den Besuchern der Galerie die Werke
zu erläutern.
1800
Puhlmann stellt gemäß der Forderung des
Königs nach patriotischen Sujets das Gemälde „Friedrich II. am
Sarg des Großen Kurfürsten im Berliner Dom“ in der Akademie-Ausstellung
aus. (Börsch-Supan, Kataloge, 1800: 7) Aufgrund seiner offenkundigen,
malerischen Schwächen erfährt es eine vernichtende Kritik. So heißt es „Das
einzige Verdienst dieses Bildes ist die Wahl des schönen malerischen
Gegenstandes, der aber unter den Händen des Künstlers alles Schöne verloren
hat.“ (H. H. Füßli, Allgemeines Künstlerlexikon, Zürich 1810, S. 1181, Zit.
nach Götz Eckardt. Ein Potsdamer Maler in Rom, 1979, S.20)
1801
Am 14. November teilt der Sekretär der
Akademie der Künste, Johann Gottfried Mölter, Puhlmann mit, daß König
Friedrich Wilhelm III. beabsichtigt, seine beiden Gemäldegalerien nach dem
Vorbild der Porzellanmanufaktur für einen Eintritt von 4 Groschen öffentlich
zugänglich zu machen. Puhlmann soll erklären, an welchen Tagen diese Öffnung
möglich ist, wie hoch seine bisherigen „Douceur-Gelder“, die er von
Besuchern der Galerie erhielt, waren und wieviel er davon dem Galeriewärter
gegeben hat. Puhlmann bezweifelt in seinem drei Tage später datierten
Anwortschreiben, daß eine allgemeine Öffnung der Galerien „in Königl.
Gebäuden schicklich“ sei und empört sich darüber, daß man ihm durch diese
Neuerung seine Einkünfte nehmen wollte: „denn wenn Sr. Hochfreyherrl.
Excellenz mir das Publicum der Hauptstadt nehmen wollen, worunter
Herrschaften, bemittelte Leute und auch Fremde gehören, was bleibe mir den
übrig.“ Er hoffe, daß dieser Vorschlag zurückgenommen werde, da er „hierüber
mit Leuten gesprochen die es gewiß wissen können, das Sr. Majestät der
König, einen solchen Vorschlag nie billigen werden, und das dieselben viel
zu gnädig sind, als das sie jemanden seine Emolumente nehmen solten.“ Die
Fragen zu den Öffnungszeiten und seinen „Douceur-Geldern“ werde er
beantworten, wenn „Seine Hochfreyherrl. Excellenz ausdrücklich von mir einen
solchen Bericht begehren.“ (GStA PK I. HA Rep 76 alt III, Nr. 219, fol. 56, 57)
1802
Puhlmann stellt in der
Akademie-Ausstellung die Bilder „Pyramus und Thisbe. Eine Composition von 12
Figuren eigene Erfindung“ und „Bathseba im Bade. Eine Nachahmung eines
Gemäldes von G. Flint in der Bildergallerie zu Sanssouci“ aus.
(Börsch-Supan, Kataloge, 1802: 33,34)
1804
Auf der Berliner Akademie-Ausstellung
zeigt Puhlmann „Ein Porträt, ganze Figur, im kleinen, auf Holz gemalt“, „Ein
Amor, ganze Figur, auf Papier im kleinen gemalt“ und „Der Prinz Adolf von
Geldern seinem Vater drohend, eine Kopie nach Rembrandt, aus der
Bildergalerie von Sanssouci“. (Börsch-Supan, Kataloge, 1804: 10-12)
1806
Das einzige Werk, das Puhlmann in der
Akademie-Ausstellung zeigt, ist das Gemälde „Leander“ (Börsch-Supan,
Kataloge, 1806: 172). Während der französischen Besetzung gelingt es ihm,
einige Werke vor dem Abtransport nach Paris zu bewahren. In die späteren
Museumsplanungen wird er aber nicht mehr einbezogen.
1808
Puhlmann ist auf der
Akademie-Ausstellung mit folgenden neun Arbeiten vertreten: „31. Die
Melancholie. 32. Leander entkleidet sich um zu Hero zu schwimmen. 33.
Bildniß des Malers, ganze Figur. 34. Bildniß der verstorbenen Frau
Kriegsräthin Niethe. Bruststück. 35. Friedrich II. im Dom zu Berlin an dem
geöffenten Sarge des großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm. … 36. Phyrrus,
Achills Sohn, ermordet den König Priamus von Troja. 37. Diana ladet den vom
Kriege ausruhenden Mars zur Jagd ein … 38. Asterie wird vom Jupiter als Adler
im Schlaf überfallen. 39 Jupiter und Ganymedes. Skizze in Wasserfarben“.
(Börsch-Supan, Kataloge, 1808: 31-39)
1810
Puhlmann zeigt auf der Berliner
Akademie-Ausstellung drei Arbeiten mit religiösem Sujet: „21. Ein Christus.
22. Die Andacht. 23. Die heil. Veronika mit dem Schweißtuche Christi“ und
das Bild „24. Sokrates im Gefängnisse“ (Börsch-Supan, Kataloge, 1810:
21-24)
1812
Puhlmann stellt auf der
Akademie-Ausstellung wieder neun Arbeiten aus: „19. Venus übergiebt Amorn
Pfeile und Bogen. 20 Narcissus wird sein Bild im Wasser gewahr. 21. Hagar
mit ihrem Sohn Ismael in der Wüste. 22. Laokoon mit seinen Söhnen wird von
Schlangen getödtet. 23. Die Tochter des Pharao findet das Kind Moses, nach
einer Idee des Pompeo Battoni ausgeführt. 24. Ein Porträt, im Charakter der
Kleopatra, wie sie die Perle in Essig auflöst. 25. Ein Porträt, im Charakter
der heil. Cäcilie. 26. Ein Christuskopf, nach Raphael. 27. Eine Gruppe
Soldaten, aus dem Gemälde des Attila, nach Raphael“ (Börsch-Supan, Kataloge,
1812: 19-27)
1814
In diesem Jahr stellt Puhlmann auf der
Berliner Akademie-Ausstellung die drei Arbeiten „11. Eine Mutter mit ihrem
Sohne, halbe Figuren. … 12. Eine Mutter mit ihrer Tochter bei einem Gewitter
auf der See, in Gefahr unterzugehen. … 13. Amor vincit omnia (Die Liebe
überwindet Alles) …“ aus. (Börsch-Supan, Kataloge, 1814: 11-13)
1816
Mit folgenden sechs Arbeiten ist
Puhlmann auf der Akademie-Ausstellung vertreten: „11. Ein Engel kündigt Adam
und Eva den Tod an. 12. Die Zeit entdeckt die Wahrheit. 13. Apollo als Hirt,
in seiner Verbannung aus dem Olymp beim König Admet in Thessalien. 14. Ein
Begräbnisplatz. In der Mitte desselben ist ein Ehrendenkmal errichtet für
die in den Jahren 1813, 14 und 15 gefallenen Krieger …. 15. Diogenes sucht
bei Tage Menschen mit der Laterne. Halbe Figuren, mehrentheils Bildnisse.
16. Die Malerei, halbe Figur“. (Börsch-Supan, Kataloge, 1816: 11-16)
1818
Puhlman zeigt auf der
Akademie-Ausstellung die sechs Arbeiten: „9. Christus sitzend in Wolken; mit
der rechten Hand ertheilt er den Segen, in der linken hält er die Weltkugel.
… 10. Eine Mutter, die ihrem Kinde die Brust giebt. 11. Ein Ecce Homo, nach
Raphael, aus der Bildergallerie zu Sanssouci. 12. Die Anbetung der Hirten.
13. Christus. 14. Johannes der Täufer. Beides ganze Figuren.“ (Börsch-Supan,
Kataloge, 1818: 9-14)
1820
Puhlmann stellt in der Berliner Akademie
die beiden Arbeiten „4. Johannes der Täufer, ganze Figur, Lebensgröße“ und
„5. Besuch des Sokrates bei Theodota“ aus. (Börsch-Supan, Kataloge, 1820:
4,5)
1822
Puhlmann zeigt auf der Berliner
Akademie-Ausstellung nur das Bild „Eine Mutter mit ihrem Kinde; nach einer
Idee von R. Mengs, aber nach der Natur gemalt.“ (Börsch-Supan, Kataloge,
1822: 4)
1824
Puhlmann zum letzten Mal auf der
Berliner Akademie-Ausstellung vertreten. Seine ausgestellten Bilder sind:
„4. Die Göttin Hertha, welche nach der gewöhnlichen Sage, von den alten
Deutschen auf der Insel Rügen verehrt sein soll; nach Tacitus von
Deutschlands Lage, Sitten und Völkern, Kap. 40. 5. Artemisia, Königin von
Karien, den Tod ihres Gemahls Mausolus betrauernd. 6. Eine
Gitarren=Spielerin in einer Landschaft, ganze Figur“. (Börsch-Supan,
Kataloge, 1824: 4-6)
Über die Qualität von Puhlmanns Malerei
urteilte Johann Gottfried Schadow später, daß wenn Puhlmann „statt nach
Italien zu gehen, sich bei einem holländischen Meister in die Lehre begeben
hätte, ein tüchtiger Künstler aus ihm geworden wäre“. (Schadow, Kunstwerke
und Kunstansichten, Berlin 1987, Bd. 1, S. 159)
Mit seinen Porträts, die zum
Teil noch dem barocken Repräsentationsbildnis verpflichtet sind, fand
Puhlmann neben den hervorragenden Berliner Porträtisten dieser Jahre wenig
Anklang.
1826
Am 8. Juni 1826 starb Puhlmann kurz vor
Vollendung seines 75. Lebensjahr in seinem neben dem elterlichen Gasthof
errichteten Haus am Brandenburger Thor in Potsdam.
Literatur:
- Johann Gottfried Schadow, Kunstwerke und Kunstansichten. Ein Quellenwerk zur Berliner Kunst- und Kulturgeschichte zwischen 1780 und 1845, Hrsg. Götz Eckardt, Bd. 1-3, Berlin 1987
- Briefe Daniel Chodowieckis an Anton Graff. Hrsg. von Charlotte Steinbrucker, Berlin und Leipzig, 1921I
- Ein Potsdamer Maler in Rom. Briefe des Batoni-Schülers Johann Gottlieb Puhlmann aus den Jahren 1774 bis 1787, Hrsg. Götz Eckardt, Berlin 1979
- H. H. Füßli, Allgemeines Künstlerlexikon, Zürich 1810
- Die Kataloge der Berliner Akademie-Ausstellungen 1786-1850, bearb. Von Helmut Börsch-Supan, 2 Bd., Berlin 1971, Bd. 1
- Monats-Schrift der Akademie der Künste und mechanischen Wissenschaften zu Berlin, Viertes Stück, Verlag der Königl. Preuss. Akademischen Kunst- und Buchhandlung, Berlin, 1799
- Acta betreffend die Anstellung des Johann Gottlieb Puhlmann als Inspector der königl. Bilder=Gallerie, desgl. des Gallerie Wärters Wöppel 1787-1802, GStAPK, I. HA Rep 76 alt III, Nr. 219
- Acta betreffend den Vorschlag des Gallerie Inspectoris Puhlmann, zu Anfertigung eines Academischen Zeichenbuches v. 1789-1793, GStAPK, I. HA. Rep. 76 alt III, Nr. 124
Person: Johann Gottlieb Puhlmann, Berliner Klassik, hrsg. v. der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, 2003-2013. URL: https://berlinerklassik.bbaw.de/personen/718.
Link zu den API-Daten: https://berlinerklassik.bbaw.de/api/personen/718