Lebenslauf:
  
  1772
  Friedrich Wilhelm August Bratring wird als Sohn eines evangelischen
 Pfarrers in Losse in der Altmark geboren. 
 
 1788
  Tod der Mutter Dorothea Elisabeth. Studium der Theologie in Halle.
 Unter Reinhold Forsters Einfluß Wechsel zur Geographie. 
 
 1799 bis 1810 
 Bratring arbeitet als Hilfsarbeiter an der Königlichen Bibliothek. 
 
 1803
  Bratring wird Sekretär beim Preußischen Generaldirektorium. 
 
 1804
  Der erste Band der "Statistisch-topographischen Beschreibung der Mark
 Brandenburg" erscheint. 
 
 1805 
 Hochzeit mit Amalia Luise Bandelin. 
 
 1808
  Eine Anstellung im neugegründeten statistischen Büro scheitert aufgrund
 der Entlassung Steins. 
 
 1813
  Ernennung zum Gerichtlichen Bücherauktionskommissar. Hochzeit mit
 Justine Luise Dorothea Bandelin. 
 
 1829
  Bratring stirbt als Vater von 2 Söhnen und einer Tochter aus erster und
 einem Sohn aus zweiter Ehe 56 jährig in Berlin. 
 
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 Über das Leben von Friedrich Bratring ist wenig bekannt. Er studierte in
 Halle zunächst Theologie und wechselte später, unter dem Einfluß Reinhold
 Forsters, zur Geographie, der er sein Leben lang eng verbunden war. Bratring
 verfolgte einen wechselvollen Berufsweg. Er war Angestellter der Königlichen
 Bibliothek, arbeitete an der Akademie der Wissenschaften und wurde 1811 ins
 Generaldirektorium berufen. Eine Anstellung am neugegründeten "Statistischen
 Bureau" wurde durch die Entlassung Steins 1808 verhindert. Seit 1799
 arbeitete Bratring an seinem Hauptwerk, der "Statistischen-topographischen
 Beschreibung der Mark Brandenburg", die bis heute einen unschätzbaren Wert
 für die Erfassung der Sozialstruktur und der Geographie Brandenburgs um 1800
 darstellt. Mit dieser Arbeit wollte er u.a. für die wirtschaftliche
 Erschließung des Landes werben. Zudem widmete er sich weiteren historischen
 und topographischen Studien europäischer Länder und Regionen. Politisch
 stand Bratring der Monarchie nah, begeisterte sich ab 1807 zunehmend für die
 spanische Erhebung gegen Napoleon und sah die "Landmiliz" als ideales Mittel
 des Befreiungskampfes an.
 
 
 SH