1788
Am 10. Oktober wird Ludwig Wilhelm Wichmann in Potsdam geboren.
1800Wichmann wird bereits im Alter von zwölf Jahren Schüler von Gottfried Schadow.
1804
Noch als Akademieschüler debütiert Wichmann bei der Berliner Akademieausstellung mit den beiden Arbeiten:
"Ein Faun mit der Gyring" und einer Portraitbüste (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1804:273.274).
1806
Das Relief
"Hektor in dem Frauengemach der Helena im Palast des Paris [...]" wird bei der diesjährigen Berliner Akademieausstellung gezeigt. Der Katalog vermerkt weiterhin eine Urne aus Marmor, die im Zusammenarbeit mit Heinrich Wichmann entstanden ist, sowie eine Kopie des antiken
"Scheibenwerfers" und eines
"schlummernden Mädchens" (nach einem Entwurf Schadows; ein Guß in Bronze von 1906 heute im BSM Alte Nationalgalerie SPKB, Inv.-Nr. B I 258; dig. Abb. im Bildindex FotoMarburg) nach einer Arbeit Gottfried Schadows (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1806:225-228).
1808
Mit Ausnahme der Urne werden bei der Berliner Akademieausstellung alle Arbeiten von 1806 erneut gezeigt (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1808:207-209).
Für die Gartenanlage von Schloß
Rosenfels (später Schloß Friedrichsfelde) entsteht eine
"Liegende Frau", vermutlich nach einer Vorlage Schadows (Bloch/Grzimek, 1978, S. 85).
1809 bis 1813
Aufenthalt in Paris, dort u.a. bei Jacques Louis David und François Joseph Bosio in der Lehre.
1814
Wichmann ist nach seiner Rückkehr aus Paris erstmals wieder bei der Berliner Akademieausstellung vertreten und zeigt
"Eine weibliche stehende Figur die Unschuld vorstellend" sowie drei Büsten mit den Portraits Friedrich Schleiermachers und der Geschwister Eduard und Evelina von Waldenburg (Neffe und Nichte von Wichmann) (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1814:238-241).
Unterstützt Schadow beim Rostocker Blücher-Denkmal und dem Luther-Denkmal in Wittenberg.
1816
Bei der diesjährigen Akademieausstellung werden mehrere Gipsbüsten Wichmanns unter einer Nummer gezeigt, die jedoch nicht weiter durch den Katalog beschrieben sind. (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1816:242).
1817
Zusammen mit Gottfried Schadow fertigt Wichmann die Modelle für die geflügelten Viktorien des Triglyphenfrieses der Neuen Wache (Unter den Linden 4) (Dehio, Berlin, S. 76).
1818
Nach dem Tod des Bildhauers Bardou übernimmt Wichmann die Leitung der Bossir- und Modellierklasse in der Kunst- und Gewerbeschule.
Aufenthalt in Paris. Studium bei Jacques-Louis David.
1819
Am 5. Januar wird Wichmann zum ordentlichen Mitglied der Akademie der Künste ernannt und ist dort Lehrer für das Ornamentfach (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1820:X). Reise nach Italien mit seinem Bruder Karl Friedrich
.
1820
Rückkehr nach Berlin.
Die Chronik des Ausstellungskataloges der Berliner Akademie erwähnt Wichmanns Aufenthalt in Italien, "um sich [...] [dort] für das Fach der Ornamente mehr ausbilden" zu lassen. Der Katalog fährt fort: "Derselbe setzt nun nach seiner Rückkehr den Unterricht in diesem Kunstzweige fort, und mehrere Handwerker, welche nur an Sonntagen Zeit haben, werden wahrscheinlich eine Erweiterung dieses Faches in dem Unterrichte des Institutes veranlassen." Von seinen Arbeiten werden bei der Ausstellung
"Ein sitzendes Blumenmädchen" und
"Eine Büste, nach dem Leben" gezeigt (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1820:V.249.250).
1821
Ernennung zum Professor an der Akademie der Künste. Annahme einer
Lehrstelle an der neu errichteten Gewerbeschule, dort zusammen mit seinem Bruder Gründung einer
eigenen Werkstatt, in der hauptsächlich Bildplastiken entstehen.
Gipsbüste des General August Ferdinand Bernhardi (dig. Abb. im Bildindex FotoMarburg).
1822
Bei der Akademieausstellung präsentiert Wichmann ein Gipsmodell "zu dem eisernen Denkmal auf dem Kreuzberge". Die sieben Fuß (= 2,19m) hohe Figur bezieht sich thematisch auf die Schlacht von Bar-sur-Aube. Daneben werden noch "einige Büsten, nach dem Leben" gezeigt, die jedoch nicht weiter durch den Katalog beschrieben sind (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1822:344.345).
Weitere Arbeit Wichmanns für das Kreuzbergdenkmal: Allegorie der Schlachten von Katzenbach. Wichmann führt außerdem die anderen Entwürfe von Christian Daniel Rauch und Ludwig Tieck aus. Alle Arbeiten entstanden nach Vorgaben Friedrich Schinkels, der die Leitung des Gesamtentwurfes inne hatte (Dehio, Berlin, S. 293).
[Eine genaue Auflistung der Arbeitsteilung bei Bloch/Grzimek, 1978, S. 85]
1826
Wichmann zeigt bei der diesjährigen Akademieausstellung die Arbeit "Armor und Psyche", sowie mehrere Büsten, die der Katalog, ohne sie weiter zu beschreiben, unter einer Nummer führt (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1826:613.614).
1827
Wichmann entwirft für das Grabmal Ludwig von Brauchitschs, das sich auf dem Berliner Garnisonfriedhof (Kleine Rosenthaler Straße 3-7) befindet, einen weiblichen Genius mit Flügeln auf einer Akanthusblüte stehend (Dehio, Berlin 1994, S. 160).
1828
Die diesjährige Akademieausstellung zeigt folgende Arbeiten Wichmanns: Eine Kolossalbüste des Kurfürsten Friedrich Wilhelm, die für die Walhalla bestimmt ist, sowie die
"Die Büste der Demoiselle Sonntag" und eine männliche Büste, alle drei Arbeiten sind von Wichmann in Marmor ausgeführt worden. An Gipsarbeite werden gezeigt:
"Eine sitzende weibliche Figur, nach einer früheren Idee neu umgearbeitet", eine Büste Albrecht Dürers (1828 war der 300. Todestag von Dürer, die Büste wurde im Zusammenhang der Dürerfeier in der Akademie geschaffen), sowie
"zwei Büsten nach dem Leben", darunter die Büste der Henriette Sonntag (dig. Abb. im Bildindex Fotomarburg) (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1828:534-539).
Für das von Friedrich Schinkel entworfene Wohnhaus in der Feilnerstraße 1-2 (Berlin-Kreuzberg) fertigt Wichmann Modelle für das Portalgewände und verschiedene Fensterbrüstungsplatten nach den Zeichnungen Schinkels. Die Modelle werden in der Werkstatt Feilners in Ton gebrannt. (dig. Abb. im Bildindex FotoMarburg)
Die Akademiechronik des Ausstellungskataloges vermerkt unter den Ankäufen der Akademie: "Die kolossalen Figuren von gebrannter Erde (der heil. Michael und zwei Engel) welche den Haupteingang der Werderschen Kirche zieren" (Börsch-Supan, Kataloge, 2. Bd. 1828:XIV)
1830
Wichmann ist an der Ausstattung der Friedrich-Werderschen Kirche in Berlin-Mitte beteiligt. Der Katalog der Akademieausstellung, der in seiner Chronik ausführlich auf das Bauprojekt berichtet, schreibt, Wichmann habe "die kolossalen Figuren in gebrannter Erde, der heilige Michael über der Thür und die beiden Engel [...] modellirt." [Das Modell wird von Tobias Feilner ausgeführt und ist jetzt durch eine Kupferkopie des 20. Jahrhunderts ersetzt (Dehio, Berlin, S. 70)] [Es bestand aus drei Teilen]
Weiterhin wird erwähnt, dass Wichmann "die Modelle zu den vier weiblichen Figuren in Sandstein auf den Akroterien des großen Quadrats" für das "Königliche Museum" (heute Ägyptisches Museum und Papyrussammlung) angefertigt und im Auftrag des preußischen Königs die Gruppe
"Amor und Psyche" ausgeführt hat. Außerdem werden bei der Akademieausstellung die Büste der
"Prinzessin Karl von Preußen", der Fürstin von Liegnitz, Friedrich Hegels sowie mehrere unbenannte Büsten "nach dem Leben" gezeigt (Börsch-Supan, Kataloge, 2. Bd. 1830:XIV.XV.851-856).
Marmorbüste des Fürsten Wilhelm Malte (dig. Abb. im Bildindex FotoMarburg).
Um 1830
Büste von seinem Schwiegervater Tobias Christoph Feilner.
1832Am 26. April wird Wichmann zum Mitglied des akademischen Senats ernannt (Börsch-Supan, Kataloge, 2. Bd. 1832:VI). Der Bildhauer fertigt zudem ein Modell für die neue Preismedaille an, die von Carl Joseph Begas entworfen worden war und durch den Hofmedailleur Johann Ludewig Jachtmann ausgeführt wurde (Börsch-Supan, Kataloge, 2. Bd. 1832:VII). Bei der Akademieausstellung werden eine sechs Fuß hohe, lebensgroße, Christusstatue und mehrere unbenannte Büsten, alles in Gips gefertigt, gezeigt. Der Katalog vermerkt außerdem, dass Wichmann nun in der Hasenhegerstraße 1 wohnhaft ist (Börsch-Supan, Kataloge, 2. Bd. 1832:886.887).
1834Beteiligung an der Akademieausstellung:
"Büste der Hochseligen Fürsten Ratzewill Durchlaucht" (dig. Abb. im Bildindex FotoMarburg),
"Büste des Präsidenten Dr. Rust",
"Büste des wirklichen General-Staabsarztes der Armee, Geh.-Ober-Mediz. Raths Dr. v. Wiebel" (alle in Marmor);
"Statue des Heilands", [der Kunstkritiker (?) Kugler vermerkt später zu dieser Skulptur, nachdem er das Gipsmodell in Wichmanns Werkstatt gesehen hatte: "welches - einer eigenen unzerstreuten Beleuchtung, wie jedes plastische Werk, bedürftig - bei der vorherigen Kunst-Ausstellung dem übergroßen Andrange von Gegenständen gewichen war." (Zit. nach Storm, 1990, S. 313)] mehrere Büsten unter einer Nummer (Börsch-Supan, Kataloge, 2. Bd. 1834:981-985).
Schadow lobte die ausgestellten Büsten als "überaus gewandt in der Auffassung der lebenden Natur". (Zit. nach Börsch-Supan, 1990, S. 215)
1834/35?
Wichmann fertigt für die Potsdamer Nikolaikirche zwei Engel an, die das Schriftbild oberhalb des Tympanons an der Hauptfassade flankieren (Dehio, Potsdam, S. 6; dig. Abb. im Bildindex FotoMarburg).
1834/37
Wichmann entwirft für den von Ferdinand Langhans errichteten Neubau des Stadtpalais des Prinzen Wilhelm mehrere Wappenschilde und allegorische Figuren für das Mezzaningeschoss. Die Entwürfe werden von der Firma Tobias Feilners ausgeführt. (Dehio, Berlin, S. 81)
1835
Bis 1838 wird Hermann Schievelbein Wichmanns Schüler.
1836
Bei der diesjährigen Akademieausstellung werden die in Marmor gearbeiteten
"Büste Ihrer Durchlaucht der verewigten Prinzeß Elise Radziwil, nach der Totenmaske" sowie zwei weitere nicht näher beschriebene Büsten, darunter eine Kinderbüste. Außerdem vermerkt der Katalog mehrere Gipsbüsten- und -reliefs unter einer Nummer. Das Atelier des Künstlers befindet sich nun offensichtlich in der Neuen Wilhelmstraße 9 (Börsch-Supan, Kataloge, 2. Bd. 1836:1161-1165).
1838
Der preußische Kronprinz beauftragt Wichmann mit zwei marmornen Portraitbüsten des verstorbenen Staatsministers Jean Pierre Frédéric Ancillon (dig. Abb. im Bildindex FotoMarburg) und des ebenfalls verstorbenen Kriegsministers Karl Ernst Job-Wilhelm von Witzleben. Beide Arbeiten werden neben weiteren unbenannten Marmor- und Gipsbüsten bei der diesjährigen Akademieausstellung gezeigt (Börsch-Supan, Kataloge, 2. Bd. 1838:1005-1008).
1839
Wichmann fertigt die Bauplastik für die Tierärztliche Hochschule (Luisenstraße 56) an: Für die Fassade des Mitteltraktes entstehen 12 Reliefbüsten berühmter Veterinärmediziner sowie im Giebelfeld ein Hochrelief mit der Allegorie auf die Tiermedizin (Dehio, Berlin, S. 117).
Bei der Berliner Akademieausstellung sind zwei Marmor- und drei Gipsbüsten zu sehen (Börsch-Supan, Kataloge, 2. Bd. 1839:1051-1055).
1840
Die Chronik des Akademiekataloges vermerkt, dass Wichmann am 2. November zusammen mit anderen Mitgliedern der Akademie an den Feierlichkeiten zur Einführung der Reformation in Berlin teilgenommen hat. Bei der Ausstellung präsentiert der Bildhauer das lebensgroße Gipsmodell eines
"Mädchen[s] welches Wasser schöpfen geht" sowie zwei unbenannte Büsten aus Marmor (Börsch-Supan, Kataloge, 2. Bd. 1840:VI.1006-1008).
Marmorbüste von Tobias Christoph Feilner, heute BSM Alte Nationalgalerie SPKB (Inv.-Nr. B I 18) (dig. Abb. im Bildindex FotoMarburg).
Vor 1842
Hugo Hagen wird Schüler Wichmanns.
1842
Bei der Berliner Akademieausstellung wird die Ausführung des Gipsmodells von 1840 in Marmor gezeigt, die sich nun im Besitz der Herzogin von Talleyrand befindet. Außerdem werden fünf unbenannte Büsten in Gips gezeigt (Börsch-Supan, Kataloge, 2. Bd. 1842:1174.1175).
Nach 1843
Reinhold Begas wird für kurze Zeit Schüler Wichmanns.
1844
Wichmann wird für die diesjährige Akademieausstellung zum Kommissar ernannt. Sein Verantwortungsbereich erstreckt sich auf die skulpturalen Arbeiten. Als Ausstellungsstücke aus seiner Hand vermerkt der Katalog eine "Büste der tragischen Schauspielerin Dlle. Rachel [Élisa Rachel Félix] in Paris, nach dem Leben modellirt u. in Marmor ausgeführt" sowie eine weitere Büste aus Marmor (Börsch-Supan, Kataloge, 2. Bd. 1844:XIV.1319.1320).
1846
Neben Friedrich Drake, August Wredow und anderen Künstlern entwirft Wichmann eine der kolossalen Marmorgruppen für die Berliner Schloßbrücke. Die Skulptur
"Nike richtet den verwundeten Krieger auf" befindet sich an der Nordostseite der Brücke. [Ausführung erst 1853 (Dehio, Berlin, S. 152; dig. Abb. im Bildindex FotoMarburg)]
Bei der Akademieausstellung werden ein Gipsmodell für eine Statue des Archäologen und Kunsttheoretikers Johann Joachim Winckelmann gezeigt, die später im Erzguß ausgeführt werde soll [Modell für das Winckelmann-Denkmal in Stendal], sowie eine Marmorbüste und fünf Gipsbüsten. Außerdem wird die Skizzenzeichnung
"Der heilige Christoph" ausgestellt (Börsch-Supan, Kataloge, 2. Bd. 1846:XVII.1138-1145).
[Kugler vermerkt zum Winckelmann-Modell: "durch die feine Vollendung der Einzelheiten ausgezeichnet", "bei würdiger Fassung der bedeutenden Aufgabe", zit. nach Storm, 1990, S. 314]
1848
In der Chronik des Akademiekataloges wird vermerkt, dass Wichmann im Auftrag des preußischen Königs an zwei kolossalen Marmorgruppen arbeitet, ohne diese jedoch genauer zu beschreiben (Börsch-Supan, Kataloge, 2. Bd. 1848:X). Bei der Ausstellung zeigt der Bildhauer drei Arbeiten in Gips: Eine "Ideal-Statue Winkelmann's, überlebensgroß, mit Benennung der sichersten Bildnisse desselben. Auf Befehl Sr. Majestät des Königs in Marmor auszuführen". [Kugler bemerkt hierzu: die Arbeit sei zwar "mit aller erforderlichen meisterlichen Praktik durchgeführt, will auf mich aber nicht recht erfreulich wirken. Der Kopf wird ähnlich sein; es fehlt mir in Stellung und Haltung jedoch der begeisterungsvolle Ernst, den wir bei der Erscheinung des großen Propheten der Schönheit, auch wenn er nicht auf griechische Weise idealisiert ist, notwendig fordern müssen; der Künstler habe ihm 'wohl um die Erscheinung voller zu machen', einen Mantel gegeben, aber er habe doch nicht gewagt, "ihn den Mantel fest und sicher tragen zu lassen. Äußerlichen Stylprinzipien zu Liebe sinkt der Mantel (was freilich gar manchem Bildhauer heutigen Tages ganz unbedenklich scheint) zur Hälfte herab, und wir haben nun fortwährend die Sorge, daß der Mann im nächsten Augenblick, um den Mantel zu retten, seine monumentale Stellung verlassen muß, so wohl diese überlegt sein mag. Wichmanns Talent scheint mir nach einer anderen Richtung als der historisch-monumentalen Skulptur hin zu liegen." Zit. nach Storm, 1990, S. 314]
eine
"Büste des großen Kurfürsten" sowie eine
"Büste des belgischen Geschichtsmalers N[icaise] de Keyser, nach dem Leben" (Börsch-Supan, Kataloge, 2. Bd. 1848:1728-1730).
Die Winckelmann-Statue heute im BSM Alte Nationalgalerie SPKB (Inv.-Nr. B II 305) (dig. Abb. im Bildindex FotoMarburg).
Der Maler Franz Krüger fertigt ein Portrait von Wichmann an, heute in BSM Alte Nationalgalerie SPKB (Inv.-Nr. A II 343) (dig. Abb. im Bildindex FotoMarburg).
1850
Bei der Berliner Akademieausstellung wird das Gipsmodell für die Gruppe
"Die Wahrsagerin" gezeigt (Börsch-Supan, Kataloge, 2. Bd. 1850:939).
1851
Bis 1852 Aufenthalt in Rom.
1852
Am 21. Mai Ernennung zum Mitglied der Akademie von S. Luca.
1854
Bis 1855 Aufenthalt in Rom.
1857
Bis 1858 Aufenthalt in Rom.
1859
Am 10. Oktober stirbt Ludwig Wilhelm Wichmann in Berlin.
Am 18. Okotber wird in Stendal das Winckelmann-Denkmal enthüllt (dig. Abb. im Bildindex FotoMarburg).
Carl Jusit vermerkt hierzu: "Seit dem Jahre 1859 steht in Stendal auf dem Winckelmannplatz das bronzene Denkmal des großen Sohnes der Stadt, ein Werk des Berliner Bildhauers Ludwig Wichmann. Haltung und Blick [...] sollen uns sagen, daß der Mann den Eindruck eines bedeutenden Gegenstandes in Worte umzusetzen strebt. Aber diesen Gegenstand suchst du umsonst in Stendal und in der Altmark: weit weg mußt du wandern, bis an die Ufer des gelben Tiber, nach dem Landhaus eines römischen Prälaten, in die Hallen eines päpstlichen Palastes. Dürfte man hier das Verhältnis des Denkmals zu Ort und Umgebung scherzhaft phantastisch aussprechen, so würde man Winckelmann nachfühlen, wie er, der aus diesen Regionen heftig wegstrebte, sobald er einen Begriff von der Welt draußen hatte, nun in bronzener Unbeweglichkeit hier angefesselt worden sei, um in grenzenloser Einsamkeit eine tödliche Langeweile zu empfinden." (Zitiert nach Bloch/Grzimek, 1978, S. 58)
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Literatur
Bloch, Peter / Grzimek, Waldemar: Das klassische Berlin. Die Berliner Bildhauerschule im neunzehnten Jahrhundert, Berlin u.a. 1978.
Schüler Wichmanns:
Carl Gramzow (Schütz, 1990, S. 111), Jacob Alberty, Hugo Hagen, Christian Genschow, Hermann Schievelbein, Reinhold Begas (Börsch-Supan, 1990, S. 214)