1779
Am ersten Januar wird Wilhelm Johann Gottfried Barth in Magdeburg als Sohn eines Lehrers geboren
. Eine erste künstlerische Ausbildung erhielt er in der Fayence- und Steingutfabrik
der Unternehmerfamilie Guischard in Magdeburg.
1796 Er tritt in die Lehre als Porzellanmaler bei Johann Hubert Anton Forst an der Königlichen Porzellanmanufaktur Berlin.
Zudem ist der Schüler an der Akademie der Künste, dort Schüler von Peter Ludwig Lütke.
1800
In diesem Jahr ist eine erste Beteiligung Barths an den Ausstellungen der Akademie nachzuweisen. Er wird als "
Maler bei der königlichen Porcellain Manufaktur" bezeichnet und zeigt "
Eine Landschaft in Öl, nach Lüttke". (Börsch-Supan, Kataloge, Bd. 1, 1800:125)
1804
Barth wird im Katalog der Berliner Akademieausstellungen als "Landschaftsmaler" vorgestellt. Gezeigt werden zwei "
Stücke in Wasserfarben", es handelt sich hierbei um Landschaftsansichten sowie "
Zwei Prospekte von Dobberan, in Kupfer radirt und mit Wasserfarben übermalt nach dem Original=Gemälde des Herrn J[anus] Genelli." und eine ebenfalls übermalte Radierung des Charlottenburger Schlosses. (Börsch-Supan, Kataloge, Bd. 1, 1804:89-92)
Außer den Arbeiten auf Papier ist aus seiner Hand auch noch eine Landschaft "
nach der Natur gezeichnet und auf Porzellan ausgeführt" zu sehen. (Börsch-Supan, Kataloge, Bd. 1, 1804:473)
Notiz in der
Haude- und Spenerschen Zeitung, Nr. 137, 15.11.1804:
Se. Majestät der König haben dem Maler Barth für einen
Allerhöchstdemselben überreichten Kupferstich, das Königl. Schloß
Charlottenburg vorstellend, folgendes eigenhändig unterschriebene Allergnädigste
Schreiben nebst 10 Stück Friedrichsd’or zu übersenden geruhet.
Se. Königl. Majestät von Preußen etc. haben die Ihnen von
dem Landschaftsmaler Barth unterm 27. v. M. überreichten zwei kolorirten
Blätter eines Prospektes vom Schlosse zu Charlottenburg mit besonderm
Wohlgefallen aufgenommen, und wollen dem Künstler zum Beweise Ihres Beifalls
und Danks für diese wohlgelungene Arbeit beikommende 10 Stück Friedrichsd’or
zum Geschenk übersenden.
Potsdam den 27sten September 1804.
Friedrich Wilhelm.
1806
Barth reist über Mecklenburg nach Königsberg, Memel und Riga.
Auf der Akademieausstellung werden zwei "
Gemälde in Wasserfarben" gezeigt. (Börsch-Supan, Kataloge, Bd. 1, 1806:159.160)
1809
Ab diesem Jahr unternahm Barth einige Reisen im
Auftrag König Friedrich Wilhelms III. nach Königsberg, Memel, Riga und St.
Petersburg und war daraufhin längere Zeit in Rußland tätig. Er schuf während dieser
Zeit zahlreiche Landschafts- und Architekturansichten in Gouache und Aquarell.
1812
Barth verbringt 10 Jahre in Russland. Stationen seines Aufenthaltes sind Moskau und St. Petersburg.
1822
Barth hält sich in München auf, wie aus dem diesjährigen Katalog zur Akademieausstellung hervorgeht. Gezeigt wird lediglich ein Bild, betitelt mit "
Gegend von Moskau" (Börsch-Supan, Kataloge, Bd. 1, 1822:117)
1825
Barth wird zum Königlich-preussischen Hofmaler ernannt und hält dieses Amt bis 1841.
1826
Barth wird im Katalog der Akademieausstellung mit "Professor" vorgestellt. Gezeigt werden "
Vier Aussichten". (Börsch-Supan, Kataloge, Bd. 2, 1826:235-238)
1830Unter seinem Namen wird im Katalog der Akademieausstellung vermerkt "jetzt in Berlin".
Präsentiert wird ein "
Seestück mit Mondschein, eigene Composition, Oelgemälde auf Holz." (Börsch-Supan, Kataloge, Bd. 2, 1830:1253)
1831Anläßlich des 200jährigen Gedenktags
der Zerstörung seiner Heimatstadt Magdeburg im Jahre 1631 malte er ein Tryptichon mit Ansichten der Stadt, von welchem nur der Mittelteil erhalten geblieben ist und im Neuen Pavillion des Charlottenburger Schlosses aufbewahrt wird. Die Seitenflügel sind seit Ende des Zweiten Weltkrieges verschollen.
1840
Wilhelm Barth wird im Katalog der Akademieausstellung als "Hofmaler" bezeichnet und stellt in diesem Jahr einige Gemälde aus, die im Katalog als verkäuflich markiert sind.
Sein Wohnort wird mit "Schöneberg 39g" angegeben (Börsch-Supan, Kataloge Bd. 2. 1840, S. 2)
1841Barth siedelt nach Rheinsberg um.
1852Am 4. Januar stirbt Barth.
Gernot Ernst bezeichnet Barth als einen der "wichtigsten Vedutenmaler" in Berlin (Gernot Ernst: Die Stadt Berlin in der Druckgraphik 1570-1870. Berlin 2009, Bd.1, S. 109). Dort auch die beiden Ehefrauen Barths erwähnt: Auguste Therese Wilhelmine Kitzing (Lebensdaten unbekannt) Mutter des Eduard Bahrt (1802-nach 1853) und Christiane Dresler (1814-1869).
Das Ölgemälde "Blick auf das Potsdamer Stadtschloß und den Alten Markt" befindet sich im Besitz der Stiftung Stadtmuseum Berlin.
Literatur:
Saur AKL 7, 226f.;
Kroll, Renate (Bearb.): Wilhelm Barth 1779–1852 – ein Architekturmaler der
Schinkelzeit.
Generaldirektion der Staatlichen Galerien und Schlösser
Potsdam-Sanssouci 1981.
Kroll, Renate (Bearb.) Der Landschaftsmaler Wilhelm Barth, ein gebürtiger
Magdeburger, in: Magdeburger Blätter 1985, 47–54.
KULTURSTIFTUNG RUHR, ESSEN (HRSG.) :
St. Petersburg um 1800. Ein
goldenes Zeitalter des russischen Zarenreichs. Meisterwerke und
authentische Zeugnisse der Zeit aus der Staatlichen Eremitage,
Leningrad. Katalog zur Ausstellung in der Villa Hügel, Essen, von Juni
bis November 1990.
Cosmann, Ursula.
Berliner Vedutenmalerei. Leipzig.
1986.
Börsch-Supan, Helmut:
Die Kataloge der Berliner
Akademie-Ausstellungen 1786 - 1850. Berlin 1971.
Simon Hofer 2008