Lebenslauf:
1788
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Ein Kopf nach Wilgirt [?] gezeichnet" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1788:315).
1788/ 89
Schüler an der Akademie der Künste in Berlin.
1789
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Eine Studienzeichnung mit schwarzer Kreide nach Michel Angelo" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1789:211).
1793
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Eine Gruppe nach der Natur gezeichnet" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1793:178).
1795
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Genien, die den Tod einer Taube beweinen nach [Carlo] Cignani" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1795:140).
1796
Am 26. April bittet Kuhbeil den Kurator der Akademie um ein Empfehlungsschreiben an Friedrich Rehberg in Rom und die Ausfertigung eines Reisepasses. Heinitz bemüht sich um beides. Aus dem Entwurf des Empfehlungsschreibens geht hervor, daß Kuhbeil kein Stipendium erhält.
Rehberg führt Kuhbeil im Rapport über die von ihm betreuten preußischen Künstler in Rom auf: Kuhbeil sei im Sommer in Rom angekommen. Er zeichne nach Raffael, sei geschickt und fleißig.
Im November 1796 wird vermerkt, Kuhbeil habe Skizzen nach eigener Erfindung gezeichnet: "Eine von
den Skizzen des Hrn. Kuhbeil die er auch weiter aus zu führen denkt stellt
den Streit der Centauren mit den Lapiten nach dem Ovid vor." (GStA PK, I. HA, Rep. 76 alt III., Nr. 20, Fol. 92f.)
1797
Im Juli vermerkt Rehberg in den Rapports, daß er von Kuhbeils Arbeiten seit einiger Zeit nichts mehr gesehen habe. (GStA PK, I. HA, Rep. 76 alt III., Nr. 20, Fol. xx)
1804
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Petrus wird von dem Engel, dessen Klarheit allein das Gefängniß erleuchtet, mitten durch die schlafende Wache geführt", "Sokrates wird einige Tage vor seinem Tode frühmorgens von seinem Freunde Kriton im Gefängniß besucht. Während Kriton den sanft schlafenden Sokrates betrachtet, hat dieser einen Traum, worin ihm eine weibliche Figur erscheint und ihn mit folgenden Worten ruft: 'O Sokrates! am dritten Tage kömmst du ins fruchtreiche Pytia.' Sokrates schließt daraus, daß er erst um diese Zeit sterben werde. (Man sehe Plato in Kriton.)", "Eine Aussicht bei Subiaco, eine Stadt im Sabinerland, 8 deutsche Meilen jenseit Rom. Die Teverone, bei den Alten Anio genannt, fließt zwischen großen, von beiden Seiten der Berge in den Fluß hinabgerollten, mit Moos und Sträuchern bewachsenen, Felsenstücken. Im Hintergrunde sieht man einen Theil der Stadt Subiaco, besonders zur linken Seite das vom letzt verstorbenen Pabste Pius VI. erbaute Seminarium", "Ein junges Mädchen aus dem kleinen Fürstenthum Sora, in der Terra di Lavoro, im Königreich Neapel, in ihrer landesüblichen Kleidertracht, die aus einem Hemde und einigen viereckigen Stüciken Tuch bestehet, welche mit breiten Borten und Schnüren unter der Brust zusammen gehalten werden. Den Hintergrund macht der Meerbusen von Neapel, von welcher Stadt man einen kleinen Theil, das Kastell Uovo, siehet, hinter welchem sich der rauchende Vesuv erhebt, an dessen Fuße der Flecken und das Königl. Lustschloß Portici liegen. Auf der Mitte des Berges zeigt sich noch deutlich in dieser Ferne die Wohnung des Eremiten. - (Gemälde in Wasserfarbe)", "Eine Begräbnißhalle. Braungetuschte perspektivische Zeichnung", "Der Kopf des rächenden Engels", "Der Kopf des Heliodors. Beide nach dem Gemälde Raphaels im Vatican und in der größe der Originale gezeichnet" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1804:103-109).
1805
Kuhbeil übernimmt nach dem Tod Graetschs die Leitung einer Zeichenklasse an der Akademie der Künste.
1806
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
Drei braungetuschte Zeichnungen:
"Gottschalk, Fürst der Wenden, vom Stamme der Obotriten, faßte den Entschluß, die christliche Religion unter seinen Völkern auszubreiten. Er schickte deshalb mehrere Geistliche als Bekehrer unter die Wenden, legte Bisthümer an und übernahm es sogar selbst, das Christenthum öffentlich zu lehren. - Als er eines Tages zu Lenzen in der Priegnitz predigte, wurde er, auf Anstiften einiger seiner Wendischen Unterthanen, im Junius des Jahres 1065, am Altare ermordet. Die Gothische Bauart der Kirche ist von der Westmünster-Abtey in London entlehnt.", "Dem ermordeten Fürsten, der von den Deutschen Zeitgenossen als ein Märtyrer angesehn wurde, wird von seinen treuen neubekehrten Unterthanen die letzte Ehre erzeigt. Es werden Prozessionen zu seinem in der Mitt der Kirche ausgestellten Leichnam gehalten. Unter mehrern vom Volke sieht man auch eine Prozession von Mönchen singend der Kreuzgang der Kirche herauf kommen. Die Kirche selbst ist die nämliche, wie in der vorhergehenden Zeichnung, nur daß die Ansicht aus einem andern Standpunkte genommen ist. In dem großen Hauptfenster im Hintergrunde des Chors sieht man als Glasmalereien die Hauptpersonen und Lehrer des christlichen Glaubens angebracht; nämlich ganz oben Gott den Vater, etwas tiefer die vier Evangelisten und in den untersten Fenstern die zwölf Apostel. Vor demselben steht der Hauptaltar, worauf sich als Altargemälde die Kreuzigung Christi befindet; welche alles aber, da es ganz im Hintergrunde sichtbar ist, nur ganz schwach angedeutet werden konnte.", "Ein fürstliches Begräbniß-Gewölbe, gleichfalls nach Gothischer Bauart".
Zwei Gemälde in Wasserfarbe:
"Ein junges Mädchen aus der Italienischen Schweiz, von der Gegend des Flusses Tessino, in ihrer dortigen Kleidertracht abgebildet", "Eine Bewohnerin des gebirgigten Theils des Päbstlichen Gebiets an der Neopolitanischen Gränze; ebenfalls in ihrer landesüblichen Kleidertracht. Der Hintergrund ist die acht Deutsche Meilen jenseits Rom im Gebirge gelegene Stadt Subiaco".
Ölgemälde:
"Johannes der Täufer wird nach dem Verlangen der Herodias, auf Befehl des Herodes, im Gefängnis enthauptet".
Zeichnungen mit schwarzer Kreide:
"Bildniß des Dichters Dante, nach Raphael", "Ein jugendlicher Kopf aus dem Bilde Raphaels, der Streit über das Sacrament" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1806:40-47).
Bei den ersten drei Zeichnungen lobt die Haude- und Spenersche Zeitung besonders die Darstellung der gotischen Architektur (Haude- und Spenersche Zeitung, 09.10.1806, Nr. 121).
1808
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Das Innere einer gothischen Kirche, zwei braun getuschte Zeichnungen. (M. s. das Verz. v. 1806. S. 13. No. 40.41)", "Zwei andere Zeichnungen in ähnlicher Manier".
Gemälde in Wasserfarbe:
"Ein junges Mädchen aus dem Fürstenthume Sora in der Terra di Lavoro im Königreiche Neapel, in ihrer Landestracht. - Im Hintergrunde zeigt sich der Golf von Neapel nebst einem kleinen Theile der Stadt, und das Kastel Nuovo; hinter diesem der Berg Vesuv, zu dessen Füßen man das Königl. Schloß von Portici erblickt", "Eine Bewohnerinn des gebirgigten Theils des Kirchenstaats an der neapolitanischen Grenze in ihrer Landestracht. Der Hintergrund ist die acht deutsche Meilen jenseit Rom im Gebirge gelegene Stadt Subiaco", "Ein junges Mädchen aus der italienischen Schweiz von der Gegend des Flusses Tessino".
Ölgemälde:
"Jupiter in der Gestalt Dianens und die Nymphe Kallisto" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1808:109-116).
1810
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Der blinde König Ödipus, aus Theben verbannt und von seiner Tochter Antigone geleitet, im Haine der Eumeniden bei dem athenienischen Flecken Kolonos. Er erzählt einigen athenienischen Greisen sein unglückliches Geschick; voll Entsetzen darüber wollen sie ihn von ihrem Gebiet vertreiben", "Jupiter, der sich in eine Nymphe der Diana verwandelt hat, überrascht, von einer Schaar Liebesgötter geführt, die im Walde schlafende Nymphe Kallisto", "Fingal im Kampfe mit dem Geiste Loda's, nach Ossian", "Semir und Semira, ein Gemälde aus der Sündfluth, nach Gesners Dichtung" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1810:46-49).
1812
Erscheinen die Studien nach alten florentinischen Mahlern. Gezeichnet und geätzt von C.L. Kuhbeil, mit 57 Blättern in 4 Heften. (ANsehen in Biblk. UDK u. ebd.
Verzeichnis der von... Kuhbeil und anderen
hinterlassenen Bücher..., welche ... durch den.... Auctionskommissarius
Bratring ... versteigert werden sollen)
1814
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
Bemerkung des Kataloges: "Lehrer an der Akademie".
"Eine freie Aussicht über Trümmer vom Landhause Kaiser Hadrians bey Tivoli, oben vom Tempel des Canopus genommen. Außer dem Hauptgegenstande, den großen Überresten der ehemaligen amphitheatralischen Sitze und das Bassin der Naumachie, übersiehet man eine große und weite Ferne der klassischen Gegend. Nach der linken Seite des Hintergrundes die tief an einer Terasse liegenden hundert Kammern, oder die Wohnungen der Leibwache des Kaisers, den mit einer Mauern umgebenen Platz, wo man vermuthet, daß Hadrian seine Soldaten geübt habe; weiter links das über Ölbäumen hervorragende Grabmal des Plautius an der Straße vor Tivoli; noch näher am Rande des Bildes, fern am Horizont, ragt der einzeln stehende Monte Soracte hervor, worauf bey den Alten ein dem Apoll geheiligter Tempel stand; die Mitte des Hintergrundes nehmen die nackten Monticelli ein und die rechte Seite endet der graue und hohe Monte Gennaro", "Überrest eines großen gewölbten Saales, von dem man verlauthet, daß er zu den Bädern in derselben Villa Hadrians gehörte", "Ansicht einer, im Gebirge, am Wege nach dem Kloster von St. Benedetto, stehenden Kapelle, hinter der Stadt Subiacco, ohngefahr 8 teutsche Meilen jenseits Rom", "Eine an einer Felsenquelle stehende Nymphe im Begriff sich zu baden", "Lebensende des großen Athenienischen Redners Demosthenes. Als die Athenienser in dem Lamischen Kriege mit Antipater, Statthaltern von Maccedonien ihre Unabhängigkeit verloren hatten, schickte Antipater, zufolge einer Friedensbedingung wegen Auslieferung des Demosthenes, den Schauspieler Archias aus, um den großen redner, der sich in den [sic!] Tempel des Neptun auf der Insel Kalauria geflüchtet hatte, zu bereden, sich dem Antipater auszuliefern. Der Augenblick der Darstellung ist, wie Demothenes am Altar des Gottes sitzend, das in seinem Schreibgriffel verborgen gehaltene Gift genommen hatte und, die Wirkung davon erwartend, sich in seinen Mantel gehüllt, umgeben von mitleidigen Frauen die letzten Worte mit Archias spricht.", "Eine braun getuschte perspectivische Zeichnung. Die Figuren-Auszierung stellt einen deutschen Ritter vor, der nach glücklicher Rückkehr aus dem Kriege seinen erblaßten Sohn in der Kirche auf der Todtenbahre antrifft" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1814:31-36).
1816
Ordentliches Mitglied der Berliner Akademie der Künste (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1818:VIII).
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
Bemerkung des Kataloges: "Mitglied und Lehrer der Akademie"
"Maria mit dem Kinde" und "Landschaften, unter Einer Nummer" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1816:30.31).
1818
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
Bemerkung des Kataloges: "Professor der Zeichenkunst und Mitglied der Akademie"
"Gott zeigt dem Moses von der Spitze des Berges Nebo das gelobte Land", "Der Morgen und Abend, zwei häusliche Familienscenen" und "Dem vergessenen Verdienst. Nach einem Gedichte aus: Kenotaphien von Fr. Aug. Ch. Mörle" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1818:45-48).
1819
Am 6. Februar wird Kuhbeil zusammen mit Christian Daniel Rauch zum Mitglied des Senates der Berliner Akademie der Künste ernant (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1820:IX).
1820
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Alter, merkwürdiger, mit Basreliefs und Statuen gezierter Eingang zum Abend-Chor im Dom zu Naumburg", "Kreuzgang eines alten Doms" und "Verschiedene gemalte und eingebrannte Glasscheiben" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1820:19-21).
1822
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Ruhe auf der Flucht nach Aegypten. Die heilige Familie wird von Engeln bedient", "Christus wird von Johannes getauft. Beide Vorstellungen mit Landschaft", "Zwölf Ansichten von Rom und der Umgegend; nach der Natur gezeichnet und in Kupfer geätzt, in Einem Rahmen", "Studien nach alten florentinischen Malern. 4. und letzter Heft" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1822:25-28).
1823
Am 18. April stirbt Karl Ludwig Kuhbeil (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1824:V).
Claudia Sedlarz, Mai 2011, mit vorbereitenden Arbeiten von Mike Wande im Rahmen des Seminars Künstler an der Berliner Akademie der Künste um 1800 (WS 2008/2009)
To do:
Tageszeitungen Nachrufe, Rezensionen?
UDK Bibliothek: Florentinische Studien und Auktionskatalog
vgl. Bassenge 2006, weitere?
im Archiv der AdK?