1744
Am 4. Januar wird Emanuel Bardou in Basel geboren.
Seine Lehrjahre verbringt er in Berlin bei Adam Sigisbert.
1775
Ankunft in Berlin nach einer Parisreise. Darauf folgt eine Anstellung an der königl.
Porzellanmanufaktur. Dort modelliert er sein berühmtestes Werk, ein kleines
Reiterstandbild Friedrich II., womit er sich ein Vermögen erwirbt.
1788
Bardou wird Mitglied der Berliner Akademie der Künste. (6.12)
1789In diesem Jahr verzeichnet der Katalog der Berliner Akademieausstellungen erstmals Werke von Bardou:
Einen liegenden Faun, eine Kariatyde und eine Leda mit dem Schwan. Allesamt in Gips ausgeführt. (Börsch-Supan 1971, 1789:230-232)
1791Bardou entwirft zwei von insgesamt acht Statuen zur Fassadengestaltung des Schlosses Monbijou: Eurpheus und Euridice. (Börsch-Supan 1971, 1791: Anhang S. 15)
Am 29. November vermerkt das Protokoll der Senatssitzung der Akademie der Künste, daß Bardou durch den Berliner Polizeichef Eisenhard von seiner Verpflichtung zu Feuer-Wachen befreit worden sei. Solche Befreiungen von Bürgerpflichten gehörten zu den Priviliegien der Akademiemitglieder (GStA PK, I. HA Rep. 76 alt III, Nr. 41, S. 214).
1794Drei Porträtwerke sind dem Katalog der Akademieausstellung zu entnehmen, die aus der Hand Bardous stammen und in diesem Jahr entstanden sind:
Unter der Nummer 231 "Ein Modell von dem Monument des Prediger Roloff, welches der Geheime Rath Roloff seinem Vater hat errichten lassen." (Die Allegorie der Hoffnung, die sich auf eine Urne mit Bildnisreliefs der Roloffschen Eltern stützt, ist heute noch in der Berliner Marienkirche erhalten. Ausführlich beschrieben und analysiert bei Sibylle Badstübner-Gröger, S. 176.)
Zudem "Das Portrait des Geheimen Rath Formey von Gyps nach der Natur." und "Das Portrait Friedrichs des Zweiten von weißem Marmor"
(Börsch-Supan 1971, 1794:231-233)
1795
Hervorgehoben als "Eigene Composition" stellt Bardou insgesamt zwei Plastiken und vier Skulpturen aus:
Neben einer Psyche in Gips die Madamme Schick als Iphigenia in selbem Material. Zudem eine Leda, eine Venus nach der Antike, eine Venus nach Tassart und einen Bacchus nach Flament, alle aus Marmor.
(Börsch-Supan 1971, 1795:180-185)
1797Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"
Madame Baranius, als Ariadne auf Naxos, in Gips", "
Pandora, in Gips", "
drey Brustbilder nach dem Leben",
eine "schlafende Venus".
(Börsch-Supan 1971, 1797:239-242)
Büste von Iffland. (HSZ, Nr. 11, 26.01.1797)
1798
Unter der Nummer 427 zeigt Bardou auf der Akademieausstellung "Eine Mannsbüste nach der Natur in Marmor." Zudem eine "Büste des verstorbenen Generals von Pfuhl, in Gips"
(Börsch-Supan 1971, 1798:427.428)
1800
Das von Bardou gefertigte Gipsmodell, welches Friedrich I. von Zollern, den Kurfürsten von Brandenburg zeigt, umd im Jahr 1800 ausgestellt wurde, ist im Katalog zur Akademieausstellung sehr ausführlich beschrieben. Es stellt den Fürsten dar, in dem Moment, in dem er seinen Prinzen sein Testament vorlegt.
(Börsch-Supan 1971, 1800:33)
1802Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"
Ein schlafender Endymion in Lebensgröße", "
Die Büste Friedrichs des Zweiten von cararischem Marmor", "
Die Büste des Directors der Akademie Herrn D. Chodowiecki" (c.f. HSZ, Nr. 57, 12.05.1801, hier zwei Büsten von Chodowiecki genannt: "
die eine mit Haupt- und Stirnenhaaren nach dem Leben, die andre aber als Antike"; beide Büsten kurze Zeit später durch ein königliches Privileg gegen Nachahmung geschützt, HSZ, Nr. 71, 13.06.1801), "
Die Büste des verstorbenen Lieutenants Henn von Dorville". (Börsch-Supan 1971, 1802:21.264-267; c.f. ZtElegW, Nr. 6, 13.01.1803)
1806"Ihre Majestät die Königin, als Chef eines Dragoner-Regiments. Eine Statüe equestre." ist im Katalog der Akademieausstellung unter dem Namen Bardous verzeichnet.
(Börsch-Supan 1971, 1806:262)
1808Bardou zeigt folgende Stücke auf der Akademieausstellung:
"Friedrich der Große zu Pferde, in Gips", "Büste Friedrichs des Großen, von Marmor", "Eine schlafende Venus, von Marmor" und einen "Kopf des Apollo, von Marmor" (Börsch-Supan 1971, 1808:213-216)
1809Ernennung Bardous zum Professor. (23.9)
1810
"Die Königin Luise von Preußen zu Pferde", "Ein Amor" und "Zwey Brustbilder" stellt Bardou in der Akademieausstellung aus. (Börsch-Supan 1971, 1810:185-188)
1812
Proffesur Bardous. (7.3.)
Unterricht im Bossieren an der Berliner Akademie der Künste. (HSZ, Nr. 33, 17.03.1812)
In diesem Jahr beschickt Bardou die Akademieausstellung mit verschiedenen Portätköpfen, zum Teil nach dem Leben, in Gips, Alabaster und Terracotta.
(Börsch-Supan 1971, 1812:276-280)
1814
"Eine Viktoria, 4 Fuß hoch, in Gyps" und die marmorne Bildnisbüste Friedrichs des Großen sind der Beitrag zur diesjährigen Akademieausstellung.
In diesem Jahr wird er Lehrer an der Kunst- und Gewerbeschule in Berlin, und unterrichtet dort bis zu seinem Tod.
(Börsch-Supan 1971, 1814:236.237)
1815Unterricht im Bossieren an der Berliner Akademie der Künste. (HSZ, Nr. 31, 14.03.1815)
1816
Den letzen Beitrag Bardous zur Akademieausstellung bilden "Ein weibliches und männliches Bildniß in Gyps"
(Börsch-Supan 1971, 1816:407)
1818
Am 7.6.1818 stirbt Bardou in Berlin.
(Börsch-Supan 1971, 1818:V, VI)
Literatur:
Börsch-Supan, Helmut: Die Kataloge der Berliner Akademie
Ausstellungen 1786 - 1850. Bearbeitet von Helmut Börsch-Supan. (= Quellen und Schriften zur bildenden Kunst.
Herausgegeben von Otto Lehmann-Brockhaus und Stephan Waetzold 4).
Berlin, Bruno Hessling, 1971.
Badstübner-Gröger, Sibylle: Schweizer Künster in Berlin und Potsdam in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, in: Schweizer im Berlin des 18. Jahrhunders, hg. v. Martin Formey u. a. Berlin 1996, S. 158-197.
Simon Hofer, 2008Quellen- Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz (GStA)
GStA PK, I. HA Rep. 76 alt III. Nr. 283. Acta betr. die dem Bildhauer Bardou bewilligte Pension von 200rt aus der vakanten Pension des Bildhauers Raentz von 1794-1810.
- HSZ: Berlinische Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen, Berlin: Haude & Spener, 1740-1872.
- ZtElegW: Zeitung für die Elegante Welt: Mode, Unterhaltung, Kunst, Theater, hrsg. v. Karl Spazier, Berlin: Janke, 1801-1859.