1752
Geboren in Hamburg als Sohn des Kupferstechers Jonas Haas (1720-1775) und der Tochter des Stechers Johann Chr. G. Fritzsch. Sein Vater geht 1754 nach Kopenhagen und wird dort 1755 zum Universitätsstecher ernannt. Meno Haas hat zwei jüngere Brüder: Georg (1756-1817), der in Paris studierte und später in Kopenhagen Hof-Kupferstecher und Akademieprofessor wird und Peter Haas (vgl. Eintrag hier).
1770f.
Haas lernt zunächst bei seinem Vater und studiert dann an der Akademie in Kopenhagen.
1782
Zusammen mit seinem Bruder Georg Ausbildung bei Nicolas de Lanay in Paris.
1786
Zusammen mit seinem Bruder Peter Ankunft in Berlin. Meno Haas wurde berufen, die Gemälde der königlichen
Bildergalerie zu stechen.
1787
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Sr. Majestät der König, nach Cunningham", "Alexander Kolpin, nach Hoyer", "Rolff Krage, aus der Dänsichen Geschichte nach Paulson" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1787:174-176).
1788
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Bildniß I. Königl. Hoheit der Prinzessin Louise, Tochter des Prinzen Ferdinand von Preussen", "Zwey Landschaften nach Poelenburg" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1788:171.172).
1789
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Die Verstoßung der Hagar, nach G. Flink", "Zwei Kinder in punktirter Manier nach Graf", "Das Portrait Friedrichs des zweiten" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1789:148-149).
1793
Wird am 13. Februar 1793 gleichzeitig mit Graetsch zum außerordentlichen Mitglied der AdK ernannt.
Die Haude- und Spenersche Zeitung Nr. 93 meldet am Sonnabend, den 3. August 1793 auf der Titelseite, daß Haas mit anderen zum wirklichen Mitglied der Akademie aufgenommen sei.
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Der Fürstenbund, eine allegorische Vorstellung, gemahlt von Bernhard Rode, in Kupfer gestochen von Meno Haas. Deutschland unter der Gestalt einer Göttin mit blonden Haaren, die einen Helm mit einem Adler geziert auf dem Haupte trägt, über deren Schulter eine Löwenhaut herabhängt, und die sich auf ihr langes Schild stützet, reicht dem Könige Friedrich dem Großen ein Bündel Wurfpfeile dar, welche er mit einem Oelzweige umwindet, den ihm die hinter ihm stehende Staatsklugheit darreicht. Die Staatsklugheit ist an dem mit einer Schlange umwundenen Spiegel und an einem Steuerruder zu kennen. Der König selbst, in einen altdeutschen Harnisch gekleidet und mit Lorbern bekränzt, sitzt an einem Altare. Im Hintergrund sieht man den Tempel der Eintracht, und die Göttin derselben, die Konkordia, welche an ihren zusammengeschlungenen Füllhörnern zu erkennen ist. Im Vordergrunde liegen Waffen, die verbrannt werden, welches bei den Alten ein Merkzeichen des Friedens war. In der Entfernung steht eine Pyramide, wodurch die Dauer des Friedens angedeutet wird." (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1793:135)
1796Am 10. Dezember wird im Protokoll der Senatssitzung der AdK festgehalten:
"
Über das
Gesuch des Kupferstecher Meno Haas vom 8ten dieses, um eine Unterstützung bei
seinem sehr bedürtigen Umständen, haben des Herrn Curatoris Excellenz Subscripto
aufgegeben, dem Herrn Director Rode über die häußlichen Umstände des Meno Haas
näher zu vernehmen. Aus der, mit dem Herrn Director, über diesen Umstand
genomenen Rücksprache, ergab sich, daß der Meno Haas 8 Kinder von respectife 1
bis zum 14ten Jahre zu ernähren habe, er sei zwar fleißig, bei allem Fleiß
aber könne er wenig schaffen, weil er alle seine Arbeiten mit
dem Grabstichel ausführt und daher nur langsam arbeiten könnte, denoch würde er
seine Familie zu erhalten suchen, wenn es ihm nicht an Arbeit gebräche, er habe
auch, nach seiner schweren Krankheit, Schulden bezahlen müssen, wofür er jetzt
noch arbeiten müsse.
Bei diesen
Umständen, und zum Beweise, daß der Meno Haas sich auch mit kleinen Arbeiten, alle
mögliche Mühe gäbe, übergab der H. Director einliegende Blätter, zur
Beurtheilung des Herrn Curatoris Excellenz, und wollten hochdemselben lediglich
über lassen, in wie ferner den bedrückenden Umständen dieses Mannes geholfen
werden könne." (GStA PK I. HA Rep. 76 alt III Nr. 42, fol. 8)
Auf der nächsten Sitzung wird beschlossen, daß das Gesuch Haas', der schon 100 Reichstaler Pension von der Akademie erhalte und für sein Werk über Friedrich II. 36 Taler Vorschuss erhalten habe, nicht bewilligt werden könne.
1798
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Ein arabischer Hengst", "Das Portrait Friedrich Wilhelms III.", "Einige Vignetten" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1798:50-52).
Unter den nachgereichten Arbeiten:
"Ein arabisches Pferd" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1798:318).
1800
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Scene aus der Schlacht bey Roßbach. In der Schlacht bey Roßbach wurde ein französischer Grenadier von drei preußischen Cavalleristen eingeholt. Er wehrte sich unerschrocken und wie ein Verzweifelnder. Der König kam dazu, und fragte ihn: Ob er sich unüberwindlich glaubte? Ja, Ihro Majestät, unter Ihrer Anführung, war die Antwort. Gestochen von Herrn Meno Haas, Mitglied der Akademie, nach Hampe."
"Bildniß des königl. Ministers Grafen von Alvensleben, nach Döling [...]", "Zwei Titelkupfer" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1800:23.75.76).
1802
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Friedrich II bei dem Übergang über die Oder bei Reitwein, vor der Schlacht bei Zorndorf, 1758", "Leopold von Anhalt-Dessau, in der Schlacht bei Kesselsdorf, am 15. Dezember 1745", "Der Sieg der christlichen Heldin über die Hölle, nach Raphael" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1802:74-76).
1804
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
Unter den nachgereichten Arbeiten:
"Friedrich der Zweite während der Bataille bei Torgau am 3ten Nov. 1769. In dem Augenblick, als man dem Könige mitten im heftigsten Kanonenfeuer den Tod des von ihm geschätzten und geliebten Obersten Anhalt, meldete, wandte er sich mit der ihm in jeder Gefahr eigenen Seelenruhe gegen den Grafen Anhalt, damals seinen Flügel-Adjutanten, nachmaligen Russisch-Kaiserlichen General-Lieutnant, mit den Worten: 'Heute geht alles schlimm. Alle meine Freunde verlassen mich. Man meldet mir soeben, daß Ihr Bruder todt ist'." (Börsch-Supan, Kataloge, 1. bd. 1804:598)
1806
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Abschied Alexanders des Ersten, Kaisers von Rußland von Friedrich Wilhelm dem Dritten und Luisen, Königin von Preußen, am Sarge Friedrichs des Großen, gezeichnet von Dähling" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1806:70).
1808
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Friedrich der Große, nach Lud. Wolf", "Verstoßung der Hagar, nach Gowaert Flink" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1808:127.128).
1810
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
Unter den nachgereichten Arbeiten:
"Verschiedene Blätter nach Schubert gestochen, unter Einer Nummer" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1810:347).
1812
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
Vier Kupferstiche nach Schubert:
"Das letzte Abendmahl Jesu", "Jesus am Ölberg betend", "Jesus als Lehrer und Wohltäter der Menschen", "Johannes am Jordan" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1812:69-72).
Miniaturgemälde:
"Drei Porträte, nach der Natur und eine Kopie nach Graf, in Einem Rahmen", "Das Porträt Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Wilhelm von Preussen", "Ein kleines Damen-Porträt", "Drei Scenen aus Wielands Oberon" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1812:161-164).
1813
Notiz in der Haude- und Spenerschen Zeitung, Nr. 7, 16. Januar 1813:
"Kunst-Anzeige.
Friedrich der Große, König von Preußen, zu Pferde unweit Sansouci, gezeichnet von K. Wolf, gestochen von Meno Haas, Mitglied der Akademie der Künste, 1808. 16 Zoll breit, 21 hoch, ist zum herabgesetzten Preis von 4 Thlr. Cour. zu haben in Jacoby's Kunsthandlung, unter den Linden Nr. 35. Auch unter Glas in modernen Rahmen."
1816
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
Unter den nachgereichten Arbeiten:
"Der Ausmarsch der freiwilligen Jäger. Die Schlacht an der Katzbach", "Die Schlacht bei la belle Alliance. Alexander und Fried. Wilhelm III. empfangen die Deputirten von Paris. Die Unterhandlung mit Napoleon in Orleans. Die Einschiffung Napoleons. Sämmtlich in einem Rahmen. unter Glas", "Karl der Große empfängt aus den Händen des Papstes Leo die Kaiserkrone", "Der heil. Ambrosius mit der Unterschrift: Wie willst du die Hände zum Beten aufheben, die noch von dem Blute deiner Ermordeten triefen" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1816:431-433).
1818
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Titelkupfer und Vignetten zur Chronik der dritten Jubelfeier der evangelischen Kirchen" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1818:62).
1820
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Kupferstiche, in Einem Rahmen" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1820:31).
1822
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
Kupferstiche:
"Karl der Große", "Vier Octavblätter, nach Zeichnungen von Schobert, in einem Rahmen" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1822:51.52).
1824
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
Unter den nachgereichten Arbeiten:
"Verschiedene in Kupfer gestochene Blätter zu Kalendern und Taschenbüchern, in Einem Rahmen unter Glas" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1824:607).
1826
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
Kupferstiche:
"Die Flucht Franz des ersten aus der spanischen Gefangenschaft", "Maria Stuart auf ihrem Todeswege", "Porträt des Hrn. Geh. Medizinalrathe Horn", "Desgleichen eines Gelehrten" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1826:38-41).
1828
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Vignetten und Titelkupfer. In Einem Rahmen" (Börsch-Supan, Kataloge, 2. Bd. 1828:32).
1830
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Einige Portraits, Titel-Kupfer und Vignetten, in einem Rahmen" (Börsch-Supan, Kataloge, 2. Bd. 1830:932).
1832
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
Unter den nachgereichten Arbeiten:
"Sechs radirte Blätter und ein Portrait in einem Rahmen" (Börsch-Supan, Kataloge, 2. Bd. 1832:1206).
Der Katalog vermerkt, dass Haas in der Alexanderstr. 62 wohnhaft ist.
1833
"Meno Haas, Kupferstecher, geb. zu Kopenhagen d. 30. Mai 1752, zum ordentlichen Mitgliede der Akademie gewählt am 1. Aug. 1793, starb in Berlin d. 16. October 1833." (Börsch-Supan, Kataloge, 2. Bd. 1834:III)