Johann Wilhelm Meil jun.

Lebensdaten

Nachname:
Meil jun.
Vorname:
Johann Wilhelm
Geburtsdatum:
23.10.1733
Geburtsort:
Altenburg
Geschlecht:
männlich
Todesdatum:
02.02.1805
Sterbeort:
Berlin
Beruf(e):
  • Zeichner
  • Kupferstecher

Genealogie

Genealogie:
Vater: Johann Christoph Meil (1698-1734), Hofbildhauer am Hof des Herzogs von Sachsen-Altenburg Mutter: N.N. Stiefvater: Johann Jeremias Martini (ca. 1710-1760), Bildhauer am Hof des Herzogs von Sachsen-Altenburg Bruder: Johann Heinrich Meil (1730-1820) Schwester: N.N. (geb. 1736/1743) Tante: Christina Meyer (Geburtsname unbekannt) Onkel: Wilhelm Christian Meyer (1726-1786), Bildhauer

Biographie

Lebenslauf:
1733
Am 23. Oktober wird Johann Wilhelm Meil als Sohn des Hofbildhauers Johann Christoph Meil in Altenburg (Thüringen) geboren.

1734
Meils Vater stirbt. Die Mutter heiratet den Bildhauer Johann Jeremias Martini, der wie der verstorbene Johann Christoph Meil, am Hof des Herzogs von Sachsen-Altenburg tätig ist.

1736
Martini zieht mit seiner Familie nach Bayreuth, wo er den Auftrag erhält, die örtliche Kaserne mit skulpturalem Bauschmuck auszustatten. Gleichzeitig erteilt er in der Stadt privaten Zeichenunterricht. Die beiden Söhne besuchen das Gymnasium. (Dorn, S. 4f.)

1743
Martini kehrt mit seiner Famile nach Altenburg zurück.

1749

Meil verlässt das Elternhaus und folgt seinem Bruder Johann Heinrich, der inzwischen in Leipzig lebt. Vermutlich auf Drängen der Eltern, die eine wissenschaftliche Laufbahn für Meil vorgesehen haben, schreibt er sich an der Leipziger Universität ein. Seine Studienfächer sind unbekannt, gesichert ist nur, dass er weder Theologie, Jurisprudenz noch Medizin studiert. Laut Dorn beschäftigt sich Meil in Leipzig hauptsächlich mit dem Studium der klassischen Antike, vor allem Mythologie und Philologie. Gleichzeitig beginnt er sich autodidaktisch in Zeichnung und Kupferstich zu üben. (Dorn, S. 5f.)

1751
Früheste erhaltene Kupferstiche Meils: "Ein Kopf nach [Adriaen van] Ostade", "Ein alter Mannskopf", "Eine auf einem Postament stehende Flora", "Eine Vignette zu Aesops Fabeln, von [Magnus Gottfried] Lichtwehr", und "Eine Kanzel mit einem Prediger, nach Hoppenhaupt". (Hopffer, S. 1)

1752

Meil zieht nach Berlin, wo sein Stiefvater und seine Mutter bereits seit 1750 wohnen. Über den Vater, der selbst Bildhauer ist, entsteht der Kontakt zu den Brüdern Johann Michael und Johann Christian Hoppenhaupt. Die beiden Bildhauer, die Meil zumindest durch ihr Werk bereits 1751 bekannt waren, werden bis 1755 seine Hauptauftraggeber. Insgesamt fertigt Meil für die beiden Bildhauer 93 Radierungen mit Entwürfen zu Möbeln und anderen Einrichtungsgegenständen an, die alle nach den zeichnerischen Vorlagen von Johann Michael Hoppenhaupt entstehen. Die Berliner Staatsbibliothek bewahrt von diesen Arbeiten ein Konvolut mit 22 Kupferstichen unter der Signatur gr.2" Ny 9081 auf (vgl. hierzu auch s. n.: Meublement des königlich preußischen neuen Schlosses zu Sans Souci, s. l. um 1760)
Noch zwanzig Jahre später wird ein Bericht des Ober-Bau-Departments vom 30. Mai 1772 bezüglich der Vereinigung der Maler-, Bildhauer- und Baukunst-Academie mit dem Ober-Bau-Department diese frühen Arbeiten Meils lobend hervorheben. In dem Bericht, der neben Meil auch Christian Rode und Daniel Chodowiecki nennt, heißt es:
"[...] den Kupferstecher Meil, in Absicht auf jede Art von architectur Stücken, Schnitzwerken, einfacherer Tapeten, geblümten Stoffen, Gefäßen, Ofen, Medaillen, feinern Schlösser- und Tischler Arbeiten, vorzüglich nach den antiquien zu zeichnen, auch dahin einschlagende Erfindungen durch den Druck zu machen." Eine weitere Stelle des Berichts nennt Meils zweites Tätigkeitsgebiet ab 1753: "Buchhändler wissen schon längst, daß ihre Verlagsbücher mehr Käufer finden, wenn die darin vorkommenden Zeichnungen von Meil und Chodowiecki sind." (Zit. nach Dorn, S. 7f., o. Quellenangabe)

1753-1755
Nach Vorlagen von Johann Michael Hoppenhaupt radiert Meil Titelkupfer für die sechsbändige Ausgabe von "G. E. Leßings Schriften" (Bd. 1 und 2, Bd. 3(?), Bd. 5), die im Verlag von Christian Friedrich Voss erscheint. Der letzte Titelkupfer für den 6. Band entsteht 1755 nach einem eigenen Entwurf. (Dorn, S. 8)

1756
Meil tritt dem Berliner Montagsklub bei, in dem er bis Dezember 1803 Mitglied bleibt. Durch seine Mitgliedschaft entstehen zahlreiche Kontakte, etwa zu Friedrich Nicolai, Johann Georg Sulzer, Moses Mendelssohn, Gotthold Ephraim Lessing und Karl Wilhelm Ramler, durch die Meil später immer wieder zu Aufträgen gelangen wird. (Dorn, S. 9)

Das SMB Kupferstichkabinett besitzt aus diesem Jahr folgende zeichnerische Vorlagen:
"Tanzendes Schäferpaar vor einem Fauns-Herme", Titelkupfer zu Ewald Christian von Kleists "Gedichte vom Verfasser des Frühlings", erschienen 1758 im Verlag von Christian Friedrich Voss, Berlin. (Friedländer, 1921, Bd. 1, S. 223).

1757
Meil schließt  mit Daniel Chodowiecki Bekanntschaft. In einem späteren Brief an Anton Graff heißt es dazu: "Um diese Zeit wurde ich mit Herrn Meil bekannt, der hier viele fürtreffliche Vignetten und die Kupferstiche zu dem Spectaculum Naturae & Artium verfertigte. Seine gefällige saubere Manier hätte mich damals abschrecken können, weiterzugehen, oder anspornen, seine Manier nachzuahmen. Aber ich habe immer dafür gehalten, es tauge nichts, einen andern Manier oder Behandlung nachzuahmen." (Zit. nach Dorn, S. 16f., o. Quellenangabe; der Brief ist bei Steinbrucker (1921) nicht abgedruckt)

1760

Meil erhält den Auftrag, die "Poésies diverses" von Friedrich II. zu illustrieren, die im Verlag von Christian Friedrich Voss erscheinen. Im SMB Kupferstichkabinett werden zu dieser Arbeit folgende zeichnerischen Vorlagen aufbewahrt:
"Minerva, Veritas und Fama auf Wolken" und "Fama mit einer bekränzten Leier von Putten begleitet auf Wolken vor einem Obelisken". (Friedländer, 1921, Bd. 1, S. 223f.)
Eine Zusammenarbeit mit dem Kupferstecher Georg Friedrich Schmidt, wie sie in der Literatur genannt wird, ist jedoch fraglich, da sich dieser noch bis 1762 in Petersburg aufhielt. (vgl. ADB, Bd. 31, S. 728)

Das SMB Kupferstichkabinett besitzt aus diesem Jahr noch weitere zeichnerische Vorlagen:
"Schäferpaar vor einer Hütte" und "Weibliche Herme mit Schäferhut", beide als Vignette zu Ewald Christian zur zweibändigen Ausgabe von Kleists "Sämtliche Werke" (Bd. 1), erschienen 1760 im Verlag von Christian Friedrich Voss.
"Landschaft mit Rundtempel und Palme, andere Embleme der geistlichen Dichtkunst und des Evangeliums lehnen" als Titelblatt zu Karl Wilhelm Ramlers "Geistliche Kantaten", erschienen im Verlag von Christian Friedrich Voss. (Friedländer, 1921, Bd. 1, S. 223f.).

1761
Im Berliner Verlag Winter erscheint die erste Lieferung des viersprachigen "Spectaculum Naturae & Artium" (Bd. 1). Die zweite Lieferung erscheint 1765. Insgesamt fertigt Meil für diese Arbeit 50 Radierungen an. Zeichnerische Vorlagen zu einigen dieser Radierungen befinden sich im SMB Kupferstichkabinett:
1. Lieferung: "Der Buchdrucker", "Der Fluß", "Der Klempner", "Der Fischer".
2. Liferung: "Der Holzschneider", "Der Kohlenbrenner", "Stehender Mann nach links, eine Kupferplatte schwärzend", "Schornsteinfeger mit einem Lehrling redend", "Der Schriftgießer", "Der Zwinger". (Friedländer, 1921, Bd. 1, S. 223f.).

Das SMB Kupferstichkabinett besitzt aus diesem Jahr noch weitere zeichnerische Vorlagen:
"Grabmal des Leonidas", Titelvignette zu "Vom Tode fürs Vaterland" von Thomas Abtt, erschienen 1761 im Verlag von Friedrich Nicolai. (Friedländer, 1921, Bd. 1, S. 223).

1762
Das SMB Kupferstichkabinett besitzt aus diesem Jahr folgende zeichnerische Vorlagen:
"Fama und zwei Genien an dem Denkmal Popes, das Bildnis W[iliam] Warbutons anbringend", Titelblatt zu "Des Esq. Alexander Popes sämmtliche Werke", erscheinen 1778 im Verlag von Heitz und Dannbach, Strasburg. (Friedländer, 1921, Bd. 1, S. 224).

1763
Das SMB Kupferstichkabinett besitzt aus diesem Jahr folgende zeichnerische Vorlagen:
"Die Muse der Sprachkunst, unter der Büste des Petrarca sitzend und drei Kinder unterrichtend", Titelblatt zu Annibal Antoninis "Nuovo Dizionario Italiano-Tedesco", erschienen 1763 im Verlag Caspar Fritschs, Leipzig. (Friedländer, 1921, Bd. 1, S. 224).

1764
Meil bittet in einem Brief seinen Bruder Johann Heinrich nach Berlin zu kommen
"Wir wollen alsdann nach Potsdam reisen, ich will dir das Nest zeigen, das Nest eines Königlichen Adlers. Gewisz das verdient allein eine Reise, den größten Helden, den großen Philosophen, und den allergrößten Oeconom zusammen in einem König zu sehen. Auch die schöne Gallerie voll von den vortrefflichsten Gemählden ist sehenswerth. Berlin, mein lieber Bruder, wird gewiß auch deinen Beyfall erhalten, den [sic!] es hat viel schönes, was wenig Städte aufweisen können, und an den prächtigen Gebäuden fehlt es auch nicht [...] Kurtz, Berlin ist eine schöne Stadt." (Zit. nach Dorn, S. 6, o. Quellenangabe)

Das SMB Kupferstichkabinett besitzt aus diesem Jahr folgende zeichnerische Vorlagen:
"An einem Opferstein kniende Dichterin mit einer Leier", Vignette zu Anna Luise Karschins "Auserlesene Gedichte", erschienen 1764 im Verlag von Georg Ludwig Winter. (Friedländer, 1921, Bd. 1, S. 224).

1765
Das SMB Kupferstichkabinett besitzt aus diesem Jahr folgende zeichnerische Vorlagen:
"Urne mit Emblem des Theaters auf einem Postament", Vignetten zu Johann Friedrich Löwens "Schriften", erschienen 1765 im Verlag von Michael Christian Bock.
Sowie: "Marktschreier, Bilder erklärend; rechts Leute bei einem Fasse, links Gruppe bei einem Bauern mit einer Karre", "Muse des Schauspiels sitzend nach rechts; rechts Genius, der einen Baum pflanzt". (Friedländer, 1921, Bd. 1, S. 223f.).

1766
Das SMB Kupferstichkabinett besitzt aus diesem Jahr folgende zeichnerische Vorlagen:
"Ein Genius opfert vor der Statue der Laetitia", "Ein fliegender Genius vor der Statue der Laetitia", "Zwei Putten, deren einer den Saft einer Traube in eine Schale preßt", "Sitzender Satyr, nach rechts" und "Amor und Putto links neben einer Herme", alle fünf als Vignetten zu Karl Wilhelm Ramlers "Lieder der Deutschen", erschienen 1766 im Berliner Winter-Verlag. (Friedländer, 1921, Bd. 1, S. 224f.).

1767

Das SMB Kupferstichkabinett besitzt aus diesem Jahr :
"Raub der Proserpina, die nach links von Pluto im Wagen entführt wird", Vignette zu Jean-Bernhard Mérians "L'enlevement de Proserpine", erschienen 1767 im Verlag von Georg Jacob Decker d. Ä. Für diesen Kupferstich sind noch zwei weitere Vorlagen erhalten. (Friedländer, 1921, Bd. 1, S. 225).

1768
Das SMB Kupferstichkabinett besitzt aus diesem Jahr:
"Drei Putten mit einer Lyra usw. auf einer Wolke bei einem Lorbeerbaum, in einer Umrahmung mit Canopus als Bekrönung", als Titelblatt zu Paul Jérémie Bitaubés "Joseph", erschienen 1768 im Berliner Winter-Verlag. Zu diesem Werk noch acht weitere Studien erhalten: "Joseph wird von seinen Brüdern verkauft", "Joseph von Potiphars" (2 Varianten) und "Joseph deutet den Traum des Pharao" (6 Varianten).
Sowie: "Alexander opfert dem Aeskulap und der Minerva" und "Drei Putten bei der Büste des Hippokrates", Vignetten zur Vorrede von Johann Karl Wilhelm Moehsens "Commentatio". [Verlag und Titel überprüfen, liegt im LS II]((Berlin: Bosse, 1767))
Sowie "Gorgonenschild mit Helm und schnäbelnden Tauben", Titelvignette zu Gotthold Ephraim Lessings "Hamburgische Dramaturgie", erschienen 1768 im Verlag von J. H. Cramer, Bremen. (Friedländer, 1921, Bd. 1, S. 225).

1769

Meil zieht in das Aschenbornsche Haus in der Neuen Grünstraße. (Dorn, S. 9)

1771
Das SMB Kupferstichkabinett besitzt aus diesem Jahr folgende zeichnerische Vorlagen:
"Minerva und zwei Putten mit dem Wappen der Buddenbrock", Vignette zu Johann Karl Wilhelm Moehsens "Verzeichnis von Bildnissen berühmter Ärzte", erschienen 1771 im Verlag Himburg, Berlin.
"Eine Bäuerin reicht einem Herrn einen Strauß. Rechts lauscht ein Mann", Vignette zu Ernst Wilhelm Wolfs Oper "Das Rosenfest" erschienen 1771 im Verlag Karl Ludolf Hoffmann, Weimar.
"Schild mit der Medusa. Zur Zuneigung an den König".
Acht Vignette zu Francesco Algarottis "Oeuvres", erschienen 1772 im Decker Verlag: "Gestalt der Optik im Medaillon. Zum 1. Teil Newtons Optik", "Allegorie auf die Künste mit einem kostümierten Opernsänger. Zum 2. Teil, Versuch über die schönen Künste",
"Schanzkorb mit Trophäen. Zum 4. Teil, Über Kriegswissenschaften", "Putto mit einem Buch vor einer Urne. Zum 5. Teil, Reise nach Rußland", "Medaillon mit der Gestalt der Malerei. Zum 6. Teil, Briefe über Malerei und Architektur", "Medaillon mit Amor auf der Weltkugel. Zum 7. Teil, Liebesbriefe in Versen" und "Urania. Zum 8. Teil".
"Knabe mit Globus und Attributen der Freimaurerei", Titelkupfer zu "Freimäurerlieder", erschienen im Verlag I. G. Friedrich, Regensburg. [Exemplar prüfen!, LS II]
"Betende in einem Medaillon mit dem Zeichen des Zodiakus", Titelvignette zu Sebastian Friedrich Treschos "Christliches Tagebuch" [lediglich ein Exemplar von 1773 aus dem Verlag von J. D. Zeisens Wittwe und J. H. Hartungs Erben nachweisbar, Übereinstimmung unsicher]. (Friedländer, 1921, Bd. 1, S. 226).

1772
Das SMB Kupferstichkabinett besitzt aus diesem Jahr folgende zeichnerische Vorlagen:
"Frauengestalt mit Füllhorn und Ruder, in Umrahmung", 4 Titelkupfer für den Göttinger "Musenalmanach". (Friedländer, 1921, Bd. 1, S. 226).

1773
Das SMB Kupferstichkabinett besitzt aus diesem Jahr folgende zeichnerische Vorlagen:
Fünf Varianten des Motivs "Diana von Ephesus, von einem Putto entschleiert; zu ihren Füßen ein Schüler. Vorn Bienenkörbe", Titelvignette zu "Gemeinnützige Arbeiten der Churfürstl. Sächsis. Bienengesellschaft", erschienen in Berlin und Leipzig [Verlag nicht nachweisbar].
"Medaillonbildnis Peters d. Großen", Titelkupfer für das "Journal de Pierre le Grand", erschienen im Decker Verlag, Berlin. (Friedländer, 1921, Bd. 1, S. 226f.).

1774
Im Berliner Nationatheater wird am 12. April das Stück "Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand" durch die Theatertruppe von Gottfried Heinrich Koch aufgeführt. Die Kostümentwürfe stammen von Meil. (Gerlach, S. 13f.) In einem Brief Friedrich Nicolais, datiert auf den 8. Oktober 1774, heißt es dazu: "Vielleicht hatten die Kleider und Harnische, ganz neu und im vollkommenen Costüme gemacht, an diesem Beyfall ebenso viel Antheil, als etwas anders." (Zit. nach Klara, S. 37)

Das SMB Kupferstichkabinett besitzt aus diesem Jahr folgende zeichnerische Vorlagen:
"Profilkopf des Apollonius von Tyana im Medaillon darunter ein Lorbeerzweig" (2 Varianten), Titelkupfer zu Philostrates "Vie d'Apollonius de Tyane", erschienen 1774 im Decker Verlag, Berlin.
"Die Bergpredigt: Christus sitzt links, von den Aposteln umgeben", Titelvignette zu Friedrich Adam Schollers "Flora Barbiensis", erschienen 1775 im Verlag Weidmann et Reich, Leipzig. (Friedländer, 1921, Bd. 1, S. 225ff.).

1774-78
Meil fertigt 20 Vignetten zu Karl Wilhelm Rammlers "Lyrische Blumenlese" an, die im Leipziger Verlag Weidemanns Erben und Reich erscheint. Im SMB Kupferstichkabinett sind dazu sechs zeichnerische Vorlagen erhalten:
"Schäfer und zwei Schäferinnen", "Schalmeiblasender Schäfer und Schäferin", "Jüngling und Bienenschwarm", "Jünglin wasserschöpfend", "Leierspieler und drei Zuhörende", "Apollo und Daphne" und "Leierspieler und Cupido". (Friedländer, 1921, Bd. 1, S. 225ff.).

1775-76
Für den Berliner Verlag Himburg fertigt Meil Radierungen zu Goethes "Die Leiden des jungen Werther" und "Götz von Berlichingen" an.
Zeichnerische Vorlagen dazu befinden sich im SMB Kupferstichkabinett:
"Wappen des Götz von Berlichingen" (zwei Varianten), "Titelvignette zu Johann Wolfgang von Goethes Schriften" [Friedländer vermerkt hier jedoch: "ohne Angabe des Herausgebeortes", möglicherweise handelt es sich also um eine andere Arbeit]. (Friedländer, 1921, Bd. 1, S. 227).

1776
Meil entwirft Kostüme für das Theaterstück "Ariadne auf Naxos" von Johann Christian Brandes und Georg Benda, das am 23. August aufgeführt wird. (Klara, S. 43)

Das SMB Kupferstichkabinett besitzt aus diesem Jahr folgende zeichnerische Vorlagen:
"Fortuna, in einem Medaillon", Titelvignette zu Johann Joachim Christoph Bodes "Der Abentheurer", erschienen 1776 im Himburg-Verlag, Berlin.
"Wettstreit der deutschen und französischen Dichtkunst" (3 Varianten), Titelvignette zu Karl Wilhelm Ramlers "Lyrische Gedichte", erschienen im Verlag von Christian Friedrich Voss, Berlin. [Exemplar überprüfen, Rara] (Friedländer, 1921, Bd. 1, S. 227).

1777
Meil entwirft Kostüme für das Theaterstück "Medea" von Friedrich Wilhelm Gotter und Georg Benda, das am 26. März aufgeführt wird, ebenso Kostüme für "Hermannide oder die Rätsel, ein altfränkisches Märchen" von Johann Friedrich Schmidt, aufgeführt am 27. September, und "Hamlet" nach Friedrich Ludwig Schröderm aufgeführt am 17. Dezember. (Klara, S. 44)

1778
Dorn schreibt, Johann Wolfgang von Goethe habe Anfang Mai während seines Aufenthaltes in Berlin Meils Kunstsammlung zweimal besucht. (Dorn, S. 10) Diese Aussage ist jedoch anzuzweifeln, da Meils Name weder in den Tagebuchaufzeichnungen noch in den Briefen auftaucht - andere Künstler wie Chodowiecki oder Frisch werden dagegen namentlich erwähnt.

Meil fertigt Kostümentwürfe für das Stück "Cephalus und Prokris" von Karl Wilhelm Ramler und Johann Friedrich Reichardt, aufgeführt am 25. Februar. (Klara, S. 48)

Das SMB Kupferstichkabinett besitzt aus diesem Jahr folgende zeichnerische Vorlagen:
"Frau mit Sphinx" (2 Varianten), Titelkupfer für die "Apologie des Ordens der Frey-Mäurer", erschienen im Verlag von Christian Stahlbaum, Berlin.
"Eine Muse gibt einem Dichter eine Leiter" (2 Varianten).
"Roland und Morgane", Titelkupfer zu Ludwig Heinrich von Nicolays "Vermischte Gedichte", erschienen im Verlag von Friedrich Nicolai, Berlin (vgl. auch 1781 u. 1783).
"Ritter und Damen mit einem Prunkgericht" und "Ein vor einer Dame kniender Türke" (2 Varianten), Titelkupfer für Heinrich August Ottokar Reichards "Bibliothek der Romane", erschienen im Verlag Himburg, Berlin. (Friedländer, 1921, Bd. 1, S. 227f.).
Sowie: "Satyr mit Flöte und Narrenstab", "Nackter Jüngling, dem Amor die Leiter haltend" (5 Varationen), "Gefesselter Amor", "Drei Putten", Schluß- bzw. Titelvignette zu Karl Wilhelm Ramlers "Lyrische Blumenlese". Friedländer gibt als Erscheinungsort dieser Gedichtbände Berlin an. Dort ist jedoch eine solche Ausgabe nicht nachweisbar. Wahrscheinlicher ist, dass es sich hier um zeichnerische Vorlagen für die Kupferstiche der Leipziger Ausgabe handelt (s. 1774-1778). (Friedländer, 1921, Bd. 1, S. 227f.).

1779
Am 14. Juni wird Meil von Heinitz als Vizedirektor der Akademie vorgeschlagen und Ende des Monats berufen (I. HA Rep. 76 alt Ältere Oberbehörden für Wissenschaften, Kunst, Kirchen- und Schulsachen III, Nr. 64, fol. 28 u. 31f.)
(Veröffentlichung der Berufung in der Haude und Spenerschen Zeitung)


Meil zieht in das Haus "Zum Behemoth" in der Krausenstraße. (Dorn, S. 9)

Das SMB Kupferstichkabinett besitzt aus diesem Jahr folgende zeichnerische Vorlagen:
"Sitzender alter und stehender junger Römer", Titelkupfer zu Henry St. John Bolingbrokes "Von der Verbannung", erschienen 1779 im Verlag von Friedrich Nicolai, Berlin.
"Offener Rundtempel", Titelvignette zu Johann August Starcks "Geschichte der christlichen Kirche" (2. Bd.), erschienen 1779 bis 1780 im Decker Verlag, Berlin. (Friedländer, 1921, Bd. 1, S. 228).

1780
Das SMB Kupferstichkabinett besitzt aus diesem Jahr folgende zeichnerische Vorlagen:
"Zwei Sphinxe vor einem Tempelgiebel", Vignette zu "[Christian] Wernickes Überschriften". Auch hier gibt Friedländer irrtümlicherweise Berlin als Erscheinungsort an. Das Buch wird jedoch im Leipziger Verlag Weidemanns Erben & Reich gedruckt.
"Germanische Szene" (4 Varianten), Titelkupfer zu Justus Mösers "Osnabrücker Geschichte" (1. Bd.), erschienen 1780 im Verlag von Friedrich Nicolai, Berlin.
"Amor mit Jüngling", Titelvignette zu Jacques Cazottes "Biondetta", erschienen 1780 im Verlag von Christian Friedrich Himburg, Berlin. (Friedländer, 1921, Bd. 1, S. 228).

1781

Das SMB Kupferstichkabinett besitzt aus diesem Jahr folgende zeichnerische Vorlagen:
"Cybele mit dem Löwen", Vignette zu Carl Abraham Gerhards "Geschichte des Mineralreiches", erschienen 1781 im Verlag von Christian Friedrich Himburg, Berlin.
"Ein Ritter kommt einer überfallenen Frau zu Hülfe [Richard und Angelika]", Titelvignette zu Ludwig Heinrich von Nicolays "Vermischte Gedichte", 6. Teil, erschienen im Verlag von Friedrich Nicolai, Berlin (s.o.).
"Satyr bei einer Tafel mit einer umgestürzten Statue", Titelvignette zu Petronius' "Satyricon", erschienen 1781 im Fritsch Verlag, Leipzig. (Friedländer, 1921, Bd. 1, S. 229).

1782
Das SMB Kupferstichkabinett besitzt aus diesem Jahr folgende zeichnerische Vorlagen:
"Paar bei einer verschlossenen Kiste", Titelkupfer zu Johann Ernst Stutz' "Friedrich Engelhards unglüklichstes Lebensjahr oder wenn man so will auch das glüklichste", erschienen im Verlag von F. Maurer, Berlin. (Friedländer, 1921, Bd. 1, S. 229).

1783

Das SMB Kupferstichkabinett besitzt aus diesem Jahr folgende zeichnerische Vorlagen:
"Gruppe von vier Personen [ein Türke entschleiert eine Dame]" (2 Varianten), Vignette zu Carl David Stegmanns Operette "Der Kaufmann von Smyrna" [Exemplar nicht nachweisbar].
"Ritter an einem Sarkophag mit einem toten Mädchen", Titelvignette zu Ludwig Heinrich Nicolays "Vermischte Gedichte", erschienen im Verlag von Friedrich Nicolai, Berlin (s.o.). (Friedländer, 1921, Bd. 1, S. 229).

1784
Der Berliner Astronom Johann Elert Bode veröffentlicht seine Abhandlung "Von dem neu entdeckten Planeten" über den von Wilhelm Herschel drei Jahre zuvor entdeckten Planeten Uranus und beauftragt Meil mit einer allegorischen Illustration.

Zusammen mit anderen Künstlern wie Tassaert, Daniel Berger und Mayer droht Meil, die Akademie zu verlassen, sofern ihr nicht bald "eine gesetzmäßige Gestalt" gegeben werde. (Brief von Chodowiecki an Graff, 28. Mai 1784; Steinbrucker, S. 32)

Das SMB Kupferstichkabinett besitzt aus diesem Jahr folgende zeichnerische Vorlagen:
"Ritter und Spinnerin", Titelvignette zu Christoph Martin Wielands "Allgemeine Damenbibliothek". Auch hier gibt Friedländer irrtümlich Berlin als Erscheinungsort an. Das Buch wird jedoch im Leipziger Verlag Weidemanns Erben & Reich gedruckt.
Drei Kupferstiche zu Jean Charles de la Veauxs "Les nuits champêtres", erschienen 1784 im Verlag Himburg, Berlin: "Lucile stürzt sich ins Wasser", "Palemon gibt Licidas und Lucile zusammen" und "Orpheus im Walde". (Friedländer, 1921, Bd. 1, S. 229).

1785
Das SMB Kupferstichkabinett besitzt aus diesem Jahr folgende zeichnerische Vorlagen:
"Nathan der Weise" (2 Varianten), Schlußvignette zu "Moses Mendelssohns Morgenstunden, oder Vorlesungen über das Daseyn Gottes", erschienen im Verlag von Christian Friedrich Voß und Sohn, Berlin.
Zwei Titelkupfer zu "Abenteuer des Prinzen Kalloandro", erschienen im Rellstab Verlag, Berlin: "Mädchen am Lager eines kranken Ritters", "Paar mit Esel" (Friedländer, 1921, Bd. 1, S. 229f.).

1785/86
Illustrationen zu Johann Jacob Engels zweibändigem Werk "Ideen zu einer Mimik", das im Berliner Verlag  Mylius in Comm. erscheint. Dieses Werk wird 1813 während einer Senatssitzung in einem Atemzug mit Leonardo da Vinci und Gerard de Lairesse genannt. (Archiv der Akademie der Künste Berlin, Pr. AdK Nr. 28 Senatsprotokolle 1811-1816, fol. 98v.; vgl. Gerlach, S. 134)
Im SMB Kupferstichkabinett fünf zeichnerische Vorlagen zu diesem Werk erhalten:
"Mann im Schlapphut [= Blatt 2]" (2 Varianten), "Mann mit geballten Fäusten [= Blatt 19]" (3 Varianten). (Friedländer, 1921, Bd. 1, S. 229f.)
 
1786
Das Senatsprotokoll vom 6. April vermerkt, dass der Kunsthändler "Morino u. Compagnie" die von Meil ausgeführten "7 academische Figuren in Röthel Art gestochen" habe. (I. HA Rep 76alt III, Nr. 9 Akademische Conferenzprotokolle 1786-1788, fol. 2)
Ebenfalls in dieser Sitzung  wird Meil zusammen mit den Sekretär des Senats beauftragt, die Statuten und Reglements der Akademie zu überarbeiten. Das Protokoll vermerkt, dass beide bereits zum  2. Mai des laufenden Jahres damit beauftragt worden seien [Schreibfehler?]. (I. HA Rep 76alt III, Nr. 9 Akademische Conferenzprotokolle 1786-1788, fol. 2v) In der Sitzung am 13., 20. und 27. April wird diese Überarbeitung erneut genannt, ohne dass näher darauf eingegangen wird. (ebd., fol. 3r, 4r u. 5)

In der Senatssitzung vom 13. April werden Meil und Rode mit einem Entwurf für eine Preismedaille beauftragt. (I. HA Rep 76alt III, Nr. 9 Akademische Conferenzprotokolle 1786-1788, fol. 1) Bereits das Sitzungsprotokoll vom 6. April hatte vermerkt, dass beide Vorschläge dazu einbringen wollten. (ebd., fol. 2r; vgl. auch 4r)

Meil zieht in das Aschenbornsche Haus. (Dorn, S. 9)

Seit diesem Jahr ist Meil ständig bei der Oper und dem Nationaltheater tätig. (Klara, S. 39)

Reform des Reglements der Akademie (I. HA Rep 76alt III, Nr. 9 Akademische Conferenzprotokolle 1786-1788, fol. 1, 2v, 3, 4, 15v, 25)

Zusammen mit Rode Entwurf einer Preismedaille (I. HA Rep 76alt III, Nr. 9 Akademische Conferenzprotokolle 1786-1788, fol. 1, 2, 3, 4)
Im Juni Aprobation der Entwürfe, die von Meils Bruder ausgeführt werden sollen (I. HA Rep 76alt III, Nr. 9 Akademische Conferenzprotokolle 1786-1788, fol. 12)

Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung: "Eine allegorische Zeichnung", "Der belohnende Genius der Academie", "Orpheus", "Pythagoras und seine Schüler". (Börsch-Supan, Kataloge, Bd. 1, 1786: 41-44)

Im BMPK Kupferstichkabinett sind aus diesem Jahr folgende zeichnerische Vorlagen erhalten:
"Mädchen eine Büste umarmend", Titelkupfer zu (Elizabeth Blowers?) "Maria", Berlin [Verlag nicht nachweisbar]. (Friedländer, 1921, Bd. 1, S. 230).

Reformation des Reglements und der Statuten durch Meil. (I. HA Rep 76alt III, Nr. 9 Akademische Conferenzprotokolle 1786-1788, fol. 2 RS u. 3 RS)

Zusammen mit seinem Sekretär ist Meil für den diesjährigen Ausstellungskatalog verantwortlich. (I. HA Rep 76alt III, Nr. 9 Akademische Conferenzprotokolle 1786-1788, fol. 6; I. HA Rep 76alt III, Nr. 9 Akademische Conferenzprotokolle 1786-1788, fol. 6).

In einem anderen Protokoll werden zusätzlich Taessart, Meyer und Meils Bruder genannt (I. HA Rep 76alt III, Nr. 9 Akademische Conferenzprotokolle 1786-1788, fol. 5)

4. Mai: "Der Herr Director Rode hatt der Academie angezeigt daß Se. Durchlaucht der Herzog von Curlandt das Patent so derselbe in Begleitung der Herrn J. W. Meil und dem Sekretär hochdenenselben im Nahmen der Academie am 30. April überreicht hatte gnädig aufgenommen hätte, wodurch hochderselbe zu einem EhrenMitglied der Academie aufgenommen worden." (I. HA Rep 76alt III, Nr. 9 Akademische Conferenzprotokolle 1786-1788, fol. 6)

Reform des Zeichenunterrichtes: "Die Herrn Professor Krüger und Eckert haben ihre Vorschläge zur Classification der Studirenden in der Zeichen Classe vorgelegt, da aber ein vorher gethaner Vorschlag des Herrn Director Herrn Meil Sr: und unterzeichneten Secretairs laut Protokol vom 24. v. M: schon vom Sr: hochfreyherrl Excellenz des Herrn Protektors aprobirt worden ist, nach welchem in einer

1ten Classe Principia, Blumen und Zierrathen von Herrn Saler

2ten  _____ Kopfe, Hände, Füße u. s. w. _______Prof. Eckert

3ten  _____ Ganze Figuren _________________Krüger

gelehrt werden sollen, so soll es dabey sein Bewenden haben. Solte es aber der Fond der Academie erlauben so könnte noch eine 4te Classe in welcher Architektur Landschaften und dergleichen gezeichnet werden könte, angestellt werden, bey welchem man den Herrn Rosenberg zum Lehrer bestellen könte." (I. HA Rep 76alt III, Nr. 9 Akademische Conferenzprotokolle 1786-1788, fol. 13)

22. Juni: Meil liest einen Aufsatz "über die Gegenstände die zu der Prämierung für Ältre Künstler als die Schüler der Academie, vorgeschlagen werden könten" (I. HA Rep 76alt III, Nr. 9 Akademische Conferenzprotokolle 1786-1788, fol. 14)

1. Juli: Meil soll eine Medaille zur Feier der Gesetzesreform entwerfen. "Er soll vor der Hand das Zeichnen und Mahlen der Composition zur Erlangung der Grossen Prämien noch eingestellt bleiben und vor erste nur von den Schülern die nach dem Leben studiren oder andere junge Künstler zu Erlangung einer zu diesem Behuff noch anzufertigenden schönen großen Silberne Medaille gearbeitet werden.
Der Gegenstand so wohl für die Zeichner als auch für die Bildhauer soll eine academische Gruppe von zwey Figuren sein. welche in der letzten Woche des Monaths Mertz gestellt werden soll. In der folgenden Woche soll die Arbeiten der concurirenden in einer Completten Versammlung der Academie beurtheilt werden und zu Austheilung der Prämien der 29te April, der Tag der Erneuerung der fundermental Gesetze der Privilegien der Academie angesetzt werden." (I. HA Rep 76alt III, Nr. 9 Akademische Conferenzprotokolle 1786-1788, fol. 13)

24. August: Zusammen mit Frisch, Tassaert und dem "Sekretär in der Stelle des Herrn Directors" Ernennung zum Deputanten. (I. HA Rep 76alt III, Nr. 9 Akademische Conferenzprotokolle 1786-1788, fol. 17)

3. November: "Herr Rector Meil Junior ist auf seine Vorstellung daß bei der Academie eine Classe zu erlernung der Composition eingerichtet würde zum Lehrer in dieser Classe die auch sogleich bewilligt worden ernannt worden, und sollen der junge Schesmann und der junge Niedlich vor erste diesen Unterricht bey ihm genießen, und soll diese Vorstellung circuliren" (I. HA Rep 76alt III, Nr. 9 Akademische Conferenzprotokolle 1786-1788, fol. 24)

1787
5. Januar: "Die Herrn Rectores Meil Jun. und Frisch werden ein avertissement aufsetzen um dem Publicum eine Idée zu geben von einer neu zu errichtenden Classification der studirenden Jugend um sie zu ihren künftigen Bestimmung zwegmäßiger vorzubereiten." (I. HA Rep 76alt III, Nr. 9 Akademische Conferenzprotokolle 1786-1788, fol. 27)

3. Februar: "Aus Mangel der Zeit, ist noch rückständig geblieb. Raport von der Academie von einem in circulation gesetzten Aufsatz des Herrn Rector Meil Junior die Bestellung neuer Lehrer der Zusamensetzung, AlterthumsKunde KunstLitteratur e: S: Prot. vom 3n. Xber 1786:
dergleichen von einem in circulation gesetzten Aufsatz vom Sekretär der bestallung eines Lehrers des Ausdrucks der Landschaften. S. Prot. vom 1n. X.ber das dreymonath[liche] examen der arbeiten der Schüler in der Zeichen Classe ist in der Conferenz vom 2 Janu. nicht vorgenommen worden." (I. HA Rep 76alt III, Nr. 9 Akademische Conferenzprotokolle 1786-1788, fol. 31)

Der König steuert aus seiner Sammlung Gemälde für die diesjährige Akademieausstellung bei, Meil soll die Auswahl treffen. (I. HA Rep 76alt III, Nr. 9 Akademische Conferenzprotokolle 1786-1788, fol. 32v)

25. März: Verlesung des Aufsatzes zur Reform der Zeichenschule. Zusammen mit Frisch, Moelter, Krüger und Eckert soll Meil ein Reglement für die Umsetzung verfassen (I. HA Rep 76alt III, Nr. 9 Akademische Conferenzprotokolle 1786-1788, fol. 33)

22. Juni
"Auch die von S. Excellenz an den Herrn Rector Meil Junior ergangene Frage den Fortgang seines Unterrichts in der Composition u.s.w. betreffend hatt derselbe angezeigt daß sich noch niemand bey ihm gemeldet hatt um von diesem Unterricht zu profitiren. Um dieses Studium in Ausübung zu bringen ist demselben aufgegeben worden, mit einigen academischen Schülern an denen er die gehörigen Fähigkeiten wahrnehmen wird den Anfang zu machen " (I. HA Rep 76alt III, Nr. 9 Akademische Conferenzprotokolle 1786-1788, fol. 37v)

22. Juli
"Se Excellenz haben der Academie eine Zeichnung zu einem Dejeuné welche auf der Porcelan Fabrick ist projectirt worden vorgelegt um ihre Meinung darunter zu hören; und dem Herrn Rector Meil Junior eine solche Zeichnung anzufertigen aufgegeben. da dieses Dejeuné den 23ten Sber zu /39 v/ des Königs Geburtstag fertig sein soll, so wird Herr Meil die Zeichnung so bald wie möglich liefern." (I. HA Rep 76alt III, Nr. 9 Akademische Conferenzprotokolle 1786-1788, fol. 39f.)

2. November
"Auf befehl. Königl. Majestaet haben S: hochfreyherrl. Excellenz den herrn Galerie Inspector den Eide der Treue leisten lassen .
der herr Director wird ihm die Galerie auf dem hiesigen Schlosse
der herr Rect: Meil Junior die Gallerie zu Sanssouci und
der herr Rect: Frisch die Gemählde zu Charlottenburg überliefern, und von allen werden vollständige Verzeichniße angefertiget werden" (I. HA Rep 76alt III, Nr. 9 Akademische Conferenzprotokolle 1786-1788, fol. 43)

7. Dezember
"S. Excellenz haben dem Herrn Rector Meil Junior und dem Sekretair einen Cathalogum der bey Rost in Leipzig zu verauctionirenden Kupferstiche übergeben und sollen dieselben etwa für th 100 für die academie nützliche /46v/ Blätter anstreichen und mit bestimmten Preysen durch einen commissionair für dieselbe erstehen lassen" (I. HA Rep 76alt III, Nr. 9 Akademische Conferenzprotokolle 1786-1788, fol. 46f.)

Für den Verlag Göschen in Leipzig fertigt Meil eine Titelvignette zu Goethes "Die Leiden des jungen Werther". Die zeichnerische Vorlage dazu befindet sich im BMPK Kupferstichkabinett. (Friedländer, 1921, Bd. 1, S. 230)

Am 26. Februar 1787 verfasst Meil die Schrift "Gedanken zu einer, unter Aufsicht der Königl. Akademie der Künste usw. zu errichtenden Zeichenschule für Handwerker".

Die Zeichenschule solle, so heißt es in der Schrift, in drei Klassen unterteilt werden:
"1ste eine Reissclasse wäre, worinn von der Geometrie so viel gelehrt wird, dass sich die Lehrlinge einen deutlichen Begriff von den geometrischen Linien, von ihrer Lage gegen einander, und von ihrer Eintheilung machen lernen; dass sie ferner allerley Fussmass einzutheilen, und dieses aus dem Großen ins Kleine und aus dem Kleinen ins Große zu übertragen wissen, dass sie mit dem Zirkel, Lineal und Reissfedern umgehen, und die fünf Säulen-Ordnungen nebst ihren Verzierungen reinlich zeichnen und schattiren lernen; und dass ihnen endlich in dieser Classe alles erklärt werde, was zur Verfertigung eines Architektonischen Grund- und Aufrisses, so wohl im weitläufigen als engern Verstande gehört, damit Tischler, Maurer, Steinmetz, Zimmerleute u.s.w. und überhaupt alle Metiers, welche körperliche Gegenstände zu bearbeiten haben, sich ihre nöthigen Zeichnungen selbst anfertigen können."
"Die 2te eine Classe der freyen Handzeichnung, von welcher es schwer ist, in kurzem hier mehr zu sagen, als was ich schon gesagt habe."
"Die 3te. Eine Classe, worinn Unterricht im Bossiren, sowohl im Thon als in Wachs, für diejenigen Metiers gegeben wird, welche diesen Unterricht vorzüglich bedürfen; als Gelbgiesser, Gürtler, Schwerdtfeger, Töpfer u.s.w. Diesen können die bey der Akademie sich befindlichen Gipsabgüsse der antiken Simmswerke, Basreliefs und anderer Verzierungen, so wie sie sich zu jedem Metier schicken, zum Nachbossiren vorgelegt werden. Es ist kein geringer Vortheil für die oben erwähnten Metiers, wenn sie sich ihre Modelle selbst erfinden, oder wenigstens selbst bossiren können; denn eben durch diesen Weg muß die Verfeinerung ihres Metiers gesucht werden. Wenn die Lehrlinge die zu ihrer Bestimmung nöthigen Classen durchgegangen sind, dann könnten ihre erlangten Fähigkeiten dadurch geprüft werden, daß man Zusammensetzungen von ihnen forderte, und die Fähigkeiten bey ihrer Entlassung mit kleinen Prämien belohnt."
Meil unterscheidet bezüglich des Unterrichtes zwischen der Ausbildung für Künstler und für Handwerker: für letztere seien die Umrisse "antiker Gefässe und Urnen" von "Blumen und Pflanzen" ausreichend. Die Beschäftigung mit der "Gestalt des Menschen" bleibe dem Künstler vorenthalten. Für die Handwerker solle der Unterricht auf das je bestimmte Handwerk konzentriert sein. (Vollständiger Text in: Monats-Schrift der Akademie der Künste und mechanischen Wissenschaften, 1. Bd., 4. St. (1788), S. 154-168; Auszüge des Textes in Wirth S. 20-26)

Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Eine allegorische Zeichnung". (Börsch-Supan, Kataloge, Bd. 1, 1787: 26)

Weitere zeichnerische Vorlagen aus diesem Jahr im BMPK Kupferstichkabinett:
"Trauernder Genius", Titelvignette zu "Goethes Schriften" (1. Teil), erschienen im Verlag Göschen, Leipzig.
"Kalliope und Putto", Titelvignette zu "Salomon Gessners auserlesene Idyllen", erschienen im Verlag Unger, Berlin. (Friedländer, 1921, Bd. 1, S. 230).

1788
1. November:
"Auf die mündliche Anzeige das H. Rector Meil jun: über dessen Bemerkung, bey der letzten Anwesenheit zu Potsdam, wollen Sein Excellenz eine realtion anfertigen um die Sicherheit der Bilder Gallerie zu Potsdam gegen leicht zu verübende Diebstäle, zu bewirken, weil daselbst ein Diebstal leicht außzuführen seyn soll, und jener zu Dresden wohl einen unternehmenden Nachahmer finden dürfte." (I. HA Rep 76alt III, Nr. 10 Akademische Conferenzprotokolle 1788-1780, fol. 1)
"die Abhandlung des p Scheite erhiel H. Meil jun: um darüber sein Gutachten einzureichen" (I. HA Rep 76alt III, Nr. 10 Akademische Conferenzprotokolle 1788-1780, fol. 2v; vgl. auch fol. 6)


Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Der Gott der Liebe", "Die Mildthätigkeit der Stadt Berlin gegen die abgebrandten Ruppiner, eine allegorische Vorstellung", "Higiäa", "Die schwärmende Freude", "Ein Bauernmädchen", "Eine Allegorie, Minerva, eine Skizze". (Börsch-Supan, Kataloge, Bd. 1, 1788: 18-23)

Kostümentwürfe für "Macbeth", Bürger u. Shakespeare, 28. Dezember. (Klara, S. 48)

Im BMPK Kupferstichkabinett sind aus diesem Jahr folgende zeichnerische Vorlagen erhalten:
Vier Vignetten zu "Virgilii Maronis opera omnia", erschienen in Leipzig [Verlag nicht eindeutig nachweisbar, möglicherweise Verlag Fritsch]: "Juno bei Aeolus", "Aeneas bei Venus", "Juno und Venus", "Kampf mit den Harpyen". Dazu noch sieben weitere nicht benutzte Entwürfe: "Venus bei Vulkan", "Venus und Erinnys", "Venus bei Neptun", "Aeneas redet zu den Truppen" (2 Varianten) und "Aeneas und Priester" (2 Varianten).
Sowie: "Adler auf einem Altar", Vignette zur deutschen Übersetzung von James Cooks Dritte Entdeckungsreise", Berlin [Ausgabe nicht nachweisbar]. (Friedländer, 1921, Bd. 1, S. 230).

1789
17. Januar:
"Dem Geh: Sekr: H. Weisse soll seine Abhandlung über das Costüme der Alten mit einem Briefe remittirt werden worin ihm für seine Absicht und Arbeit gedankt wird, nebst dem Gutachten des Herrn Rect: Meil jun: in Copia ohne die Unterschrift des Nahmens des Herrn Meil." (I. HA Rep 76alt III, Nr. 10 Akademische Conferenzprotokolle 1788-1780, fol. 12v)

11. Juli:
"Inmittelst, haben nach dem Subscripto von gedachter Sr. Excellenz mündl ertheilth Befehl dH. Professor Moritz den Auftrag erhalten, die von den H. Meil jun. für die Academie erkauft Bücher in Empfang zu nehmen, und zu deren Aufbewahrung, mit dem H. Professor Eckert, gemeinschaftl. eine Zeichnung u. Anschlag von Einrichtung eines Begun eum  Successive zu vergewißenden repositioni, über die Bücher Steh - und Zeichen Schränke - zu besorgen, und solche Sr. Excellenz hiernächst zur Approbation vorzulegen." (I. HA Rep 76alt III, Nr. 10 Akademische Conferenzprotokolle 1788-1780, fol. 29)

Kostümentwürfe für "Athalia" Racine, 25. September. (Klara, S. 50)

1790
Meil entwirft die Kostüme für das Theaterstück "Die Sonnenjungfrau". In einem Brief an August von Kotzebue schreibt der Direktor des Berliner Nationaltheaters, Johann Jakob Engel: "Alles bis auf den geringsten Statisten herab war neu eingekleidet; die Zeichnungen hat unser bester Künstler Meil gemacht." (Zit. nach Gerlach, S. 14)

Am 27. Februar schlägt Meil einen Künstler namens "Gualdals" [?, Name unleserlich] zur Aufnahme vor (aus der Akte geht jedoch nicht hervor, ob dieser als Schüler oder als Mitglied aufgenommen werden soll). (I.HA Rep. 76 alt Ältere Oberbehörden für Wissenschaft, Kunst, Kirchen- und Schulsachen III Nr. 41, fol. 33)

Am 27. März bestellt die Berliner Akademie der Künste "zwey Anatomien". Meil lässt eine weitere für sich bestellen. (I. HA Rep. 76 alt Ältere Oberbehörden für Wissenschaft, Kunst, Kirchen- und Schulsachen III Nr. 41, fol. 40). Bei den besagten "Anatomien" handelte es sich jedoch nicht um ein anatomisches Lehrbuch sondern offenbar um Gipsmodelle. (ebd., fol. 59) Für den Unterrichtsgebrauch in der Zeichenklasse beschließt der Senat am 6. November, an Meil eine "Anatomie" aus Rom weiterzuleiten, bei er sich jedoch um Kupferstiche handelt, da "die Blätter (müßen) auf Pappe aufgezogen und dazu eine teutsche Beschreibung gemacht werden". (ebd., fol. 106)

Das Senatsprotokoll der Akademie der Künste hält am 10. April fest, dass Meil aufgrund der Abwesenheit von Rode und Chodowiecki für die kommende Woche die Beaufsichtigung der Zeichenklasse übernehmen solle. (I. HA Rep. 76 alt Ältere Oberbehörden für Wissenschaft, Kunst, Kirchen- und Schulsachen III Nr. 41, fol. 44; vgl. dazu auch fol. 46). Meil berichtet von da an in den Sitzungen regelmäßig über die Entwicklung der Zeichenklasse (ebd., fol. 53)

Zur Begutachtung der Modelle für die Quadriga des Brandenburger Tors entsendet die Akademie am ein vierköpfiges Komitee bestehend aus Meil, Rode, Frisch und Schadow. Die Begutachtung ist für die zweite Maiwoche angesetzt. (I. HA Rep. 76 alt Ältere Oberbehörden für Wissenschaft, Kunst, Kirchen- und Schulsachen III Nr. 41, fol. 48)

Am 17. Juli setzt sich Meil in der Akademiesitzung für "Heidenreich" (möglicherweise identisch mit dem Zeichner und Kupferstecher J. D. Heidenreich, der jedoch nur zwischen 1791 und 1793 Schüler an der Akademie war bzw. zu dieser Zeit mehrmals bei der Akademieausstellung vertreten war, Thieme/Becker, Bd. 15/16, S. 264) ein und erbittet für diesen eine finanzielle Untzerstützung. (I.HA Rep. 76 alt Ältere Oberbehörden für Wissenschaft, Kunst, Kirchen- und Schulsachen III Nr. 41, fol. 67)

Im August ersteigert Meil einen großen Teil des Nachlasses von Jean Pierre Antoine Tassaert. (Vgl. Brief Chodowieckis an Graff vom 15. August 1790; Steinbrucker, S. 85)

Am 2. Oktober kauft die Akademie eine Gipssammlung von Meil an (das Protokoll ist hier jedoch nicht eindeutig, möglicherweise handelt es sich auch um Johann Heinrich Meil), die in dem "untern Saale" aufgestellt werden soll. (I.HA Rep. 76 alt Ältere Oberbehörden für Wissenschaft, Kunst, Kirchen- und Schulsachen III Nr. 41, fol. 90; vgl. dazu auch fol. 92) Bereits am 15. März 1791 wird die Sammlung erneut verlagert, da in "dem gewöhnlichen Conferentz-Zimmer" eine Vorlesung von Moritz stattfinden soll. (ebd., fol. 151) Der neue Aufstellungsort wird nicht genannt. Jedoch vermerkt das Protokoll vom 16. April einer Renovierung der beschädigten Sammlung, die im Anschluss daran zusammen mit den "Lüttkeschen Gipßsachen" nach einer Aufstellung von Karsten "in die untere Saäle" gebracht werden solle. (ebd. fol. 173; zur Renovierung durch Beyer vgl. fol. 176, 181)

Meil erinnert in der Senatssitzung am 27. November daran, die Schüler, welche freien Unterricht erhalten, regelmäßig zu überprüfen, um ggf. dieses Privileg wieder zu entziehen. (I.HA Rep. 76 alt Ältere Oberbehörden für Wissenschaft, Kunst, Kirchen- und Schulsachen III Nr. 41, fol. 116)

Im BMPK Kupferstichabinett sind aus diesem Jahr folgende zeichnerische Vorlagen erhalten:
"Dichtkunst und Satyr" (mit Vorstudie), Vignette zu "Friedrichs d. Gr. bei seinen Lebzeiten erschienene Werke", Berlin [Titel nicht nachweisbar]. (Friedländer, 1921, Bd. 1, S. 2).

1790-1802
Meil arbeitet für Iffland. (Klara, S. 53)
Kostümentwürfe aus dieser Zeit werden im BMPK Kupferstichkabinett unter den Signaturen MGI 7/11 (Meil 4) und 7/12 (Meil 5) aufbewahrt.
Friedrich Nicolai schreibt dazu in seinen "Beschreibung von Berlin", 1779, 2. Bd., S. 1028:
"Er hat einen besonderen Verdienst um das hiesige Theater, durch verschiedene Zeichnungen zu Kleidungen, die er für dasselbe gemacht hat. Seine Kenntniß des Kostums der alten und mittleren Zeit ist es zu verdanken, wenn auf demselben die Personen dem Charakter der Zeit gemäß auftreten. Die altgriechischen und simpeln Kleidungen der Ariadne und des Theseus, der Medea und des Jason, des Cephalus und Prokris, die altdeutschen Kleidungen des 16ten Jahrhunderts im Götz von Berlichingen, und die gothischen Kleidungen in der Hermanide sind nach seinen Zeichnungen gemacht worden. Kenner versichern, daß sie in Italien und Frankreich, zwar mehr Flitterstaat, aber nicht ein so richtiges Kostum gefunden hätten."

In seinem Buch "Büsten berlinischer Gelehrten und Künstler mit Devisen" vermerkt Julius Friedrich Knüppeln: "Wenige Künstler erreichen ihn an Kenntnis des Kostume und seine Aufgaben desselben beim berlinischen Theater haben den Anspruch der Kenner gerechtfertigt, daß römische und griechische Kleidungen, in Italien selbst wol mit größerem Flitterstaat, aber nicht mit mehrerer Richtigkeit gesehen werden könnten." (Knüppeln, S. 171)

1791
Am 15. Januar vermerken Chodowiecki und Eckert, dass sich die Schüler der Zeichenklasse verschiedentlich falsche Arbeitsmethode angeeignet hätten, "daß sie ihre Zeichnungen nicht auf einmahl anlegten, sondern nach Vorlieben, bald diesen, bald jenen einzelnen, mit einander nicht zusammen hangenden Theil anfingen und vollendeten, ohne auf das Gantze Rücksicht zu nehmen." Meil wird beauftragt, darüber in der nächsten Sitzung zu berichten. (I. HA Rep. 76 alt Ältere Oberbehörden für Wissenschaft, Kunst, Kirchen- und Schulsachen III Nr. 41, fol. 128) Meil bemängelt in der Sitzung am 22. Januar jedoch nicht die Arbeitsweise seiner Schüler, sondern weist stattdessen auf die schlechten Arbeitsplätze hin und schlägt eine "Anschaffung von 2 Ständen und 2 Staffeleyen" vor. Des weiteren sollen "die Kerls und Weiber, welche unten am Eingang der Academie mit Kuchen Obst, u.d.gl. hielten, zu vielen Unordnungen Anlaß gäben, indem sie theils, durch häufiges Herunterlaufen, viel Zeit verschleuderten, theils einer, den anderen, zur Nascherey verführten" vertrieben werden. (I. HA Rep. 76 alt Ältere Oberbehörden für Wissenschaft, Kunst, Kirchen- und Schulsachen III Nr. 41, fol. 133)

Am 26. Februar berichtet Meil in der Senatssitzung über die Entwicklung der Zeichenklasse. (I. HA Rep. 76 alt Ältere Oberbehörden für Wissenschaft, Kunst, Kirchen- und Schulsachen III Nr. 41, fol. 148) Ein weiterer Bericht Meils am 19. März, der jedoch nichts besonders anmerkt. (ebd., fol. 156)

Am 5. März spricht sich Meil zusammen mit seinem Bruder und Chodowiecki gegen die von Unger vorgeschlagene Aufnahme des Schriftgießers und Buchdruckers Firmin Didot in die "Mechanische Classe" aus. Begründung: Didot solle die Akademie persönlich um die Aufnahme ersuchen. Da alle anderen Mitglieder des Senats die Aufnahme jedoch befürworten, wird Didot aufgenommen. (I. HA Rep. 76 alt Ältere Oberbehörden für Wissenschaft, Kunst, Kirchen- und Schulsachen III Nr. 41, fol. 154)

In der Senatssitzung am 16. April wird eine Kritik Meils an dem zeichnerischen Entwurf für die Pferdeskulptur Abbe de Paws für das geplante Königliche Monument verlesen. (I. HA Rep. 76 alt Ältere Oberbehörden für Wissenschaft, Kunst, Kirchen- und Schulsachen III Nr. 41, fol. 172; vgl. auch fol. 164)
Des weiteren wird Meil zusammen mit Frisch und Moritz für die Erarbeitung des diesjährigen Ausstellungskataloges beauftragt. (ebd. fol. 173)

In der Sitzung am 7. Mai plädiert Meil zusammen mit Rode und Chodowiecki dafür, noch weitere Schüler für den freien Unterricht aufzunehmen, "weil der Hauptbericht des H. Eckardt über den Unterricht für das nächste halbe Jahr noch nicht eingegangen". Meil setzt sich dabei besonders für die Schüler "Lampe" und "Schmidt" ein. (I. HA Rep. 76 alt Ältere Oberbehörden für Wissenschaft, Kunst, Kirchen- und Schulsachen III Nr. 41, fol. 182f.)

Das Protoll der Senatssitzung vom 22. Oktober vermerkt, dass Meil eine zeichnerische Vorlage H. Moellingers für eine Uhr, die dem König geschenkt werden solle, an sich genommen habe, "um das Ornament geschmackvoll anzuordnen". (I.HA Rep. 76 alt Ältere Oberbehörden für Wissenschaft, Kunst, Kirchen- und Schulsachen III Nr. 41, fol. 213 u. 218)
Des weiteren schlägt Meil den Bildhauer Boÿe als Mitglied vor. (ebd., fol. 214)

Am 3. Dezember wird Meil zusammen mit Chodowiecki im Zusammenhang einer "Concession zu Anfertigung und Verkauf der Gipß-Ausgüsse" damit beauftragt, "die Seebaldschen GipßSachen" zu begutachten. (I.HA Rep. 76 alt Ältere Oberbehörden für Wissenschaft, Kunst, Kirchen- und Schulsachen III Nr. 41, fol. 231) Diese auf ein Monopol hinauslaufende "Concession" wird "Seebaldt" jedoch in der Sitzung am 10. Dezember versagt [möglicherweise Transkriptionsfehler, gemeint ist sicherlich der Gipshändler Dominikus Seewald; vgl. Friedrich Nicolai: Beschreibung [...], Nachdruck der 3. Auflage, Berlin 1968 (1786): Bd. 2, S. 571] . (ebd., fol. 234)

Am 17. Dezember schlägt Meil vor, die Kosten für die Formen der Gipsabgüsse, welche Langhans anfertigen ließ, um Skulpturen aus dem "Königl. Antiken Tempel" gänzlich auf Kosten der Akademie verfertigen zu lassen. Die Finanzierung solle über den Verkauf weiterer Abgüsse aus diesen Formen erfolgen "und er war der Meynung, daß dies in der Folge ein Guter Fond für die Academie werden würde". (I.HA Rep. 76 alt Ältere Oberbehörden für Wissenschaft, Kunst, Kirchen- und SchulsachenIII Nr. 41, fol. 239). Dieser Vorschlag wird jedoch in der kommenden Sitzung nicht weiter erörtert. (ebd., fol. 243)

Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Der König zu Pferde in römischer Kleidung. Derselbe in Kleidung der ältern Deutschen", "Eine Allegorie", "Satyre, welche spielen", "Der Meuchelmord, allegorisch vorgestellt, nach einer Stelle aus Emilia Galotti", "Die eingebildete Lucretia im Narrenhause, ein Gedanke zu einer Kleidung fürs Theater". (Börsch-Supan, Kataloge, Bd. 1, 1791: 3.28)

Im BMPK Kupferstichkabinett sind aus diesem Jahr folgende zeichnerische Vorlagen erhalten:
Fünf Vignetten für das "Taschenbuch für Aufklärer", erschienen im Verlag Unger, Berlin:
"Die Hexen", "Der Basilisk", "Das Gespenst", Die Vampyren (Szene bei einem Sarge)", "Origenes kombabisiert sich". (Friedländer, 1921, Bd. 1, S. 230f.).

1792
Am 4. Februar berichten Rode und Meil über die Entwicklung der Zeichenklasse, es ist jedoch "nichts zu erinnern". (I.HA Rep. 76 alt Ältere Oberbehörden für Wissenschaft, Kunst, Kirchen- und Schulsachen III Nr. 41, fol. 253) Ein weiterer ebensolcher Bericht am 1. Dezember. (ebd., fol. 334)

Am 18. Februar wird Meil zusammen mit Becherer beauftragt, den zeichnerischen Nachlass des Major v. Gontand zu begutachten, damit dieser ggf. durch die Akademie angekauft wird. (I.HA Rep. 76 alt Ältere Oberbehörden für Wissenschaft, Kunst, Kirchen- und Schulsachen III Nr. 41, fol. 260)

Im November kommt es in der Zeichenklasse Meils, in der Komposition unterrichtet wird zu Konflikten. Die Schüler weigern sich, die von ihnen geforderten Zeichnungen anzufertigen. Der Senat beschließt daraufhin am 24. November, abzuwarten, "was diese Leute bey der nächstbevorstehenden Kunstausstellung versprochenermassen exponiren werden, wovon denn, um den Faden der Sache zu behalten, die Direction zu seiner Zeit und zwar in dem Rapport vom 1n April bis zu 1n Ocbr 1793 ihr gutachterliches Sentiment abgeben wird" (I. HA Rep. 76 alt Ältere Oberbehörden für Wissenschaft, Kunst, Kirchen- und Schulsachen III Nr. 41, fol. 330f.; vgl. auch fol. 354)

Am 1. Dezember vermerkt das Protokoll eine Bestellung Meils von einem Abguss des "liegenden Faun von Sergell"  aus den "Le Suerschen GipßSachen". (I.HA Rep. 76 alt Ältere Oberbehörden für Wissenschaft, Kunst, Kirchen- und Schulsachen III Nr. 41, fol. 336)

Entwurf für ein Relief mit dem Portrait Friedrichs II., das von Martini ausgeführt im Garten des Auftraggebers, General Prittwitz, in Quilitz (Neu-Hardenberg) aufgestellt wird.

Im BMPK Kupferstichkabinett sind aus diesem Jahr folgende zeichnerische Vorlagen erhalten:
"Minerva mit Putten", Titelkupfer zu Johann Wilhelm von Archenholtz' Zeitschrift "Minerva", Berlin.
Zwei Arbeiten zu Johann Gottwerth Müllers "Selim der Glückliche", erschienen im Verlag von Friedrich Nicolai: "Neger und Muselman", "Zwei komische Figuren auf Leitern, einander gegenüber, zwischen ihnen andere groteske Gestalten" (unverwendeter Entwurf). (Friedländer, 1921, Bd. 1, S. 231).

1793
Am 6. Januar präsentiert Meil in der Senatssitzung Gipsabgüsse von Hagemann und schlägt vor, durch diesen "die schönsten Gipßsachen in Postdam" in "mittleren Größe" abformen zu lassen. Die Form, so erklärt Meil weiter, würden der Akademie überlassen werden, insofern diese Hagemann weiterhin "verhältnismäßig" unterstützen würde. (I.HA Rep. 76 alt Ältere Oberbehörden für Wissenschaft, Kunst, Kirchen- und Schulsachen III Nr. 41, fol. 340; vgl. dazu auch fol. 348 u. 350)

Am 12. Januar verzeichnet das Protokoll der Senatssitzung eine Beurteilung Meils zu einer Zeichnung von Roesel, die eine Antilopenhaut zeigt. (I.HA Rep. 76 alt Ältere Oberbehörden für Wissenschaft, Kunst, Kirchen- und Schulsachen III Nr. 41, fol. 344)

Am 26. Januar erstattet Meil schriftlichen Bericht über die Entwicklung der Zeichenklasse. Dabei wurde namentlich besonders begabte Schüler erwähnt, deren Namen im Protokoll jedoch nicht angeführt werden. (I.HA Rep. 76 alt Ältere Oberbehörden für Wissenschaft, Kunst, Kirchen- und Schulsachen III Nr. 41, fol. 350).

Meil bezieht das "Pascalsche Haus" in der Neuen Friedrichstraße. (Dorn, S. 9)

Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"4 gezeichnete Gegenstände zum Kupferstechen bestimmt, aus dem Roman, benannt die Burg von Otronto", "Die drei Grazien". (Börsch-Supan, Kataloge, Bd. 1, 1793: 19-24)

Am 7. Dezember wird Meil mit der Begutachtung von Kupferstichen Koenigs und eines "Verzeichniß einer Kupferstichsammlung, welche in Leipzig verkauft werden soll" beauftragt. (I.HA Rep. 76 alt Ältere Oberbehörden für Wissenschaft, Kunst, Kirchen- und Schulsachen III Nr. 41, fol. 415) Während die Anschaffung der Kupferstiche Koenigs von Meil befürwortet, lehnt er den Kauf des Kupferstichverzeichnisses ab. (ebd., fol. 418f.)

1794
Meil wird am 28. Juni mit der Begutachtung Rambachs beauftragt, welcher sich der Akademie als Nachfolger für den verstorbenen Moritz in allen seinen Aufgaben angeboten hatte. (I. HA Rep. 76 alt Ältere Oberbehörden für Wissenschaft, Kunst, Kirchen- und Schulsachen III Nr. 41, fol. 466) Ein Bericht über ein Gespräch zwischen Meil und Rambach wird im Protokoll des 5. Juli erwähnt. (ebd., fol. 468)
Ebenso wird in dem Protokoll vom 28. Juni die Begutachtung einer Wachsbüste des Herzogs von Braunschweig aus der Hand eines gewissen "Weber aus Wolfenbüttel" genannt, die von Meil zusammen mit Chodowiecki und Frisch durchgeführt wird.

Neben Frisch und Berger wird Meil mit der Organisation der Akademieausstellung beauftragt. (I. HA Rep. 76 alt Ältere Oberbehörden für Wissenschaft, Kunst, Kirchen- und Schulsachen III Nr. 41, fol. 528)

Im BMPK Kupferstichkabinett sind aus diesem Jahr folgende zeichnerische Vorlagen erhalten:
"Mädchen vor einem Jüngling kniend", Figuren für den Titelkupfer zu  Friedrich von Oertels "Bettina: Eine Geschichte in Briefen [...]", erschienen im Verlag Leo, Leipzig.
"Vorlesung" (mit vier Studien), Vignette zu Ludwig Heinrich Nicolays "Geschichte eines dicken Mannes", erschienen Friedrich Nicolai, Berlin. (Friedländer, 1921, Bd. 1, S. 231f.).

1795
In der Senatssitzung vom 17. Januar schlägt Meil die Anschaffung der "Lippertsche[n] Dactiliothec" vor. Ein Entschluss darüber wird jedoch nicht gefällt. (I. HA Rep. 76 alt Ältere Oberbehörden für Wissenschaft, Kunst, Kirchen- und Schulsachen III Nr. 41, fol. 505)

Am 4. Juli wird Meil zusammen mit Rambach beauftragt, den Bestand der Akademie-Bibliothek durchzusehen, um ggf. Anschaffungsvorschläge zu unterbreiten. (I. HA Rep. 76 alt Ältere Oberbehörden für Wissenschaft, Kunst, Kirchen- und Schulsachen III Nr. 41, fol. 525)

Zusammen mit Frisch und Berger wird Meil am 15. August "das arrangement der [Akademie-]Ausstellung" übertragen. (I. HA Rep. 76 alt Äl

Register

Fachregister:
  • Bildende Kunst
Institutionsregister:
  • Akademie der Künste
Gruppen/Vereinigungen-Register:
  • Montagsclub

Person: Johann Wilhelm Meil jun., Berliner Klassik, hrsg. v. der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, 2003-2013. URL: https://berlinerklassik.bbaw.de/personen/859.

Link zu den API-Daten: https://berlinerklassik.bbaw.de/api/personen/859