1733Am 23. Oktober wird Johann Wilhelm Meil als Sohn des Hofbildhauers Johann Christoph Meil in Altenburg (Thüringen) geboren.
1734Meils
Vater stirbt. Die Mutter heiratet den Bildhauer Johann Jeremias
Martini, der wie der verstorbene Johann Christoph Meil, am Hof
des Herzogs von Sachsen-Altenburg tätig ist.
1736Martini
zieht mit seiner Familie nach Bayreuth, wo er den Auftrag
erhält, die örtliche Kaserne mit skulpturalem Bauschmuck auszustatten.
Gleichzeitig erteilt er in der Stadt privaten Zeichenunterricht. Die
beiden Söhne besuchen das Gymnasium. (Dorn, S. 4f.)
1743Martini kehrt mit seiner Famile nach Altenburg zurück.
1749Meil
verlässt das Elternhaus und folgt seinem Bruder Johann Heinrich, der inzwischen in Leipzig lebt. Vermutlich auf Drängen der Eltern, die eine wissenschaftliche Laufbahn für Meil vorgesehen haben, schreibt er sich an der Leipziger Universität ein. Seine Studienfächer sind unbekannt, gesichert ist nur, dass er weder Theologie, Jurisprudenz noch Medizin studiert. Laut Dorn beschäftigt sich Meil in Leipzig hauptsächlich mit dem Studium der klassischen Antike, vor allem Mythologie und Philologie. Gleichzeitig beginnt er sich autodidaktisch in Zeichnung und Kupferstich zu üben. (Dorn, S. 5f.)
1751Früheste erhaltene Kupferstiche Meils: "
Ein Kopf nach [Adriaen van]
Ostade", "
Ein alter
Mannskopf", "
Eine auf einem Postament stehende Flora", "Eine Vignette zu
Aesops Fabeln, von [Magnus Gottfried]
Lichtwehr", und "
Eine Kanzel mit
einem Prediger, nach Hoppenhaupt". (Hopffer, S. 1)
1752Meil zieht nach Berlin, wo sein Stiefvater und seine Mutter bereits seit 1750 wohnen. Über den Vater, der selbst Bildhauer ist, entsteht der Kontakt zu den Brüdern Johann Michael und Johann Christian Hoppenhaupt. Die beiden Bildhauer, die Meil zumindest durch ihr Werk bereits 1751 bekannt waren, werden bis 1755 seine Hauptauftraggeber. Insgesamt fertigt Meil für die beiden Bildhauer 93 Radierungen mit Entwürfen zu Möbeln und anderen Einrichtungsgegenständen an, die alle nach den zeichnerischen Vorlagen von Johann Michael Hoppenhaupt entstehen. Die Berliner Staatsbibliothek bewahrt von diesen Arbeiten ein Konvolut mit 22 Kupferstichen unter der Signatur
gr.2" Ny 9081 auf (vgl. hierzu auch s. n.:
Meublement des königlich preußischen neuen Schlosses zu Sans Souci, s. l.
um 1760)
Noch zwanzig Jahre später wird ein Bericht des Ober-Bau-Departments vom 30. Mai 1772 bezüglich der Vereinigung der Maler-, Bildhauer- und Baukunst-Academie mit dem Ober-Bau-Department diese frühen Arbeiten Meils lobend hervorheben. In dem Bericht, der neben Meil auch Christian Rode und
Daniel Chodowiecki nennt, heißt es:
"[...]
den Kupferstecher Meil, in
Absicht auf jede Art von architectur Stücken, Schnitzwerken,
einfacherer Tapeten, geblümten Stoffen, Gefäßen, Ofen, Medaillen,
feinern Schlösser- und Tischler Arbeiten, vorzüglich nach den antiquien
zu zeichnen, auch dahin einschlagende Erfindungen durch den Druck zu
machen." Eine weitere Stelle des Berichts nennt Meils zweites Tätigkeitsgebiet ab 1753: "
Buchhändler wissen schon längst,
daß ihre Verlagsbücher mehr Käufer finden, wenn die darin vorkommenden
Zeichnungen von Meil und Chodowiecki sind." (Zit. nach Dorn, S. 7f., o.
Quellenangabe)
1753-1755Nach Vorlagen von Johann Michael
Hoppenhaupt radiert Meil Titelkupfer für die sechsbändige Ausgabe von "
G. E. Leßings Schriften" (
Bd. 1 und 2,
Bd. 3(?),
Bd. 5), die im Verlag von Christian Friedrich Voss
erscheint. Der letzte Titelkupfer für den
6. Band entsteht 1755 nach einem
eigenen Entwurf. (Dorn, S. 8)
1756Meil tritt dem Berliner
Montagsklub bei, in dem er bis Dezember 1803 Mitglied bleibt. Durch seine Mitgliedschaft entstehen zahlreiche Kontakte, etwa zu Friedrich Nicolai, Johann
Georg Sulzer, Moses Mendelssohn, Gotthold Ephraim Lessing und Karl
Wilhelm Ramler, durch die Meil später immer wieder zu Aufträgen gelangen wird. (Dorn, S. 9)
Das SMB Kupferstichkabinett besitzt aus diesem Jahr folgende zeichnerische Vorlagen:
"
Tanzendes
Schäferpaar vor einem Fauns-Herme", Titelkupfer zu Ewald Christian von
Kleists "Gedichte vom Verfasser des Frühlings", erschienen 1758 im Verlag von
Christian Friedrich Voss, Berlin. (Friedländer, 1921, Bd. 1, S. 223).
1757Meil schließt mit Daniel Chodowiecki Bekanntschaft. In einem späteren Brief an Anton Graff heißt es dazu: "
Um diese
Zeit wurde ich mit Herrn Meil bekannt, der hier viele fürtreffliche
Vignetten und die Kupferstiche zu dem Spectaculum Naturae & Artium
verfertigte. Seine gefällige saubere Manier hätte mich damals
abschrecken können, weiterzugehen, oder anspornen, seine Manier
nachzuahmen. Aber ich habe immer dafür gehalten, es tauge nichts, einen
andern Manier oder Behandlung nachzuahmen." (Zit. nach Dorn, S. 16f., o.
Quellenangabe; der Brief ist bei Steinbrucker (1921) nicht abgedruckt)
1760Meil
erhält den Auftrag, die "
Poésies diverses" von Friedrich II. zu
illustrieren, die im Verlag von Christian Friedrich Voss erscheinen. Im SMB Kupferstichkabinett werden zu dieser Arbeit folgende zeichnerischen Vorlagen aufbewahrt:
"
Minerva, Veritas und Fama auf Wolken" und "
Fama mit
einer bekränzten Leier von Putten begleitet auf Wolken vor einem
Obelisken". (Friedländer, 1921,
Bd. 1, S. 223f.)
Eine Zusammenarbeit mit dem Kupferstecher Georg Friedrich Schmidt, wie sie in der Literatur genannt wird, ist jedoch fraglich, da sich dieser noch bis 1762 in Petersburg aufhielt. (vgl. ADB, Bd. 31, S. 728)
Das SMB Kupferstichkabinett besitzt aus diesem Jahr noch weitere zeichnerische Vorlagen:
"
Schäferpaar
vor einer Hütte" und "
Weibliche Herme mit Schäferhut", beide als
Vignette zu Ewald Christian zur zweibändigen Ausgabe von Kleists "
Sämtliche Werke" (
Bd. 1), erschienen 1760 im
Verlag von Christian Friedrich Voss.
"
Landschaft mit Rundtempel und
Palme, andere Embleme der geistlichen Dichtkunst und des Evangeliums
lehnen" als Titelblatt zu Karl Wilhelm Ramlers "
Geistliche Kantaten",
erschienen im Verlag von Christian Friedrich Voss. (Friedländer, 1921,
Bd. 1, S. 223f.).
1761Im Berliner Verlag Winter erscheint die
erste Lieferung des viersprachigen "
Spectaculum Naturae & Artium"
(
Bd. 1). Die zweite Lieferung
erscheint 1765. Insgesamt fertigt Meil für diese Arbeit 50 Radierungen
an. Zeichnerische Vorlagen zu einigen dieser Radierungen befinden sich im SMB Kupferstichkabinett:
1. Lieferung: "
Der Buchdrucker", "
Der Fluß", "
Der Klempner", "
Der Fischer".
2.
Liferung: "
Der Holzschneider", "
Der Kohlenbrenner", "
Stehender Mann
nach links, eine Kupferplatte schwärzend", "
Schornsteinfeger mit einem
Lehrling redend", "
Der Schriftgießer", "
Der Zwinger". (Friedländer,
1921, Bd. 1, S. 223f.).
Das SMB Kupferstichkabinett besitzt aus diesem Jahr noch weitere zeichnerische Vorlagen:
"
Grabmal
des Leonidas", Titelvignette zu "
Vom Tode fürs Vaterland" von Thomas
Abtt, erschienen 1761 im Verlag von Friedrich Nicolai. (Friedländer, 1921,
Bd. 1, S. 223).
1762Das SMB Kupferstichkabinett besitzt aus diesem Jahr folgende zeichnerische Vorlagen:
"
Fama
und zwei Genien an dem Denkmal Popes, das Bildnis W[iliam]
Warbutons
anbringend", Titelblatt zu "
Des Esq. Alexander Popes sämmtliche Werke", erscheinen 1778 im Verlag von Heitz und Dannbach, Strasburg. (Friedländer, 1921, Bd. 1, S. 224).
1763Das SMB Kupferstichkabinett besitzt aus diesem Jahr folgende zeichnerische Vorlagen:
"
Die
Muse der Sprachkunst, unter der Büste des Petrarca sitzend und drei
Kinder unterrichtend", Titelblatt zu Annibal Antoninis "
Nuovo Dizionario
Italiano-Tedesco", erschienen 1763 im Verlag Caspar Fritschs, Leipzig.
(Friedländer, 1921, Bd. 1, S. 224).
1764Meil bittet in einem Brief seinen Bruder Johann Heinrich nach Berlin zu kommen
"
Wir
wollen alsdann nach Potsdam reisen, ich will dir das Nest zeigen, das
Nest eines Königlichen Adlers. Gewisz das verdient allein eine Reise,
den größten Helden, den großen Philosophen, und den allergrößten Oeconom
zusammen in einem König zu sehen. Auch die schöne Gallerie voll von den
vortrefflichsten Gemählden ist sehenswerth. Berlin, mein lieber Bruder,
wird gewiß auch deinen Beyfall erhalten, den [sic!] es hat viel
schönes, was wenig Städte aufweisen können, und an den prächtigen
Gebäuden fehlt es auch nicht [...]
Kurtz, Berlin ist eine schöne Stadt."
(Zit. nach Dorn, S. 6, o. Quellenangabe)
Das SMB Kupferstichkabinett besitzt aus diesem Jahr folgende zeichnerische Vorlagen:
"
An
einem Opferstein kniende Dichterin mit einer Leier", Vignette zu Anna
Luise Karschins "
Auserlesene Gedichte", erschienen 1764 im Verlag von Georg
Ludwig Winter. (Friedländer, 1921, Bd. 1, S. 224).
1765Das SMB Kupferstichkabinett besitzt aus diesem Jahr folgende zeichnerische Vorlagen:
"
Urne mit Emblem des Theaters
auf einem Postament", Vignetten zu Johann Friedrich Löwens "
Schriften",
erschienen 1765 im Verlag von Michael Christian Bock.
Sowie: "
Marktschreier,
Bilder erklärend; rechts Leute bei einem Fasse, links Gruppe bei einem
Bauern mit einer Karre", "
Muse des Schauspiels sitzend nach rechts;
rechts Genius, der einen Baum pflanzt". (Friedländer, 1921, Bd.
1, S. 223f.).
1766Das SMB Kupferstichkabinett besitzt aus diesem Jahr folgende zeichnerische Vorlagen:
"
Ein
Genius opfert vor der Statue der Laetitia", "
Ein fliegender Genius vor
der Statue der Laetitia", "Zwei Putten, deren einer den Saft
einer Traube in eine Schale preßt", "Sitzender Satyr, nach rechts" und
"
Amor und Putto links neben einer Herme", alle fünf als Vignetten zu Karl Wilhelm
Ramlers "
Lieder der Deutschen", erschienen 1766 im Berliner Winter-Verlag.
(Friedländer, 1921, Bd. 1, S. 224f.).
1767Das SMB Kupferstichkabinett besitzt aus diesem Jahr :
"
Raub
der Proserpina, die nach links von Pluto im Wagen entführt wird",
Vignette zu Jean-Bernhard Mérians "
L'enlevement de Proserpine",
erschienen 1767 im Verlag von Georg Jacob Decker d. Ä. Für diesen Kupferstich sind noch zwei weitere Vorlagen erhalten. (Friedländer, 1921, Bd. 1, S. 225).
1768Das SMB Kupferstichkabinett besitzt aus diesem Jahr:
"
Drei
Putten mit einer Lyra usw. auf einer Wolke bei einem Lorbeerbaum, in
einer Umrahmung mit Canopus als Bekrönung", als Titelblatt zu Paul
Jérémie Bitaubés "
Joseph", erschienen 1768 im Berliner Winter-Verlag.
Zu diesem Werk noch acht weitere Studien erhalten: "
Joseph
wird von seinen Brüdern verkauft", "
Joseph von Potiphars" (2 Varianten)
und "
Joseph deutet den Traum des Pharao" (6 Varianten).
Sowie:
"
Alexander opfert dem Aeskulap und der Minerva" und "
Drei Putten bei der
Büste des Hippokrates", Vignetten zur Vorrede von Johann Karl Wilhelm
Moehsens "
Commentatio". [Verlag und Titel überprüfen, liegt im LS II]((Berlin: Bosse, 1767))
Sowie "
Gorgonenschild mit Helm und schnäbelnden Tauben", Titelvignette zu
Gotthold Ephraim Lessings "Hamburgische Dramaturgie", erschienen 1768 im
Verlag von J. H. Cramer, Bremen. (Friedländer, 1921, Bd. 1, S. 225).
1769Meil zieht in das Aschenbornsche Haus in der Neuen Grünstraße. (Dorn, S. 9)
1771Das SMB Kupferstichkabinett besitzt aus diesem Jahr folgende zeichnerische Vorlagen:
"
Minerva
und zwei Putten mit dem Wappen der Buddenbrock", Vignette zu Johann
Karl Wilhelm Moehsens "
Verzeichnis von Bildnissen berühmter Ärzte",
erschienen 1771 im Verlag Himburg, Berlin.
"
Eine Bäuerin reicht einem
Herrn einen Strauß. Rechts lauscht ein Mann", Vignette zu Ernst Wilhelm
Wolfs Oper "
Das Rosenfest" erschienen 1771 im Verlag Karl Ludolf Hoffmann,
Weimar.
"
Schild mit der Medusa. Zur Zuneigung an den König".
Acht
Vignette zu Francesco Algarottis "
Oeuvres", erschienen 1772 im
Decker Verlag: "
Gestalt der Optik im Medaillon. Zum 1. Teil
Newtons Optik", "
Allegorie auf die Künste mit einem kostümierten
Opernsänger. Zum 2. Teil, Versuch über die schönen Künste",
"
Schanzkorb
mit Trophäen. Zum 4. Teil, Über Kriegswissenschaften", "
Putto mit einem
Buch vor einer Urne. Zum 5. Teil, Reise nach Rußland", "
Medaillon mit
der Gestalt der Malerei. Zum 6. Teil, Briefe über Malerei und
Architektur", "
Medaillon mit Amor auf der Weltkugel. Zum 7. Teil,
Liebesbriefe in Versen" und "
Urania. Zum 8. Teil".
"
Knabe mit Globus
und Attributen der Freimaurerei", Titelkupfer zu "
Freimäurerlieder",
erschienen im Verlag I. G. Friedrich, Regensburg. [Exemplar prüfen!, LS
II]
"
Betende in einem Medaillon mit dem Zeichen des Zodiakus",
Titelvignette zu Sebastian Friedrich Treschos "
Christliches Tagebuch"
[lediglich ein Exemplar von 1773 aus dem Verlag von J. D. Zeisens Wittwe
und J. H. Hartungs Erben nachweisbar, Übereinstimmung unsicher].
(Friedländer, 1921, Bd. 1, S. 226).
1772Das SMB Kupferstichkabinett besitzt aus diesem Jahr folgende zeichnerische Vorlagen:
"
Frauengestalt
mit Füllhorn und Ruder, in Umrahmung", 4 Titelkupfer für den Göttinger
"
Musenalmanach". (Friedländer, 1921, Bd. 1, S. 226).
1773Das SMB Kupferstichkabinett besitzt aus diesem Jahr folgende zeichnerische Vorlagen:
Fünf
Varianten des Motivs "
Diana von Ephesus, von einem Putto entschleiert;
zu ihren Füßen ein Schüler. Vorn Bienenkörbe", Titelvignette zu
"
Gemeinnützige Arbeiten der Churfürstl. Sächsis. Bienengesellschaft",
erschienen in Berlin und Leipzig [Verlag nicht nachweisbar].
"
Medaillonbildnis
Peters d. Großen", Titelkupfer für das "
Journal de Pierre le Grand",
erschienen im Decker Verlag, Berlin. (Friedländer, 1921, Bd. 1, S.
226f.).
1774Im Berliner Nationatheater wird am 12. April das Stück "
Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand" durch die Theatertruppe von Gottfried Heinrich Koch aufgeführt. Die Kostümentwürfe stammen von Meil. (Gerlach,
S. 13f.) In einem Brief Friedrich Nicolais, datiert auf den 8. Oktober 1774, heißt es dazu: "
Vielleicht
hatten die Kleider und Harnische, ganz neu und im vollkommenen Costüme
gemacht, an diesem Beyfall ebenso viel Antheil, als etwas anders." (Zit.
nach Klara, S. 37)
Das SMB Kupferstichkabinett besitzt aus diesem Jahr folgende zeichnerische Vorlagen:
"
Profilkopf
des Apollonius von Tyana im Medaillon darunter ein Lorbeerzweig" (2
Varianten), Titelkupfer zu Philostrates "
Vie d'Apollonius de Tyane",
erschienen 1774 im Decker Verlag, Berlin.
"
Die Bergpredigt: Christus sitzt
links, von den Aposteln umgeben", Titelvignette zu Friedrich Adam
Schollers "
Flora Barbiensis", erschienen 1775 im Verlag Weidmann et Reich,
Leipzig. (Friedländer, 1921, Bd. 1, S. 225ff.).
1774-78Meil
fertigt 20 Vignetten zu Karl Wilhelm Rammlers "
Lyrische Blumenlese" an,
die im Leipziger Verlag Weidemanns Erben und Reich erscheint. Im SMB Kupferstichkabinett sind dazu sechs zeichnerische Vorlagen erhalten:
"
Schäfer
und zwei Schäferinnen", "
Schalmeiblasender Schäfer und Schäferin",
"
Jüngling und Bienenschwarm", "
Jünglin wasserschöpfend", "
Leierspieler
und drei Zuhörende", "
Apollo und Daphne" und "
Leierspieler und Cupido".
(Friedländer, 1921, Bd. 1, S. 225ff.).
1775-76Für den
Berliner Verlag Himburg fertigt Meil Radierungen zu Goethes "
Die Leiden
des jungen Werther" und "
Götz von Berlichingen" an.
Zeichnerische Vorlagen dazu befinden sich im SMB Kupferstichkabinett:
"
Wappen
des Götz von Berlichingen" (zwei Varianten), "
Titelvignette zu Johann
Wolfgang von Goethes Schriften" [Friedländer vermerkt hier jedoch: "
ohne Angabe des Herausgebeortes", möglicherweise handelt es sich also um eine andere Arbeit].
(Friedländer, 1921, Bd. 1, S. 227).
1776Meil entwirft Kostüme für das Theaterstück "
Ariadne auf Naxos" von Johann Christian Brandes und Georg Benda, das am 23. August aufgeführt wird. (Klara, S. 43)
Das SMB Kupferstichkabinett besitzt aus diesem Jahr folgende zeichnerische Vorlagen:
"
Fortuna,
in einem Medaillon", Titelvignette zu Johann Joachim Christoph Bodes
"
Der Abentheurer", erschienen 1776 im Himburg-Verlag, Berlin.
"
Wettstreit
der deutschen und französischen Dichtkunst" (3 Varianten), Titelvignette
zu Karl Wilhelm Ramlers "
Lyrische Gedichte", erschienen im Verlag von
Christian Friedrich Voss, Berlin. [Exemplar überprüfen, Rara]
(Friedländer, 1921, Bd. 1, S. 227).
1777Meil entwirft Kostüme
für das Theaterstück "
Medea" von Friedrich Wilhelm Gotter und Georg Benda, das am 26. März aufgeführt wird, ebenso Kostüme für "
Hermannide oder die Rätsel, ein altfränkisches Märchen" von Johann Friedrich Schmidt, aufgeführt am 27. September, und "
Hamlet" nach Friedrich Ludwig Schröderm aufgeführt am 17. Dezember. (Klara, S. 44)
1778Dorn schreibt, Johann Wolfgang von Goethe habe Anfang Mai während seines Aufenthaltes in Berlin Meils Kunstsammlung zweimal besucht. (Dorn, S. 10) Diese Aussage ist jedoch anzuzweifeln, da Meils Name weder in den Tagebuchaufzeichnungen noch in den Briefen auftaucht - andere Künstler wie Chodowiecki oder Frisch werden dagegen namentlich erwähnt.
Meil fertigt Kostümentwürfe für das Stück "
Cephalus und Prokris" von Karl Wilhelm Ramler und Johann Friedrich Reichardt, aufgeführt am 25. Februar. (Klara, S. 48)
Das SMB Kupferstichkabinett besitzt aus diesem Jahr folgende zeichnerische Vorlagen:
"
Frau
mit Sphinx" (2 Varianten), Titelkupfer für die "
Apologie des Ordens der
Frey-Mäurer", erschienen im Verlag von Christian Stahlbaum, Berlin.
"
Eine
Muse gibt einem Dichter eine Leiter" (2 Varianten).
"
Roland und
Morgane", Titelkupfer zu Ludwig Heinrich von Nicolays "
Vermischte
Gedichte", erschienen im Verlag von Friedrich Nicolai, Berlin (vgl. auch
1781 u. 1783).
"
Ritter und Damen mit einem Prunkgericht" und "
Ein vor
einer Dame kniender Türke" (2 Varianten), Titelkupfer für Heinrich
August Ottokar Reichards "
Bibliothek der Romane", erschienen im Verlag
Himburg, Berlin. (Friedländer, 1921, Bd. 1, S. 227f.).
Sowie: "
Satyr mit
Flöte und Narrenstab", "
Nackter Jüngling, dem Amor die Leiter haltend"
(5 Varationen), "
Gefesselter Amor", "
Drei Putten", Schluß- bzw.
Titelvignette zu Karl Wilhelm Ramlers "
Lyrische Blumenlese". Friedländer gibt als Erscheinungsort dieser Gedichtbände Berlin an. Dort ist jedoch eine solche Ausgabe nicht nachweisbar. Wahrscheinlicher ist, dass es sich hier um zeichnerische Vorlagen für die Kupferstiche der Leipziger Ausgabe handelt (s. 1774-1778). (Friedländer, 1921, Bd. 1, S. 227f.).
1779Am
14. Juni wird Meil von Heinitz als Vizedirektor der Akademie
vorgeschlagen und Ende des Monats berufen (I. HA Rep. 76 alt Ältere
Oberbehörden für Wissenschaften, Kunst, Kirchen- und Schulsachen III,
Nr. 64, fol. 28 u. 31f.)
(Veröffentlichung der Berufung in der Haude und
Spenerschen Zeitung)Meil zieht in das Haus "Zum Behemoth" in der Krausenstraße. (Dorn, S. 9)
Das SMB Kupferstichkabinett besitzt aus diesem Jahr folgende zeichnerische Vorlagen:
"
Sitzender
alter und stehender junger Römer", Titelkupfer zu Henry St. John
Bolingbrokes "
Von der Verbannung", erschienen 1779 im Verlag von Friedrich
Nicolai, Berlin.
"Offener Rundtempel", Titelvignette zu Johann August
Starcks "
Geschichte der christlichen Kirche" (
2. Bd.), erschienen 1779 bis 1780 im Decker
Verlag, Berlin. (Friedländer, 1921, Bd. 1, S. 228).
1780Das SMB Kupferstichkabinett besitzt aus diesem Jahr folgende zeichnerische Vorlagen:
"
Zwei
Sphinxe vor einem Tempelgiebel", Vignette zu "[Christian]
Wernickes
Überschriften". Auch hier gibt Friedländer irrtümlicherweise Berlin als Erscheinungsort an. Das Buch wird jedoch im Leipziger Verlag Weidemanns Erben & Reich gedruckt.
"
Germanische
Szene" (4 Varianten), Titelkupfer zu Justus Mösers "
Osnabrücker
Geschichte" (
1. Bd.), erschienen 1780 im Verlag von Friedrich Nicolai, Berlin.
"
Amor
mit Jüngling", Titelvignette zu Jacques Cazottes "
Biondetta",
erschienen 1780 im Verlag von Christian Friedrich Himburg, Berlin.
(Friedländer, 1921, Bd. 1, S. 228).
1781Das SMB Kupferstichkabinett besitzt aus diesem Jahr folgende zeichnerische Vorlagen:
"
Cybele mit dem Löwen", Vignette zu Carl Abraham Gerhards "
Geschichte des Mineralreiches", erschienen 1781 im Verlag von Christian Friedrich Himburg, Berlin.
"
Ein
Ritter kommt einer überfallenen Frau zu Hülfe [Richard und Angelika]",
Titelvignette zu Ludwig Heinrich von Nicolays "
Vermischte Gedichte", 6.
Teil, erschienen im Verlag von Friedrich Nicolai, Berlin (s.o.).
"
Satyr
bei einer Tafel mit einer umgestürzten Statue", Titelvignette zu
Petronius' "
Satyricon", erschienen 1781 im Fritsch Verlag, Leipzig.
(Friedländer, 1921, Bd. 1, S. 229).
1782Das SMB Kupferstichkabinett besitzt aus diesem Jahr folgende zeichnerische Vorlagen:
"
Paar
bei einer verschlossenen Kiste", Titelkupfer zu Johann Ernst Stutz'
"Friedrich Engelhards unglüklichstes Lebensjahr oder wenn man so
will auch das glüklichste", erschienen im Verlag von F. Maurer,
Berlin. (Friedländer, 1921, Bd. 1, S. 229).
1783Das SMB Kupferstichkabinett besitzt aus diesem Jahr folgende zeichnerische Vorlagen:
"
Gruppe
von vier Personen [ein Türke entschleiert eine Dame]" (2 Varianten),
Vignette zu Carl David Stegmanns Operette "
Der Kaufmann von Smyrna"
[Exemplar nicht nachweisbar].
"
Ritter an einem Sarkophag mit einem
toten Mädchen", Titelvignette zu Ludwig Heinrich Nicolays "
Vermischte
Gedichte", erschienen im Verlag von Friedrich Nicolai, Berlin (s.o.).
(Friedländer, 1921, Bd. 1, S. 229).
1784Der Berliner Astronom
Johann Elert Bode veröffentlicht seine Abhandlung "
Von dem neu entdeckten Planeten" über den von Wilhelm
Herschel drei Jahre zuvor entdeckten Planeten Uranus und beauftragt Meil
mit einer allegorischen Illustration.
Zusammen mit anderen
Künstlern wie Tassaert, Daniel Berger und Mayer droht Meil, die Akademie
zu verlassen, sofern ihr nicht bald "eine gesetzmäßige Gestalt" gegeben
werde. (Brief von Chodowiecki an Graff, 28. Mai 1784; Steinbrucker, S.
32)Das SMB Kupferstichkabinett besitzt aus diesem Jahr folgende zeichnerische Vorlagen:
"
Ritter
und Spinnerin", Titelvignette zu Christoph Martin Wielands "
Allgemeine
Damenbibliothek". Auch hier gibt Friedländer irrtümlich Berlin als Erscheinungsort
an. Das Buch wird jedoch im Leipziger Verlag Weidemanns Erben &
Reich gedruckt.
Drei Kupferstiche zu Jean Charles de la Veauxs
"
Les nuits champêtres", erschienen 1784 im Verlag Himburg, Berlin: "
Lucile
stürzt sich ins Wasser", "
Palemon gibt Licidas und Lucile zusammen" und
"
Orpheus im Walde". (Friedländer, 1921, Bd. 1, S. 229).
1785Das SMB Kupferstichkabinett besitzt aus diesem Jahr folgende zeichnerische Vorlagen:
"
Nathan
der Weise" (2 Varianten), Schlußvignette zu "
Moses Mendelssohns
Morgenstunden, oder Vorlesungen über das Daseyn Gottes", erschienen im Verlag von Christian Friedrich Voß und Sohn, Berlin.
Zwei
Titelkupfer zu "
Abenteuer des Prinzen Kalloandro", erschienen im
Rellstab Verlag, Berlin: "Mädchen am Lager eines kranken Ritters", "Paar
mit Esel" (Friedländer, 1921, Bd. 1, S. 229f.).
1785/86Illustrationen
zu Johann Jacob Engels zweibändigem Werk "
Ideen zu einer Mimik", das im Berliner Verlag Mylius in Comm. erscheint. Dieses
Werk wird 1813 während einer Senatssitzung in einem Atemzug mit Leonardo
da Vinci und Gerard de Lairesse genannt. (Archiv der Akademie der
Künste Berlin, Pr. AdK Nr. 28 Senatsprotokolle 1811-1816, fol. 98v.;
vgl. Gerlach, S. 134)
Im SMB Kupferstichkabinett fünf zeichnerische Vorlagen zu diesem Werk erhalten:
"
Mann
im Schlapphut [= Blatt 2]" (2 Varianten), "
Mann mit geballten Fäusten
[= Blatt 19]" (3 Varianten). (Friedländer, 1921, Bd. 1, S. 229f.)
1786Das Senatsprotokoll vom 6. April vermerkt, dass der Kunsthändler "
Morino u. Compagnie" die von Meil ausgeführten "
7 academische Figuren in Röthel Art gestochen" habe. (I. HA Rep 76alt III, Nr. 9 Akademische
Conferenzprotokolle 1786-1788, fol. 2)
Ebenfalls in dieser Sitzung wird Meil zusammen mit den Sekretär des Senats beauftragt, die Statuten und Reglements der Akademie zu überarbeiten. Das Protokoll vermerkt, dass beide bereits zum 2. Mai des laufenden Jahres damit beauftragt worden seien [Schreibfehler?]. (I. HA Rep 76alt III, Nr. 9 Akademische
Conferenzprotokolle 1786-1788, fol. 2v) In der Sitzung am 13., 20. und 27. April wird diese Überarbeitung erneut genannt, ohne dass näher darauf eingegangen wird. (ebd., fol. 3r, 4r u. 5)
In der Senatssitzung vom 13. April werden Meil und Rode mit einem Entwurf für eine Preismedaille beauftragt. (I. HA Rep 76alt III, Nr. 9
Akademische Conferenzprotokolle 1786-1788, fol. 1) Bereits das Sitzungsprotokoll vom 6. April hatte vermerkt, dass beide Vorschläge dazu einbringen wollten. (ebd., fol. 2r; vgl. auch 4r)
Meil zieht in das Aschenbornsche Haus. (Dorn, S. 9)
Seit diesem Jahr ist Meil ständig bei der Oper und dem Nationaltheater tätig. (Klara, S. 39)
Reform des Reglements der Akademie (I. HA Rep 76alt III, Nr. 9 Akademische Conferenzprotokolle 1786-1788, fol. 1, 2v, 3, 4, 15v, 25)
Zusammen
mit Rode Entwurf einer Preismedaille (I. HA Rep 76alt III, Nr. 9
Akademische Conferenzprotokolle 1786-1788, fol. 1, 2, 3, 4)
Im Juni
Aprobation der Entwürfe, die von Meils Bruder ausgeführt werden sollen
(I. HA Rep 76alt III, Nr. 9 Akademische Conferenzprotokolle 1786-1788,
fol. 12)
Beteiligung an der
Berliner Akademieausstellung: "Eine allegorische Zeichnung", "Der
belohnende Genius der Academie", "Orpheus", "Pythagoras und seine
Schüler". (Börsch-Supan, Kataloge, Bd. 1, 1786: 41-44)
Im BMPK Kupferstichkabinett sind aus diesem Jahr folgende zeichnerische Vorlagen erhalten:
"Mädchen
eine Büste umarmend", Titelkupfer zu (Elizabeth Blowers?) "Maria",
Berlin [Verlag nicht nachweisbar]. (Friedländer, 1921, Bd. 1, S. 230).
Reformation
des Reglements und der Statuten durch Meil. (I. HA Rep 76alt III, Nr. 9
Akademische Conferenzprotokolle 1786-1788, fol. 2 RS u. 3 RS)
Zusammen
mit seinem Sekretär ist Meil für den diesjährigen Ausstellungskatalog
verantwortlich. (I. HA Rep 76alt III, Nr. 9 Akademische
Conferenzprotokolle 1786-1788, fol. 6; I. HA Rep 76alt III, Nr. 9
Akademische Conferenzprotokolle 1786-1788, fol. 6).
In einem
anderen Protokoll werden zusätzlich Taessart, Meyer und Meils Bruder
genannt (I. HA Rep 76alt III, Nr. 9 Akademische Conferenzprotokolle
1786-1788, fol. 5)
4. Mai: "Der Herr Director Rode hatt der
Academie angezeigt daß Se. Durchlaucht der Herzog von Curlandt das
Patent so derselbe in Begleitung der Herrn J. W. Meil und dem Sekretär
hochdenenselben im Nahmen der Academie am 30. April überreicht hatte
gnädig aufgenommen hätte, wodurch hochderselbe zu einem EhrenMitglied
der Academie aufgenommen worden." (I. HA Rep 76alt III, Nr. 9
Akademische Conferenzprotokolle 1786-1788, fol. 6)
Reform des Zeichenunterrichtes: "Die
Herrn Professor Krüger und Eckert haben ihre Vorschläge zur
Classification der Studirenden in der Zeichen Classe vorgelegt, da aber
ein vorher gethaner Vorschlag des Herrn Director Herrn Meil Sr: und
unterzeichneten Secretairs laut Protokol vom 24. v. M: schon vom Sr:
hochfreyherrl Excellenz des Herrn Protektors aprobirt worden ist, nach
welchem in einer
1ten Classe Principia, Blumen und Zierrathen von Herrn Saler
2ten _____ Kopfe, Hände, Füße u. s. w. _______Prof. Eckert
3ten _____ Ganze Figuren _________________Krüger
gelehrt
werden sollen, so soll es dabey sein Bewenden haben. Solte es aber der
Fond der Academie erlauben so könnte noch eine 4te Classe in welcher
Architektur Landschaften und dergleichen gezeichnet werden könte,
angestellt werden, bey welchem man den Herrn Rosenberg zum Lehrer
bestellen könte." (I. HA Rep 76alt III, Nr. 9 Akademische Conferenzprotokolle 1786-1788, fol. 13)
22.
Juni: Meil liest einen Aufsatz "über die Gegenstände die zu der
Prämierung für Ältre Künstler als die Schüler der Academie,
vorgeschlagen werden könten" (I. HA Rep 76alt III, Nr. 9 Akademische
Conferenzprotokolle 1786-1788, fol. 14)
1. Juli: Meil soll eine Medaille zur Feier der Gesetzesreform entwerfen. "Er
soll vor der Hand das Zeichnen und Mahlen der Composition zur Erlangung
der Grossen Prämien noch eingestellt bleiben und vor erste nur von den
Schülern die nach dem Leben studiren oder andere junge Künstler zu Erlangung einer zu diesem Behuff noch anzufertigenden schönen großen
Silberne Medaille gearbeitet werden.
Der Gegenstand so wohl für die
Zeichner als auch für die Bildhauer soll eine academische Gruppe von
zwey Figuren sein. welche in der letzten Woche des Monaths Mertz
gestellt werden soll. In der folgenden Woche soll die Arbeiten der
concurirenden in einer Completten Versammlung der Academie beurtheilt
werden und zu Austheilung der Prämien der 29te April, der Tag der Erneuerung der fundermental Gesetze der Privilegien der Academie
angesetzt werden." (I. HA Rep 76alt III, Nr. 9 Akademische
Conferenzprotokolle 1786-1788, fol. 13)
24. August: Zusammen mit
Frisch, Tassaert und dem "Sekretär in der Stelle des Herrn Directors"
Ernennung zum Deputanten. (I. HA Rep 76alt III, Nr. 9 Akademische
Conferenzprotokolle 1786-1788, fol. 17)
3. November: "Herr Rector
Meil Junior ist auf seine Vorstellung daß bei der Academie eine Classe
zu erlernung der Composition eingerichtet würde zum Lehrer in dieser
Classe die auch sogleich bewilligt worden ernannt worden, und sollen
der junge Schesmann und der junge Niedlich vor erste diesen Unterricht
bey ihm genießen, und soll diese Vorstellung circuliren" (I. HA Rep
76alt III, Nr. 9 Akademische Conferenzprotokolle 1786-1788, fol. 24)
17875. Januar: "
Die Herrn
Rectores Meil Jun. und Frisch werden ein avertissement aufsetzen um dem
Publicum eine Idée zu geben von einer neu zu errichtenden Classification der
studirenden Jugend um sie zu ihren künftigen Bestimmung zwegmäßiger
vorzubereiten." (I. HA Rep 76alt III, Nr. 9 Akademische Conferenzprotokolle 1786-1788, fol. 27)
3.
Februar: "Aus Mangel der Zeit, ist noch rückständig geblieb. Raport von
der Academie von einem in circulation gesetzten Aufsatz des Herrn Rector
Meil Junior die Bestellung neuer Lehrer der Zusamensetzung,
AlterthumsKunde KunstLitteratur e: S: Prot. vom 3n. Xber 1786:
dergleichen
von einem in circulation gesetzten Aufsatz vom Sekretär der bestallung
eines Lehrers des Ausdrucks der Landschaften. S. Prot. vom 1n. X.ber das
dreymonath[liche] examen der arbeiten der Schüler in der Zeichen Classe ist
in der Conferenz vom 2 Janu. nicht vorgenommen worden."
(I. HA Rep 76alt III, Nr. 9 Akademische Conferenzprotokolle 1786-1788, fol. 31)
Der
König steuert aus seiner Sammlung Gemälde für die diesjährige
Akademieausstellung bei, Meil soll die Auswahl treffen. (I. HA Rep 76alt
III, Nr. 9 Akademische Conferenzprotokolle 1786-1788, fol. 32v)
25.
März: Verlesung des Aufsatzes zur Reform der Zeichenschule. Zusammen
mit Frisch, Moelter, Krüger und Eckert soll Meil ein Reglement für die
Umsetzung verfassen (I. HA Rep 76alt III, Nr. 9 Akademische
Conferenzprotokolle 1786-1788, fol. 33)
22. Juni
"Auch die von
S. Excellenz an den Herrn Rector Meil Junior ergangene Frage den
Fortgang seines Unterrichts in der Composition u.s.w. betreffend hatt
derselbe angezeigt daß sich noch niemand bey ihm gemeldet hatt um von
diesem Unterricht zu profitiren. Um dieses Studium in Ausübung zu
bringen ist demselben aufgegeben worden, mit einigen academischen
Schülern an denen er die gehörigen Fähigkeiten wahrnehmen wird den
Anfang zu machen " (I. HA Rep 76alt III, Nr. 9 Akademische
Conferenzprotokolle 1786-1788, fol. 37v)
22. Juli
"
Se
Excellenz haben der Academie eine Zeichnung zu einem Dejeuné welche auf der
Porcelan Fabrick ist projectirt worden vorgelegt um ihre Meinung darunter zu
hören; und dem Herrn Rector Meil Junior eine solche Zeichnung anzufertigen
aufgegeben. da dieses
Dejeuné den 23ten Sber zu /39 v/ des Königs Geburtstag fertig sein soll, so
wird Herr Meil die Zeichnung so bald wie möglich liefern." (I. HA Rep 76alt III, Nr. 9 Akademische Conferenzprotokolle 1786-1788, fol. 39f.)
2. November
"Auf befehl. Königl. Majestaet haben S: hochfreyherrl. Excellenz den herrn Galerie Inspector den Eide der Treue leisten lassen .
der herr Director wird ihm die Galerie auf dem hiesigen Schlosse
der herr Rect: Meil Junior die Gallerie zu Sanssouci und
der
herr Rect: Frisch die Gemählde zu Charlottenburg überliefern, und von
allen werden vollständige Verzeichniße angefertiget werden" (I. HA Rep
76alt III, Nr. 9 Akademische Conferenzprotokolle 1786-1788, fol. 43)
7. Dezember
"S.
Excellenz haben dem Herrn Rector Meil Junior und dem Sekretair einen Cathalogum
der bey Rost in Leipzig zu verauctionirenden Kupferstiche übergeben und sollen
dieselben etwa für th 100 für die academie nützliche /46v/ Blätter
anstreichen und mit bestimmten Preysen durch einen commissionair für dieselbe
erstehen lassen" (I. HA Rep 76alt III, Nr. 9 Akademische Conferenzprotokolle 1786-1788, fol. 46f.)
Für
den Verlag Göschen in Leipzig fertigt Meil eine Titelvignette zu
Goethes "Die Leiden des jungen Werther". Die zeichnerische Vorlage dazu
befindet sich im BMPK Kupferstichkabinett. (Friedländer, 1921, Bd. 1, S.
230)
Am 26. Februar 1787 verfasst Meil die Schrift "Gedanken zu
einer, unter Aufsicht der Königl. Akademie der Künste usw. zu
errichtenden Zeichenschule für Handwerker".
Die Zeichenschule solle, so heißt es in der Schrift, in drei Klassen unterteilt werden:
"1ste
eine Reissclasse wäre, worinn von der Geometrie so viel gelehrt wird,
dass sich die Lehrlinge einen deutlichen Begriff von den geometrischen
Linien, von ihrer Lage gegen einander, und von ihrer Eintheilung machen
lernen; dass sie ferner allerley Fussmass einzutheilen, und dieses aus
dem Großen ins Kleine und aus dem Kleinen ins Große zu übertragen
wissen, dass sie mit dem Zirkel, Lineal und Reissfedern umgehen, und die
fünf Säulen-Ordnungen nebst ihren Verzierungen reinlich zeichnen und
schattiren lernen; und dass ihnen endlich in dieser Classe alles erklärt
werde, was zur Verfertigung eines Architektonischen Grund- und
Aufrisses, so wohl im weitläufigen als engern Verstande gehört, damit
Tischler, Maurer, Steinmetz, Zimmerleute u.s.w. und überhaupt alle
Metiers, welche körperliche Gegenstände zu bearbeiten haben, sich ihre
nöthigen Zeichnungen selbst anfertigen können."
"Die 2te eine Classe
der freyen Handzeichnung, von welcher es schwer ist, in kurzem hier mehr
zu sagen, als was ich schon gesagt habe."
"Die 3te. Eine Classe,
worinn Unterricht im Bossiren, sowohl im Thon als in Wachs, für
diejenigen Metiers gegeben wird, welche diesen Unterricht vorzüglich
bedürfen; als Gelbgiesser, Gürtler, Schwerdtfeger, Töpfer u.s.w. Diesen
können die bey der Akademie sich befindlichen Gipsabgüsse der antiken
Simmswerke, Basreliefs und anderer Verzierungen, so wie sie sich zu
jedem Metier schicken, zum Nachbossiren vorgelegt werden. Es ist kein
geringer Vortheil für die oben erwähnten Metiers, wenn sie sich ihre
Modelle selbst erfinden, oder wenigstens selbst bossiren können; denn
eben durch diesen Weg muß die Verfeinerung ihres Metiers gesucht werden.
Wenn die Lehrlinge die zu ihrer Bestimmung nöthigen Classen
durchgegangen sind, dann könnten ihre erlangten Fähigkeiten dadurch
geprüft werden, daß man Zusammensetzungen von ihnen forderte, und die
Fähigkeiten bey ihrer Entlassung mit kleinen Prämien belohnt."
Meil
unterscheidet bezüglich des Unterrichtes zwischen der Ausbildung für
Künstler und für Handwerker: für letztere seien die Umrisse "antiker
Gefässe und Urnen" von "Blumen und Pflanzen" ausreichend. Die
Beschäftigung mit der "Gestalt des Menschen" bleibe dem Künstler
vorenthalten. Für die Handwerker solle der Unterricht auf das je
bestimmte Handwerk konzentriert sein. (Vollständiger Text in:
Monats-Schrift der Akademie der Künste und mechanischen Wissenschaften,
1. Bd., 4. St. (1788), S. 154-168; Auszüge des Textes in Wirth S. 20-26)
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Eine allegorische Zeichnung". (Börsch-Supan, Kataloge, Bd. 1, 1787: 26)
Weitere zeichnerische Vorlagen aus diesem Jahr im BMPK Kupferstichkabinett:
"Trauernder Genius", Titelvignette zu "Goethes Schriften" (1. Teil), erschienen im Verlag Göschen, Leipzig.
"Kalliope
und Putto", Titelvignette zu "Salomon Gessners auserlesene Idyllen",
erschienen im Verlag Unger, Berlin. (Friedländer, 1921, Bd. 1, S. 230).
1788
1. November:
"Auf
die mündliche Anzeige das H. Rector Meil jun: über dessen Bemerkung,
bey der letzten Anwesenheit zu Potsdam, wollen Sein Excellenz eine
realtion anfertigen um die Sicherheit der Bilder Gallerie zu Potsdam
gegen leicht zu verübende Diebstäle, zu bewirken, weil daselbst ein
Diebstal leicht außzuführen seyn soll, und jener zu Dresden wohl einen
unternehmenden Nachahmer finden dürfte." (I. HA Rep 76alt III, Nr. 10
Akademische Conferenzprotokolle 1788-1780, fol. 1)
"
die
Abhandlung des p Scheite erhiel H. Meil jun: um darüber sein Gutachten
einzureichen" (I. HA Rep 76alt III, Nr. 10 Akademische Conferenzprotokolle 1788-1780, fol. 2v; vgl. auch fol. 6)
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Der
Gott der Liebe", "Die Mildthätigkeit der Stadt Berlin gegen die
abgebrandten Ruppiner, eine allegorische Vorstellung", "Higiäa", "Die
schwärmende Freude", "Ein Bauernmädchen", "Eine Allegorie, Minerva, eine
Skizze". (Börsch-Supan, Kataloge, Bd. 1, 1788: 18-23)
Kostümentwürfe für "Macbeth", Bürger u. Shakespeare, 28. Dezember. (Klara, S. 48)
Im BMPK Kupferstichkabinett sind aus diesem Jahr folgende zeichnerische Vorlagen erhalten:
Vier
Vignetten zu "Virgilii Maronis opera omnia", erschienen in Leipzig
[Verlag nicht eindeutig nachweisbar, möglicherweise Verlag Fritsch]:
"Juno bei Aeolus", "Aeneas bei Venus", "Juno und Venus", "Kampf mit den
Harpyen". Dazu noch sieben weitere nicht benutzte Entwürfe: "Venus bei
Vulkan", "Venus und Erinnys", "Venus bei Neptun", "Aeneas redet zu den
Truppen" (2 Varianten) und "Aeneas und Priester" (2 Varianten).
Sowie:
"Adler auf einem Altar", Vignette zur deutschen Übersetzung von James
Cooks Dritte Entdeckungsreise", Berlin [Ausgabe nicht nachweisbar].
(Friedländer, 1921, Bd. 1, S. 230).
1789
17. Januar:
"
Dem Geh:
Sekr: H. Weisse soll seine Abhandlung über das Costüme der Alten mit einem
Briefe remittirt werden worin ihm für seine Absicht und Arbeit gedankt wird,
nebst dem Gutachten des Herrn Rect: Meil jun: in Copia ohne die Unterschrift
des Nahmens des Herrn Meil." (I. HA Rep 76alt III, Nr. 10 Akademische Conferenzprotokolle 1788-1780, fol. 12v)
11. Juli:
"Inmittelst,
haben nach dem Subscripto von gedachter Sr. Excellenz mündl ertheilth
Befehl dH. Professor Moritz den Auftrag erhalten, die von den H. Meil
jun. für die Academie erkauft Bücher in Empfang zu nehmen, und zu deren
Aufbewahrung, mit dem H. Professor Eckert, gemeinschaftl. eine Zeichnung
u. Anschlag von Einrichtung eines Begun eum Successive zu vergewißenden repositioni, über die Bücher Steh - und Zeichen Schränke - zu
besorgen, und solche Sr. Excellenz hiernächst zur Approbation vorzulegen." (I. HA Rep 76alt III, Nr. 10 Akademische Conferenzprotokolle
1788-1780, fol. 29)
Kostümentwürfe für "Athalia" Racine, 25. September. (Klara, S. 50)
1790Meil
entwirft die Kostüme für das Theaterstück "Die Sonnenjungfrau". In
einem Brief an August von Kotzebue schreibt der Direktor des Berliner
Nationaltheaters, Johann Jakob Engel: "Alles bis auf den geringsten
Statisten herab war neu eingekleidet; die Zeichnungen hat unser bester
Künstler Meil gemacht." (Zit. nach Gerlach, S. 14)
Am 27. Februar schlägt Meil einen Künstler namens "
Gualdals" [?, Name unleserlich] zur Aufnahme vor (aus der Akte geht jedoch nicht hervor, ob dieser als Schüler oder als Mitglied aufgenommen werden soll). (I.HA Rep. 76 alt Ältere Oberbehörden für Wissenschaft,
Kunst, Kirchen- und Schulsachen III Nr. 41, fol. 33)
Am 27. März bestellt die Berliner Akademie der Künste "
zwey Anatomien". Meil lässt eine weitere für sich bestellen. (I. HA Rep. 76 alt Ältere Oberbehörden für Wissenschaft,
Kunst, Kirchen- und Schulsachen III Nr. 41, fol. 40). Bei den besagten "
Anatomien" handelte es sich jedoch nicht um ein anatomisches Lehrbuch sondern offenbar um Gipsmodelle. (ebd., fol. 59) Für den Unterrichtsgebrauch in der Zeichenklasse beschließt der Senat am 6. November, an Meil eine "Anatomie" aus Rom weiterzuleiten, bei er sich jedoch um Kupferstiche handelt, da "
die Blätter (müßen) auf Pappe aufgezogen und dazu eine teutsche Beschreibung gemacht werden". (ebd., fol. 106)
Das Senatsprotokoll der Akademie der Künste hält am 10. April fest, dass Meil aufgrund der Abwesenheit von Rode und Chodowiecki für die kommende Woche die Beaufsichtigung der Zeichenklasse übernehmen solle. (I. HA Rep. 76 alt
Ältere Oberbehörden für Wissenschaft, Kunst, Kirchen- und Schulsachen III Nr. 41, fol. 44; vgl. dazu auch fol. 46). Meil berichtet von da an in den Sitzungen regelmäßig über die Entwicklung der Zeichenklasse (ebd., fol. 53)
Zur Begutachtung der Modelle für die Quadriga des Brandenburger Tors entsendet die Akademie am ein vierköpfiges Komitee bestehend aus Meil, Rode, Frisch und Schadow. Die Begutachtung ist für die zweite Maiwoche angesetzt. (I. HA Rep. 76 alt
Ältere Oberbehörden für Wissenschaft, Kunst, Kirchen- und Schulsachen III Nr. 41, fol. 48)
Am
17. Juli setzt sich Meil in der Akademiesitzung für
"Heidenreich" (möglicherweise identisch mit dem Zeichner und Kupferstecher J. D. Heidenreich, der jedoch nur zwischen 1791 und 1793 Schüler an der Akademie war bzw. zu dieser Zeit mehrmals bei der Akademieausstellung vertreten war, Thieme/Becker, Bd. 15/16, S. 264) ein und
erbittet für diesen eine finanzielle Untzerstützung. (I.HA Rep. 76 alt
Ältere Oberbehörden für Wissenschaft, Kunst, Kirchen- und Schulsachen III Nr. 41, fol. 67)
Im
August ersteigert Meil einen großen Teil des Nachlasses von Jean Pierre
Antoine Tassaert. (Vgl. Brief Chodowieckis an Graff vom 15. August
1790; Steinbrucker, S. 85)
Am 2. Oktober kauft die Akademie eine
Gipssammlung von Meil an (das Protokoll ist hier jedoch nicht eindeutig, möglicherweise handelt es sich auch um Johann Heinrich Meil), die in dem "untern Saale" aufgestellt werden
soll. (I.HA Rep. 76 alt Ältere Oberbehörden für Wissenschaft, Kunst,
Kirchen- und Schulsachen III Nr. 41, fol. 90; vgl. dazu auch fol. 92) Bereits am 15. März 1791 wird die Sammlung erneut verlagert, da in "
dem gewöhnlichen Conferentz-Zimmer" eine Vorlesung von Moritz stattfinden soll. (ebd., fol. 151) Der neue Aufstellungsort wird nicht genannt. Jedoch vermerkt das Protokoll vom 16. April einer Renovierung der beschädigten Sammlung, die im Anschluss daran zusammen mit den "
Lüttkeschen Gipßsachen" nach einer Aufstellung von Karsten "
in die untere Saäle" gebracht werden solle. (ebd. fol. 173; zur Renovierung durch Beyer vgl. fol. 176, 181)
Meil erinnert in der Senatssitzung am 27. November daran, die Schüler, welche freien Unterricht erhalten, regelmäßig zu überprüfen, um ggf. dieses Privileg wieder zu entziehen. (I.HA Rep. 76 alt Ältere Oberbehörden für Wissenschaft, Kunst,
Kirchen- und Schulsachen III Nr. 41, fol. 116)
Im BMPK Kupferstichabinett sind aus diesem Jahr folgende zeichnerische Vorlagen erhalten:
"Dichtkunst
und Satyr" (mit Vorstudie), Vignette zu "Friedrichs d. Gr. bei seinen
Lebzeiten erschienene Werke", Berlin [Titel nicht nachweisbar].
(Friedländer, 1921, Bd. 1, S. 2).
1790-1802
Meil arbeitet für Iffland. (Klara, S. 53)
Kostümentwürfe
aus dieser Zeit werden im BMPK Kupferstichkabinett unter den Signaturen
MGI 7/11 (Meil 4) und 7/12 (Meil 5) aufbewahrt.
Friedrich Nicolai schreibt dazu in seinen "Beschreibung von Berlin", 1779, 2. Bd., S. 1028:
"Er
hat einen besonderen Verdienst um das hiesige Theater, durch
verschiedene Zeichnungen zu Kleidungen, die er für dasselbe gemacht hat.
Seine Kenntniß des Kostums der alten und mittleren Zeit ist es zu
verdanken, wenn auf demselben die Personen dem Charakter der Zeit gemäß
auftreten. Die altgriechischen und simpeln Kleidungen der Ariadne und
des Theseus, der Medea und des Jason, des Cephalus und Prokris, die
altdeutschen Kleidungen des 16ten Jahrhunderts im Götz von Berlichingen,
und die gothischen Kleidungen in der Hermanide sind nach seinen
Zeichnungen gemacht worden. Kenner versichern, daß sie in Italien und
Frankreich, zwar mehr Flitterstaat, aber nicht ein so richtiges Kostum
gefunden hätten."
In seinem Buch "Büsten berlinischer
Gelehrten und Künstler mit Devisen" vermerkt Julius Friedrich Knüppeln:
"Wenige Künstler erreichen ihn an Kenntnis des Kostume und seine
Aufgaben desselben beim berlinischen Theater haben den Anspruch der
Kenner gerechtfertigt, daß römische und griechische Kleidungen, in
Italien selbst wol mit größerem Flitterstaat, aber nicht mit mehrerer
Richtigkeit gesehen werden könnten." (Knüppeln, S. 171)
1791Am 15. Januar vermerken Chodowiecki und Eckert, dass sich die Schüler der Zeichenklasse verschiedentlich falsche Arbeitsmethode angeeignet hätten, "
daß sie ihre Zeichnungen nicht auf einmahl anlegten, sondern nach Vorlieben, bald diesen, bald jenen einzelnen, mit einander nicht zusammen hangenden Theil anfingen und vollendeten, ohne auf das Gantze Rücksicht zu nehmen." Meil wird beauftragt, darüber in der nächsten Sitzung zu berichten. (I. HA Rep. 76 alt Ältere Oberbehörden für Wissenschaft, Kunst,
Kirchen- und Schulsachen III Nr. 41, fol. 128) Meil bemängelt in der Sitzung am 22. Januar jedoch nicht die Arbeitsweise seiner Schüler, sondern weist stattdessen auf die schlechten Arbeitsplätze hin und schlägt eine "
Anschaffung von 2
Ständen und 2 Staffeleyen" vor. Des weiteren sollen "die Kerls und Weiber, welche
unten am Eingang der Academie mit Kuchen Obst, u.d.gl. hielten, zu
vielen Unordnungen Anlaß gäben, indem sie theils, durch häufiges
Herunterlaufen, viel Zeit verschleuderten, theils einer, den anderen,
zur Nascherey verführten" vertrieben werden. (I. HA Rep. 76 alt
Ältere Oberbehörden für Wissenschaft, Kunst, Kirchen- und Schulsachen III Nr. 41, fol. 133)
Am 26. Februar berichtet Meil in der Senatssitzung über die Entwicklung der Zeichenklasse. (I. HA Rep. 76 alt
Ältere Oberbehörden für Wissenschaft, Kunst, Kirchen- und Schulsachen III Nr. 41, fol. 148) Ein weiterer Bericht Meils am 19. März, der jedoch nichts besonders anmerkt. (ebd., fol. 156)
Am 5. März spricht sich Meil zusammen mit seinem Bruder und Chodowiecki gegen die von Unger vorgeschlagene Aufnahme des Schriftgießers und Buchdruckers Firmin Didot in die "
Mechanische Classe" aus. Begründung: Didot solle die Akademie persönlich um die Aufnahme ersuchen. Da alle anderen Mitglieder des Senats die Aufnahme jedoch befürworten, wird Didot aufgenommen. (I. HA Rep. 76 alt Ältere
Oberbehörden für Wissenschaft, Kunst, Kirchen- und Schulsachen III Nr. 41, fol. 154)
In der Senatssitzung am 16. April wird eine Kritik Meils an dem zeichnerischen Entwurf für die Pferdeskulptur Abbe de Paws für das geplante Königliche Monument verlesen.
(I. HA Rep. 76 alt Ältere Oberbehörden für Wissenschaft, Kunst, Kirchen-
und Schulsachen III Nr. 41, fol. 172; vgl. auch fol. 164)
Des weiteren wird Meil zusammen mit Frisch und Moritz für die Erarbeitung des diesjährigen Ausstellungskataloges beauftragt. (ebd. fol. 173)
In der Sitzung am 7. Mai plädiert Meil zusammen mit Rode und Chodowiecki dafür, noch weitere Schüler für den freien Unterricht aufzunehmen, "
weil der Hauptbericht des H. Eckardt über den Unterricht für das nächste halbe Jahr noch nicht eingegangen". Meil setzt sich dabei besonders für die Schüler "
Lampe" und "
Schmidt" ein. (I. HA Rep. 76 alt
Ältere Oberbehörden für Wissenschaft, Kunst, Kirchen- und Schulsachen III Nr. 41, fol. 182f.)
Das Protoll der Senatssitzung vom 22. Oktober vermerkt, dass Meil eine zeichnerische Vorlage H. Moellingers für eine Uhr, die dem König geschenkt werden solle, an sich genommen habe, "
um das Ornament geschmackvoll anzuordnen". (I.HA Rep. 76 alt Ältere
Oberbehörden für Wissenschaft, Kunst, Kirchen- und Schulsachen III Nr. 41, fol. 213 u. 218)
Des weiteren schlägt Meil den Bildhauer Boÿe als Mitglied vor. (ebd., fol. 214)
Am 3. Dezember wird Meil zusammen mit Chodowiecki im Zusammenhang einer "
Concession zu Anfertigung und Verkauf der Gipß-Ausgüsse" damit beauftragt, "
die Seebaldschen GipßSachen" zu begutachten. (I.HA Rep. 76 alt Ältere
Oberbehörden für Wissenschaft, Kunst, Kirchen- und Schulsachen III Nr. 41, fol. 231) Diese auf ein Monopol hinauslaufende "
Concession" wird "
Seebaldt" jedoch in der Sitzung am 10. Dezember versagt [möglicherweise Transkriptionsfehler, gemeint ist sicherlich der Gipshändler Dominikus Seewald; vgl. Friedrich Nicolai:
Beschreibung [...], Nachdruck der 3. Auflage, Berlin 1968 (1786): Bd. 2, S. 571] . (ebd., fol. 234)
Am 17. Dezember schlägt Meil vor, die Kosten für die Formen der Gipsabgüsse, welche Langhans anfertigen ließ, um Skulpturen aus dem "
Königl. Antiken Tempel" gänzlich auf Kosten der Akademie verfertigen zu lassen. Die Finanzierung solle über den Verkauf weiterer Abgüsse aus diesen Formen erfolgen "
und er war der Meynung, daß dies in der Folge ein Guter Fond für die Academie werden würde". (I.HA Rep. 76 alt Ältere Oberbehörden
für Wissenschaft, Kunst, Kirchen- und SchulsachenIII Nr. 41, fol. 239). Dieser Vorschlag wird jedoch in der kommenden Sitzung nicht weiter erörtert. (ebd., fol. 243)
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Der
König zu Pferde in römischer Kleidung. Derselbe in Kleidung der ältern
Deutschen", "Eine Allegorie", "Satyre, welche spielen", "Der
Meuchelmord, allegorisch vorgestellt, nach einer Stelle aus Emilia
Galotti", "Die eingebildete Lucretia im Narrenhause, ein Gedanke zu
einer Kleidung fürs Theater". (Börsch-Supan, Kataloge, Bd. 1, 1791:
3.28)
Im BMPK Kupferstichkabinett sind aus diesem Jahr folgende zeichnerische Vorlagen erhalten:
Fünf Vignetten für das "Taschenbuch für Aufklärer", erschienen im Verlag Unger, Berlin:
"Die
Hexen", "Der Basilisk", "Das Gespenst", Die Vampyren (Szene bei einem
Sarge)", "Origenes kombabisiert sich". (Friedländer, 1921, Bd. 1, S.
230f.).
1792Am 4. Februar berichten Rode und Meil über die Entwicklung der Zeichenklasse, es ist jedoch "
nichts zu erinnern". (I.HA Rep. 76 alt Ältere Oberbehörden
für Wissenschaft, Kunst, Kirchen- und Schulsachen III Nr. 41, fol. 253) Ein weiterer ebensolcher Bericht am 1. Dezember. (ebd., fol. 334)
Am 18. Februar wird Meil zusammen mit Becherer beauftragt, den zeichnerischen Nachlass des Major v. Gontand zu begutachten, damit dieser ggf. durch die Akademie angekauft wird. (I.HA Rep. 76 alt Ältere Oberbehörden
für Wissenschaft, Kunst, Kirchen- und Schulsachen III Nr. 41, fol. 260)
Im November kommt es in der Zeichenklasse Meils, in der Komposition unterrichtet wird zu Konflikten. Die Schüler weigern sich, die von ihnen geforderten Zeichnungen anzufertigen. Der Senat beschließt daraufhin am 24. November, abzuwarten, "
was diese Leute bey der nächstbevorstehenden Kunstausstellung versprochenermassen exponiren werden, wovon denn, um den Faden der Sache zu behalten, die Direction zu seiner Zeit und zwar in dem Rapport vom 1n April bis zu 1n Ocbr 1793 ihr gutachterliches Sentiment abgeben wird" (I. HA Rep. 76 alt Ältere Oberbehörden
für Wissenschaft, Kunst, Kirchen- und Schulsachen III Nr. 41, fol. 330f.; vgl. auch fol. 354)
Am 1. Dezember vermerkt das Protokoll eine Bestellung Meils von einem Abguss des "
liegenden Faun von Sergell" aus den "
Le Suerschen GipßSachen". (I.HA Rep. 76 alt Ältere Oberbehörden
für Wissenschaft, Kunst, Kirchen- und Schulsachen III Nr. 41, fol. 336)
Entwurf für ein Relief mit dem Portrait
Friedrichs II., das von Martini ausgeführt im Garten des Auftraggebers,
General Prittwitz, in Quilitz (Neu-Hardenberg) aufgestellt wird.
Im BMPK Kupferstichkabinett sind aus diesem Jahr folgende zeichnerische Vorlagen erhalten:
"Minerva mit Putten", Titelkupfer zu Johann Wilhelm von Archenholtz' Zeitschrift "Minerva", Berlin.
Zwei
Arbeiten zu Johann Gottwerth Müllers "Selim der Glückliche", erschienen
im Verlag von Friedrich Nicolai: "Neger und Muselman", "Zwei komische
Figuren auf Leitern, einander gegenüber, zwischen ihnen andere groteske
Gestalten" (unverwendeter Entwurf). (Friedländer, 1921, Bd. 1, S. 231).
1793Am 6. Januar präsentiert Meil in der Senatssitzung Gipsabgüsse von Hagemann und schlägt vor, durch diesen "
die schönsten Gipßsachen in Postdam" in "
mittleren Größe" abformen zu lassen. Die Form, so erklärt Meil weiter, würden der Akademie überlassen werden, insofern diese Hagemann weiterhin "
verhältnismäßig" unterstützen würde. (I.HA Rep. 76 alt Ältere Oberbehörden
für Wissenschaft, Kunst, Kirchen- und Schulsachen III Nr. 41, fol. 340; vgl. dazu auch fol. 348 u. 350)
Am 12. Januar verzeichnet das Protokoll der Senatssitzung eine Beurteilung Meils zu einer Zeichnung von Roesel, die eine Antilopenhaut zeigt. (I.HA Rep. 76 alt Ältere Oberbehörden
für Wissenschaft, Kunst, Kirchen- und Schulsachen III Nr. 41, fol. 344)
Am 26. Januar erstattet Meil schriftlichen Bericht über die Entwicklung der Zeichenklasse. Dabei wurde namentlich besonders begabte Schüler erwähnt, deren Namen im Protokoll jedoch nicht angeführt werden. (I.HA Rep. 76 alt Ältere Oberbehörden
für Wissenschaft, Kunst, Kirchen- und Schulsachen III Nr. 41, fol. 350).
Meil bezieht das "Pascalsche Haus" in der Neuen Friedrichstraße. (Dorn, S. 9)
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"4
gezeichnete Gegenstände zum Kupferstechen bestimmt, aus dem Roman,
benannt die Burg von Otronto", "Die drei Grazien". (Börsch-Supan,
Kataloge, Bd. 1, 1793: 19-24)
Am 7. Dezember wird Meil mit der Begutachtung von Kupferstichen Koenigs und eines "Verzeichniß einer Kupferstichsammlung, welche in Leipzig verkauft werden soll" beauftragt. (I.HA Rep. 76 alt Ältere Oberbehörden
für Wissenschaft, Kunst, Kirchen- und Schulsachen III Nr. 41, fol. 415) Während die Anschaffung der Kupferstiche Koenigs von Meil befürwortet, lehnt er den Kauf des Kupferstichverzeichnisses ab. (ebd., fol. 418f.)
1794Meil wird am 28. Juni mit der Begutachtung Rambachs beauftragt, welcher sich der Akademie als Nachfolger für den verstorbenen Moritz in allen seinen Aufgaben angeboten hatte. (I. HA Rep. 76 alt Ältere Oberbehörden für Wissenschaft, Kunst, Kirchen- und Schulsachen III Nr. 41, fol. 466) Ein Bericht über ein Gespräch zwischen Meil und Rambach wird im Protokoll des 5. Juli erwähnt. (ebd., fol. 468)
Ebenso wird in dem Protokoll vom 28. Juni die Begutachtung einer Wachsbüste des Herzogs von Braunschweig aus der Hand eines gewissen "
Weber aus Wolfenbüttel" genannt, die von Meil zusammen mit Chodowiecki und Frisch durchgeführt wird.
Neben
Frisch und Berger wird Meil mit der Organisation der
Akademieausstellung beauftragt. (I. HA Rep. 76 alt Ältere Oberbehörden
für Wissenschaft, Kunst, Kirchen- und Schulsachen III Nr. 41, fol. 528)
Im BMPK Kupferstichkabinett sind aus diesem Jahr folgende zeichnerische Vorlagen erhalten:
"Mädchen
vor einem Jüngling kniend", Figuren für den Titelkupfer zu Friedrich
von Oertels "Bettina: Eine Geschichte in Briefen [...]", erschienen im
Verlag Leo, Leipzig.
"Vorlesung" (mit vier Studien), Vignette zu
Ludwig Heinrich Nicolays "Geschichte eines dicken Mannes", erschienen
Friedrich Nicolai, Berlin. (Friedländer, 1921, Bd. 1, S. 231f.).
1795In der Senatssitzung vom 17. Januar schlägt Meil die Anschaffung der "
Lippertsche[n]
Dactiliothec" vor. Ein Entschluss darüber wird jedoch nicht gefällt. (I. HA Rep. 76 alt Ältere Oberbehörden
für Wissenschaft, Kunst, Kirchen- und Schulsachen III Nr. 41, fol. 505)
Am 4. Juli wird Meil zusammen mit Rambach beauftragt, den Bestand der Akademie-Bibliothek durchzusehen, um ggf. Anschaffungsvorschläge zu unterbreiten. (I. HA Rep. 76 alt Ältere Oberbehörden
für Wissenschaft, Kunst, Kirchen- und Schulsachen III Nr. 41, fol. 525)
Zusammen mit Frisch und Berger wird Meil am 15. August "
das arrangement der [Akademie-]
Ausstellung" übertragen. (I. HA Rep. 76 alt Äl