1741/42Edward Francis Cunningham wird im schottischen Kelso geboren.
Infolge der Flucht seines wohlhabenden Vaters aus Schottland nach Italien, zu der dieser wegen seiner Teilnahme an der Jakobinerrevolution gezwungen war, wächst Cunningham seit 1745 in Bologna auf. (AKL, XXIII, 1999, S. 116)
Er beginnt auf der Akademie in Parma Malerei zu studieren und schreibt sich dort unter dem Namen Calza (nach seiner Geburtsstadt Kelso) ein. (Thieme/Becker, Band 7/8, S. 200)
1757Cunningham geht nach Rom und arbeitet unter Anton Raphael Mengs (1728-1779) und Pompeo Girolamo Batoni (1708-1787). Kurze Zeit später siedelt er nach Neapel um, wo er Mitarbeiter von Francesco de Mura (1696-1782) wird. (AKL, XXIII, 1999, S. 116)
1763Cunningham erhält als Schüler von Giuseppe Baldrighi (1722-1802) in Parma einen Akademiepreis für Aktzeichnen. (Thieme/Becker, Band 7/8, S. 200)
1764Cunningham wird in Venedig erwähnt. Seine Arbeiten finden hier großen Beifall. Wenig später geht er nach Paris, wo er den König von Dänemark porträtiert, der sich dort auf der Durchreise befindet. Darauf hin wird Cunningham mit Aufträgen des Dänischen Hofes überhäuft. In dieser Zeit fallen ihm zwei große Erbschaften zu. Er gibt daraufhin die Malerei auf und verprasst durch einen äußerst aufwändigen Lebenswandel sein beachtliches Vermögen.
Zwischen 1770 und 1781Cunningham lebt in London und beschickt die Ausstellungen der Royal Academy mit Portraitzeichnungen und figürlichen Kompositionen. In den dazu gehörigen Katalogen wird er mit dem Beinamen "il Bolognese" verzeichnet. (Thieme/Becker, Band 7/8, S. 200)
Hochverschuldet verläßt er schließlich London, um im Gefolge der Herzogin von Kingston nach St. Petersburg zu reisen. Dort malt er im Auftrag des Fürsten Potemkin zunächst Historiendarstellungen. Durch Vermittlung von Richard Brompton (1734-1783), Hofmaler Katharinas der Großen, tritt er in den Dienst der Kaiserin und wird u. a. mit einem Porträt beauftragt, das noch vor 1782 durch Charles Townley (1747- nach 1800) gestochen wird. Nach Bromptons Tod nimmt er Kontakt zu dem Petersburger Hofarchitekten Giacomo Trombara (1742-1808) auf und wird Porträtist am russischen Hof. (AKL, XXIII, 1999, S. 116)
1783Cunningham kommt als weitgereister Maler nach Berlin (Hofmann 2006, S. 4). Vermutlich bald nach seiner Ankunft porträtiert er die Kinder Friedrich Wilhelms II. Es entstehen die Porträts des Prinzen Friedrich Wilhelm (1770-1840), vermutlich als Vorstudie zu dem Gemälde "
Rückkehr Friedrichs des Großen aus dem Manöver", sowie die der Prinzessin Wilhelmine und ihres jüngeren Bruders des Prinzen Ludwig von Preußen. (Kat. Friedrich Wilhelm II. und die Künste (1997) Nr. I. 38, 39, 40, S.63-65)
1784Cunningham wird Portraitmaler am königlichen Hof und hat als Porträtist angesehener Persönlichkeiten großen Erfolg. Er wird zudem Ehrenmitglied der kgl. Akademie der Künste. (Thieme/Becker, Band 7/8, S. 200). Aus der Feder von Daniel Chodowieckis (1726-1801) hat sich eine Beurteilung seiner Malerei erhalten, die er der Gräfin zu Solms-Laubach am 20. April mitteilte: "J
etzt haben wir einen Engländer hier der ebenfalls aus PetersBurg kommt und lange in Italien studiert hatt, er mahlt Pastell mit auserordentlicher Kraft, aber in DamensPorträten bring(t er) zu starke Tinten an; er hatt eine ausserordentliche Fertigkeit im Mahlen, mahlt auch in Oehl aber besser in Pastell, sein Name ist Cunningham." (Solms-Laubach-Briefe (1927) S. 48)
Am 1. July schrieb er ihr über den "
seit 5 Vierteljahren" in Berlin weilenden Maler Cunningham: "
er soll ein grosses gemählde des Königs zu Pferde mit allen Prinzen u. Generals die in Berlin und Potsdam liegen mahlen, welches hernach in Kupfer gestochen werden soll. Er hatt alle diese Männer, auch den Bischof von Osnabrück zu diesem Behuf in Pastell gemahlt und den König [...] éscamottirt und das Gemählde untermahlt, unterdessen hatt er den Printzen von Preussen stehend auf eine Kanone gelehnt von ein Paar Officiers begleitet gemahlt. Dies Bild wird auch gestochen, und er sammelt Subscribenten a Bild 2 Ducaten für eine Exemplar ein. Er ist ein geschickter Mann und man kan viel von ihm erwarten." (Solms-Laubach-Briefe (1927) S. 51)
An Anton Graff (1736-1813) schreibt Chodowiecki am 27. September "
Guningham ist noch immer hier und ist immer beschäfftigt, ist auch ein braver Mahler. Er treibt das Pastell zu einer erstaunlichen force." (Graff-Briefe (1921) S. 35)
um 1785Porträt Friedrich Wilhelms II. als Prinz von Preußen, das vermutlich als Stichvorlage Verwendung finden sollte. (Friedrich Wilhelm II. und die Künste (1997) Nr. I. 8, S.52)
1786Bei der Konferenz der Berliner Kunstakademie am 4. Mai kündigt Chodowiecki an, Cunningham nach der "
Größe seines Porträts der Prinzessin Friederike" zu fragen, um dafür einen "
Platz in der Ausstellung zu reservieren." (Lacher, 2004, S. 15) Ob es schließlich ausgestellt wurde ist ungewiß, da es im dazu gehörigen Katalog nicht verzeichnet ist. Statt dessen debütiert "
Herr Cunningham, Bildnißmahler aus London" in der am 20. Mai eröffneten 1. Akademieausstellung mit den Pastellporträts der Generäle von Möllendorff und von Rhodig, sowie der verstorbenen Generäle von Ziethen und von Holzendorff (Börsch-Supan 1971, 1787:306-309). Das Bildnis Moellendorfs entstand vermutlich als Vorstudie zur "
Rückkehr Friedrichs des Großen aus dem Manöver" und wurde im selben Jahr von Charles Townley gestochen. (Friedrich Wilhelm II. und die Künste. (1997) Nr. I. 71, S.79)
1787Am 20. Mai, dem Vortag der Eröffnung der 2. Berliner Akademieausstellung, wird Cunningham zusammen mit dem Freiherrn v. Alvensleben zum Ehrenmitglied der Berliner Kunstakademie ernannt. (Lacher, 2004, S. 19)
In der Ausstellung ist er mit folgenden drei Gemälden vertreten: "
Friedrich der Große reitet nach Beendigung des Manövers, in Begleitung Sr. jetzigen Königl. Majestät damaligen Prinzen von Preußen, denen beyden jungen Prinzen und verschiedenen seiner berühmtesten Generals nach Potsdam zurück. Der Augenblick der Vorstellung ist, wie der König im Beiseyn Sr. Königlichen Hoheit des Herzogs von York und anderer fremden Offiziers, dem General von Möllendorf seine Befehle ertheilet", dem "
Bildniß des regierenden Herzogs von Köthen, ganze Figur", das Chodowiecki zu den besten Bildern der Ausstellung zählt, und dem "
Bildniß Sr. Excellenz Carl von Hohenzollern, Bischhof zu Culm, ganze Figur" (Börsch-Supan 1971, 1787:148-150; Graff-Briefe (1921) S. 52-53). Das erstgenannte Historienbild beurteilte Chodowiecki in einem Brief an die Gräfin v. Solms-Laubach später: "
Brav gemahlt, etwas bunt, unrichtig in der Perspekti[ve] ... und die Hauptfigur des Königs Friedrich II. nicht ähnlich" sei. Weiter schreibt er über die späteren Variationen: "
Nachher mahlte er es mit wasserfarben in der Grösse wie das Kupfer werden solte machte aber eine ganz andere Composition, die Portraite liess er alle von Hoyer und Townley in Miniatur mahlen das gab dem Bilde ein sehr angenehmes Ansehen obwohl alles übrige nur skiezirt war. Man liess ihm Bemerken dass daraus ein Kupferstecher nichts zusamen hängendes würde machen können, er machte eine ganz neue Zeichnung von derselben Grösse à la touche mit vielen veränderungen - diese nun bekam Clemens zum original [...]", der allerdings "
in Beynahe 3 Jahren ein sehr interessantes Bladt daraus gemacht" habe. (Solms-Laubach-Brief (1927), S. 173)
Das ursprüngliche Gemälde befand sich Ende des 19. Jahrhunderts in Schloß Bellevue, wo es unter der Generalkatalognummer GK I 3209 verzeichnet war. 1946 in die Sowjetunion verschleppt, kehrte es 1958 stark beschädigt zurück. Eine zweite Version des Gemäldes, die lange Zeit für die ältere gehalten wurde, befindet sich in Schloß Sanssouci (Hofmann 2006, S. 24).
1788"
Herr Cunningham aus London" zeigt auf der Akademieausstellung "
Ein Familien Stück" und "
Zwey Bildnisse in Bruststück unter einer Nummer" (Börsch-Supan 1971, 1788:105-106) Chodowiecki urteilt der Gräfin v. Solms-Laubach am 15. November gegenüber über Cunninghams Malerei: "
Es ist in den Gemahlden dieses Mannes viel gutes so lange sie nicht fertig sind, macht er sie fertig so verdirbt er sie. Er hatt viel Feuer in der Composition, aber keine Zeichnu[n]g." (Solms-Lauterbach-Briefe (1927), S. 139)
1789Bei der Konferenz der Berliner Kunstakademie am 17. Januar legt der Kurator der Akademie Friedrich Anton Freiherr von Heinitz "2 Zeichnungen von Cunningham vor: Überfall bei Hochkirch; FWII. zu Pferd", die "beide gelobt" werden. (Lacher, 2004, S. 23) Ende September ist er als "Historienmaler" mit einem Gemälde in der Akademieausstellung vertreten, das im Katalog der ausführlich beschrieben wird: "Ein historisches Gemählde, welches Friedrich den Großen darstellt, wie er bei Hochkirchen seine tapfern Generale um sich fallen sieht, und bey dem widrigten Glück sein Heldenmuth sich gleich bleibt. (...)". Dieses Gemälde hing später im Flur der ehemaligen ersten Wohnung Friedrichs des Großen in Charlottenburg und ist heute unter der Katalognummer der SPSG GK I 1818 verzeichnet (Hofmann 2006, S. 6). Wie Chodowiecki hingegen an Anton Graff (1736-1813) am 29. September schrieb, hatte der König dieses Bild bei seinem Ausstellungsbesuch zunächst abgelehnt. Chodowiecki kritisiert u. a. an diesem Bild "
daß man nicht einen einzigen Oesterreicher sieht, und alles außer des König, Seidlitz und Saldern, die ausreißen, alles sehr ruhig ist, aber es ist gut componiert, besser gemalt und gezeichnet wie gewöhnlich und viel Stellungen nach der Natur gemahlt sind. Es sind wenig Bilder da die zum Concurs bestimmt sind. ich glaube Cunnigh. wird den Preiß der vaterländischen Geschichte davontragen." (Graff-Briefe (1921) S. 63)
Zudem wird "
Ein gezeichneter Entwurf zu einem Gemählde, welches Friedrich den Zweiten mit des jetztregierdenden Königs Majestät als Kronprinz, darstellt. Eine Scene aus dem Beyerischen Erbfolgekriege" (Börsch-Supan 1971, 1789: 33. S. 59).
Am 30. Oktober ist der vor dem Brandenburger Tor versammelte Senat der Berliner Kunstakademie bei der "Begutachtung von Cunninghams Transparent einer Quadriga in Originalgröße" geteilter Meinung. (Lacher, 2004, S. 25)
Von der Forschung wird angenommen, dass Cunningham in Berlin eine Werkstatt mit mehreren angestellten Malern unterhielt, die an seinen Werken Anteil hatten. Hofmann bringt, gestützt auf weitere Quellen, Heinrich Anton Dähling (1773-1850) als möglichen Mitarbeiter Cunninghams ins Gespräch (Hofmann 2006, S. 39f).
1790Auf Befehl des Königs vom 14.12.1789 erhält Cunningham am 17.1.1790 einen Vertrag
"'wegen Malerei des Plafonds' für 2800 Thaler" im Schloßtheater Charlottenburg. Dieser zeigt eine noch sehr im Rokokostil gehaltene Darstellung: "
Girlanden haltende Putten in einem Wolkenmeer". (Frenzel (1959) S. 137) Über diesen Plafond, der im Katalog der Akademieausstellung des folgenden Jahres aufgeführt ist, urteilt Chodowiecki in einem Brief an die Gräfin von Solms-Laubach vom 2. August 1791, daß er "
eine wahre Schmiererey" sei. Weiter berichtet er "
und wie man sagt sollen die Genien und Guirlanden auf Papier gemahlt ausgeschnitten und aufgeklebt sein, auch vor der ersten Vorstellung theilweise schon angefangen haben sich abzulösen und herunterzuhängen die hölzernen Brüstungen der Galerien des Komödien Saals sin[d] mit Papier beklebt und die architecktonischen Verzierungen gemahlt, sind ebenfals, da das Holz eingetrocknet ist gerissen und haben müssen mit überklebter Leinwand wieder ausgebessert werden." (Solms-Laubach-Briefe (1927) S. 168)
Dieser Arbeit folgt am 10.7.1790 ein weiterer Vertrag "
wegen Malerey, Staffierung und Vergoldung" im Charlottenburger Schloßtheater für ein Honorar von "
3200 Taler". Diese Summen wurde von dem ausführenden Architekten Michael Philipp Daniel Boumann (1747-1803) in einem Brief an den Minister v. Woellner vom 29.4.1791 "
als viel zu hoch" bezeichnet und ihre Revision erbeten, da es sich vor allem um rein handwerksmäßige Arbeiten gehandelt habe. Dort heißt es: "
Überhaupt ist es unrecht, daß Herr Cunningham als Kunstmaler dergleichen Arbeiten an sich reißt, wodurch denen so häufig seienden armen Staffirmahlern oder Anstreichern, welche größten Teils invalide Soldaten sind, die hierdurch ihren Lebensunterhalt suchen, das Brodt genommen wird." (zit. nach Frenzel (1959) S. 133 und S. 220 Anm. 569, 570)
Die Hintergründe dieses Auftrags werden durch einige Briefe von Chodowiecki an Graff deutlich. So schreibt Chodowiecki am 12. März: "
Frisch malt einen Plafont in einem kleinen Schloß bei Potsdam, den Cuningham hatt mahlen sollen und wozu er viele Skietzen gemacht hatt. Sie können denken wie er schimpft." (Graff-Briefe (1921) S 79) Am 23. April teilt Chodowiecki Graff mit: "
Cunningham macht Cartons um in Charlottenburg ein Plafond im Comödienhaus al fresco zu malen" (Graff-Briefe (1921) S. 80) Über diesen Plafond berichtet Chodowiecki an Graff am 25. Oktober: "
Herr Cunningham hatt diesen Sommer einen Plafond im Comödien Hause zu Charlottenburg in Fresco gemahlt der ganz unter der Critiq ist, und hat doch 3000 rthlr dafür bekommen." (Graff-Briefe (1921) S. 85)
Am 17. Juli lehnt der Senat der Berliner Kunstakademie C.'s Gesuch um Aufnahme in den Senat der Kunstakademie mit der Begründung ab, daß die "
Anzahl der Senatoren ... voll" sei. (Lacher, 2004, S.30)
Im selben Jahr führt Cunningham drei Supraporten im ersten Vorzimmer der unter Carl Gotthard Langhans neu ausgestatteten Wohnung der Königin Friederike Luise im Berliner Schloß mit mythologischen Szenen zur Erziehung des Achilles aus. Zu dieser Zeit verwendet der Reproduktionsstecher J. S. L. Halle (1790-1808) Cunninghams Brustbild des Ministers Karl August Struensee von Karlsbach als Stichvorlage. (Friedrich Wilhelm II. und die Künste (1997) Nr. III. 35-37, S. 248-249, I. 61, S.75)
1791Im Katalog zur Akademieausstellung sind einige Werke Cunninghams ausführlich vermerkt:
"
Vom Maler Cuningham ist in einer der neuen Kammern Ihro Majestät der Königin im Jahr 1790 gemahlt: Die Geburt des Achilles, welchem die Göttin Thetis den Chiron zur Erziehung anvertrauet. Die Scene ist in der Höhle der Selben, und die Aussicht auf das Meer (...)"
Neben diesem Deckenbild ist auch die Ausmalung des Charlottenburger Schlosses aufgeführt und wie folgt beschrieben:
"
1. Im Vorflur. Der Plafond stellet die Wahrheit vor, welche die Zeit erreichet hat.
2. In dem neu errichteten Königl. Schauspielhause den Plafond 51 Fuß lang und 45 Fuß breit. Der Hauptgegenstand desselben ist eine Gruppe von Genien, welche Girlanden von Blumen zusammenknüpfen. Der Fronton des Theaters ist durch einen Schild, in welchem der Name des Königs befindlich, und über welchem die Krone und der königliche Mantel angebracht worden, verziert, und wird von zwei wilden Männern gehalten.
3. In der königlichen Loge der Plafond, in Colorit, stellet die Figur des Friedens vor, die eine Krone darbietet. Über der Thüre Jupiter und Amor, zwei Genien, den Stuck nachahmend auf beiden Seiten. Alle übrigen Dekorationen der Loge sind nach Zeichnungen des Herrn Cunningham gemacht." (Börsch-Supan 1971, 1791: Anhang S. 26-28).
1792Cunningham war stets darum bemüht, seine eigenen Werke auch in Druckgraphik zu verbreiten. Mit dem Industriellen Jean Marc Pascal gründete Cunningham die sogenannte Hofkupferstichofficin, einen Betrieb zur Herstellung und Verbreitung von Kupferstichen. In diesem Zusammenhang warb Cunningham auch ausländische Kupferstecher an, die daraufhin in diesem Betrieb Arbeit fanden, wie beispielsweise der dänische Kupferstecher Johan Frederik Clemens. (Hofmann 2006, S. 29)
Er erlangt die große goldene Medaille "Merentibus" für besondere Verdienste um die Kunst. (Thieme/Becker, Band 7/8, S. 200).
1793Pastellbildnis des Prinzen Heinrich von Preußen, des zweitjüngsten Sohns Friedrich Wilhelms II. (Friedrich Wilhelm II. und die Künste (1997) Nr. I. 42, S.65-66) Im Frühjahr schreibt Chodowiecki an Graff: "
Herr Cuningham ist seit einiger Zeit gefährlich Krank, seine Krankheit fing mit einer starken Blutstürzung an, jetzt glaubt man er sei wassersüchtig, weil ihm der Leib so sehr anschwellt. Es wäre schade, wenn er stürbe". (Graff-Briefe (1921) S. 117)
Am 28. April verstirbt Cunningham. (Meusel, S.72) Seine letzten vollendeten Bilder, die Porträts von Johann Gottfried Schadow und seiner Frau werden ab 27. Mai auf der Akademieausstellung gezeigt. (Börsch-Supan 1971, 1793:58.59).
1794Die letzte Arbeit von Cunningham, die auf der Ausstellungen der Akademie der Künste in Berlin gezeigt wird, ist: "
Eine Skizze in Öl. Man sieht auf dem Meere eine Barke auf welcher die Matrosen und Soldaten bemüht sind, die Manschaft des feindlichen Schiffs zu retten, welches in der Ferne in Rauch aufgeht." (Börsch-Supan 1971, 1794:51).
Literatur:Graff-Briefe = Briefe Daniel Chodowieckis an Anton Graff, hrsg. v. Charlotte Steinbrucker, Berlin 1921.
Solms-Laubach-Briefe = Briefe Daniel Chodowieckis an die Gräfin Christiane von Solms-Laubach, hrsg. v. Charlotte Steinbrucker, Berlin 1927.
Herbert A. Frenzel: Brandenburg-Preussische Schlosstheater. Spielorte und Spielformen von 17. bis zum 19. Jahrhundert, Schriften der Gesellschaft für Theatergeschichte Band 59, Berlin, 1959.
Friedrich Wilhelm II. und die Künste. Preußens Weg zum Klassizismus, Ausst.-Kat. Potsdam 1997.
Veronika Hofmann: Der Maler Edward Francis Cunningham in Preußen, Hausarbeit zur Erlangung der Grades einer Magistra Artuim, FU Berlin, 2006.
Die Kataloge der Berliner Akademie-Ausstellung 1786-1850, bearb. von Helmut Börsch-Supan, 2 Bände und Registerband, Berlin 1971.
Reimar F. Lacher: Die Konferenzen der Berliner Kunstakademie, 1786-1815. Annalen des Berliner Kunstalltags, In:"Berliner Klassik. Eine Großstadtkultur um 1800", Dokumente, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, 2004.
Joh. Georg Meusel: „Teutsches Künstlerlexikon“, 3 Bde., Lemgo 1808-1814.
Neill Jeffares: Dictionary of pastellists before 1800, online edition 2008, elektronische Ressource, http://www.pastellists.com/Articles/Cunningham.pdf, Zugriff am 6.1.2008.
Beate Schroedter/Simon Hofer, 2009