Lebenslauf:
1753 bis 1755
Studium der Malerei in Berlin, erst bei seinem Oheim, später an der Akademie
der Künste.
1764
Schwedenreise.
"Ansicht von Liljeholm. Flußlandschaft. Vorn rechts eine Ortschaft mit einer Windmühle", "Blick auf Liljeholm vom Flußufer aus", "Flußlandschaft bei Marie-Burg, "Ansicht von Råby", "Hafenausfahrt von Stockholm", "Rafinaderie von Tanto. Flußlandschaft mit einer Ortschaft und hochgelegener Kirche am jenseitigen Ufer" und "Brandstelle im Walde",
im Kupferstichkabinett Berlin (Friedländer, 1921, Bd. 1. S. 181).
1765
Frankreichreise.
"A Scau les Charteres. Ruine eines Bauernhauses, davor zwei Frauen, die eine an der Flachsbreche beschäftigt", "A Scau les Charteres. Ein Bauernhof mit sitzenden und stehenden Gruppen", "Brücke mit Wassermühle und Staffage", "Bollwerk eines Hafens in der Normandie mit schiffen, links Ausblick auf das Meer",
im Kupferstichkabinett Berlin (Friedländer, 1921, Bd. 1. S. 182).
1765-1767
Aufenthalt in Paris. Dort zusammen mit seinem Reisekollegen Balthasar Dunker Besuch bei Johann Georg Wille. (Becker, S. 342)
1766
"Montmoruncy; Bauernhaus" im Kupferstichkabinett Berlin (Friedländer, 1921, Bd. 1. S. 182). Die Zeichnungen der Frankreichreise von 1765 und 1766 im Zusammenhang eines Skizzenbuchs unter der Signatur 79 C 21.
Weitere jedoch undatierte Zeichnungen der Frankreichreise, zeigen Motive aus Gisors, des Château sur Epte, des Château Arcque, von Dieppe, Bourqued'eau, Trespont und St. Vallory (Friedländer, 1921, Bd. 1. S. 182f.).
In Paris verkauft Hackert die Bilder "Six vues de Suède, dédiées à Monsieur d'Olthof, Conseiller de S. M. Suédoise", "Six vues de Normandie par Jacq. Ph. Hackert 1766, dédiées à Madame A. D. Therbouche de Lisiewska, Peintre du Roi [...]" sowie weitere Zeichnungen, Gouachen und Ölbilder. (Becker, S. 342)
1768
Übersiedlung mit seinem Bruder Carl Ludwig Hackert nach Italien.
"Die Quelle von Vaucluse. Links hohe Felswand, nach rechts vorn fließender Bergbach, von dessen linkem, hohen Ufer einige Leute nach der Quelle hinüberschauen", "Waldlandschaft. Links Abgang. Rechts im Gegensinn", im Kupferstichkabinett Berlin (Friedländer, 1921, Bd. 1. S. 182f.).
Hackert bleibt bis 1799 in Italien und hält sich dort neben Rom in Neapel und Florenz auf. (Becker, S. 342)
1769
"Caracallathermen", Aquarell sowie die Federzeichnung "Grabmal der Horatier und Curiatier", "Brücke bei Tivoli. Verfallene Steinbrücke führt über ein Flüßchen. Links drüben Hügel", im Kupferstichkabinett Berlin (Friedländer, 1921, Bd. 1. S. 179).
1770
"Felsige, nach rechts ansteigende Küste von Capri", Federzeichnung, "Bei Sorrent. Meeresbucht mit steilem gebirgigen Ufer zur Rechten", "Bei Sorrent. Felswand links über der See", zwei Zeichnungen der "Felsgrotte am Seeufer bei Vietri", im Kupferstichkabinett Berlin (Friedländer, 1921, Bd. 1. S. 179ff.).
1771
Hackert fertigt die Federzeichnung "Der Emissär von Albano. Eine Fahrstraße, über die eine Herde getrieben wird, führt über eine gewölbte unterirdische Wasserleitung, die sich nach links öffnet" an. Heute im BMPK Kupferstichkabinett Berlin (Friedländer, 1921, Bd. 1. S. 179).
1773
"Bewachsene Felsengruppe bei Valmontone", im Kupferstichkabinett Berlin (Friedländer, 1921, Bd. 1. S. 180).
1774
"Aquapendente", Pinselzeichnung, im Kupferstichkabinett Berlin (Friedländer, 1921, Bd. 1. S. 179).
1775
"Felstunnel bei Tivoli. Links vorn ein Maultiertreiber", "Mittelmeerlandschaft [Palinuro], im Vordergrunde drei Barken auf den Strand gezogen", im Kupferstichkabinett Berlin (Friedländer, 1921, Bd. 1. S. 180 u. 183).
1776
"Poccio Mirteto (Sabinergebirge), im Kupferstichkabinett Berlin (Friedländer, 1921, Bd. 1. S. 180).
1777
"Blick auf Melazzo", "Messina (Landzunge mit Festungsbau)", "Golf von Policastro (als Gegenstück zur vorherigen Zeichnung)" im Kupferstichkabinett Berlin (Friedländer, 1921, Bd. 1. S. 180).
1781
"Castellamare", "Blick auf Rom vom Janiculus aus, im Vordergrund links Spaziergänger" im Kupferstichkabinett Berlin (Friedländer, 1921, Bd. 1. S. 179f.).
1783
Ernennung zum Ehrenmitglied der AdK.
1786
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Eine Gegend zu Neapolis, in der Ferne der Vesuv", "Eine Gegend zu Rom, in der Ferne die Peterskirche", "Eine kleine Landschaft, diese und die zwey obigen Stücke in Oel gemahlt", "Eine dito, in Wasserfarben", "Zwey colorirte Zeichnungen" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1786:107-112).
Die Katalog bermerkt weiterhin, dass sich Hackert zur Zeit in Rom aufhält.
1787
"Castellamare", im Kupferstichkabinett Berlin (Friedländer, 1921, Bd. 1. S. 179).
1788
"Straße bei Taranto", im Kupferstichkabinett Berlin (Friedländer, 1921, Bd. 1. S. 180).
1789
"Neapel. Bucht mit Fischerbooten vor ansteigendem Ufer mit alten Gebäuden", im Kupferstichkabinett Berlin (Friedländer, 1921, Bd. 1. S. 180).
1791
"Monte Miletto", im Kupferstichkabinett Berlin (Friedländer, 1921, Bd. 1. S. 180).
1793
"Balserano", Federzeichnung, im Kupferstichkabinett Berlin (Friedländer, 1921, Bd. 1. S. 179).
1794
"Bei Sessa", Kupferstichkabinett Berlin (Friedländer, 1921, Bd. 1. S. 180).
1796
Zwei Baumstudien aus dem Giardino Inglese in Caserta und "Dianotal (Kalabrien)", Kupferstichkabinett Berlin (Friedländer, 1921, Bd. 1. S. 179).
1797
"Monte Vergine (Baumstudie)", "Bei Sant' Angelo dell Scala. Altrömische Krieger vor einer Felsengruppe" im Kupferstichkabinett Berlin (Friedländer, 1921, Bd. 1. S. 180).
1798
"Caserta. Blick auf den Vesuv" und "Bei der Incoronata (Knabe auf einem Hügel)" eine weitere Ansicht von Incoronata mit Blick ins Tal, "Bei Sant' Angelo della Scala. Blick aufs Gebirge. Beiderseits Felsgruppen", "Bei Sant' Angelo della Scala. Felsige Waldlandschaft. Vorn rechts am Weg sitzt ein Mann" im Kupferstichkabinett Berlin (Friedländer, 1921, Bd. 1. S. 179).
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Eine Composition mit Morgenbeleuchtung. Der Vordergrund macht ein Rasenplatz am Ufer eines Flußes, mit einer hohen Eiche, die mit einer Trauerweide und Pappeln gruppirt ist. Die Staffage ist weißes Hornvieh mit Schaafen. Rechts schließt ein senkrechter Felsen, an dessen Fuß ein Pfad hinleitet, das Gemälde ein. Links, jenseits des Flußes erhebt sich ein mit Baumpflanzungen prangender Hügel, den ein runder offener Tempel krönt. Den Mittelgrund formirt eine mit kleinen Hügeln, Baumpartien und einzelnen Gebäuden reich gezierte Pläne [?]: jenseits derselben zeiget sich ein Meerbusen, dessen Ufer in dem Ferngrunde eine Kette hoher Gebirge umgränzen, an deren Abhang man da und dort kleine Städte und Ortschaften wahrnimmt. Das Licht eines reinen [nicht lesbar] Sommermorgens ist über die ganze Landschaft verbreitet, und aus den Thälern des fernen Kettengebirges dampfen noch die Morgennebel empor. Alle einzelnen Parthien sind nach der Natur gezeichnet, und hier durch den Geist und den Pinsel eines großen Meisters in Eine harmonische Ansicht verschmolzen."
"Pendant zum erstern. Eine Aussicht von der Campagna di Roma bey Torre di mezza via, acht Meilen von der Stadt entfernt, genommen. Die Gruppen von Bäumen im Vordergrunde sind allein hiezu componirt. Das Staffage sind rothe Schweizerkühe an einem kleinen Wasser, und an dem Weg hinziehende Landleute. Man sieht im Mittelgrunde eine Menge sich kreuzender zerfallener Wasserleitungen, Ruinen Grabmälern an der ehemaligen Via Appia, mehrere Wachthürme aus dem Mittelalter. In dem fernern Grunde links liegt Rom selbst, wovon die beiden Hauptkirchen S. Giovanni im Lateran, und die Peterskuppel besonders sichtbar werden. Diese zwei Colossalgebäude formiren die zwei entgegengesetzten Extremitäten von Rom. In der Ferne umgrenzen die Appenninen, in deren Mitte der Sorate sein Haupt erhebet, den Horizont. Die Beleuchtung ist ein Untergang im hohen Sommer: die Glut des römischen Himmels verbreitet sich über die ganze hehre Aussicht."
"Eine getreue Aussicht vom See Averno und dem Meerbusen von Baja. An der Straße welche von Puzzuoli nach dem Areo Felice und dem alten Cuma führet, aufgenommen. Diese bezaubernde Aussicht, wo das Auge des Reisenden nie ohne Entzücken verweilet, zeiget im Vordergrunde eine blühende Aloé mit einem Palmbaum, und an Pappelpfähle verschlungene Weinranken. Der See selbst ist der einstürzende Krater eines Vulkans: links an seinem Ufer erblickt man die Ruinen vom Tempel des Apollo. Fernhin sieht man das Schloß von Baja und die schöne Anhöhe von Misen. Das Gemälde stellet sich in einer heiteren Morgenbeleuchtung dar."
"Pendant zu dem Vorigen. Aussicht von dem Meerbusen von Baja. Der Punkt ist von dem Kapuzinerkloster über Puzzuoli genommen. Im Vordergrund sieht man Bäume, an denen sich die Ranken der Reben empor, und dann von einem Baume zum anderen fortwinden. Links sind etwas entfernter Pinen und Cypreßen gruppirt. Mädchen im Landescostume machen das Staffage. Den Mittelpunkt formirt die Stadt Puzzuoli selbst, und jenseits des Busens erscheinet das Schloß von Baja, der Berg Misen, und in der Ferne das Castell der Insel Procida, über welcher der hohe Gipfel Epomeo der Insel Ischia sich erhebet. Das Gemälde hat die volle Abendbeleuchtung."
"Ansicht von Pompeja. Den Vordergrund bildet ein Theil dieser ausgegrabenen alten Stadt. Man nimmt davon hauptsächlich den Isistempel, das Theater, und das Fechterquartier gewahr: doch bleibet es in einer perspektivischen Aussicht schwer sich einen deutlichen Begriff von diesen Gebäuden zu machen. Man sieht dabei Arbeiter, welche mit Ausgraben anderer Theile beschäftiget sind. Der Mittelgrund zieht sich nach Castellamare an den Meerbusen hin, den hohe Kalkgebirge, ein vortretender Zweig der Appenninen, einschliessen. In dem fernern Grunde nimmt man noch das reizende Sorrento gewahr. Das Gemälde hat gewöhnliche Abendbeleuchtung."
"Pendant zum Vorigen, in einer starken Abendbeleuchtung. Aussicht von dem Meerbusen von Neapel. Der Punkt ist auf der Höhe des Paufilippo genommen. Den Vordergrund bildet ein Theil der Stadt selbst, nemlich das Quartier Della Chiaja, die Villa Reale, der Pizzofalcone, und das Castell Dell' uovo. Von der Seeseite rechts an der Anhöhe liegen einzelne Gebäude der Stadt mit Gärten, und das Berg-Castell S. Elmo. Die fernere Aussicht erstreckt sich über den Golf und den Vesuv, um dessen Fuß die Städte Portici, Resina und andere Orte sich hinziehen. Den Schluß der Ferne bilden die Gebirge von Sorreato. Diese vier letzten Gemälde bilden vier der schönsten Punkte von den Gegenden um Neapel." (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1798:68-73).
1800
"Camaldoli (Waldweg)", Pinselzeichnung, "Monte d'Oglio (Tibertal)", "Brücke bei Vallombrosa. Brücke im Waldgebirge, die nach rechts zu einem Hause (Mühle) über einen Bergbach führt", im Kupferstichkabinett Berlin (Friedländer, 1921, Bd. 1. S. 179).
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Ansicht des Englischen Gartens zu Caserta; in der Entfernung die Stadt Madalone" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1800:384).
1804
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Eine italiänische Landschaft; Oelgemälde" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1804:25).
1806
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Zwei Landschaften. Jede 21/2 Fuß breit, 2 Fuß hoch. Ein heranziehendes Gewitter und ein stiller Morgen", "Von eben der Größe, wie die vorigen. Jagd der Dido und des Aeneas, mit Gewitter, und Ariadne auf Naxos", "Jedes [= Kat.-Nr. 15-18] 1 Fuß breit und 1 Fuß 6 Zoll hoch. Einzelne Kühe und Ziegen", "2 Fuß hoch, 1 Fuß 4 Zoll breit. Ein Hase" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1806:11-19).
Der Katalog vermerkt, dass Hackert sich momentan in Florenz aufhält.
Einige seiner Gemälder, die er auf der Akademieausstellung zeigt (Börsch-Supan, Kataloge, Bd. 1, 1806: 11 - 19), werden in der Haude- und Spenerschen Zeitung für weniger hochwertig befunden, als frühere Arbeiten (Haude- und Spenersche Zeitung, 28.10.1806, Nr. 129).
1807
Hackert stirbt in Florenz.
1808
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
Ölgemälde:
"Landschaft, von seiner letzten Arbeit", "Ansicht der Solsatara zu Pizzuoli gegen das Vorgebirge Misenum, Bajä, Ischia, Prorida u.s.w.", "Mühle nahe bei Bietri auf dem Wege von Neapel nach Salerno", "Der Morgen, Landschaft", "Der Morgen, Aussicht von Monte Lupo. Landschaft", "Landschaft" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1808:65-70).
Das BMPK Kuperstichkabinett Berlin besitzt zahlreiche weitere, jedoch undatierte Landschaftsstudien aus Frankreich, Italien und den Alpen, dazu vereinzelte Pflanzen- und Tierstudien (Friedländer, 1921, Bd. 1. S. 179-184).
Becker, Wolfgang: Paris und die deutsche Malerei. 1750-1840 [= Studien zur Kunst des neunzehnten Jahrhunderts, Bd. 10], München 1970. 507 S.