Georg Andreas Hoffmann

Lebensdaten

Nachname:
Hoffmann
Vorname:
Georg Andreas
Geburtsdatum:
28.10.1752
Geburtsort:
Burgbernheim/ Mittelfranken.
Geschlecht:
männlich
Todesdatum:
1808
Sterbeort:
Berlin
Beruf(e):
  • Maler
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Biographie

Lebenslauf:
1781
Der gehörlose Hoffmann wird Schüler von Oeser an der Akademie in Leipzig.

1786
Hoffmann wird Schüler von Casanova in Dresden.

1788
Umzug nach Berlin.
Beteiligug an der Berliner Akademieausstellung:
"Bildniß Sr. Maj. des Königs nach der Idee gemahlt", "Sein eigenes Bildniß", "Bildniß seines ebenfals Taubgebohrenen Bruders", "Die Nacht des Corregio in Dresden nach dem Original copiert", "Die büßende Magdalena eben daselbst nach Corregio copiert", "Die büßende Magdalena eben daselbst nach Baroni", "Ein das Clavier spielendes Frauenzimmer nach Retschern", "Ein Nachtstück, einen Mathematiker vorstellend, nach Slingeland", "Die zwey Söhne des Rubens nach Rubens", "Die zwey Frauen von Rubens, 2 Bruststücke unter einer Nummer, nach Rubens", "Bildniß Carl Steward's Königs von England [nach van Dyck]", "- seiner Gemahlin --  [nach van Dyck]", "- Cromwells --- [nach van Dyck]", "- einer Vestale nach Ang[elika] Kaufm[ann]" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1788:127-139).

1789
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Ein Original, Porträt Seiner Majestät des Königs, Brustbild, in Oehlfarbe", "Das Bildniß der Prinzessin von Oranien in Crayon", "Eine Kopie nach Laireß", "Das Kind Moses. Kopie nach Battoni" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1789:81-84).

1791
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"a.) Ein großes Gemählde, den Alexander und die Dariussche Familie vorstellend, nach Battoni; eine Kopie. b.) Eine Idee, mit zwei in der Luft schwebenden Figuren, nach einem Kupferstiche, englisch-punktirter Art. c.) Eine Kopie, die Erschaffung der Welt im Paradis vorstellend, nach Dietrich. d.) Eine dergleichen, der Herzog von Weimar, nach Retschen. e.) Eine dergleichen, der Mareschall de Sare; nach Rigaud" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1791:73).

1793
Mitglied der AdK.
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Das Portrait Sr. Königl. Majestät von Preußen, ganze Figur nach Schröder", "Das Portrait Ludwig des XVI. in seinem königlichen Ornat, gleichfalls ganze Figur nach einem Kupfer", "Der studierende Paulus, eine Kopie nach Rembrand", "Ein Tableau, das Grabmahl Hectors vorstellend, nach einem Kupferstich", "Ein dergleichen, die Segnung der Kinder von Christus vorstellend, nach einem Kupferstich", "Ein dergleichen, ein Theaterstück, nach einem Kupferstich" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1793:104-109).

1794
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Das Portrait Seiner Excellenz des Herrn geheimen Staatsminister, Freyherrn von Heinitz", "Die Tochter Pharaos mit dem im Wasser gefundenen Moses, in Lebensgröße. eigene Erfindung", "John und Bernard, Söhne Stuarts, nach einem Kupferstiche", "Der junge Samuel nach einem Kupfer", "Eine Wahrsagerinn" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1794:97-102).

1795
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Das Portrait I. K. H. der Kronprinzessin von Preußen, nach der Natur", "Christus erweckt Jairi Töchterlein, nach einem Kupferstich", "Eine Federviehhändlerinn", "Eine Klavierspielerinn", "Ein Frauenzimmer, welches sich die Hände wäscht", "Ein Christuskopf, nach Guido Reni", "Eine liegende Venus, nach Titian", "Ein Sujet unter einem Musselinvorhang", "Ganymed, vom Jupiter entführt, nach Rembrand", "Maria mit dem Jesuskinde nach Corregio", "Zwei Theaterscenen aus dem Shackspaere, aus Richard dem Dritten, und: Viel Lärm um Nichts" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1795:66-77).

1796 bis 1797

Aufenthalt in Rom, wo er für die Gräfin Lichtenau u.a. Raphaels "Schule von Athen" kopiert.

1798
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Die Schule zu Athen", "Der Musenberg", "Petrus im Gefängnis". "Dieses sind Copien nach drei der schönsten Gemälde Rapahaels in den vaticanischen Zimmern. Die Originale sind auf die nasse Mauer und in Figuren von Lebensgröße gemahlt. Das erste stellet die verschiedenen Sekten der alten Philosophie in verschiedenen Gruppierungen vor. Plato und Aristoteles in der Mitte, ein jeder von seinen Schülern umgeben. Links unterredet sich Socrates mit Xenophon, Alkibiades, Phädon u.a. Etwas tiefer zeichnet Pythagoras sitzend etwas in sein Buch, er ist umgeben von Charondas, Zaleucus, dem jungen Architas und der Theano. Auch sieht man Epicur am Ende schreibend. Vorn an sitzt Epictet einzeln, und eben so liegt halbnackt der cynische Diogenes auf der Treppe ausgespreizt. Weiterhin rechts folgt die schöne Gruppirung des Euklides mit seinen Schülern: dann Zoroaster [= Zarathustra], Ptolomeus, und höher einige andere Philosophen. - Am Ende rechts treten noch Pietro Perugino, und sein Schüler Raphael selbst herein, zwar schüchtern, aber doch als wenn er sagen wollte: 'Auch io son lilosofo [sic!].'
Das zweite Stück, der Parnaß, stellet auf dem Gipfel den Apollo mit den Musen vor; zu beiden Seiten rechts und links nähern sich der geheiligten Anhöhe auf verschiedenen Abstufungen die Dichtergruppen. Links, fast im nemlichen Niveau mit den Musen sind die epischen Dichter: Homer, umgeben von Virgil und Dante, und im Hintergrunde der junge Ariosto. Dieser gruppiren sich die erotischen Dichter: Anacreon, Petrarcha, Corinna, Boccaccio, Sapho. Links behaupten die höchste Höhe: Äschilos [= Aischylos], Sophocles, Aristophanes, dann Sanazzaro, Dibaldeo (zwei Freunde von Raphael), und unten sitzt Pindar, vor welchen der junge Horaz mit Erstaunen hintritt.
Das dritte Stück, die Befreiung Petri, ist vorzüglich merkwürdig, weil der Nachteffekt von drei verschiedenen Lichtern so meisterhaft gegeben ist. Raphael war der erste, der das kühne Stück einer solchen Beleuchtung wagte. In der Mitte des Gemäldes weckt der Engel, von welchem das himmlische Licht ausfließt, den entschlafnen Petrus. Ein außer dem Kerker wachhabender Soldat, die Fackel in der Hand, weckt seine Kameraden. Fernhin sieht man den aufgehenden Mond am Horizont, von welchem die Purpurstreifen der untergehenden Sonne noch nicht ganz verschwunden sind. Rechts im Vordergrunde sieht man andere schlafende Wachen, und Petrus, der an der Hand des Engels fortgeleitet wird." (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1798:65-67)
Unter den nachgereichten Arbeiten:
"Zwölf Kopieen biblischer Darstellungen nach den vaticanischen Logen von Raphael. Diese Logen formiren einen offenen Bogengang von dreizehn Arcarden. Das Kreuzgewölbe jeder Arcade ist mit vier Darstellungen theils aus dem alten, theils aus dem neuen Testamente bemalt. Die Pilaster, und andere Zwischenflächen sind mit Arabesken, theils in Farbe, theils in Stuckreliefs geziert. Raphael zeiget sich in den Logen, als einen wahren Proteus. Unter allen Arten von Gestalten erscheint seine reiche unerschöpfliche Phantasie, welche jedes mit Anmuth zu ordnen, und mit Geist zu verbinden wußte. Die Ausführung ist zwar nicht von ihm selbst, sondern von den Händen seiner zahlreichen Schüler: man findet keine strenge Vollendung des Einzelnen und das Ganze ist mehr als Decoration zu betrachten. Von den 52 Darstellungen sind gegenwärtige Kopieen eine Auswahl:"
"Der Schöpfer theilet das Chaos. Der Herr erscheint in seiner Macht, wie der Jupiter der Griechen im Ungewitter", "Er setzt mit leichter Wendung die beiden Hauptlichter, Sonne und Mond, an das Firmament des Himmels. Die Erde schwebt zu seinen Füßen", "Er planirt über der Erde; mit einer Hand die Gewächse hervorlockend, mit der anderen den Gewassern die Ufer bezeichnend", "Jetzt steht Er auf der Erde. Der schönste Tag ist am Horizont aufgegangen. Das ferne Gebirg, die Gewasser, und die mit Pflanzen reichbekleidete Erde erscheinen in ihrem Glanze. Das Antlitz des Schöpfers strahlet mit mildgesenktem Blicke. Auf seinen Wink erheben sich aus dem Staub zahllose Thiergestalten zu ihm empor", "Adam erwacht. Mit dem Blick auf die züchtige Eva, welche der Herr ihm als die Gefährtin seines Lebens vorstellet, durchglühet ihn ein neues Gefühl seines Daseyns", "Sie haben das Gebot übertreten. Der stattliche Cherub mit der strengen Miene, doch mit gesenktem Schwerte, treibt sie fort aus der strahlenden Pforte des Paradieses, ihnen anweisend das Land der Mühe und des Schweißes. Adam verhüllt seinen Blick. Eva mit thränenden Augen gen Himmel, ist das erstemal vom Gefühle ihrer Nacktheit durchdrungen", "Abraham liegt tief gebeugt vor den himmlischen Jünglingen. Sara lauscht unter der Thüre der Hütte", "Lot, mit starkem Arme seine beiden Töchter leitend, entfernt sich mit festem Tritte von der in der Ferne brennenden Stadt, und dem Weibe, das - den Schritt vorwärts, das Gesichte rückwärts - in eine Salzsäule verwandelt, steht", Eine der schönsten biblischen Idyllen. Der wandernde Jacob grüßet die freundlich stehenden Schwestern, Lea und Rahel, die zum Brunnen des Feldes die sich drängenden Schaafe [sic!] führten", "Joseph, der erhabene Jüngling, vor den Thoren des Pharao geführt, enträthselt mit unerschrockenem Sinne den Traum des tiefhorchenden Königs", "Moses Auffindung. Das auf dem Nil aufgefangene Körbchen wird geöffnet. Die Lebensfülle des muntern Knaben weckt die Empfindung der Königstochter und ihrer Zofen. Doch hält sie sich, gleich der Diana unter ihren Nymphen, mit Anstand, indem sich die Mädchen der ausdrucksvollen Naivheit ihres Gefühls überlassen", "In der Ferne entdeckt man das erhöhte Memphis in dem flachen Nilthale, das der Fluß jährlich unter Wasser setzt", "Besuch der Königin von Saba bei Salomon. Der weise König erhebt sich stattlich vom Throne. Die Kommende eilet zu ihm hinau [sic!], indessen ihre mitgebrachten Schätze am Fuße des Thrones ausgegossen werden" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1798:306-317).

1799

H. wohnt mit seinem ebenfalls gehörlosen Bruder Friedrich Johann in der Schützenstraße 62. Der Bruder arbeitet als Kanzleibeamter in Berlin und wird 1793 Assistent am Archiv der AdK.

Person: Georg Andreas Hoffmann, Berliner Klassik, hrsg. v. der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, 2003-2013. URL: https://berlinerklassik.bbaw.de/personen/885.

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