Bartolomeo Verona

Lebensdaten

Nachname:
Verona
Vorname:
Bartolomeo
Geburtsdatum:
12.05.1744
Geburtsort:
Adorno/ Piemont
Geburtsland:
Italien
Geschlecht:
männlich
Todesdatum:
16.08.1813
Sterbeort:
Berlin
Beruf(e):
  • Operndekorationsmaler
Verknüpft mit folgenden Vereinen:

Genealogie

Genealogie:
Vater: Antonio Verona, Landwirt Mutter: Isabella geb. Galliari, Onkel mütterlicherseits: Bernardino (1707-1794), Fabrizio (1709-1790) und Giovanni Antonio Galliari, Theaterdekorateure Cousin: Giovanni Galliari (1746-1818), Sohn von Fabrizio Galliari, und ebenfalls Theatermaler Schwestern: Maria Caterina geb. 1742; Maria Caterina geb. 1750; Maria Magda geb. 1753 Brüder: Giovan Batta Francesco 1747-1802; Giulio Fabrizio 1757-1778 Ehefrau: Caroline, geb. Koch (1758-1783) Sängerin; Sofia Perin Schwiegervater: Johann August Christoph Koch (Direktor des Intermezzotheaters in Potsdam) Kinder aus 2. Ehe: Wilhelmine Sophia Carolina (1791-), verheiratet mit Pietro Galliary (1785-1810 Maler und Dekorateur,) 1814 mit Johann Peter Joseph Rode (Violinist) und Carolina Constantia Friedrike (1793-1820), verheiratet mit Johann Ludwig Urban Blesson (Ingenieurleutnant)

Biographie

Lebenslauf:

1744
Am 12. Mai wird Verona in Andorno bei Biella in Piemont als Sohn des Landwirts Antonio Verona und seiner Frau Isabella geboren, die einer Familie bedeutender Theaterdekorateure entstammt. Verona geht zu seinen Onkeln, den Theaterdekorateuren Bernardino und Fabrizio Galliari, nach Turin.

Um 1760 beginnt er seine achtjährige Lehrzeit bei den Galliari, die mit einem großen Kreis von Gehilfen zunächst am Turiner Theater wirken, und später in Mailand sowie an anderen Theatern Oberitaliens tätig sind.

Zwischen 1768 und 1773 arbeitet Verona zusammen mit den Galliari als Theatermaler in Wien.

1773
Mit Bernardino Galliari, der von Friedrich II. zum Hoftheatermaler berufen wurde, und seinem Cousin Giovanni Galliari kommt Verona nach Berlin. Als Bernardino Galliari wenig später nach Italien zurückkehrt wird Verona mit der Kabinettordre vom 15. 3. 1773 vom Preußischen König zum Hoftheatermaler ernannt. Laut Vertrag vom 1. April erhält er als Dekorateur der Königlichen Oper ein jährliches Gehalt von 1200 Reichstalern, wobei ihm alle außervertraglichen Arbeiten zusätzlich bezahlt werden. Zu seinen ersten Aufträgen in Berlin gehört die malerische Ausgestaltung des Vorraums und des Sitzungssaals der Akademie der Künste.

1774
Malt Verona seine erste selbständige Theaterdekoration für die im Dezember aufgeführte Karnevalsoper „Semiramis“ von Carl Heinrich Graun.

1774-1776
ist Verona an der Innenausstattung des Französischen Komödienhauses auf dem Gendarmenmarkt beteiligt, für das er später auch die Theaterdekorationen malt.

1775
Verona gestaltet die Dekorationen für die Karnevalsoper im Januar „Das galante Europa“ von Carl Heinrich Graun und für die zum Karneval im Dezember aufgeführte italienische Oper „Attilius Regulus“ von Johann Adolph Hasse.

1776
Entwurf der Operndekorationen für die italienische Oper „Angelica und Medorus“ von Carl Heinrich Graun, die zum Besuch des russischen Großfürsten im Sommer in Potsdam und zum Karneval im Dezember aufgeführt wird.

1777
entstehen die Dekorationen für die italienische Opern „Cleofide“ von Johann Adolf Hasse zum Karneval im Januar und „Rodelinde“ von Carl Heinrich Graun zum Karneval im Dezember.

1778
Verona gestaltet die Dekoration für die italienische Oper „Artemisia“ von Johann Adolf Hasse zum Karneval im Januar. Nach der Entlassung des Intendanten Baron von Arnim übernimmt Verona zusammen mit dem Hofpoeten Abbé Landi inoffiziell diesen Posten.

1779
Nach dem Berliner Adreßkalender wohnt Verona zu dieser Zeit im Hause des Maurermeisters Kreisel Unter den Linden Ecke Charlottenstraße.

1780
malt Verona Dekorationen für das Theater des Prinzen Heinrich in Schloß Rheinsberg. Außerdem entwirft er die Bühnenbilder für die Aufführung des Singspiels „Die schöne Arsene“, komponiert von Pierre Alexandre Monsigny, für das Orangerietheater in Schwedt und gestaltet die Dekoration für die im Dezember aufgeführte Karnevalsoper „Armide“ vom Carl Heinrich Graun.

1781
Verona malt die Dekorationen für die zum Karneval im Januar aufgeführte Oper „Die uneinigen Brüder“ von Carl Heinrich Graun. Am 2. Juli 1781 heiratet Verona die junge, aber schon prominete Sängerin Caroline Koch.

1782
Zum Karneval im Januar wird die Oper „Coriolanus“ von Carl Heinrich Graun mit Veronas Dekorationen ausgeführt. Er arbeitet in diesem Jahr an Innenausstattungen im Osnabrücker Schloß. Am 1. 6. Taufe seiner ersten Tochter. Entwurf der Dekorationen für die zum Karneval im Dezember aufgeführte Oper „Artaxerxes“ von Carl Heinrich Graun.

1783
Verona malt die Dekoration für die Oper „Silla“ von Carl Heinrich Graun, die zum Karneval im Januar aufgeführt wird. Am 23. Juni stirbt seine Frau bei der Geburt der zweiten Tochter. Dekoration der Karnevalsoper im Dezember „Alexander und Porus“ von Carl Heinrich Graun.

1784
Dekoration der Oper „Lucius Papiruius“ von Johann Adolf Hasse zum Karneval im Januar. Verona reist zum ersten Mal nach Italien zurück, um sich in seiner Kunst, besonders in der Ausführung von Perspektivmalereien, weiterzubilden. Vermutlich heiratet er hier seine zweite Frau Sofia Perin. Ende des Jahres ist er wieder in Berlin, wo zum Karneval im Dezember die Oper „Cajus Fabricius“ von Johann Adolf Hasse mit seinen Dekorationen zur Auführung kommt.

Zum Karneval im Januar entwirft Verona die Dekoration für die Oper „Orpheus“ von Carl Heinrich Graun. Er arbeitet an der Innenraumgestaltung im Alten Schloß von Hannover.

1786-1797
Unter der Regierung Friedrich Wilhelms II. erlebt Verona seine aufgabenreichste und fruchtbarste Schaffenszeit. Er ist für die Theaterdekorationen des Nationaltheaters und der Königlichen Oper in Berlin, des Theaters in Charlottenburg und der beiden Theater in Potsdam verantwortlich. Daneben wirkt er an der Innenausstattung der königlichen Bauten mit und entwirft zahlreiche Dekorationen für Festsäle.

1786
malt Verona die Dekoration zum Karneval im Januar für die italienische Oper „Orestes und Pylades“ von Johann Friedrich Agricola. Geburt des ersten Kindes seiner zweiten Ehe. Er wohnt zu diesem Zeitpunkt im „Gualtierischen Haus“ in der Französischen Straße. Ende des Jahres gestaltet er die Dekorationen für das zur Eröffnung des neugegründeten Nationaltheaters auf dem Gendarmenmarkt am 5. 12.aufgeführte allegorische Ballett „Das Fest der Schauspielkunst“. Neben seiner Anstellung als Dekorateur der Königlichen Oper bekommt Verona das Amt des Theaterdekorateurs am neu gegründeten Nationaltheater in Berlin. Er arbeitet hier zunächst mit zwei Malern aus Italien zusammen, zu denen später noch zwei deutsche Maler hinzukommen. Seine erste Arbeit für dieses Haus ist die Bühnendekoration für das am 12. Dezember aufgeführte Trauerspiel „Ines de Castro“ von Julius Graf von Soden.

1787
Geburt des zweiten Kindes. Im Nationaltheater gestaltet Verona die Bühnendekoration für die Stücke „Die Verschwörung des Fiesco zu Genua“ von Friedrich von Schiller und „Macbeth“ von Gottfried August Bürger. Für das Königliche Opernhaus gestaltet er den Bühnenvorhang mit einer Darstellung von Apollo, den Musen und einem Tempel. Verona ist in diesem Jahr zum einzigen Mal auf der Berliner Akademie-Ausstellung vertreten. Er zeigt dort einen Entwurf für den Umbau der Königliche Oper: „Ein Modell, zur Abänderung des großen Berliner Opern-Theaters, wobey er den Plan der Thuriner-Theaters, die Kuppel des berühmten Palladio, und die Verzimmerung des Pariser Getreide-Magaziens angenommen, und außer der Verlängerung des Theaters, auch die Anlegung neuer Logen, und die Gewinnung eines Platzes zu seiner Werkstätte, zu Cabinetten und Garderoben fürs Umkleiden der Acteurs und Tänzer, zu erhalten die Absicht hat auch dem Orchester und den Singe-Stimmen, stärkern Effect, sowie den Zuschauern, eine freyere Aussicht zu verschaffen hoft.“ (Börsch-Supan, Kataloge, Bd. 1, 1778: 395)

1788
Verona malt die Bühnendekoration für die zur feierlichen Wiedereröffnung des Opernhauses am 11. Januar aufgeführte Oper „Andromeda“ von Johann Friedrich Reichardt, sowie für die am 31. Januar gespielte Karnevalsoper „Orpheus“ von Ferdinando Gasparo Bertoni. Er arbeitet an der Deckendekoration des Speisezimmers und der Kleinen Galerie in der Sommerwohnung Friedrich Wilhelms II. in Schloß Charlottenburg. Außerdem malt Verona für das Orangerietheater in Charlottenburg neun kleine Dekorationen, sowie die Bühnenbilder für die Oper „Medea in Colchis“ von Amadeo Naumann - aufgeführt zum Geburtstag der Königin am 16. Oktober und wiederholt zum Karneval im Januar des folgenden Jahres.

1789
Verona malt die Bühnendekorationen für die Oper „Protesilaus“ von Johann Friedrich Reichardt und Amadeo Naumann, aufgeführt zum Karneval im Januar, für die Aufführung des „König Lear“ von William Shakespeare am 6. Januar im Nationaltheater, für das am 24. Februar ebenfalls dort aufgeführte Singspiel „Der Baum der Diana“ und für das Shakespeare-Stück „Maß für Maß“, aufgeführt am 19. März. Verona ist inzwischen so vermögend, daß er am 24. März das Haus Unter den Linden Nr. 18 mit dem dazugehörigen, bis zur Behrenstraße reichenden Grundstück von der Geheimrätin Septe zu einem Preis von 25 000 Taler erwerben kann. Seinen gesellschaftlichen Aufstieg hat er besonders dem freundschaftlichen Verhältnis zu dem Geheimkämmerer Johann Friedrich Ritz und seiner Gemahlin, der späteren Gräfin Lichtenau zu verdanken. Im Juli gestaltet er die Szenenbilder für eine „opera buffa“ von Domenico Cimarosa im Charlottenburger Orangerietheater anläßlich des Besuchs der Schwester des Königs. Im Herbst entwirft er als Festdekoration für den Besuch Friedrich Wilhelm II. bei dem Prinzen Heinrich in Rheinsberg am 6. Oktober einen transparenten Freundschaftstempel und gestaltet die Bühnendekoration für die zum Geburtstag der Königin am 16. Oktober aufgeführte Oper „Brennus“ von Johann Friedrich Reinhardt.

1790
wird Verona Mitglied der Akademie der Künste und Assessor des Senats in der Abteilung für Bildende Kunst. Für den Karneval im Januar malt er die Dekorationen zur italienischen Oper „Ulysses Rückkunft, zur Penelope“ von Felice Alessandri. Für das Nationaltheater gestaltet er die Bühnendekorationen zu dem Singspiel „Richard Löwenherz“ von André Ernest Modeste Grétry, für das Schauspiel „Die Sonnenjungfrauen“ von August von Kotzebue und für die Oper „Don Juan“ von Wolfgang Amadeus Mozart.

1791
Verona gestaltet die Dekorationen für die italienischen Operen „Darius“ von Felice Alessandri und „Die Olympiade“ von Johann Friedrich Reichhardt, sowie für das im Schloßtheater des Neuen Palais in Potsdam und im Nationaltheater aufgeführte Singspiel „Axur, König von Ormus“ von Antonio Salieri. Am 25. Oktober wird die Tochter Sophia Carolina Wilhelmina geboren. Er beginnt mit der Ausführung der Deckendekoration in der Orangerie im Neuen Garten in Potsdam.

1792
In diesem Jahr gestaltet er nur die Dekoration für die Oper „Vasco di Gama“ zum Karneval im Januar. Er arbeitet an der Deckendekoration in der Orangerie im Neuen Garten in Potsdam. Am 1. Juli 1792 unterzeichnet er einen mit dem Generaldirektor des Königlichen Nationaltheaters Johann Jacob Engel ausgehandelten Vertrag, der ihm als Dekorateur des Nationaltheaters ein jährliches Gehalt von 1 000 Reichstalern garantiert. Johann Jacob Engel begründet sein Entscheidung dem Staatsminister und Kurator der Kunstakademie Friedrich Anton Freiherr von Heinitz gegenüber damit, daß Verona „unentgeldlich so manche Dekoration auf- und umgemalt“ und dem Natioaltheater „jahrelang alle nöthigen Setzstücke, ohne an Bezahlung auch nur zu denken, geliefert“ habe. Der Vertrag mit Verona gehe auch auf die Entscheidung des Königs zurück. (GStA, I. HA, Rep 76 alt, Abt. III, Nr. 192, fol. 21-22) Verona führt die Ausmalung des Zuschauerraums aus und malt sämmtliche Theaterdekorationen des Hauses.
In diesem Jahr sterben seine beiden ältesten Kinder.

1793
Am 11. August Geburt seiner Tochter Carolina Constantia Friedrike. Verona führt in diesem Jahr die Deckenmalereien im Schlafkabinett, im Parolekabinett und vermutlich auch im Musikzimmer des Marmorpalais im Neuen Garten in Potsdam aus. In der Königlichen Oper gestaltet er die Dekoration für die von Vincenzo Righini komponierten italienischen Opern „Aeneas in Latium“ zum Karneval im Januar und „Der Triumpf der Ariadne“ zur Hochzeit des Kronprinzen Friedrich Wilhelm und des Prinzen Friedrich Ludwig Karl mit den mecklenburgischen Prinzessinen Luise und Friederike am 24. Dezember. Der Direktor des Königlichen Schauspiels Eberhard Friedrich Christoph Ludwig Freiherr von der Reck stellt indessen fest, daß Verona nicht verpflichtet sei, „alle Opern-Arbeiten" allein auszuführen. (GStA, I. HA, Rep 76 alt, Abt. III, Nr. 192, fol. 29). Auf Antrag von Friedrich Anton Freiherr von Heinitz und Eberhard Friedrich Christoph Ludwig Freiherr von der Reck genehmigt der König am 12. September, daß Peter Ludwig Burnat neben Verona als 2. Operndekorateur „an den großen Opern Decorations-Arbeiten“ mitwirken kann, wenn Verona als 1. Operndekorateur damit einverstanden sei. (GStA, I. HA, Rep 76 alt, Abt. III, Nr. 192, fol. 37).

1794
Als einzige Theaterdekoration malt Verona in diesem Jahr die Bühnenbilder für die Erstaufführung der „Zauberflöte“ von Wolfgang Amadeus Mozart am 12. Mai im Nationaltheater.

1795
Im Nationaltheater gestaltet Verona die Dekoration zu den Aufführungen der Oper „Iphigenie in Tauris“ von Christoph Willibald Gluck am 24. Februar, des französischen Singspiels „Raoul von Crequi“ von Nicolas-Marie Dalayrac am 13. März und des Schauspiels „Der grosse Kurfürst vor Rathenow“ von Rombach am 25. September. Außerdem arbeitet er an der Innendekoration des Potsdamer Stadttheaters, trotzdem Friedrich Wilhelm II. am 12. November 1793 Peter Ludwig Burnat diesen Auftrag erteilte, und malt darüber hinaus zahlreiche Bühnendekorationen. Am 24. September fordert Friedrich Anton Freiherr von Heinitz den mit der Direktion des Potsdamer Stadttheaters beauftragten Geheimen Rat Bouman auf, den König zu bewegen, daß Peter Ludwig Burnat zunächst „als Königl. Decorateur engagiert“ wird „und ihm, neben dem Opern Decorateur Verona ebenfalls eine verhältnismäßiger Theil, der Königl. Decorations-Arbeiten, besonders in dem neuen Theater zu Potsdam übertragen“ wird. (GStA, I. HA, Rep 76 alt, Abt. III, Nr. 192, fol. 62).

1796
Verona gestaltet im Königlichen Opernhaus die Dekorationen für die Oper „Alceste“ von Christoph Willibald Gluck zum Karneval im März. Für das Potsdamer Stadttheater malt er die Bühnendekorationen für die opera buffa „Il Matrimonio Secreto“ von Domenico Cimarosa. Der Königliche Geheimkämmerer Johann Friedrich Ritz fordert Peter Ludwig Burnat zu einem Wettstreit mit Verona auf. Beide sollen drei Dekorationen ausführen, wobei derjenige der eher fertig wird, alle weiteren Dekorationsarbeiten im Potsdamer Stadttheater übernehmen soll. Wie der Architekt Michael Philipp Daniel Boumann am 17. März mitteilt, habe Johann Friedrich Ritz dies „zur expressen Bedingung gemacht, vorzüglich um Wett Eyfer zu erregen.“ (GStA, I. HA, Rep 76 alt, Abt. III, Nr. 192, fol. 66) Drei Tage später appelliert Friedrich Anton Freiherr von Heinitz an Johann Friedrich Ritz, daß Peter Ludwig Burnat als „Einländer“ und Absolvent der Kgl. Akademie allein schon aus patriotischen Gründen zu bevorzugen sei. Er fordert daher, das Peter Ludwig Burnat die Dekorationsarbeiten im Potsdamer Theater ausführt, da er „ein unbegüterter Mann“ ohne festes Gehalt sei, während „Verona, als ein Ausländer, durch sein ansehnliches Gehalt, durch seine bisherigen großen ... Verdienste bey dem königlichen Opern Theater“ bereits weit im Vorteil sei. (GStA, I. HA, Rep 76 alt, Abt. III, Nr. 192, fol. 64) Verona war auch an der Ausmalung des 1796 am Potsdamer Theater errichteten Anbaus beteiligt und schuf dort insbesondere die Dekoration des großen Probensaals. (Horvath, Potsdam 1798, S. 111/112) Außerdem gestaltet er in diesem Jahr die Bühnendekorationen für die Sommer-Aufführungen der beiden Singspiele „Die Prinzessin von Amalfi“ von Joseph Weigl und „Heraclit und Democrit“, sowie des Balletts „Apollo und Daphne“ im Charlottenburger Schloßtheater. Für das Nationaltheater malt er die Dekorationen zum Singspiel „Die neuen Arkadier“ von Franz Xaver Süssmayer und für das Schauspiel „Die Freunde“ von Friedrich Wilhelm Ziegler. Darüber hinaus führt die Ausmalung des gotischen Saals der auf der Pfaueninsel in Gestalt einer Ruine errichteten Meierei aus.

1797
Im Frühjahr malt Verona die Bühnendekorationen für die italienischen Opern „Atalante und Meleager“ und „Armide“ von Vincenzo Righini, sowie „Semiramis“ von Friedrich Heinrich Himmel im Königlichen Opernhaus. Zur selben Zeit arbeitet er im Potsdamer Stadttheater an den Dekorationen für die Aufführungen der beiden opera buffa „Die verschmitzete Modehändlerin“ von Giovanni Paisiello und „Tutto per Amore“, für das Divertissement „Der ländliche Liebhaber“, sowie für ein Ballettaufführung im Mai. Am 11. März wendet sich Freiherr von Heinitz an den neuen Direktor des Königlichen Nationaltheaters August Wilhelm Iffland mit der Bitte, Peter Ludwig Burnat als Absolvent der Berliner Kunstakademie, anstelle von Verona mit den künftigen Dekorationsarbeiten zu beauftragen. Verona habe bisher sämmliche Dekorationen „zum offenbaren Nachtheil des Königl. National Theaters“ ausgeführt. Er sei ein „Ausländer, der schon längst sein Glück gegründet und durch die, im DecorationsFach nur ihm zu Theil gewordenen Arbeiten, sich in unserem Staat ein beträchtliches Vermögen erworben hat; er stehet außerdem in einem ansehnlichen fixirten Gehalt, und kann redlich in seinem Fache schwerlich etwas mehreres leisten, als was er geleistet hat.“ (GStA, I. HA, Rep 76 alt, Abt. III, Nr. 192, fol. 67). Iffland antwortet, daß er diese Ansicht zwar teile, sich jedoch durch den Vertrag, den sein Vorgänger mit Verona geschlossen habe, gebunden sehe. (GStA, I. HA, Rep 76 alt, Abt. III, Nr. 192, fol. 69) Im Sommer malt Verona für den Festsaal des im Auftrage des Geheimen Kämmerers Ritz am Neuen Garten in Potsdam erbauten Palais Ritz-Lichtenau eine Serie kleiner Landschaftsmedaillons, die er dort im Juli anbringt. (GStAPK. BPH, Rep. 192, Ritz A, Nr. 1457, fol. 64 RS) Nach dem Regierungswechsel wendet sich Freiherr von Heinitz am 28. Dezember erneut mit diesem Anliegen an  Iffland und teilt ihm mit, daß er nun nicht mehr dem Vertrag seines Vorgängers mit Verona verpflichtet sei. (GStA, I. HA, Rep 76 alt, Abt. III, Nr. 192, fol. 74). Die ersten Dekorationen die Verona nun im Auftrag von Iffland malt, sind die Szenenbilder zum Singspiel „Lodoiska“ von Maria Luigi Cherubini, zum Monodrama „Pygmalion“ mit Musik von Georg Benda, zum lyrischen Drama „Oedipus zu Colonos“ mit Musik von Antonio Sacchini und zu dem Schauspiel „Otto, Prinz von Hessen“ von Friedrich Gustav Hagemann.

1798
August Wilhelm Iffland teilt Freiherr von Heinitz am 2. Januar mit, daß er den Vertrag mit Verona nicht nur aus finanziellen Gründen aufrecht erhalten wolle, da dieser seine Farben selbst bezahlt, sondern auch aufgrund seiner fachlichen und menschlichen Qualitäten: „Ich fand einen thätigen unermüdlichen Arbeiter an ihm, der, weit entfernt mich zu chicaniren, wie man mich es hatte befürchten laßen, oder unnützen Auffand zu machen, im Gegentheil dienstfertig, zuvorkommend war, und auf möglichste Ersparniß selbst da mich aufmerksam machte, wo sein Vortheil in Collision kam.“ Für ihn sprächen „die Uebung, Erfahrung, der einstimmige Beifall des Publikums und seine Arbeiten günstig“. Von seiner Seite habe „gar keine Klage, noch Hinderniß von und über ihn“ gegeben. (GStA, I. HA, Rep 76 alt, Abt. III, Nr. 192, fol. 75-78). Daraufhin informieren Freiherr von Heinitz und  Freiherr von der Reck am 18. März den König, daß der Vertrag mit Verona am 1. Juli 1792 ohne Endtermin abgeschlossen wurde, und zwar nachdem sich Freiherr von Heinitz am 12. März 1792 für die Anstellung Peter Ludwig Burnats bei der Direktion des Königlichen Nationaltheaters eingesetzt hatte. Sie stellen fest, daß Veronas Monopolstellung bei der Ausführung von Dekorationsmalerei in öffentlichen Gebäuden, die ihm inzwischen einen Jahresverdienst von 3-5000 Reichstalern verschaffen, sich „zum Nachtheil anderer Künstler und der Kunst selbst“ auswirkt und den „gerechten und landesväterlichen Absichten“ des Königs entgegen stehe. (GStA, I. HA, Rep 76 alt, Abt. III, Nr. 192, fol. 83). Der König veranlaßt daraufhin eine Nachfrage, die Iffland am 23. März mit dem Hinweis beantwortet, daß Verona schnell und brilliant arbeite, seit sieben Jahren mit den Theaterräumlichkeiten vertraut sei „und dem Staat nur wenig koste“. (GStA, I. HA, Rep 76 alt, Abt. III, Nr. 192, fol. 88) Vor allem aus Kostengründen bestätigt der König am 25. März Veronas Position und erklärt, daß er sich für Burnats Beschäftigung nicht mehr zuständig fühle, sondern diese als Aufgabe von  Freiherrn von Heinitz und Freiherrn von der Reck betrachte. (GStA, I. HA, Rep 76 alt, Abt. III, Nr. 192, fol. 87). In diesem Jahr gestaltet Verona die Dekorationen für insgesammt neun Inszenierungen am Nationaltheater, und zwar für die Singspiele „Palmira, Prinzessin von Persien“ von Antonio Salieri, „Der Ritter Roland“ von Joseph Hayden, „Die Regatta zu Venedig“ von Dr. Flies und „Die Geisterinsel“ von Johann Friedrich Reichardt; die Schauspiele „ Graf von Benjowsky auf Kamschatka“, „Aufopferung“ und „Die Korsen“ von August von Kotzebue, „Der Veteran“ von Iffland und das Ballett „Die englischen Matrosen“. Für das Potsdamer Stadttheater malt er die Dekorationen zum komisch-pantomimischen Ballett „Don Quixote, auf Gamachos Hochzeit“ von Lauchery. Im Sommer des Jahres reicht Verona einen Plan zum Bau eines neuen Theaters ein, der sich jedoch neben den beiden von Carl Gotthard Langhans im November eingereichten Plänen nicht behauptet.

1799
Verona gestaltet auch in diesem Jahr neun Bühnendekorationen für das Nationaltheater. Es sind die Dekorationen zu den Schauspielen „Die Piccolomini“ und „Wallensteins Tod“ von Friedrich Schiller, „Die beiden Klingsberge“ und „Johanna von Montfaucon“ von August von Kotzebue, „Merope“ von Friedrich Wilhelm Gotter, Hamlet“ von William Shakespeare und „Fürst von Stromberg“ von Hofgerichtsrath Maier, sowie zu den Singspielen „Elise“ von Maria Luigi Cherubini und der Oper „Dido“ von Niccolò Piccinni. Die Notlage Burnats, der seit fast drei Jahren keine Aufträge mehr erhalten hat, veranlaßt Freiherrn von Heinitz, sich am 26. April erneut mit dem Anliegen an den König zu wenden, ab 1. Juni anstelle von Verona künftig Burnat mit den Dekorationen für das Nationaltheater zu beauftragen. Er macht darauf aufmerksam, daß Brunat ohne Dekorationsaufträge seine Akademieschüler nicht mehr ausbilden könne, wodurch die „gut besetzte Lehranstalt“ der Dekorations- und Theatermalerei in ihrer Existenz und damit die Zukunft dieses Faches in der Residenz gefährdet sei, da es keine Nachfolger Verona’s geben wird. Er betont, daß „weder Recht noch Billigkeit, dafür sprechen, den schon, mit 1 200 rhtl. gut besoldeten, und unter der vorigen Regierung reich gewordenen 1ten Opern Decorateur Verona … gleichsam zum Monopolisten der gesamten Decorations Mahlerey in der Residenz zu machen.“ (GStA, I. HA, Rep 76 alt, Abt. III, Nr. 192, fol. 98). Der König verzichtet jedoch darauf, Veronas Position zu ändern und genehmigt Burnat „zu seiner Übung“ ins Ausland zu gehen. (GStA, I. HA, Rep 76 alt, Abt. III, Nr. 192, fol.). Verona hingegen erwirbt mit seinen Vermögen im Frühjahr das ehemalige Doebbelinsche Schauspielhaus in der Behrenstraße Nr. 55 zu einem Preis von 17 200 Talern vom Königlichen Physikus Chevalier Johann Joseph Pinetti des Merci und im Herbst die seinem Grundstück benachbarten Häuser Unter den Linden Nr. 17 und in der Behrenstraße Nr. 57 für die Summe von 24 500 Talern von der Vorbesitzerin Susanne Sophie Marie Louise, geb. Dorville, Witwe des Hofmarschalls Moritz. Vor diesem nun erheblich erweiterten Anwesen läßt er Unter den Linden eine durchgehende vierstöckige, sechzehnachsige repräsentaive Palastfassade mit Kolossalordnung errichten.

1800
Außer den Dekorationsarbeiten für die italienische Oper „Tigranes“ von Vincenzo Righini zum Karneval im Januar malt Verona fünf Bühnendekorationen für das Nationaltheater. Sie betreffen die Singspiele „Medea“ von Maria Luigi Cherubini, „Mudarra“ von Bernhard Anselm Weber, die musikalische Aufführung des Volksmärchens „Die Nymphe der Donau“ von Ferdinand Kauer, das Schauspiel „Hermann von Unna“ und die Oper “Marie von Montalban“ von Peter von Winter. Am 8. Februar schließt Verona mit Iffland einen neuen Vertrag ab. Dieser erhöht sein jährliches Gehalt von 1 000 Talern auf 1 600 Taler, garantiert darüber hinaus zusätzliche Vergütungen sowie das ausschließliche Monopol für alle erforderlichen Dekorationen und erteilt ihm das Recht zur Nutzung der Loge 15 im neuen Haus für sich, seine Familie und seine Mitarbeiter. Freiherr von Heinitz bemüht sich am 3. Juli in einem Schreiben an Freiherr von der Reck darum,  Burnat mit den Dekorationen für den nächsten Karneval zu beauftragen. Er beklagt zugleich, daß „der OpernDecorateur Verona abermahls zum Nachtheil des Professoris Peter Ludwig Burnat außer einer jährlichen Gehaltszulage alle bey dem neuen NationalTheater vorfallenden beträchtlichen Arbeiten und nahmentlich 22. Decorationen an sich gezogen“ habe, womit „dem Peter Ludwig Burnat zu seiner nützlichen und nothwendigen Beschäftigung, alle und jede Gelegenheit geflißentlich entzogen wird“. Freiherr von der Reck stimmt dem Anliegen von Freiherr von Heinitz zwar zu, stellt jedoch in seiner Antwort fest, daß Verona „mit völligem Aussschluß des Professors Peter Ludwig Burnat alle neuen Arbeiten beym National – Theater erhalten hat, ist leider gegründet.“ In den folgenden Jahren überschreiten Veronas Rechnungen für die Dekorationsarbeiten im Nationaltheater mehr und mehr die Etatsgrenzen. An der Königlichen Oper jedoch wird er von nun an zunehmend durch Burnat ersetzt.

1801
Verona entwirft die ersten „gotischen“ Szenenbilder für die im Januar aufgeführte Karnevalsoper „Rosamunde“ von Johann Friedrich Reichardt, das ebenfall im Januar aufgeführte Schauspiel „Maria Stuart“ und „Die Jungfrau von Orleans“ von Friedrich Schiller - der letzten großen Aufführung im alten Bau des französichen Komödienhauses am Gendarmenmarkt. Außerdem malt er die Bühnendekoration für das Singspiel „Titus“ von Wolfgang Amadeus Mozart und arbeitet an zahlreich Bühnendekorationen für den Neubau des Schauspielhauses.

1802
Verona gestaltet die Bühnendekorationen des zur Eröffnung des von Carl Gotthard Langhans neu erbauten Schauspielhauses am 1. Januar aufgeführten Schauspiels „Die Kreuzfahrer“ von August von Kotzebue. Er malt die Dekorationen für das zum Karneval Anfang des Jahres aufgeführte Ballett „Alfonte und Sirla“ von Lauchlin Duquesney. Im Nationaltheater dekoriert er in diesem Jahr sechs Aufführungen; dazu gehören die Oper „Das Zauberschloss“ von Johann Friedrich, die Schauspiele „Regulus“ von Heinrich Joseph von Heinrich Joseph von Collin, „Ion“ von August Wilhelm Schlegel, „Don Ranudo de Colibrados“ und „Die Hussiten vor Naumburg“ von August von Kotzebue, sowie das französische Singspiel „Leon oder die Burg Montenerc“ von Nicolas-Marie Dalayrac. Außerdem entwirft er zahlreiche Einzeldekorationen für das neue Schauspielhaus.

1803
Verona entwirft für die zu Beginn des Jahres aufgeführte Karnevalsoper „Epponina“ von Joseph Sarti die Dekorationen. Im Nationaltheater gestaltet er die Bühnenausstattungen zu den Schauspiel-Inszenierungen „Die Braut von Messina, oder die feindlichen Brüder“ von Friedrich Schiller, „Die natürliche Tochter“ von Johann Wolfgang von Goethe, „Coriolan“ von Heinrich Joseph von Collin und „Helene“ von Georg Friedrich Treitschke; sowie für das Singspiel „Das Labyrinth“. Er reist in Familienangelegenheiten und zur Wiederherstellung seiner Gesundheit nach Italien, setzt aber vorher durch, daß während seiner Abwesenheit kein anderer Künstler mit umfangreichen Dekorationen beauftragt wird.

1804
Zu Beginn des Jahres gestaltet Verona die italienische Karnevalsoper „Ginevra von Schottland“ von Simon Mayr. Im Nationaltheater malt er die Dekorationen für die Schauspiel-Aufführung von „Wilhelm Tell“ von Friedrich Schiller und „Iphigenie in Aulis“ von Conrad Levezow, für das Singspiel „Cäsar auf Pharmacusa“ von Antonio Salieri und für das mit der Musik von Ferdinand Kauer aufgeführte romantische Feenmärchen „Die Sternenkönigin". Darüber hinaus malt er für das Nationaltheater mehrere Einzeldekorationen und gestaltet für die Aufführung der „Fanchon“ von August von Kotzebue einen neune Zwischenvorhang.

1805
Vor einer erneuten Italienreise, die Verona vom Frühjahr bis Herbst zur Regelung seiner Erbschaftsangelegenheiten unternimmt, stellt er für das Nationaltheater die Bühnendekorationen für folgende Aufführungen fertig: die Schauspiele „Herr Müssling oder wie die Zeit vergeht“ von Karl Alexander Herklots, „Heinrich Reuss von Plauen“ von August von Kotzebue, das romantische Schauspiel mit Gesang „Die zwölf schlafenden Jungfrauen“ von Kapellmeister Müller und die Oper „Armide“ von Christoph Willibald Gluck.

1806
entwirft Verona im Nationaltheater die Bühnendekorationen für die Schauspiel-Aufführungen: „Heinrich der Vierte“ von Adolf Bergen, „Die Heimkehr“ und das Lutherdrama „Weihe der Kraft“ von Zacharias Werner, sowie für das Singspiel „Richard Löwenherz“ von André Ernest Modeste Grétry und die Zauberoper „Die Sylphen“ von Friedrich Heinrich Himmel.

1807
gestaltet Verona nur die Bühnendekoration für das mit Melodien von Johann Friedrich Reichardt inszenierte Liederspiel „Kunst und Liebe“ – aufgeführt am 30. November im Nationaltheater.

1808
Verona malt am Nationaltheater die Bühnendekoration für die Pantomime-Aufführungen von Lauchery „Arlequin im Schutz der Zauberei“ und „Arlequins Geburt“, für das Singspiel „Franca de Foix“ von Henri Montan Berton, das Schauspiel „Ida“ von Franz Ignaz Holbein von Holbeinsberg, das historisch-musikalische Drama „Salomons Urteil“, sowie die Oper „Orpheus und Euridice“ von Christoph Willibald Gluck. Daneben entwirft er die Festdekoration für das am 28. Mai im Konzertsaal des Nationaltheaters veranstaltete Fest zu Ehren der Marschallin Victor, Herzogin von Bellune.

1809
malt Verona im Nationaltheater die Dekorationen zum Singspiel „Die Prinzessin von Guise“ von Jean Pierre Solié und für das historisch-romantische Schauspiel „Columbus“ von August Klingemann. Im Königlichen Opernhaus gestaltet er die Dekorationen für die zu Ehren der Rückkehr des Königspaars aufgeführte Oper „Iphigenie in Aulis“ von Christoph Willibald Gluck.

1810
Verona malt am Nationaltheater die Dekoration für den Einakter „Das Singspiel auf dem Dache“ von Georg Friedrich Treitschke und für das Schauspiel „Deodata“ von August von Kotzebue. Er gestaltet die Ausschmückung der St. Hedwigskathedrale für die Trauermesse zum Tod der Königin Luise, über die die „Zeitung für die elegante Welt“ am 13. August berichtet. Bei Iffland beschwert er sich empört, daß Burnat einiger seiner Dekorationen übermalt habe.

1811
Im Nationaltheater gestaltet Verona nur Dekorationen für die am 18. März aufgeführte romantische Oper „Der Taucher“ von Johann Friedrich Reichardt. Im Königlichen Opernhaus dekoriert er das lyrische Drama „Die Vestalin“ von Gasparo Spontini und die bereits zum Karneval 1803 aufgeführte Oper „Der Zauberwald und Jerusalems Befreiung“ von Vincenzo Righini. Zum letzten Mal reist er nach Italien. Sein Vertrag wird jedoch insofern verändert, daß er bei gleichbleibenden Gehalt von 1 600 Reichstalern für seine Arbeiten im Nationaltheater als Dekorateur der Königlichen Oper nur noch eine auf 600 Reichsthaler halbierte Pension bekommt. Mit seinem Einspruch, indem er auf seinen Vertrag vom 15. März 1773 verweist, hat er aber weder bei Iffland noch bei dem Staatskanzler Freiherrn von Hardenberg Erfolg. (I. HA, Rep.100, Nr. 1039 fol. 16-18, fol. 50, 56)

1812
Verona gestaltet seine letzten Bühnendekorationen im Opernhaus für das lyrische Trauerspiel „Hecuba“ von Georges Granges de Fontenelle und das pantomimische Ballett „Echo und Narcissus“ von Telle. Im Nationaltheater dekoriert er das pantomimische Divertissement „Nadine, oder der verliebte Zauberer“.

1813
malte er unentgeldlich seine letzte Dekoration zu dem am 25. Juni im Nationaltheater aufgeführten Singspiel „Frühstück der Junggesellen“ von Nicolas Isouarde.

Außer den genannten Werken zählen zu Veronas Arbeiten: die Innenraum-Ausmalungen  im Gartensaal des Palais Zedlitz in der Münzstraße, sowie im Schloß und im Gärtnerhaus von Paretz. Da seine Dekorationsaufträge die jährlichen Etatsgrenzen ab 1800 zunehmend überschritten, hat Verona beim Königlichen Nationaltheater noch umfangreiche offene Rechnungen, zu deren Erstattung er im Frühjahr gegen die Theaterdirektion einen Prozeß anstrengt. Den positiven Ausgang seiner Klage erlebt er jedoch selbst nicht mehr, da sich die Bezahlung der Summen noch über das Jahr 1816 hinaus hinziehen. Schadow urteilt später über Verona: „ An Verona, dem Dekorationsmaler der großen italienischen Oper, vermeinte man einen Meister in diesem Kunstfache zu besitzen. Der Geschmack, auch die Wände in großen Sälen mit Perspektiven und Landschaften auszumalen, war Ursache, daß selbst fremde Herrschaften ihm beriefen und er das ganze Jahr hindurch beschäftigt war und einen Erwerb hatte, wie selten einem Künstler zuteil wird. Er bildete keinen Schüler.“ Sein erfolgloserer Konkurrent Peter Ludwig Burnat sei „etwas reicher an Kenntnissen als Verona“ gewesen. (Schadow, Kunstwerke und Kunstansichten, Berlin 1987, Bd. 1, S.9)

Am 16. August 1813
stirbt Verona in Berlin an einer Lungenentzündung. Am 18. August wird er im Kirchengewölbe der Hedwigskathedrale beigesetzt. Dort findet am 23. August zu seinem Gedenken eine musikalisch umrahmte Messe statt. Schadow notiert zu diesem Ereignis „Von den hiesigen Künstlern starb um diese Zeit der Dekorationsmaler der großen Oper, Verona, der dem Publikum als großer Künstler galt, auch seine Kollegen, die Künstler, an Vermögen weit übertraf. Durch Schinkel war in diesem Kunstfach ein Licht aufgegangen, was den Arbeiten des Verona einen anderen Wert beilegte.“ (Schadow, Kunstwerke und Kunstansichten, Berlin 1987, Bd. 1, S.101)

In einer Notiz auf der Titelseite der Haude- und Spenerschen Zeitung, Nr. 100, Sonnabend, den 21. August 1813 steht die Würdigung: "Er hat seine Kunst 41 Jahre lang hier ausgeübt, und unsere Bühnen werden die Früchte seiner Talente und seines unermüdeten Fleißes noch lange Zeit hindurch aufzuweisen haben. Nicht minder lange werden seine Freunde das Andenken des rechtschaffenen religiösen Mannes ehren, der bloß seiner Kunst und ihnen lebte." In der Haude- und Spenerschen Zeitung, Nr. 101, Dienstag, den 24. August 1813 findet sich ein Lebenslauf des Künstlers.

 

Wohnungen:

Um 1779 Haus des Maurermeisters Kreisel Unter den Linden Ecke Charlottenstraße (Berliner Adreßkalender)

Um 1786 im „Gualtierischen Haus“ in der Französischen Straße.

1789 Kauf des Hauses Unter den Linden Nr. 18

1799 Grundstückserweiterung durch den Kauf des ehemalige Doebbelinschen Schauspielhauses in der Behrenstraße Nr. 55 und der Nachbarhäuser Unter den Linden Nr. 17 und der Behrenstraße Nr. 57

 

Literatur:

Müller, Ingvelde: Der Theaterdekorateur Bartolomeo Verona. Dissertation, Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin, 1945

Die Kataloge der Berliner Akademie-Ausstellungen 1786-1850, bearb. von Helmut Börsch-Supan, 2 Bd., Berlin 1971, Bd. 1

Horvath, Carl Christian: Potsdams Merkwürdigkeiten beschrieben, und durch Plans und Prospekte erläutert, Potsdam 1798, S. 111/112

Johann Gottfried Schadow, Kunstwerke und Kunstansichten. Ein Quellenwerk zur Berliner Kunst- und Kulturgeschichte zwischen 1780 und 1845, Hrsg. Götz Eckardt, Bd. 1-3, Berlin 1987, Bd. 1

 

Quellen:
Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz I. HA, Rep 76 alt, Abt. III, Nr. 192
Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz BPH, Rep. 192, Ritz A, Nr. 1457, fol. 64 RS
Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz I. HA, Rep.100, Nr. 1039

 

Beate Schroedter

Register

Fachregister:
  • Bildende Kunst
Institutionsregister:
  • Akademie der Künste

Person: Bartolomeo Verona, Berliner Klassik, hrsg. v. der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, 2003-2013. URL: https://berlinerklassik.bbaw.de/personen/906.

Link zu den API-Daten: https://berlinerklassik.bbaw.de/api/personen/906