David
Oppenheimer wurde am 25. Februar 1752 oder 1753 in Berlin als Sohn des
Bankiers und Ältesten der Berliner Judenschaft Lazarus Isaac
Oppenheimer (ca. 1709-1780) und der Sara Prägger geboren. Oppenheimer,
der unverheiratet blieb, wirkte nach seiner medizinischen Promotion als
einer der bekanntesten Ärzte der Berliner Jüdischen Gemeinde. 1792
gehörte er zu den Gründungsmitgliedern des Haskala-Verein "Gesellschaft
der Freunde", der er 1793-1794 sowie 1804 als Vorsitzender leitete.
Als Arzt befaßte sich Oppenheimer mit den Kontroversen seiner Zeit
aus der Sicht zeitgenössischer wissenschaftlich-medizinischer
Erkenntnisse. Dementsprechend stand er im Streit um die frühe
Beerdigung auf Seiten der Gegner dieses traditionellen Ritus. Er hielt
öffentliche Vorträge über die Notwendigkeit einer längere Aufbewahrung
Verstorbener vor deren Beerdigung, unter anderem in der "Gesellschaft der Freunde".
Für diesen Verein verfaßte er zudem eine Broschüre über die
Notwendigkeit und zweckmäßige Beschaffung einer Leichenhalle, die bei
der Abschaffung der "Frühen Beerdigung" notwendig würde.
David Oppenheimer war noch in einer zweiten Aufklärungsgesellschaft
tätig, der 1797 gegründeten "Gesellschaft der Freunde der Humanität".
In diesem Verein trafen sich Nichtjuden und Juden wöchentlich, um sich
gegenseitig Vorträge zu Themen aus den verschiedensten
Wissenschaftszweigen zu halten. Oppenheimer behandelte verschiedene
medizinische Probleme und Fragen und stellte die neuesten Publikationen
anderer Ärzte, darunter Christoph Wilhelm Hufelands (1762-1836, erst
Weimar und Jena, ab 1800 Berlin) vor.
Am 18. November 1815 starb David Oppenheimer in Berlin "an den
Folgen eines Schlagflusses" und wurde auf dem Friedhof in der
Oranienburger Straße 7 beerdigt. Die "Gesellschaft der Freunde der
Humanität" bescheinigte ihm in ihrem Nachruf: "[...] selten ließ er ein
halbes Jahr vergehen, ohne einen Vortrag zu halten; willig und ohne
alle Empfindlichkeit nahm er die Bedenklichkeiten und Einreden auf, die
vielleicht gegen manche seiner Hypothesen geäußert wurden – kurz
Niemand wir an ihm Eifer für das Gute und ein zuvorkommendes,
gefälliges Wesen vermißt haben. Wir werden das Andenken des braven
Mannes stets in Ehren halten." |