besucht das Gymnasium
Johanneum in Hamburg.
Kontakt zu den neupietistischen Kreisen, die sich durch das Wirken
Klopstocks gebildet hatten. Neander liest die damals sehr
einflußreichen „Reden über die Religion“ von Friedrich
Schleiermacher. Er konvertiert zum Christentum.
1806
Neander wird am 15.2. in St.
Katharinen in Hamburg getauft. In Anlehnung an den Kirchenlieddichter Joachim Neander nimmt er dessen Namen an.
Studium der Theologie in Göttingen und Heidelberg; Schwerpunkt Kirchengeschichte. In Göttingen wird er Schüler Plancks, der ihn nachhaltig fördert.
1811
Habilitiert sich mit einer Arbeit über den Glauben
bei Clemens Alexandrinus in Heidelberg für das Fach Kirchengeschichte.
1812
Ernennung zum außerordentlichen Professor in Heidelberg.
1813
Ruf auf eine Professur für Kirchengeschichte in Berlin.
Seine Bernhard-Monographie erscheint.
1822
Sein Lebensbild
des Chrysostomos wird herausgegeben.
1850
Neander stirbt am 14. Juli in Berlin.
Neanders Schriften stellen die Kirchengeschichte als
Frömmigkeitsgeschichte dar, sie laden ein zur persönlichen „Erbauung“.
Er trug im Rückblick wenig zur eigentlichen historischen Forschung bei,
vielmehr versuchte er im Sinne der Erweckung, „die Geschichte der Kirche darzustellen als einen sprechenden Erweis von der göttlichen Kraft des Christentums“
(Vorrede zum Hl. Bernhard 1848, S. 12). Durch seine einfache aber
intensive Sprache wurde er zu einem einflussreichen Wegbereiter der Erweckungstheologie;
vor allem unter Studenten wirkten seine Schriften nachhaltig und regten
zur Bildung sogenannter „Erbauungskränzchen“ an. Sein bekannt
gewordener Satz „Pectus est quod facit theologum“ (Das Herz
macht den Theologen) wurde zum Schlagwort der danach benannten
Pectoraltheologie, die Theologie der „frommen Herzen“. Auf diese
Sentenz stützt sich auch die berühmte Frage von Neanders Berliner
Kollegen August Tholuck an seine späteren Hallenser Studenten „Wie steht es mit deinem Herzen?“.
Sein Lebenswerk wurde seine gewaltige »Allgemeine Geschichte der christlichen Religion und Kirche«, die auf Grund umfassender Quellenkenntnis die Entwicklung der Kirche im besten Sinne erbaulich darstellt« als einen sprechenden Erweis von der göttlichen Kraft des Christentums, als eine Schule christlicher Erfahrungen, eine durch alle Jahrhunderte hintönende Stimme der Erbauung, der Lehre und der Warnung für alle, die hören wollen«. N. verstand die Kirchengeschichte als Frömmigkeitsgeschichte. Eindrucksvoll sind die Hingabe an die individuellen Träger des christlichen Lebens, die Objektivität seiner anempfindenden Darstellung und die Andacht zum Kleinen. Was bei N.s Vorliebe für das Biographische zu kurz kommt, ist das Kirchenorganisatorische. Auch mangelt es an klarer Begrifflichkeit. - Seine einfache, kindliche Natur wirkte hinreißend auf ungezählte Studenten, denen er stets weiterzuhelfen suchte. Sein persönliches Losungswort war: »Pectus est, quod theologum facit«. Der Pektoraltheologe suchte die Kirchengeschichte für die praktische, kirchliche Arbeit nutzbar zu machen. Am 14. Juli 1850 wurde der Begründer der neueren evangelischen Kirchengeschichtsschreibung nach schwerem Leiden heimgerufen. Der äußerst passende Text der Begräbnissprache war Joh. 21,7 »Da sprach der Jünger, welchen der Herr liebhatte: Es ist der Herr.«
Quellen: Wikipedia; http://bautz.de/bbkl/n/neander_j_a_w.shtml
Person: Johann August Wilhelm Neander, Berliner Klassik, hrsg. v. der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, 2003-2013. URL: https://berlinerklassik.bbaw.de/personen/4380.
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