Friedrich Leopold Schrötter

Lebensdaten

Nachname:
Schrötter
Vorname:
Friedrich Leopold
Adelstitel:
Reichsfreiherr
Adelsprädikat:
von
Geburtsdatum:
01.02.1743
Geburtsort:
Gut Wohnsdorf
Geburtsland:
Ostpreußen
Geschlecht:
männlich
Todesdatum:
30.06.1815
Sterbeort:
Berlin
Beruf(e):
  • Minister
  • Militär

Genealogie

Genealogie:
Vater: Friedrich Wilhelm (?-1790) Mutter: Helene Barbara, geb. v. d. Gröben (?-1773) Geschwister: Karl Wilhelm (1748-1819), Chef-Präsident des Oberlandesgerichts von Ostpreußen. Ehefrau (leider ohne Namensnennung) ist am 13. 9. 1798 im Alter von 37 Jahren verstorben. Töchter: 1) Agnes, verehelichte von Knobloch 2) Alexandrine Caroline, verehelichte von Goldbeck Sohn: Leopold Friedrich Heinrich Schwiegersohn: Friedrich von Goldbeck Enkel: 1) Elise und Mathilde von Goldbeck 2) Leopold von Schrötter

Biographie

Lebenslauf:
Dieser Eintrag ist identisch mit der Kurzbiographie Schrötters von Klaus Nathaus auf der Webseite des Vorhabens
http://www.berliner-klassik.de/forschung/forschung/Nathaus-Minister/

1743

Friedrich Leopold Schrötter wird am 1. Februar in Wohnsdorf (Ostpreußen) geboren.

1750er
Unterricht durch Privatlehrer.

1756
Eintritt in das Dragonerregiment von Schorlemmer, Teilnahme am Siebenjährigen Krieg als Fähnrich und später als Leutnant. In der anschließenden Friedenszeit Kontakt mit Königsberger Gelehrten, u. a. Kant, Christian Kraus, Hippel, Hamann und Scheffner.

1764
Eintritt in die Königsberger Freimaurerloge.

1776
Ernennung zum Stabskapitän.

1782-86
Engagement im Rosenkreuzerorden.

1787
Berufung nach Berlin durch Friedrich Wilhelm II., Ernennung zum Major und zum Assessor beim Oberkriegskollegium.

1790
Durch den Tod des Vaters wird Schrötter Fideikommißherr der Wohnsdorfer Güter. Im selben Jahr Beförderung zum Oberstleutnant, Erhalt der Stelle eines Geheimen Oberfinanzrates mit Sitz und Stimme im Generaldirektorium.

1791
Ernennung zum Oberpräsidenten von Ost- und Westpreußen bringt den Umzug nach Königsberg mit sich. Gemeinsam mit Christian Kraus befördert Schrötter das planmäßige Studium der Nationalökonomie an der Königsberger Universität. Schrötter verlangt von den Anwärtern auf Stellen in der Verwaltung den Besuch der Krausschen Vorlesungen, in denen dieser die Lehren von Adam Smith vermittelt.

1795
Die Ernennung zum Staats- und Finanzminister von Ost- und Westpreußen führt v. Schrötter zurück nach Berlin (Berufung vom 13. November). Schrötter hält seine Königsberger Kontakte aufrecht und knüpft neue Verbindungen zum gebildeten Berliner Bürgertum, wie beispielsweise zu Johann Friedrich Zöllner, Johann Erich Biester und Ignaz Feßler.

1796
Die durch die 3. polnische Teilung erworbene Provinz Neuostpreußen wird Schrötters Departement zugeschlagen.

1797

Mit der Verordnung vom 3. März wird in Neuostpreußen die Trennung von Justiz und Verwaltung durchgeführt.

1798
Erhalt des Roten Adlerordens.

1802
Aufhebung der Hand- und Spanndienste und Ersatz durch Geld und Getreideabgaben wird in Westpreußen durchgeführt. Diese Maßnahme bildet den Kern der Schrötterschen Reformbemühungen.

1804

Aufhebung der Hand- und Spanndienste in Ostpreußen.

1806-08

Schrötter legt Friedrich Wilhelm III. im März einen Plan zur Organisation der ländlichen Verfassung und Verwaltung der vier altpreußischen Kammern vor, der zwar vom König gebilligt, dessen Umsetzung jedoch durch den Krieg verhindert wird. Schrötter gilt als Befürworter einer Reform des preußischen Staates. Nach dem Tilsiter Frieden wird er zum vielleicht wirksamsten und leistungsfähigsten Mitarbeiten des Freiherrn vom Stein. Die Reformgesetze von 1807 und 1808 wurden fast sämtlich in dem Schrötter unterstehenden preußischen Provinzdepartement erlassen.

1808
Dienstentlassung am 8. Dezember infolge der Auflösung des Provinzialdepartements im Rahmen der preußischen Reformen. Schrötter siedelt aus Ostpreußen zurück nach Berlin, sein Haus wird in der Folgezeit Sitz wissenschaftlicher Interessen und Ort politischer Diskussion. Im selben Jahr erhält er den Schwarzen Adlerorden.

1810
Schrötter wird Mitglied des Geheimen Staatsrats.

1813
Am 22. November 1813 stirbt 21-jährig sein jüngster Sohn Eduard. (Anzeige in der Haude- und Spenerschen Zeitung, 9. 12.)

1814
Ernennung zum königlichen Kommissar bei der interimistischen Landes-Repräsentation.

1815
Schrötter stirbt am 30. Juni in Berlin.
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Abbildung:, Neue Berlinische Monatsschrift, hrsg. v. Biester, 6. Bd, 1801.

Werke/Literatur

Berlinaufenthalte

  • 1791-1791 Haus des Direktors beim Salz-Büro Carl Wilhelm Nöldechen am Potsdamer Tor Adreßkalender
  • 1798-1799 eigenes Haus an der neuen Friedrichstraßenecke, zwischen der großen Pommeranzen und neuen Friedrichsbrücke Adreßkalender
  • 1800 Behren- und Charlottenstraßenn-Ecke 46 Adreßkalender
  • 1801 Behrenstraße 66 Adreßkalender

Register

Fachregister:
  • Militär
  • Politik
Gruppen/Vereinigungen-Register:
  • Preuß. Hauptbibelgesellschaft

Person: Friedrich Leopold Schrötter, Berliner Klassik, hrsg. v. der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, 2003-2013. URL: https://berlinerklassik.bbaw.de/personen/676.

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