Lebenslauf:
  
  1746 
   Besuch der Ritterakademie in Brandenburg.
   
   1747 
   Wechsel an das Collegium Carolinum in Braunschweig. An dieser Stätte wirkt
  ihr Gründer, der Aufklärungstheologe Johann Friedrich Wilhelm Jerusalem,
  über den Zedlitz stets eine hohe Meinung äußerte. Anschließend Beginn des
  Studiums der Rechts- und Staatswissenschaften in Halle. Daneben besucht
  Zedlitz auch philosophische Vorlesungen. (Juni).
   
   1755
   Anstellung als Referendar beim Kammergericht in Berlin.
   
   1759 
   Erhalt einer Ratsstelle bei der Oberamtsregierung in Breslau.
   
   1764 
   Präsident der Oberamtsregierung für Oberschlesien mit Sitz in Brieg.
   
   1770 
   Ende des Jahres Berufung zum Staats- und Justizminister auf Vorschlag des
  Chef de Justice Freiherr von Fürst und Kupferberg.
   
   1771 
   Übernahme des Kirchen- und Unterrichtswesens (Lutherisches Geistliches
  Departement) am 18. Januar. Die Reform des Schulwesens wird in den folgenden
  Jahren zum vornehmsten Ziel von Zedlitz'. Sein Bildungsprogramm sieht vor, daß alle Kinder eine Schule besuchen, doch sollen die Lehrinhalte den
  Standesunterschieden entsprechen.
   
   1776
   Wahl zum Mitglied der Akademie der Wissenschaften (Antrittsrede am 7.
  November).
  
  1777 
  Ernennung zum Präsidenten des Oberkollegium Medicum. Die übrigen, zum
  Geistlichen Departement gehörenden Ämter sowie den Vorsitz des
  Kriminaldepartements beim Kammergericht behält Zedlitz.
   
   1779/90 
   Im Prozeß des Müllers Arnold beweist Zedlitz Prinzipientreue. Er erteilt
  den Befehl, die Richter des Kammergerichts zu verurteilen, die in dritter
  Instanz gegen den Müller entschieden hatten. Damit zieht er zwar den Unmut
  des Königs auf sich, jedoch bleibt dessen Drohung, gegen den Minister
  vorzugehen, letztlich folgenlos.
   
   1787
   Auf Initiative Zedlitz' erfolgt die Gründung des Oberschulkollegiums in
  Berlin (22. Februar).
   
   1788
   Am 3. Juli tritt Zedlitz vom Amt des Unterrichtsministers zurück. Sein
  Nachfolger ist Johann Christoph v. Wöllner. Zedlitz behält einige Aufgaben
  als Justizminister sowie die Direktion der Ritterakademie zu Liegnitz.
  Erhalt des Schwarzen Adlerordens.
   
   1789
   Am 3. Dezember scheidet Zedlitz "aus Gesundheitsgründen" aus dem
  Staatsdienst. Seine letzten Jahre verbringt er auf seinen Gütern in
  Schlesien.
   
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   Kupferstich von Daniel Berger, 1782 (Abb. in Mainka, Erziehung der adligen
  Jugend, S. 10).