Lebenslauf:
1741
Johann Jakob Engel wird am 11. September in Parchim (Mecklenburg) als
Sohn des evangelisch-lutherischen Pastors Karl Wilhelm Christian Engel und
Marie Elisabeth Engel, geborene Brasch, geboren.
1747 bis 1750
Schulzeit in Parchim.
1750
Besuch der Stadtschule in Rostock. Privatunterricht bei seinem Onkel
Johann Ludwig Engel.
1757
Immatrikulation an der Theologischen Fakultät in Rostock.
1758
Erste Publikation: Nachruf auf den Onkel.
1762
Immatrikulation in Bützow, wohin die Rostocker Universität verlegt
wird. Studium der Mathematik, Physik, Philosophie, Theologie und Literatur.
1763
Dissertation mit dem Titel: "Dissertatio physica de causa fluxus
siphonis bicruralis in vacuo continuati". Engel hält am 25. August eine Rede
bei den Feiern zur Beendigung des Siebenjährigen Krieges.
1765
Umzug nach Leipzig.
1766
Immatrikulation in Leipzig. Studium der klassischen Sprachen, der
Philosophie und der Theologie u. a. bei Johann August Ernesti und Christian
August Clodius. Umgang u. a. mit Christian Garve, Johann Christoph Adelung,
Christian Felix Weiße, Johann Friedrich Brause, Ernst Platner und Friedrich
Nicolai.
1767
Schaupieldebüt als Tellheim in Lessings "Minna v. Barnhelm" beim
Breitkopf- Obermannschen Familientheater. Ebenfalls mitwirkend: Goethe als
Wachtmeister.
1770
Beginn publizistischer Tätigkeit u. a. in Nicolais "Allgemeiner
deutscher Bibliothek". Aufnahme der Arbeit an literarischen Werken.
1771
Briefwechsel mit Nicolai. Idee der Herausgabe einer philosophischen
Zeitschrift zusammen mit Garve.
1773
Engel schlägt einen Ruf ans Joachimsthalsche Gymnasium nach Berlin aus.
Eine erhoffte Anstellung als Postcommisarius scheitert. Arbeit als
Übersetzer und Rezensent für Weißes Zeitschrift "Neue Bibliothek der schönen
Wissenschaften und der freien Künste".
1774
Aufenthalt in Gotha bei Abel Seyler. Ausbruch einer schweren
Augenerkrankung, die ihn sein Leben lang beeinträchtigt.
1775
Erneute Berufung an das Joachimsthalsche Gymnasium nach Berlin. Mitglied des
Montagklubs. Der erste Band von "Der Philosoph für die Welt" erscheint.
1776
Umzug nach Berlin. (Neue Friedrichstraße). Begegnung mit Lessing.
Freundschaft mit Friedländer und Moses Mendelsohn.
1777
Der Zweite Teil von "Der Philosoph für die Welt" erscheint.
1779
Berufung in die Schulkonferenz unter der Leitung von Karl Abraham v.
Zedlitz.
1783
Aufnahme in die Berliner Mittwochsgesellschaft.
1785
Engel unterrichtet die Gebrüder Humboldt.
1786
Ehrenmitglied der Akademie der Künste, Aufnahme in die Akademie der
Wissenschaften.
1787
Zusammen mit Johann August v. Beyer und Karl Wilhelm Ramler übernimmt
Engel die Generaldirektion des Königl. Nationaltheaters. Lehrer des
Kronprinzen Friedrich Wilhelm III.
1789
Briefwechsel und Zusammenarbeit mit Kotzebue, dessen Stücke Engel
überarbeitet und vermittelt.
1790
Reisen nach Hamburg, Frankfurt a. M., Mannheim und Gotha in
Theaterangelegenheiten.
1794
Kündigung des Direktionspostens am Theater. Im Sommer Umzug nach
Schwerin. Schwere Selbstzweifel und gesundheitliche Probleme.
1798
Rückkehr nach Berlin (Neue Schönhauser Str.).
1800
"Der Philosoph für die Welt" Teil 3 erscheint.
1801 bis 1806
12 Bände der "Schriften" erscheinen.
1802
Einsetzung als offizieller Gutachter zur Gründung einer "großen
Lehranstalt" in Berlin. In seiner "Denkschrift über die Begründung einer
großen Lehranstalt in Berlin" vermeidet er die Bezeichnung "Universität",
die er als veraltetete Institution ansieht.
Nach anstrengender Reise zu seiner Mutter stirbt Engel am 28. Juni im Alter
von fast 61 Jahren in Parchim.
SH